Der doppelte Korbmann: Von Wissenschaftlern und Ideologen
Jedes Jahr um die Weihnachtszeit wiederholt sich ein Vorgang. Ein bis dato weitgehend unbedeutendes Blog mit dem Namen “Wissenschaft kommuniziert” schießt in den Rankings plötzlich nach oben, um dann, im Verlauf von Januar bis November, wieder in Unbedeutendheit zu versinken. Die Ursache dafür ist ein Marketing-Trick, den sich Reiner Korbmann, seit 35 Jahren, wie er sagt, auf der Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Kommunikation tätig, ausgedacht hat: Die Wahl zum Wissenschaftsblog des Jahres. Die Rechnung, auf die wir auch schon reingefallen sind, ist einfach: Nominiert werden u.a. die zehn Blogs in der Kategorie “Wissenschaft und Forschung”, die den meisten Publikumsverkehr haben. Die Nominierung, so das Kalkül, wird Legionen von Lesern dieser Blogs auf den Korbmann Blog leiten und dem Büro der Wissenschafts- und Technikkommunikation der Science&Media, die Korbmann repräsentiert, publicity und wer weiß, Kunden verschaffen. Ein Trick aus dem Lehrbuch des Marketing, der jedoch Probleme mit sich bringt, Probleme, die man als Anpassungskosten und Versicherungskosten bezeichnen könnte, sind doch unter den meistgelesenen Blogs in der Kategorie “Wissenschaft und Forschung” eine Reihe von non-mainstream und nicht politisch-korrekte Blogs. Das wird dann zum Problem, wenn man – wie Korbmann – zum Mainstream gehören will, wenn man Angst davor hat, einen Gedanken jenseits des Mainstream zu formulieren, und wenn einem die Haare zu Berge stehen bei dem Gedanken, man könne mit etwas in Verbindung gebracht werden, was politisch nicht korrekt ist. Wie soll man als Science&Media Aufträge von öffentlichen Institutionen bekommen, wenn man im Verdacht steht, politisch nicht korrekt zu sein, wenn eine Beauftragung die Gefahr mit sich bringt, abweichende und die eigene Engstirnigkeit gefährdende Ideen geliefert zu bekommen. Diese Probleme waren Korbmann, als er seine Marketing Idee hatte, offensichtlich nicht bekannt. Sie haben ihn mittlerweile eingeholt, in Form von “Diskussionen”, wie er sagt, “vor und hinter den Kulissen”. Und aus dem, was vor und hinter den Kulissen geschehen ist, hat Korbmann, wie er sagt, gelernt. Auch wenn wir es begrüßen, dass auch Korbmann lernen kann, so muss einschränkend doch angefügt werden, dass vermeintliches Lernen, das durch Druck, der hinter den Kulissen ausgeübt wird (Korbmann, wie viele Mittelschichtler, merkt in dem Bemühen, wichtig zu erscheinen, nicht, was er schreibt), geschieht, eher nichts wert ist, denn es ist kein Lernen, es ist Anpassung an den entsprechenden Druck, und es ist ein Mittel der Versicherung: Korbmann versichert: Es besteht bei mir keine Gefahr. Ich habe keine Idee jenseits des Mainstream. Ich werde auch in Zukunft keine Idee (jenseits des Mainstream) haben. Es ist diese Versicherung, die Korbmann jetzt, wie er wohl sagen würde: kommuniziert, für alle potentiellen Auftraggeber. Und damit diese Versicherung nicht danach aussieht, als habe er sich Druck gebeugt, als sei er ein Wendehals oder ein Fähnchen im Wind, deshalb gibt es einen langen Post drumrum, in dem Unsinn wie: “Gesellschaft braucht Wissenschaft und Wissenschaft braucht Gesellschaft” steht. Das ist deshalb Unsinn, weil Wissenschaft Teil der Gesellschaft ist und nicht von dieser getrennt – oder zum besseren Verständnis für Reiner Korbmann: Wissenschaft ist Gesellschaft. Umrankt wird dieser Unsinn von einer wichtigtuerischen Selbstbeweihräucherung, die in erhabener Leerformel daher kommt und wie so oft, wenn geschrieben wird, ohne zu denken, in ordinären Widersprüchen endet. Hier eine kleine Passage, die unsere Leser angeht, und die wir Ihnen nicht ersparen wollen:
“Sogar ein Drittel der Bevölkerung in Deutschland ist der Meinung: „Die Menschen vertrauen zu sehr der Wissenschaft und nicht genug ihren Gefühlen und dem Glauben.“ Mindestens ein Drittel also ist Wissenschafts-skeptisch! In einer Demokratie eine gehörige Minderheit. Soll Wissenschaft an diesen Menschen vorbei gehen? Das wäre ein großer Fehler. Denn wenn Wissenschaftskommunikation die Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Gesellschaft darstellt, dann muss sie eine so große Minderheit im Auge haben. Was aber wissen wir über diese Menschen? Ich denke, herzlich wenig, und da will ich mich persönlich gar nicht ausnehmen. Nur vielleicht so viel: Es sind wahrscheinlich nicht die Leser von „bild der wissenschaft“, wohl kaum die regelmäßigen Besucher der Wissenschaftsseiten und Wissenschaftsjournale, die Betrachter von Wissenschaftssendungen im Fernsehen oder der Wissenschaftsnachrichten im Internet, ob „Spiegel online“ oder in den „Helmholtz-Blogs“. Diese Menschen holen sich ihre Informationen und Interpretationen in Medien und auf Blogs im Esoterischen, Pseudowissenschaftlichen, Ideologischen, Anonymen, Skeptischen, voreingenommen Antiwissenschaftlichem wie „Grenzwissenschaft-aktuell“, „EIKE“, „Kalte Sonne“, „Kritische Wissenschaft“ oder „Science Skeptical“. Diese Medien existieren und haben großen Zuspruch – die große Zahl Wissenschafts-skeptischer Bürger, die etwa im Wissenschaftsbarometer aufscheint, ist keineswegs nur eine statistische Größe, die man übersehen könnte. Das war die erste Lehre, die ich aus den Wahlen des „Wissenschafts-Blogs des Jahres“ gezogen habe.
