Rosenbrock ein Schläger? Eine kurze Anmerkung

Hinrich Rosenbrock ist den Lesern von ScienceFiles als derjenige bekannt, der bei Ilse Lenz eine Magisterarbeit über die Männerbewegung geschrieben hat, die nicht einmal rudimentärsten Ansprüchen an eine wissenschaftliche Arbeit gerecht wird. Er ist ihnen zudem bekannt, weil diese Magisterarbeit von der Heinrich-Böll-Stiftung mit Steuerzahler-Mitteln aufgekauft und als eigene vermeintliche Expertise ausgegeben wurde. Wir haben darüber ausführlich berichtet und das Werk von Rosenbrock als den unwissenschaftlichen Unsinn dargestellt, der es nun einmal ist.

Nun geht derselbe Hinrich Rosenbrock einmal mehr durch die Blogosphere und durch Foren. Dieses Mal nicht als der Lieblings-Schüler der Feministen, nein, dieses Mal als böser Mann.

RosenbrockArne Hoffmann hat darauf hingewiesen, Hadmut Danisch hat sich bereits ausführlich mit “der Schlammschlacht unter Feministen” beschäftigt. Entsprechend wollen wir es bei zwei Anmerkungen belassen, die bislang aus unserer Sicht zu kurz gekommen sind:

Auch für Rosenbrock gilt die Unschuldsvermutung

Ausgangspunkt der Anschuldigungen ist ein Blogpost des Autonomen FrauenLesbenreferats Marburg, in dem es wie folgt heißt (Fehler finden sich im Original):

“Vor über einem Jahr schilderte uns eine Frau*, dass ihr durch den Soziologen Hinrich Rosenbrock Gewalt angetan wurde. Sie hatten als Mitbewohner*innen für einige Wochen eine persönlich enge Beziehung zueinander. Die Gewalt äußerte sich sowohl physisch, in Form von Schlägen und Tritten, als auch psychisch, durch extrem sexistische bzw. misogyne Beleidigungen sowie absichtsvoll und gezielt verletzende verbale Angriffe auf ihre Person, auf ihre Weiblichkeit.”

Der Ladenhüter liegt also seit einem Jahr beim FrauenLesbenreferat, und dort hat man sich jetzt entschieden, Rosenbrock an den Pranger zu stellen. Warum ausgerechnet jetzt, und wieso ohne dem Angeschuldigten die Möglichkeit einer Stellungnahme zu geben? Dafür war immerhin ein ganzes Jahr lang Zeit.

Wir leben nach wie vor in einem Rechtsstaat, auch wenn manche Feministen wie Ilse Lenz, (ja, die Ilse Lenz von Rosenbrock) die die Unschuldsvermutung abschaffen will, es gerne anders hätten. Und deshalb ist Folgendes erstaunlich (Fehler sind im Original):

“Neben ihrer bei der Polizei erstatteten Anzeige liegen Zeug*innenaussagen, ärztliches Attest und Fotos vor, die ihre Angaben bestätigen. Und selbst wenn sie all dies nicht der Fall wäre: Sie hat noch ihre eigene Stimme. Doch offenbar wird Frauen*, die Opfer häuslicher Gewalt sind, in feministischen Zusammenhängen, nicht mehr geglaubt. Und das macht uns wütend, deshalb ist dies ein wütender Text!”

AutonmelesbenmarburgWenn dem so ist, wieso hat die Polizei dann innerhalb von einem Jahr nichts getan? Gibt es ein Ermittlungsverfahren, oder ist die angebliche Straftat schlicht eingestellt worden? Das Ganze macht mehr den Eindruck eines publicity stunts oder einer gezielten Verunglimpfung von Hinrich Rosenbrock. Obwohl wir keinerlei Sympathien für Rosenbrock haben und ihm Heike Diefenbach schon vor Jahren geraten hat, er solle sich vorsehen, mit wem er sich abgibt, so gilt doch: Bis zum Beweis des Gegenteils ist Rosenbrock als unschuldig anzusehen.

