Pädagogische Saisonarbeiter

Die Saison für Lehrer, sie ist in den meisten Bundesländern derzeit beendet.

Lehrer, die (noch) nicht verbeamtet sind, die sich als “Junglehrer” oder als “Aushilfslehrer” durchs Leben schlagen, Aushilfslehrer, die die Elternzeit kompensieren, die häufig unter Lehrern grassiert, Aushilfslehrer, die von Schule zu Schule springen, um personale Notlagen zu beheben, Aushilfslehrer, die eigentlich die bestbezahlten ihres Faches sein müssten, denn sie sind diejenigen, die sich ständig auf neue Umstände, neuen Lehrstoff und neue Wissensbestände von Schülern einstellen müssen, sie sind die am schlechtesten behandelten im deutschen Schulsystem, und sie sind außerhalb der Schulsaison arbeitslos.

Sie sind die Lehr-Sklaven, die saisonal für die Dauer des Schulhalbjahres beschäftigt werden und zu Beginn der Ferien entlassen werden: Warum soll man Aushilfslehrer bezahlen, wenn keine Schule und kein Unterricht stattfindet? Schließlich muss man schon die Lehrer bezahlen, die in Elternzeit sind und in Urlaub!

Also werden die Aushilfslehrer entlassen und das vor allem in Ländern wie Baden-Württemberg, wo die grün-rote Landesregierung nach eigenen Bekundungen so viel Wert auf die Ausbildung, die Schulbildung, deren Qualität und deren Inhalte legt, so viel Wert, dass ganze Bildungspläne neu erarbeitet werden.

gruen macht schuleUnd bei so viel verbalem Wert auf Ausbildung und Schulbildung und Qualität und Kompetenz und Bildungsgleichheit, der nicht nur in Baden-Württemberg bekundet wird, kann man sich nicht noch um die Lehrer und die Zustände vor Ort kümmern. Genauso wenig wie es möglich ist, die Mittel bereitzustellen, um Aushilfslehrer, die im Juni entlassen und im September wieder eingestellt werden, dauerhaft zu beschäftigen. Es gibt schon wichtigere Ausgaben, die die Landeskassen belasten: Gutachten darüber, ob man bei “Student” eher an männliche oder weibliche Studenten denkt, Projekte zu Rechtsextremismus und Männlichkeit, Netzwerktreffen, damit sich Aktivisten kennenlernen können, Netzwerktreffen, damit Aktivisten Erfahrungen austauschen können und Netzwerktreffen, damit Aktivisten wissen, wo man Mittel beantragen kann, um sich kennenlernen zu können, das alles muss finanziert werden.

Kein Wunder, dass die Mittel nicht reichen, um Lehrer dauerhaft zu beschäftigten.

Kein Wunder, dass Lehrer zu Saison- und Wanderarbeitern werden und sich der Markt der Lehrer zu einem Market for Lemons entwickelt, auf dem sich nur noch die einfinden, die keinen richtigen Job bekommen haben.

Der Market for Lemons, er ist ein ökonomisches Konzept, was erklärt, warum die meisten Politiker das Konzept nicht kennen, obwohl sie Markets for Lemons am laufenden Band schaffen, für Lehrer, für Dozenten, für Sozialarbeiter.

Ein Market for Lemons zeichnet sich nach Angaben von George A. Akerlof, der das Konzept in die Ökonomie eingeführt hat, durch vier Kriterien, die zusammen seine Dynamik beschreiben, aus:

(1) asymmetrische Informationen über die Qualität eines Produkts,

(2) entsprechend geringe Erwartungen der Nachfrager an die Qualität des Produkts,

(3) sich in der Folge verringernde Marktpreise, die

(4) gefolgt werden von einem Rückzug der Anbieter guter Produkte, was in

(5) letzter Instanz zum Market for Lemons führt.

Aushilfs-Lehrer, die Lehrerausfall kompensieren sollen, sie werden nicht aufgrund ihrer Qualifikation und Leistung bezahlt. denn wäre dem so, ihr Gehalt wäre nicht nur höher als das stationärer Lehrer, sie wären auch fest angestellt. Entsprechend verbinden Aushilfs-Lehrer, die auf Zeit beschäftigt werden, geringe Anforderungen mit ihrem Beruf und engagieren sich nicht mehr als notwendig für ihre Arbeit. Folglich sinken die Preise für Aushilfs-Lehrer weiter und Anbieter von Lehrerleistungen, die kompetent und fachlich versiert sind, finden sich immer seltener auf dem Markt der Aushilfslehrer.

Der Market for Lemons ist geschaffen: Aushilfslehrer mit unterdurchschnittlicher Kompetenz werden von staatlichen Stellen mit unterduchschnittlicher Entlohnung angestellt, um an Schulen die so wichtige Bildung an Schüler auf dem so hohen Niveau zu vermitteln, das Kultusminister immer im Munde führen.

Ein Beispiel für hausgemachte Bildungs-Katastrophen.


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