Korbmann hat also ein Problem ausgemacht, das darin besteht, dass sich ein Drittel der Befragten in einer Umfrage bei seinen Gefühlen besser aufgehoben fühlt, als bei der exakten Wissenschaft, Menschen wie z.B. Korbmann, der im nächsten Satz eingesteht, über diese Menschen nicht viel zu wissen, “herzlich wenig” wisse er über diese Menschen, aber er weiß doch ganz genau, dass diese Menschen “wahrscheinlich” nicht “Bild der Wissenschaft”, “Spiegel” oder “Helmholtz-Blogs” lesen. Damit wissen wir zumindest, wer die Guten in der Welt des Herrn Korbmann sind. Die Gefühlsabhängigen, also Menschen wie Korbmann, die herzlich wenig wissen, sie holen sich ihre Informationen und Interpretationen im “Esoterischen, Pseudowissenschaftlichen, Ideologischen, Anonymen, Skeptischen, voreingenommen Antiwissenschaftlichem wie „Grenzwissenschaft-aktuell“, „EIKE“, „Kalte Sonne“, „Kritische Wissenschaft“ oder „Science Skeptical“. Und jetzt kommt der einzige Satz, der wirklich der Empirie entsprungen ist: “Diese Medien existieren und haben großen Zuspruch”. Dank Reiner Korbmann wissen wir jetzt, dass es uns gibt und dass wir großen Zuspruch haben. Nun erklärt man uns nicht ungestraft zu einem “esoterischen, pseudowissenschaftlichen, ideologischen, anonymen, skeptischen, voreingenommen antiwissenschaftlichen” Blog. Deshalb haben wir uns zur Korbmann-Challenge entschlossen. Da Herr Korbmann ja zu den Wissenschaftlern gehören will, für die er gerne kommunizieren würde, sofern er einen entsprechenden Auftrag erhielte, reicht es nicht, dass er behauptet, aber nicht belegt. Zudem findet sich auf seinem Blog keinerlei wissenschaftliche Positionsbestimmung, die unserem Grundsatzprogramm vergleichbar wäre. Deshalb fordern wir Reiner Korbmann auf:
Legen Sie Ihr Wissenschaftsverständnis offen.
Beschreiben Sie, was Wissenschaft ist, wie Wissenschaft funktioniert und welche wissenschaftliche Methode Sie anwenden.
Argumentieren Sie vor diesem Hintergrund, warum Sie der Meinung sind, dass ScienceFiles kein wissenschaftliches Blog ist, wobei Sie sich vor allem mit dem Grundsatzprogramm von ScienceFiles auseinandersetzen sollten.
Bringen Sie Belege dafür, dass ScienceFiles kein wissenschaftliches Blog ist.
Schließlich: Welche, wenn überhaupt, wissenschaftliche Qualifikation haben Sie eigentlich?
Wir haben die Aufgaben für Reiner Korbmann absichtlich in Form von Prüfungsaufgaben für die Mittelstufe geschrieben, damit er nicht vor unüberwindbare Probleme gestellt ist. Bis zum Eingang der Antworten von Reiner Korbmann, die Dr. habil. Heike Diefenbach korrigieren wird, schon weil sie über gut 20 Jahre Lehrerfahrung verfügt und als einer der wenigen deutschen Wissenschaftler internationale Reputation hat und im Who is Who in the World genannt ist, die also viel Erfahrung mit wissenschaftlichem Arbeiten und mit der Bewertung studentischer Arbeiten hat, müssen wir davon ausgehen, dass Reiner Korbmann Behauptungen ohne Gehalt aufstellt und vor lauter Angst um die Auftraggeber aus dem Mainstream panische Verleumdungsattacken hat. Wir wollen ihm in Zukunft derartige Panikattacken ersparen und haben deshalb die Aktion: “Gib’ dem Korbmann einen Korb” ins Leben gerufen und bereits eine Reihe von Blogs angeschrieben, damit Korbmann in den nächsten Jahren die Popularitäts-Revolution um die Weihnachtszeit erspart bleibt. Ein letztes: Wer sich vor Ideen fürchtet, die nicht zum Mainstream gehören, ist übrigens ein Ideologe, kein Wissenschaftler: Wissenschaftler reizt das Neue, sie machen nicht davor in die Hosen. P.S. Korbmann meint, die Leser von ScienceFiles seien alle u.a. esoterische, anti-wissenschaftliche Spinner. Wer dieses Urteil, das Herr Korbmann auf keinerlei Informationen über die Leser von ScienceFiles gründet, mit empirischer Evidenz anreichern will, der kann dies hier über die Kommentarfunktion tun. P.P.S. Noch eine Absurdität am Rande. Reiner Korbmann wundert sich:
“Das Engagement und die Begeisterungsfähigkeit, also das emotionale Potenzial der Wissenschafts-Skeptiker ist enorm. Das zeigt die Zahl der Stimmen, die auf diese Blogs entfielen, das zeigt auch der Verlauf der Stimmabgabe: An Wochenenden oder abends, und sogar nachts, wenn bei den wissenschaftskonformen Blogs (die werden eher zu Business-Zeiten gelesen) die große Flaute herrschte, da kamen die Stimmen der Wissenschafts-Skeptiker.”
Was soll man von einem Wissenschafts-Kommunikator halten, der denkt, Wissenschaft gebe es nur zu den Öffnungszeiten des Finanzamts, und Wissenschaft habe mit Begeisterungsfähigkeit nichts zu tun? Man kann ihn eigentlich nur bemitleiden.
Status-Update: Andreas Müller, der Betreiber von Grenzwissenschaft-Aktuell hat zwischenzeitlich die Auszeichnung als Wissenschaftsblog des Jahres entfernt.