Denn: auch wenn man beim FrauenLesbenreferat scheinbar der Ansicht ist, allein, dass eine Frau etwas sagt, beweise die Wahrheit des Gesagten, dem ist nicht so: Es gibt Frauen die lügen. Ziemlich viele. Und deshalb bedarf es der Beweise, der unabhängigen Zeugenaussagen, die man als Beleg der Kampagne des FrauenLesbenreferats erwartet hätte, schon damit das Ganze nicht in den Ruch kommt, eine geplante Rufmordkampagne zu sein.

Auch Frauen haben Hände!

Überhaupt, was ist das für eine Mitbewohnerin, die nicht in der Lage ist, sich zu wehren?

Wer Rosenbrock jemals gesehen hat, der hat eh Schwierigkeiten, hinter dem Buben einen Schläger zu entdecken. Aber selbst wenn man sich Rosenbrock als Schläger denkt und sich eine entsprechende Interaktion vorstellt, dann ist es doch verwunderlich, dass das vermeintliche Opfer nicht in der Lage ist, sich zu wehren, z.B. die Hände, die es von Geburt aus mitbekommen hat, zu verwenden.

Also: Entweder die Mitbewohnerin hat sich gewehrt, wie ein normaler Mensch das tun würde, dann hat es mit dem ganzen Affärchen sein Bewenden. Oder die Mitbewohnerin hat sich nicht gewehrt, dann muss man sich tatsächlich fragen, ob das passive Erdulden von Rosenbrockscher Gewalt, so es sie überhaupt gegeben hat, auf eine Form masochistischer Veranlagung zurückzuführen ist.

Die freiwillige Adaption der Opferrolle, die Feministen so gerne propagieren, hat weder mit der normalen Welt noch mit normalem Verhalten von Säugetieren etwas zu tun. Letztere setzen sich zur Wehr, wenn ihnen Gefahr droht, der sie sich nicht entziehen können.

Dies führt zurück zur Frage, was das FrauenLesbenreferat Marburg jetzt, also ein Jahr nach dem angeblichen Vorfall, mit dieser Veröffentlichung bezweckt.

Nun, die Antwort ist offenkundig und findet sich in der immer selben Inszenierung der Opferrolle, die auf einem Weltbild basiert, das primitiver nicht sein könnte. Dem Weltbild nach gibt es Männer, die agieren und gewalttätig sind, und es gibt Frauen, die nicht agieren können und passiv sind. Und weil Männer agieren, müssen Sie einen Willen haben, der durch Intelligenz angeleitet wird. Und weil Frauen nicht agieren können, können sie keinen Willen haben, was die Frage nach der Intelligenz gleich mitbeantwortet. Dass sich Personen, die derartige Prämissen mit sich herumtragen, Feministen nennen, ist eine der Absurditäten, die die Moderne produziert hat.

Und so lesen sich die eben dargestellten Prämissen beim FrauenLesbenreferat (Fehler im Original):

Inquisition2“Wir müssen wachsam sein und uns gegenseitig wertschätzen! Feminismus muss wieder ein Synonym für Solidarität werden, sonst macht kein Kampf mehr Sinn. Hinrich Rosenbrock ist ein gewalttätiger Mann. Er ist gefährlich und darf der Welt nicht erzählen, was Feminismus bedeutet. Wir appellieren hier an alle Menschen und erst recht an Feminist*innen: Duldet keine Gewalt gegen Frauen* und zeigt euch endlich solidarisch mit den Betroffenen!”

Dazu können wir nur feststellen: Wir leben nicht mehr im Mittelalter und nicht mehr im Dritten Reich. Die Zeiten, in denen eine Behauptung ausgereicht hat, um den Adressaten der Behauptung in die Fänge inquisitorischer Folterer oder ins Konzentrationslager zu schicken, sind vorbei. Ein Grund dafür ist die Unschuldsvermutung, und die gilt auch für Rosenbrock. Und bei aller Häme angesichts des Feministen-Paulus, der zum Saulus degradiert wurde, sollte das nicht vergessen werden.

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