The Last Stand: Sozialdemokratischer Volkssturm
Bei der SPD glaubt man, einen neuen Messias gefunden zu haben:
Jetzt können sich die Schwarzen warm anziehen đ pic.twitter.com/7bM3pprDLK
â Ralf Stegner (@Ralf_Stegner) January 29, 2017
Die Schwarzen, das sei all denen gesagt, die es nicht wissen, das ist die CDU, damit sind keine Schwarzen gemeint â hoffentlich. Nein, es sind damit keine Schwarzen gemeint, denn Martin Schulz, um den es hier geht, er ist nicht als neuer Entwicklungsminister im GesprĂ€ch, er ist Kanzlerkandidat der SPD.
Kanzlerkandidat. Das Wort ist eine Reminiszenz an Zeiten als die SPD noch in die NĂ€he von 40% gekommen ist und ihren Spitzenkandidaten mit einiger Berechtigung als Kanzlerkandidaten bezeichnen konnte. Derzeit dĂŒmpelt die SPD aber bei etwas mehr als 20% in den Umfragen. Sie wissen schon: Wenn am nĂ€chsten Sonntag Bundestagswahl wĂ€re âŠund so weiter. 20% sind zu wenig, um Kanzler zu werden. Das weiĂ auch Martin Schulz, trotz seiner jahrelangen Abwesenheit in der EuropĂ€ischen Enklave, in der Wahlprozente keine Rolle bei der Besetzung von Spitzenposten der Verwaltung spielen.
Deshalb hat sich Martin Schulz hohe Ziele gesetzt: Zur stÀrksten Kraft bei der Bundestagswahl will er die Genossen machen, Bundeskanzler will er werden. Warum nicht. Es gab schon unwahrscheinlichere Konstellationen. Selbst Gefreite aus dem ersten Weltkrieg haben es zum Reichskanzler gebracht, bar jeder formalen Bildung und nur mit der Kraft des eigenen oder zugeschriebenen Charisma bewaffnet.
Charisma. Hat Martin Schulz Charisma, jene QualitĂ€t die weibliche WĂ€hler in TrĂ€nen ausbrechen lĂ€sst, wenn sie ihren Polit-Helden auch nur aus der Ferne sehen, jene QualitĂ€t, die mĂ€nnliche WĂ€hler mit Stolz die Parteifahne tragen und die Reihen schlieĂen lĂ€sst?
âC h a r i s m a t i s c h e H e r r s c h a f tâ, so hat Max Weber geschrieben, ist Herrschaft âkraft affektiver Hingabe an die Person des Herrn und ihre Gnadengaben (Charisma), insbesondere: magische FĂ€higkeiten, Offenbarungen oder Heldentum, Macht des Geistes und der Rede. Das ewig Neue, AuĂerwerktĂ€gliche, Niedagewesene und die emotionale Hingenommenheit dadurch sind hier Quellen persönlicher Hingebung. Reinste Typen sind die Herrschaft des Propheten, des Kriegshelden, des groĂen Demagogen. Der Herrschaftsverband ist die Vergemeinschaftung in der Gemeinde oder Gefolgschaft. Der Typus des Befehlenden ist der F ĂŒ h r e r. Der Typus des Gehorchenden ist der J ĂŒ n g e râ (Weber 1988: 481-482).