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Die Grenze zwischen guter Wissenschaft und schlechter Wissenschaft bzw. Nicht-Wissenschaft lässt sich nicht einfach an inhaltlichen Positionen festmachen, wenn sie etwa das Ausmaß des menschlichen Einflusses auf das Globalklima betreffen oder andere Sachfragen. Ich bin kein Wissenschaftstheoretiker und ich glaube auch nicht, dass es DIE wissenschaftliche Methode gibt, die zu allen Zeiten und für alle Fragestellungen gleichermaßen gültig wäre. Aber es ist mir klar, dass es eine nachvollziehbare Methodik und eine möglichst enge Beziehung zur Empirie geben muss. Es muss ein Bemühen geben logische und testbare Aussagen zu formulieren und diese auch zu testen. Die Protagonisten müssen sachlich-rational argumentieren, die Grenzen ihrer eigenen Methoden akzeptieren, sie dürfen nicht in ihrer Autorität als Wissenschaftler sprechen, wenn sie ihre Aussagen nicht durch ihre Wissenschaft belegen können. Echte Wissenschaft(er) erkennt man an ihrer Bereitschaft zu argumentieren, Belege und Begründungen zu liefern.
ScienceFiles ist gnadenlos und unbequem wenn es solche Standards auch von denen einfordert, die meinen ohnehin die “richtige Position” zu vertreten und keinerlei Begründungspflicht gegenüber Menschen zu haben die (aus welchen Motiven auch immer) kritisch nachfragen. ScienceFiles vertritt eigentlich keine inhaltlichen Positionen (wenngleich die Autoren verschiedene Präferenzen haben) sondern gleicht mehr einem Skalpell welches auf verschiedenst Weise effektiv angewendet werden kann. Manchmal schneidet es auch gegen meine eigenen Steckenpferde, was mir die Chance gibt zu lernen. ScienceFiles ist ein gutes Werkzeug um Unfug von seinem wissenschaftlichen Mäntelchen zu befreien um darunter seine ganze Grässlichkeit bewundern zu können.
Wer seinen Mitmenschen keinen Unfug füttern will hat von ScienceFiles wenig zu befürchten 😉
Ich würde noch ergänzen wollen, dass zur Wissenschaft auch Fehlexperimente, Unsicherheiten, Falschinterpretationen und falsche Schlussfolgerungen gehören.
Die Geschichte zeigt, dass das auch das die Wissenschaft nach vorne bringt und wenn nur die Studenten daraus lernen. Ernst Mach hat die Atomtheorie abgelehnt (geleugnet in der Terminologie der politischen Klimadebatte, bin ich jetzt automatisch antiwissenschaftlich?) und trotzdem ein großes wissenschaftliches Vermächtnis hinterlassen.
Deshalb erscheint mir der Begriff Antiwissenschaft unklar. Ich wüßte gerne wie man den Begriff überhaupt definiert. Vielleicht kann einer hier auf ScienceFiles helfen.
Fehler sind die Nahrung von Wissenschaften, denn Fehler bedingen erst die Suche nach Verbesserung.
Anti-Wissenschaftlich würden wir als eine Haltung ansehen, die der Erkenntnis feindlich gegenüber steht. Damit das nicht zur Tautologie wird: Erkenntnisfeinde wissen, was richtig ist, brauchen keine empirische Prüfung, keine Methoden, verkünden das Heil, können nicht zweifeln, sind also nicht in der Lage, das, was Sie für richtig halten, zur Diskussion zu stellen, es zu überprüfen, kontinuierlich zu verbessern und, ganz wichtig: Fehler zu machen und aus ihnen zu lernen.
Bin kein Wissenschaftler oder Akademiker und mein Chalmers steht nur dekorativ im Regal. Eine Theorie kann nach meinem Empfinden gute Wissenschaft sein, bzw. in eine solche Form gebracht werden und trotzdem nicht zutreffen. Die Phlogistontheorie ist z.B. prinzipiell wissenschaftlich ok, sie ist halt falsch. Das ist an sich schon eine tolle Erkenntnis, wer begründen kann warum dem so ist hat durchaus einen Erkenntnisgewinn zu verzeichnen. Wer andererseits seinen Studenten diese Theorie als Erklärung unterjubeln möchte würde anti–wissenschaftlich handeln, weil er iher Widerlegungen bzw. bessere Erklärungen verschweigt. Analog könnte man den Genderismus – die Idee vom rein sozial konstruierten Geschlecht – durchaus in eine formal akzeptable wissenschaftliche Form bringen. Das Problem ist nur das sie gemessen an empirischen Befunden das Wasser nicht hält. Wer so einen Unfug trotzdem verkaufen will handelt wirklich anti–wissenschaftlich. Alles andere wäre schlimmstenfalls Pseudo– und bestenfalls Protowissenschaft. Sowas wie ernsthaft betriebene Homoöpathie z.B..: Humbug der nicht an Unis gehört und nicht in medizinische Lehrpläne, aber wer den Ansatz verfolgt ist noch nicht unbedingt anti–wissenschaftlich eingestellt. Er könnte seine Meinung auch ändern wenn überzeugende Experimente seine Ideen unplausibel machen. Na, und sollte irgendwann mal ein Wirkmechanismus plausibel gemacht werden können (glaub ich nicht) dann sähe die Welt anders aus. Die Abgrenzung Wissenschaft zu Pseudowissenschaft ist ein heikles Thema aber ScienceFiles befasst sich mit Ideen und Protagonisten für die der Begriff “Pseudowissenschaft” eher noch eine Auszeichnung wäre. Die meisten Beiträge auf ScienceFiles befassen sich mit Leuten die die Wissenschaft eindeutig missbrauchen, echte Anti–Wissenschaft halt. Das scheint mir kaum kurierbar.
Chalmers scheint mir nicht nur im Regal zu stehen … Wir haben die Grenze zwischen Wissenschaft und Nicht-Wissenschaft da gezogen, wo Sie Popper in seinem “Die beiden Grundprobleme der Erkenntnistheorie” gezogen hat, entlang der Kritieren:
Theorieangebote, die weder Dritten vermittelbar sind (1), die sich in Wortonanien ausleben, ohne auf den Punkt zu kommen (2) und aus denen keine Sätze ableitbar sind, die an der Empirie scheitern können (3), sind entsprechend keine Wissenschaft.
