Das Schmollen der Weiber, so hat Ludwig Börne im Jahr 1823 die Übernahme einer pauschalen Opferrolle genannt, mit der die Weiber versuchten, ihren Willen auch wider die besseren Argumenten oder die überhaupt vorhandenen Argumente rationaler Zeitgenossen durchzusetzen.
Dr. habil. Heike Diefenbach hat das Buch von Börne ausgegraben als sie mit dem Text beschäftigt war, den wir heute als neuesten Zugang in der Blauen Reihe von ScienceFiles veröffentlichen: „Die Dämonisierung der Anderen und die Inszenierung von Kritik als Häresie. Eine Replik auf die Abwertung von wissenschaftlicher Kritik an der so genannten Rassismuskritik durch Rassismuskritiker.“
Der neue Text ist einerseits eine Fortschreibung, andererseits eine Reaktion. Er ist eine Fortschreibung des als Band 2 der Blauen Reihe erschienenen Textes „Rassismus und Rassismuskritik. Kritische Anmerkungen zum neuen Rassismusdiskurs in der deutschsprachigen Öffentlichkeit und Sozialwissenschaft“, in dem sich Dr. habil. Heike Diefenbach konstruktiv mit Rassismuskritik auseinandersetzt, um durch Kritik zu einer Verbesserung des derzeitigen Zustands der Rassismuskritik beizutragen. Derzeit ist Rassismuskritik nämlich wenig mehr als eine vor-wissenschaftliche Disziplin im Sinne von Thomas Kuhn, in der es noch keine epistemologische Basis gibt und deren Vertreter sich durch das auszeichnen, was man den methodischen Turm zu Babel nennen könnte, auf dem Wie-kommt-mir-die-Welt-vor-Einfältige, Weltverbesserungsbedürftige, Opportunisten, Spinner und Ideologen einen solchen Lärm veranstalten, dass die wenigen Versuche, Wissenschaft zu betreiben, von den wenigen, die außerhalb der Rassismuskritik eine wissenschaftliche Ausbildung erfahren haben, niedergeschrien werden.
Entsprechend musste man annehmen, dass ein Text wie „Rassismus und Rassismuskritik“, in dem ein Weg in die Normalwissenschaft gewiesen und gezeigt wird, wie man die vielen Scharlatane, die sich in der Rassismuskritik tummeln, nicht nur ausmachen, sondern auch loswerden kann, dazu führt, dass sich die Spreu der Ideologen vom Weizen der Wissenschaftler trennt.
Und so ist es auch gekommen.
Der Text hat eine weite Verbreitung gefunden, und er wird breit diskutiert, von denen, die Wissenschaftler sind und daran interessiert sind, Erkenntnis zu gewinnen und Wissenschaft zu betreiben.
Mit dem Text ist es Dr. habil. Heike Diefenbach auch gelungen, in das Echo-Chamber einzudringen, in dem die gedroschene Spreu versammelt ist. Nun war vorherzusehen, dass der Text für manche, die es bislang nur zur Spreu gebracht haben, die Möglichkeit der Metamorphose eröffnet, um von der Spreu zur Wissenschaft zu gelangen, um Wissenschaftler zu werden, so wie es vorherzusehen war, dass der harte Kern, um mit Imre Lakatos zu sprechen, der harte Kern jener Unbeirrbaren, die sich lieber eine blutige Stirn holen, als dass sie einsehen, dass sie eine Mauer nicht mit dem Kopf einschlagen können, auf den Text so reagieren würde, wie Weiber auf etwas reagieren, das ihre Opferrolle in Zweifel zieht: Mit Gift und Galle.
Und Mangels entsprechender Kompetenzen bleibt den Unintelligenten nur Beleidigung und Diffamierung und das Schmollen der Weiber.
Damit sind wir bei
Inci Dirim,
Maria do Mar Castro Varela,
Alisha M. B. Heinemann,
Natascha Khakpour,
Doris Pokitsch und
Hannes Schweiger
die bis auf eine Ausnahme, Castro Varela hat eine Quotenprofessur an der Alice Solomon Fachhochschule Berlin, an der Universität Wien beschäftigt sind.