Um WĂ€hlerstimmen kraft Charisma einzusammeln braucht es somit z.B. magische FĂ€higkeiten. Zum einen leben wir in aufgeklĂ€rten Zeiten, zum anderen ist Martin Schultz nicht einmal mit viel gutem Willen der GroĂe Martini. Bleiben Offenbarung oder Heldentum. Die Offenbarung, dass Martin Schulz der von den SPD-Getreuen lange erwartete sozialistische Messias ist, mag unter Genossen auf offene Ohren stoĂen, vor allem in Schleswig-Holstein soll das der Fall sein, aber im Kreise normaler BĂŒrger, wird die Offenbarung eher taube Ohren vorfinden. Heldentum? AnsĂ€tze von Heldentum. Wer in dieser Zeit bereit ist, Kanzlerkandidat und Parteivorsitzender der SPD zu sein, der muss ZĂŒge von Heldentum haben, etwa in der Weise, in der der naive Siegfried HeldenzĂŒge hatte. Bleiben die Macht des Geistes und der Rede. Beides ist kaum zu trennen, nicht einmal durch die Nutzung eines Ghostwriters und fĂŒr beides sieht es nicht sehr gut aus:
âWir werden die Wahlen in diesem Jahr richtig spannend machenâ, verspricht Schulz, mit Themen wie Steuergerechtigkeit, also dem alten Appell an den Neid, will er die Wahl spannend machen. Und mit der Warnung vor Populisten will er die Wahl spannend machen, etwa so: âRattenfĂ€nger versuchen, auf dem RĂŒcken von FlĂŒchtlingen Kapital zu schlagen. Das ist schĂ€ndlich und abstoĂendâ. Reiner Populismus, wenn nicht gar Hate Speech, was Martin Schulz hier von sich gibt, selbstreferentieller Populismus noch dazu, denn er versucht aus FlĂŒchtlingen Kapitel zu schlagen. Er thematisiert FlĂŒchtlinge. Will sich als guten Menschen inszenieren, der gut zu FlĂŒchtlingen ist, sie fĂŒr seine Zwecke benutzt, versucht, âauf deren RĂŒckenâ, wie er sagt, âKapital zu schlagenâ. Kapital schlĂ€gt man ĂŒbrigens nicht auf, sondern aus etwas. Aber das nur nebenbei. Nein. Die Verbindung von Macht des Geistes und der Rede können wir auch streichen. Es bleibt schlicht nichts, was als Charisma durchgehen wĂŒrde.
Bleibt die Hoffnung, ohne Charisma zur stĂ€rksten Partei zu werden. Um zur stĂ€rksten Partei zu werden, muss die SPD die CDU/CSU ĂŒberholen, die derzeit bei rund 35% liegt. Von den 22% der SPD aus gesehen, ist also ein Zugewinn von 60% WĂ€hlerstimmen notwendig, um stĂ€rkste Partei zu werden. Das ist ein Ziel, das man getrost in das Reich der Illusion und absurden Hoffnung verbannen kann.

Reiner Dinkel hat in den 1970er Jahren eine Theorie nach Deutschland gebracht, die recht erfolgreich ist, wenn es darum geht, den Ausgang von Hauptwahlen, also z.B. von Bundestagswahlen vorherzusagen. Diese âNebenwahltheorieâ sieht einen zyklischen Verlauf der Stimmanteile regierender Parteien. Den Tiefpunkt in der WĂ€hlergunst erreichen Regierungsparteien regelmĂ€Ăig in der Mitte der Legislaturperiode. Bis ungefĂ€hr zur Mitte der Legislaturperiode verlieren die Regierungsparteien in einem normalen Zyklus an Stimmanteilen, ab der Mitte gewinnen sie wieder hinzu. 41,5% hat die CDU/CSU in der Bundestagswahl 2013 erreicht, bei rund 35% wird sie derzeit gefĂŒhrt. Die SPD hat ein Ausgangsniveau von 25,7% und liegt derzeit bei gut 22%, Bis zur Bundestagswahl sind es noch ein paar Monate hin und mit der der Nebenwahltheorie kann man eine recht gute Vorhersage des Ausgangs der Wahlen treffen. Die CDU/CSU wird in die NĂ€he von 38% gelangen, die SPD in die NĂ€he von 24%. Das Ziel von Martin Schulz, die SPD zur stĂ€rksten Partei zu machen, auf der Grundlage der Nebenwahltheorie ist es ein illusorisches Ziel.