Sehr guter Beitrag Danke schön. Ich schreibe und poste normalerweise bei ScienceSkeptical. Sie haben mir aus dem Herzen gesprochen. Die Meinung zu dem Artikel teile ich.
Mich hat besonders dieser Satz von Korbmann beeindruckt:
“Denn natürlich habe ich um Ausschreibung und Ergebnisse nicht nur mit Wissenschafts-Skeptikern diskutiert, sondern auch mit Wissenschaftlern oder wissenschaftsnahen Partnern. Und da hat sich gezeigt: Viele von ihnen (löbliche Ausnahmen existieren!) verstehen überhaupt nicht, wie unsere Gesellschaft funktioniert.”
Mit welchen Leuten redet der so. Ich kenne viele Wissenschaftler die an Universitäten, Fraunhofer Instituten und in der Industrie arbeiten und die wissen alle unsere Gesellschaft funktioniert.
Jedenfalls habe ich jetzt ihre Seite gefunden und bin erstmal begeistert, weiter so.
vielen Dank für den Kommentar. Mir scheint, der Herr Korbmann ist diese weit verbreitete Mischung aus prätentiösem Gehabe und faktischer Inkompetenz, die ihn nicht zögern lässt, sich eben einmal zum Experten für die Funktionsweise einer Gesellschaft zu erklären und den Daumen über die Kompetenzen seiner Gesprächspartner zu senken. Und wenn man seinen Text als Ganzes liest, dann kommt man nicht umhin zu attestieren, dass er davon, wie eine Gesellschaft funktioniert, davon, was eine Gesellschaft ist, bestenfalls rudimentäre Vorstellungen hat, die noch dazu weitgehend überholt oder falsch sind.
Ach, es ist ja alles noch viel schlimmer. Dieser „doppelte Korbmann“ (Wieso „doppelt“? – Einer reicht zur Genüge!) ist ja nicht einmal ein ängstlicher, nach Kunden lechzender, profitgieriger und hosescheißender “Mittelschichtler”. Das wäre noch zu verkraften, schließlich lebt auch ScienceFiles von den Spenden profitgeiler Leute, die ihr Geld erst einmal verdienen, bevor sie es diesem Hort der Wahrheit überlassen. Nein, Korbmann muss nicht einmal Geld verdienen, keine Kunden akquirieren, sein Büro hat er längst zurückgedreht, nutzt nur noch die alte Mailadresse: Er bekommt Geld einfach so nach Hause geschickt – Korbmann ist nur ein Rentner, ein Tattergreis, vom Dingsheimer gezeichnet, sein Leben und seinen Blog lässt er schamloserweise von berufstätigen Rentenzahlern finanzieren.
Es ist daher höchst verdienstvoll, dass es euer Reporter, wie auch immer er heißt, in intensiven Recherchen während der letzten langen acht Wochen bis zum Transparenz-schaffenden Impressum des in den meisten Jahreszeiten unbedeutenden Korbmann’schen Blogs geschafft hat (bei ScienceFiles wäre ihm das nicht gelungen, da gibt man sich mit solchen bürokratischen Kleinigkeiten großzügigerweise gar nicht ab). Oder hat bei Euch das Genehmigungsverfahren für den Blogpost so lange gedauert? Im „About“ musste der Reporter entdecken, dass dieser Greis nicht nur keine Idee jenseits des Mainstreams hat – er hat gar keine Idee mehr. Er schwafelt da etwas von Wissenschaftler sollen besser mit der Gesellschaft kommunizieren. So etwas großartiges, wie “Grundsatzprogramm” kann er offensichtlich nicht einmal buchstabieren. Und lernen ist schon gar nicht mehr drin, ob mit Druck oder ohne – der ist jenseits von gut und böse!
Eigentlich schade, dass dem – vermutlich männlichen – Reporter dabei die Seite „Ein Wort an die Damen“ entgangen ist. Gerade für ScienceFiles wäre dies ein gefundenes Fressen – Genderismus pur, ja sogar im Quadrat. Acht Wochen sind eben doch sehr kurz für eine gründliche Recherche. Die hätte nämlich auch gezeigt, dass dieser Korbmann gar nicht mehr in der Lage ist, die fünf ihm gestellten Mittelschulen-Niveau-Aufgaben zu bearbeiten – da hat Frau Dr. habil. Heike Diefenbach ihre Habilitation vielleicht ganz umsonst gemacht. Und vergessen hat Korbmann offensichtlich auch, den Blog Grenzwissenschaft-aktuell zum „Wissenschaft-Blog“ des Jahres zu küren, stattdessen hat er ihm ein „Blog-Teufelchen“ verliehen. Vielleicht sogar mit Absicht?
Doch eines sollte Euer Reporter noch lernen: Weiter zu zählen als bis 10. Ich habe mich noch einmal vergewissert: In diesem Jahr standen 25 Blogs auf der Liste für die Popularitäts-Revolution, plus acht für das Blog-Teufelchen. Und wenn Ihr mit Eurem Boykott “Gib’ dem Korbmann einen Korb” Erfolg habt, dann gibt es beim nächsten Mal vielleicht reale, nicht von Wahlkampagnen verzerrte Ergebnisse? Undenkbar, furchtbar! Kommt dann ScienceFiles eventuell gar nicht mehr vor?
Herr Korbmann, bei so viel Selbsterkenntnis, da weiß ich gar nicht mehr, was ich noch sagen soll.
Vielleicht nur so viel:
(1) ScienceFiles ist non-profit, ein Hobby einiger Sozialwissenschaftler. Das scheint Ihnen gar nicht vorstellbar zu sein, wie so vieles nicht.
(2) Im Text geht es nicht um die Anzahl der Blogs, die zur Wahl stehen, sondern um eines der Auswahlkriterien, das Sie selbst nicht müde werden, anzugeben.
(3) Ich wanke noch, ob dieser Kommentar mehr Selbstmitleid oder mehr Narzismus ausdrückt.
(4) Es ist schade, dass Sie die fünf Aufgaben nicht bearbeiten können, denn von der Korrektur durch Dr. habil. Heike Diefenbach könnten Sie in jedem Fall etwas lernen.
(5) Welche Absichten hinter ihren Handlungen stecken, weiß ich leider nicht zu sagen, Gedankenlesen ist nicht so meine Spezialität.
P.S.
und besonders wichtig:
(6) Sie finden es doch so schlimm, dass 25% der Bevölkerung nicht der Wissenschaft, sondern ihren Gefühlen vertrauen. Warum eigentlich? Wie dieser Kommentar zeigt, sind Sie doch ausschließlich gefühlsgesteuert.
P.P.S
Dass wir ihren Post erst heute entdeckt haben, liegt eben an der angesprochenen Unbedeutendheit. Wir haben erst über einen Post von gestern in einem bedeutenderen Blog (ScienceSkeptial) von ihrem Post erfahren.
Wie kommst du eigentlich dazu, uns zu duzen!?! Am Ende denkt noch jemand, wir bei ScienceFiles würden zweifelhaften Umgang pflegen ….
Aber sei’s drum –
glaubst Du, diese Art der verbalen Bewältigung versteht irgend jemand oder interessiert irgend jemanden? Du liegst – wie gewöhnlich – mit Bezug auf deine Vermutungen über ScienceFiles völlig falsch, und ich weiß nicht, wie du dazu kommst, deine Phantasien mit ScienceFiles in Verbindung zu bringen. Mir scheint, du lebst in deiner höchstpersönlichen virtuellen Welt, die kaum Berührungspunkte zur Realität aufweist.
Insofern hat niemand etwas von deinem seltsamen Kommentar, aber wir haben ihn veröffentlicht, obwohl er keinerlei Argument für oder gegen etwas enthält, weil er in jeder Hinsicht selbstredend ist.
Naja, wenn wir und unsere Leser schon keinen Gewinn von deinem Kommentar haben, dann können wir unsererseits vielleicht dabei behilflich sein, dass du deine verbale (Selbst-)Darstellung optimierst. Daher mein konstruktiver Ratschlag:
1. Versuch’ erst einmal, für dich zu klären, was eigentlich dein Anliegen ist, das du hier in der Öffentlichkeit bei ScienceFiles vorbringen möchtest,
2. dann versuche, das in verständliche deutsche Sprache zu fassen, also zusammenhängende Sätze zu formulieren, deren Verhältnis untereinander durch Signalworte wie “und”, “obwohl”, “weil” geklärt wird, die idealerweise auch auf eine argumentative Struktur verweisen.
3. Sieh’ dir nun deinen Text genau durch und schau’, welche wertenden Adjektive er enthält, die bestenfalls deine Gefühlslage reflektieren, schlimmstenfalls deine Unfähigkeit, zu argumentieren – streich’ sie ersatzlos!
4. Wenn das erledigt ist, siehst du deinen Text erneut durch und fragst dich, was davon sich auf Dinge bezieht, die du tatsächlich weißt, also auf empirisch belegbare Fakten. Alles andere streichst du.
5. Falls dann noch Text übrig ist, kannst du ihn uns anvertrauen; wir werden ihn zu würdigen wissen,
Ich hoffe, das hilft dir weiter!?
Ich will es nicht versäumen, darauf hinzuweisen, dass wir auch eine erkennbare Gemeinsamkeit haben: mir reicht auch ein Korbmann voll und ganz!
Herr Korbmann, what’s the point?
Erklären sie es mir wie einem sechsjährigen Leser, der sich nach Feierabend gerne über aktuelle Wissenschaft interessiert.
Danke
Vielleicht müsste man Wutbüger, Pegida-Anhänger, Stuttgart 21 Demonstrant, dritte Startbahn am Münchner Flughafen Verweigerer oder Wissenschafts-Skeptiker sein, um Ihr Kommentar zu verstehen. Ich verstehe ihn auf jeden Fall nicht.
wenn man bedenkt, dass pegida auch gegen genderismus protestiert (siehe grundsatzprogramm) verstehe ich nicht deren bezug zu den anderen genannten personengruppen.
Soweit ich das verstanden habe, zieht Herr Korbmann einen Vergleich von Wissenschaft-Skeptiker zu Wutbürgern und dem was sie erreichen könnten zu dem was sie erreicht haben. Die Wissenschaft sollte solche Strömungen erst nehmen und sei in der Verantwortung auch mit solchen zu kommunizieren.
Ich dachte sein Kommentar ist ein Versuch mit Wissenschaft-Skeptiker wie mit Wutbürger zu kommunizieren. Allerdings dürfte das nicht so ganz funktionieren.
Für mich ist aber auch nicht verständlich was Wissenschaft-Skeptiker sind, wieso z.B. sciencefiles dazu gehört und welche Gefahr von z.B. sciencfiles ausgeht, vor der sich die Wissenschaft fürchtet? Es wäre dann auch interessant zu erfahren was unter Wissenschaft verstanden wird.
Ich denke dieses Wahlforum von Korbmann ist ein lustiges Ereignis, dass man mittlerweile gut als Forum nutzen kann. Es zeigt ganz gut, dass die Klimablogs im Netz alles politische Foren sind die fürs Selbstmarketing genutzt werden oder auch nicht.
Auch das Ablehnen eines Preises ist anscheinend so etwas wie Selbstmarketing.
So hatte Rahmstorf 2013 auf RealClimate in den USA dazu aufgerufen für seinen Blog anzuklicken. Als das auch nicht für den 1. Platz gereicht hat, hat er 2014 verkündet, dass er kein großes Interesse hat.
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Liebe Leser,
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Unentgeltlich in all den Jahren.
Bislang sind wir in der Lage, unseren Aufwand über Spenden zu decken.
Damit das auch weiterhin so bleibt, benötigen wir Ihre Hilfe:
Warum sollte ich ScienceFiles lesen wenn mir Wissenschaft nicht am Herzen liegen würde?