Kein Charisma, keine Aussicht, auch nur annĂ€hernd in die NĂ€he von 30% zu gelangen. Das Unterfangen âMehrheit und Kanzlerschaftâ der SPD, es wirkt mehr wie das letzte Aufgebot, wie der Volkssturm der 2017er Jahre. Ein verzweifelter Versuch, den Niedergang einer ehemaligen Volkspartei dadurch zu stoppen, dass man die glorreichen vergangenen Tage beschwört und diejenigen ins Rennen schickt, die man in guten Zeiten nicht an die Wahlfront geschickt hĂ€tte, Leute wie Martin Schulz, z.B., die sich dafĂŒr hergeben, in aussichtsloser Wahlschlacht verheizt zu werden und die sich freuen, als Sonnenkönig bis zur Wahl gefeiert und in der Wahl geopfert zu werden.
so signalisiert die spd, mit der wahl von schulz, nur weiter so, angestrebt wird wieder die groko. das sich die welt inzwischen weitergedreht hat, wird nicht zur kenntnis genommen.
da helfen auch keine claqueure, oder die inzenierte massenmanipulation, super die spd will mit aller macht unter 10%, gott seis gedankt!
Die SPD wird keine MĂŒhe haben, unter die 10% HĂŒrde zu gelangen.
Erst Engel Gabriel, der ja zur “Wahl ” stand – jetzt ein besoffener DĂ€mon.
Gabriel als Aussenminister. Ich hab’s nicht geglaubt. Is ne Lachnummer!
Meine Prognose (falls ĂŒberhaupt noch eine Wahl stattfindet) ist SPD unter 20%, CDU unter 30%, AfD 15-20% (wahrscheinlich nach Kraften nach unten maipuliert), GrĂŒne und Linke je 10% (leider) FDP 5%, Sonstige 5-10%.
Wie ein vernĂŒnftiger Mensch Merkel oder das Schmierseifengesicht wĂ€hlen ann, ist mir ein RĂ€tsel, GrĂŒne & Linke haben ihre SektenanhĂ€nger, da ist mit Vernunft eh nichts mehr zu machen.
Weite Kreise des konservative Lagers sagen sich, lieber 4 Jahre die ungeĂŒbte AfD als nochmal Merkel. Ob die FDP es schafft ist noch nicht gesagt, wenn, wird sie aus Verzweiflung ĂŒber den Rest und aus Vorbehalten gegen die AfD gewĂ€hlt werden.
Es wird wohl daran liegen, was man der AfD noch bis dahin unterschieben und sie diskreditieren kann, wieviel U-Boote man darinnen hat und wie der FettnÀpfchenmarathon des Schmierseifengesichts ausgeht.
Wie man so ein Gesicht in eine Kamera halten kann oder auf ein Wahlplakat bringen, ist mir ein RĂ€tsel, dem springt die Unaufrichtigkeit und Schmierigkeit doch aus dem Gesicht.
Und irgendwie wirkt er als wĂŒrde er von einem Amphetamin abhĂ€ngig sein, vielleicht irgendwas gegen Depressionen?
Gesund sieht das nicht aus.
Ob der weiĂ, daĂ er aufgestellt wurde, weil er nur verlieren kann?
GrundsĂ€tzlich bleib ich dabei, wenn die Prognosen, die nur die Kanzlerin zu sehen bekommt, die AfD ĂŒber 30% sehen, ruft die vorher unter irgendeinem Vorwand den Notstand aus.
Jo, mid dem Maddin is nich zu spaĂe. Voa dem falle ja nich nur die WeibĂ€ reiheweise um. Auch die Kerle kriechen ihm zu Kreuze, wemma sieht, wie der Siggi unner Ralf unner Frank ihre Köppe einziehe. Der kommt da nu extra von BrĂŒssel zurĂŒck nach Hause, um hier mal so richtich alles auf Voddemann zu bringe middĂ€ SPD und dem ganzen Laden hier. Der hat ja aber auch eine Karriere hinjelegt, wie er sich da so selbĂ€ ausn Dreck jezogen und dem Alkohol ‘n Finger jezeicht hat. Und bei der EU do haddĂ€ sich auch nich aufer Nase herumtanze lasse. So einĂ€ wird noch mit ganz annern Dinge ferdich.
Endlich ham die Sesselpuper unne Klugschiter unne Aschkriecher mal wiedĂ€ Einen, der ihre hadde Abeit zu schĂ€tze weiĂ, der auch ma die Kapitalisten unne TachelöhnĂ€ rannimmd, diese SpielvĂ€derbĂ€r.
Na denn Prost und ToiToi, Maddin!
Also bevor die SPD die gröĂte Fraktion stellt wird wird Frau Dr. Petry Bundeskanzler. Beides recht wenig wahrscheinlich aber die zweite Option ist wahrscheinlicher. đ
Ich heiĂe es nicht gut, aber ich VERSTEHE immer besser, warum sich Berlusconi im EU-Parlament zu seinem “Ausfall” gegenĂŒber Schulz hinreiĂen lieĂ.
Der hat tatsÀchlich ne Frau abbekommen?
Geld allein macht ja nicht glĂŒcklich. Man braucht auch jemanden, der es ausgibt.
Die Ehefrau ist Architektin. Verdient sich also ihre Brötchen selbst.
Was ich auch gelesen habe, Martin Schulz soll 6 Sprachen perfekt sprechen.
Wo hat er die gelernt, wenn er sogar Schulabbrecher war ?
In der EU?
Vielleicht weiĂ dazu jemand etwas. Mit dem “perfekt” ist das ja immer so einen Sache.
…genauer gesagt Landschaftsarchitektin. Ihr PlanungsbĂŒro hat aber angeblich ein Herr Beuster ĂŒbernommen. Ist schon ein paar Jahre her. Ob das heute noch fĂŒr die eigenen Brötchen reicht?
Wow, die Grenzen Deutschlands auf dem Wahlplakat von 1949 sind ja die des Kaiserreichs vor WK I.
Exakt!
Nicht ganz. Bei ElsaĂ-Lothringen erscheint es mir nicht ganz eindeutig.
dito ElsaĂ-Lothringen scheinen sie intern schon an die wallonischen InternationalebrĂŒder abgetreten zu haben. Arme Polen..
Als Gesamtkunstwerk zeigt es aber trotzdem eindrucksvoll, wie elastisch die sozialdemokratischen WendehÀlse sind: Die millionenfach in den Westen (und v.a. in den rotzroten Ruhrpott) vertriebenen Böhmen und Schlesier mussten ja irgendwie an die Stange geholt werden.
Ich hoffe, einige unserer östlichen Nachbarn lesen hier mit. Wir sollten die Polen dringend ersuchen, ein dĂŒnn besiedeltes Gebiet fĂŒr den Massenexorzismus der SPD bereitzustellen, bevor sie die Ernennung von Schulz als KriegserklĂ€rung interpretieren.
Nicht ganz im Westen fehlen Elsass-Lothringen und Eupen.
Bezug nehmend auf den letzten Absatz erinnert es mich eher an die Alternative zwischen Pest und Choelera. Daraus werden wird – no na ned – die Cholerapest. Sollte es wirklich so werden, scheint es mir so, dass der “Zustand” – zumindest numerisch – noch bedenklicher als bei uns im Alpenparadies ist….
Nanu, der Herr Stegner lĂ€sst sich zu dieser ĂuĂerung “Jetzt können sich die Schwarzen warm anziehen” hinreissen? Hat den schon jemand bei der AAS Stiftung angeschwĂ€rzt wegen der Diffamierung einer ethnischen Gruppe? Dieser Begriff stand ja in grauer Vorzeit (- 1945) fĂŒr die dunkelhĂ€utige Bevölkerung des Planeten.
Schulz hat das aber wenigstens mit seiner Frau telefonisch abgesprochen, wie er es bei Anne Will betont hat. “Du, Schatzi, das wird bei mir mal wieder etwas spĂ€ter. Ich muss erst noch Deutschland an die Wand fahren.” – “Kein Problem, deine Vertretung ist schon da. Lass’ dir Zeit und bestell Siggi und Frank einen lieben GruĂ! Ich sag den andern Weibern bescheid, dass sie SPD wĂ€hlen sollen.”