Die Grenze zwischen guter Wissenschaft und schlechter Wissenschaft bzw. Nicht-Wissenschaft lässt sich nicht einfach an inhaltlichen Positionen festmachen, wenn sie etwa das Ausmaß des menschlichen Einflusses auf das Globalklima betreffen oder andere Sachfragen. Ich bin kein Wissenschaftstheoretiker und ich glaube auch nicht, dass es DIE wissenschaftliche Methode gibt, die zu allen Zeiten und für alle Fragestellungen gleichermaßen gültig wäre. Aber es ist mir klar, dass es eine nachvollziehbare Methodik und eine möglichst enge Beziehung zur Empirie geben muss. Es muss ein Bemühen geben logische und testbare Aussagen zu formulieren und diese auch zu testen. Die Protagonisten müssen sachlich-rational argumentieren, die Grenzen ihrer eigenen Methoden akzeptieren, sie dürfen nicht in ihrer Autorität als Wissenschaftler sprechen, wenn sie ihre Aussagen nicht durch ihre Wissenschaft belegen können. Echte Wissenschaft(er) erkennt man an ihrer Bereitschaft zu argumentieren, Belege und Begründungen zu liefern.
ScienceFiles ist gnadenlos und unbequem wenn es solche Standards auch von denen einfordert, die meinen ohnehin die “richtige Position” zu vertreten und keinerlei Begründungspflicht gegenüber Menschen zu haben die (aus welchen Motiven auch immer) kritisch nachfragen. ScienceFiles vertritt eigentlich keine inhaltlichen Positionen (wenngleich die Autoren verschiedene Präferenzen haben) sondern gleicht mehr einem Skalpell welches auf verschiedenst Weise effektiv angewendet werden kann. Manchmal schneidet es auch gegen meine eigenen Steckenpferde, was mir die Chance gibt zu lernen. ScienceFiles ist ein gutes Werkzeug um Unfug von seinem wissenschaftlichen Mäntelchen zu befreien um darunter seine ganze Grässlichkeit bewundern zu können.
Wer seinen Mitmenschen keinen Unfug füttern will hat von ScienceFiles wenig zu befürchten 😉
Das ist nett! Vielen Dank!
Wenn alle, die sich Wissenschaftler nennen, Ihr Wissenschaftsverständnis hätten, wären wir ohne Material.
@Maxwell
Guter Kommentar. Sehr schön.
Ich würde noch ergänzen wollen, dass zur Wissenschaft auch Fehlexperimente, Unsicherheiten, Falschinterpretationen und falsche Schlussfolgerungen gehören.
Die Geschichte zeigt, dass das auch das die Wissenschaft nach vorne bringt und wenn nur die Studenten daraus lernen. Ernst Mach hat die Atomtheorie abgelehnt (geleugnet in der Terminologie der politischen Klimadebatte, bin ich jetzt automatisch antiwissenschaftlich?) und trotzdem ein großes wissenschaftliches Vermächtnis hinterlassen.
Deshalb erscheint mir der Begriff Antiwissenschaft unklar. Ich wüßte gerne wie man den Begriff überhaupt definiert. Vielleicht kann einer hier auf ScienceFiles helfen.
Hallo Herr Heß,
Fehler sind die Nahrung von Wissenschaften, denn Fehler bedingen erst die Suche nach Verbesserung.
Anti-Wissenschaftlich würden wir als eine Haltung ansehen, die der Erkenntnis feindlich gegenüber steht. Damit das nicht zur Tautologie wird: Erkenntnisfeinde wissen, was richtig ist, brauchen keine empirische Prüfung, keine Methoden, verkünden das Heil, können nicht zweifeln, sind also nicht in der Lage, das, was Sie für richtig halten, zur Diskussion zu stellen, es zu überprüfen, kontinuierlich zu verbessern und, ganz wichtig: Fehler zu machen und aus ihnen zu lernen.
Bin kein Wissenschaftler oder Akademiker und mein Chalmers steht nur dekorativ im Regal. Eine Theorie kann nach meinem Empfinden gute Wissenschaft sein, bzw. in eine solche Form gebracht werden und trotzdem nicht zutreffen. Die Phlogistontheorie ist z.B. prinzipiell wissenschaftlich ok, sie ist halt falsch. Das ist an sich schon eine tolle Erkenntnis, wer begründen kann warum dem so ist hat durchaus einen Erkenntnisgewinn zu verzeichnen. Wer andererseits seinen Studenten diese Theorie als Erklärung unterjubeln möchte würde anti–wissenschaftlich handeln, weil er iher Widerlegungen bzw. bessere Erklärungen verschweigt. Analog könnte man den Genderismus – die Idee vom rein sozial konstruierten Geschlecht – durchaus in eine formal akzeptable wissenschaftliche Form bringen. Das Problem ist nur das sie gemessen an empirischen Befunden das Wasser nicht hält. Wer so einen Unfug trotzdem verkaufen will handelt wirklich anti–wissenschaftlich. Alles andere wäre schlimmstenfalls Pseudo– und bestenfalls Protowissenschaft. Sowas wie ernsthaft betriebene Homoöpathie z.B..: Humbug der nicht an Unis gehört und nicht in medizinische Lehrpläne, aber wer den Ansatz verfolgt ist noch nicht unbedingt anti–wissenschaftlich eingestellt. Er könnte seine Meinung auch ändern wenn überzeugende Experimente seine Ideen unplausibel machen. Na, und sollte irgendwann mal ein Wirkmechanismus plausibel gemacht werden können (glaub ich nicht) dann sähe die Welt anders aus. Die Abgrenzung Wissenschaft zu Pseudowissenschaft ist ein heikles Thema aber ScienceFiles befasst sich mit Ideen und Protagonisten für die der Begriff “Pseudowissenschaft” eher noch eine Auszeichnung wäre. Die meisten Beiträge auf ScienceFiles befassen sich mit Leuten die die Wissenschaft eindeutig missbrauchen, echte Anti–Wissenschaft halt. Das scheint mir kaum kurierbar.
Chalmers scheint mir nicht nur im Regal zu stehen … Wir haben die Grenze zwischen Wissenschaft und Nicht-Wissenschaft da gezogen, wo Sie Popper in seinem “Die beiden Grundprobleme der Erkenntnistheorie” gezogen hat, entlang der Kritieren:
1) intersubjektive Nachprüfbarkeit
2) Einfachheit
3) Falsifizierbarkeit
Theorieangebote, die weder Dritten vermittelbar sind (1), die sich in Wortonanien ausleben, ohne auf den Punkt zu kommen (2) und aus denen keine Sätze ableitbar sind, die an der Empirie scheitern können (3), sind entsprechend keine Wissenschaft.
Danke, sehr gut.
Hat dies auf psychosputnik rebloggt.
Sehr guter Beitrag Danke schön. Ich schreibe und poste normalerweise bei ScienceSkeptical. Sie haben mir aus dem Herzen gesprochen. Die Meinung zu dem Artikel teile ich.
Mich hat besonders dieser Satz von Korbmann beeindruckt:
“Denn natürlich habe ich um Ausschreibung und Ergebnisse nicht nur mit Wissenschafts-Skeptikern diskutiert, sondern auch mit Wissenschaftlern oder wissenschaftsnahen Partnern. Und da hat sich gezeigt: Viele von ihnen (löbliche Ausnahmen existieren!) verstehen überhaupt nicht, wie unsere Gesellschaft funktioniert.”
Mit welchen Leuten redet der so. Ich kenne viele Wissenschaftler die an Universitäten, Fraunhofer Instituten und in der Industrie arbeiten und die wissen alle unsere Gesellschaft funktioniert.
Jedenfalls habe ich jetzt ihre Seite gefunden und bin erstmal begeistert, weiter so.
Hallo Herr Heß,
vielen Dank für den Kommentar. Mir scheint, der Herr Korbmann ist diese weit verbreitete Mischung aus prätentiösem Gehabe und faktischer Inkompetenz, die ihn nicht zögern lässt, sich eben einmal zum Experten für die Funktionsweise einer Gesellschaft zu erklären und den Daumen über die Kompetenzen seiner Gesprächspartner zu senken. Und wenn man seinen Text als Ganzes liest, dann kommt man nicht umhin zu attestieren, dass er davon, wie eine Gesellschaft funktioniert, davon, was eine Gesellschaft ist, bestenfalls rudimentäre Vorstellungen hat, die noch dazu weitgehend überholt oder falsch sind.
Ach, es ist ja alles noch viel schlimmer. Dieser „doppelte Korbmann“ (Wieso „doppelt“? – Einer reicht zur Genüge!) ist ja nicht einmal ein ängstlicher, nach Kunden lechzender, profitgieriger und hosescheißender “Mittelschichtler”. Das wäre noch zu verkraften, schließlich lebt auch ScienceFiles von den Spenden profitgeiler Leute, die ihr Geld erst einmal verdienen, bevor sie es diesem Hort der Wahrheit überlassen. Nein, Korbmann muss nicht einmal Geld verdienen, keine Kunden akquirieren, sein Büro hat er längst zurückgedreht, nutzt nur noch die alte Mailadresse: Er bekommt Geld einfach so nach Hause geschickt – Korbmann ist nur ein Rentner, ein Tattergreis, vom Dingsheimer gezeichnet, sein Leben und seinen Blog lässt er schamloserweise von berufstätigen Rentenzahlern finanzieren.
Es ist daher höchst verdienstvoll, dass es euer Reporter, wie auch immer er heißt, in intensiven Recherchen während der letzten langen acht Wochen bis zum Transparenz-schaffenden Impressum des in den meisten Jahreszeiten unbedeutenden Korbmann’schen Blogs geschafft hat (bei ScienceFiles wäre ihm das nicht gelungen, da gibt man sich mit solchen bürokratischen Kleinigkeiten großzügigerweise gar nicht ab). Oder hat bei Euch das Genehmigungsverfahren für den Blogpost so lange gedauert? Im „About“ musste der Reporter entdecken, dass dieser Greis nicht nur keine Idee jenseits des Mainstreams hat – er hat gar keine Idee mehr. Er schwafelt da etwas von Wissenschaftler sollen besser mit der Gesellschaft kommunizieren. So etwas großartiges, wie “Grundsatzprogramm” kann er offensichtlich nicht einmal buchstabieren. Und lernen ist schon gar nicht mehr drin, ob mit Druck oder ohne – der ist jenseits von gut und böse!
Eigentlich schade, dass dem – vermutlich männlichen – Reporter dabei die Seite „Ein Wort an die Damen“ entgangen ist. Gerade für ScienceFiles wäre dies ein gefundenes Fressen – Genderismus pur, ja sogar im Quadrat. Acht Wochen sind eben doch sehr kurz für eine gründliche Recherche. Die hätte nämlich auch gezeigt, dass dieser Korbmann gar nicht mehr in der Lage ist, die fünf ihm gestellten Mittelschulen-Niveau-Aufgaben zu bearbeiten – da hat Frau Dr. habil. Heike Diefenbach ihre Habilitation vielleicht ganz umsonst gemacht. Und vergessen hat Korbmann offensichtlich auch, den Blog Grenzwissenschaft-aktuell zum „Wissenschaft-Blog“ des Jahres zu küren, stattdessen hat er ihm ein „Blog-Teufelchen“ verliehen. Vielleicht sogar mit Absicht?
Doch eines sollte Euer Reporter noch lernen: Weiter zu zählen als bis 10. Ich habe mich noch einmal vergewissert: In diesem Jahr standen 25 Blogs auf der Liste für die Popularitäts-Revolution, plus acht für das Blog-Teufelchen. Und wenn Ihr mit Eurem Boykott “Gib’ dem Korbmann einen Korb” Erfolg habt, dann gibt es beim nächsten Mal vielleicht reale, nicht von Wahlkampagnen verzerrte Ergebnisse? Undenkbar, furchtbar! Kommt dann ScienceFiles eventuell gar nicht mehr vor?
Herr Korbmann, bei so viel Selbsterkenntnis, da weiß ich gar nicht mehr, was ich noch sagen soll.
Vielleicht nur so viel:
(1) ScienceFiles ist non-profit, ein Hobby einiger Sozialwissenschaftler. Das scheint Ihnen gar nicht vorstellbar zu sein, wie so vieles nicht.
(2) Im Text geht es nicht um die Anzahl der Blogs, die zur Wahl stehen, sondern um eines der Auswahlkriterien, das Sie selbst nicht müde werden, anzugeben.
(3) Ich wanke noch, ob dieser Kommentar mehr Selbstmitleid oder mehr Narzismus ausdrückt.
(4) Es ist schade, dass Sie die fünf Aufgaben nicht bearbeiten können, denn von der Korrektur durch Dr. habil. Heike Diefenbach könnten Sie in jedem Fall etwas lernen.
(5) Welche Absichten hinter ihren Handlungen stecken, weiß ich leider nicht zu sagen, Gedankenlesen ist nicht so meine Spezialität.
P.S.
und besonders wichtig:
(6) Sie finden es doch so schlimm, dass 25% der Bevölkerung nicht der Wissenschaft, sondern ihren Gefühlen vertrauen. Warum eigentlich? Wie dieser Kommentar zeigt, sind Sie doch ausschließlich gefühlsgesteuert.
P.P.S
Dass wir ihren Post erst heute entdeckt haben, liegt eben an der angesprochenen Unbedeutendheit. Wir haben erst über einen Post von gestern in einem bedeutenderen Blog (ScienceSkeptial) von ihrem Post erfahren.
@Korbmann
Wie kommst du eigentlich dazu, uns zu duzen!?! Am Ende denkt noch jemand, wir bei ScienceFiles würden zweifelhaften Umgang pflegen ….
Aber sei’s drum –
glaubst Du, diese Art der verbalen Bewältigung versteht irgend jemand oder interessiert irgend jemanden? Du liegst – wie gewöhnlich – mit Bezug auf deine Vermutungen über ScienceFiles völlig falsch, und ich weiß nicht, wie du dazu kommst, deine Phantasien mit ScienceFiles in Verbindung zu bringen. Mir scheint, du lebst in deiner höchstpersönlichen virtuellen Welt, die kaum Berührungspunkte zur Realität aufweist.
Insofern hat niemand etwas von deinem seltsamen Kommentar, aber wir haben ihn veröffentlicht, obwohl er keinerlei Argument für oder gegen etwas enthält, weil er in jeder Hinsicht selbstredend ist.
Naja, wenn wir und unsere Leser schon keinen Gewinn von deinem Kommentar haben, dann können wir unsererseits vielleicht dabei behilflich sein, dass du deine verbale (Selbst-)Darstellung optimierst. Daher mein konstruktiver Ratschlag:
1. Versuch’ erst einmal, für dich zu klären, was eigentlich dein Anliegen ist, das du hier in der Öffentlichkeit bei ScienceFiles vorbringen möchtest,
2. dann versuche, das in verständliche deutsche Sprache zu fassen, also zusammenhängende Sätze zu formulieren, deren Verhältnis untereinander durch Signalworte wie “und”, “obwohl”, “weil” geklärt wird, die idealerweise auch auf eine argumentative Struktur verweisen.
3. Sieh’ dir nun deinen Text genau durch und schau’, welche wertenden Adjektive er enthält, die bestenfalls deine Gefühlslage reflektieren, schlimmstenfalls deine Unfähigkeit, zu argumentieren – streich’ sie ersatzlos!
4. Wenn das erledigt ist, siehst du deinen Text erneut durch und fragst dich, was davon sich auf Dinge bezieht, die du tatsächlich weißt, also auf empirisch belegbare Fakten. Alles andere streichst du.
5. Falls dann noch Text übrig ist, kannst du ihn uns anvertrauen; wir werden ihn zu würdigen wissen,
Ich hoffe, das hilft dir weiter!?
Ich will es nicht versäumen, darauf hinzuweisen, dass wir auch eine erkennbare Gemeinsamkeit haben: mir reicht auch ein Korbmann voll und ganz!
Herr Korbmann, what’s the point?
Erklären sie es mir wie einem sechsjährigen Leser, der sich nach Feierabend gerne über aktuelle Wissenschaft interessiert.
Danke
Vielleicht müsste man Wutbüger, Pegida-Anhänger, Stuttgart 21 Demonstrant, dritte Startbahn am Münchner Flughafen Verweigerer oder Wissenschafts-Skeptiker sein, um Ihr Kommentar zu verstehen. Ich verstehe ihn auf jeden Fall nicht.
wenn man bedenkt, dass pegida auch gegen genderismus protestiert (siehe grundsatzprogramm) verstehe ich nicht deren bezug zu den anderen genannten personengruppen.
Soweit ich das verstanden habe, zieht Herr Korbmann einen Vergleich von Wissenschaft-Skeptiker zu Wutbürgern und dem was sie erreichen könnten zu dem was sie erreicht haben. Die Wissenschaft sollte solche Strömungen erst nehmen und sei in der Verantwortung auch mit solchen zu kommunizieren.
Ich dachte sein Kommentar ist ein Versuch mit Wissenschaft-Skeptiker wie mit Wutbürger zu kommunizieren. Allerdings dürfte das nicht so ganz funktionieren.
Für mich ist aber auch nicht verständlich was Wissenschaft-Skeptiker sind, wieso z.B. sciencefiles dazu gehört und welche Gefahr von z.B. sciencfiles ausgeht, vor der sich die Wissenschaft fürchtet? Es wäre dann auch interessant zu erfahren was unter Wissenschaft verstanden wird.
Ich denke dieses Wahlforum von Korbmann ist ein lustiges Ereignis, dass man mittlerweile gut als Forum nutzen kann. Es zeigt ganz gut, dass die Klimablogs im Netz alles politische Foren sind die fürs Selbstmarketing genutzt werden oder auch nicht.
Auch das Ablehnen eines Preises ist anscheinend so etwas wie Selbstmarketing.
So hatte Rahmstorf 2013 auf RealClimate in den USA dazu aufgerufen für seinen Blog anzuklicken. Als das auch nicht für den 1. Platz gereicht hat, hat er 2014 verkündet, dass er kein großes Interesse hat.