Sie haben das verfasst, was wir einen Rudeltext nennen, ein gemeinsames Pamphlet, in dem es vornehmlich darum geht, Dritte zu diffamieren, zu verleumden oder zu beleidigen und gegen alle Regeln und jede Ethik der Wissenschaft zu verstoßen. Der Zweck ihres Rudeltextes „Nichts als Ideologie? Eine Replik auf die Abwertung rassismuskrititscher Arbeitsweisen“ ist es, Kritiker an der Rassismuskritik zu dämonisieren. Dass der Text keinem anderen Zweck dient, das kann man leicht anhand der vielen Fehler und Unzulänglichkeiten darlegen, die Dr. habil. Heike Diefenbach in ihrer Replik aufzeigt und behandelt (im doppelten Sinne gemeint):
Die Rudelautoren, Dirim et al., haben keinerlei Interesse an einer inhaltlichen Auseinandersetzung, wie daran deutlich wird, dass sie auf kein einziges der Argumente eingehen, die Dr. habil. Heike Diefenbach gemacht hat, um Rassismuskritik zu einer Wissenschaft zu machen. Ihr Interesse besteht von der ersten bis zur letzten Seite darin, Kritik an der Rassismuskritik zur Häresie zu erklären. Kritiker werden ausgegrenzt und zu Feinden erklärt, die vom „wir“ derjenigen, die in die Religion der Rassismuskritik wie sie an der Universität Wien als Eucharistie-Feier mit Studenten zelebriert werden soll, abweichen. Die Systematik folgt dabei der Systematik, die die Amadeu-Antonio-Stiftung als Indikator für eine rechtsextreme Orientierung ansieht. Entsprechend haben wir es wohl mit Rechtsextremen zu tun (und wer würde an den Kriterien der Amadeu-Antonio-Stiftung zweifeln?).
Nun haben wir oben geschrieben, dass diejenigen Beleidigung und Diffamierung zum Mittel ihrer Wahl erklären, deren Intelligenz nicht ausreicht, um mit Argumenten auf Kritik zu reagieren. Als weitere Indizien dafür, dass diese Hypothese über die Ursache der Beleidigung und Diffamierung, die Dirim et al. als Mittel der Wahl ansehen, zutrifft, können die folgenden Punkte angeführt werden, die wir im Verlauf der nächsten Wochen mit den jeweiligen Stellen aus dem Text von Dr. habil. Heike Diefenbach unterfüttern werden.
Die Liste der Fehler im Text von Dirim et al., an dem sechs Autoren, zwei Herausgeber und ein Lektor gewurschtelt haben, sind ein herausragender Beleg dafür, dass die Genannten nicht in der Lage sind, eine wissenschaftliche Position zu füllen, denn: Es fehlen ihnen schlicht die dazu notwendigen Kenntnisse, kein Wunder, dass Dr. habil. Heike Diefenbach zu dem Schluss kommt, die Kritikfeindlichkeit der genannten Rassismuskritiker sei Ergebnis des Versuches, sich an Universitäten einzunisten und im „warm glow“ der Wissenschaft zu sonnen, obwohl man keinerlei Ahnung und Fähigkeiten zum Betreiben von Wissenschaft hat.
Die Liste der Mängel im 11 Seiten Text der sechs Autoren des Rudeltextes (Dirim et al.), sie ist beeindruckend:
Es wimmelt von unbelegten Behauptungen: Wissenschaftler zitieren und belegen Behauptungen, insbesondere dann, wenn sie behaupten, dass die Behauptungen, die sie vorbringen, von anderen vorgebracht worden wären.
Im Text finden sich eine Reihe von Beleidigungen und Diffamierungen und somit eine Textart, die in wissenschaftlichen Texten gänzlich unbekannt ist.
Die Autoren gefallen sich darin, unzählige Fehlschlüsse zu begehen. Häufig finden sich Fehlschlüsse ad auctoritatem und ad hominem. Ergänzt werden diese Fehlschlüsse durch die im Text allgegenwärtige petitio principi, ebenfalls ein logischer Fehler und abgerundet wird die Fehlerorgie, die als wissenschaftlicher Text verkauft werden soll, durch genetische Fehlschlüsse.
Dirim et al. sitzen einer Vielzahl von Irrungen und Wirrungen auf, die in der Wissenschaft schon vor Jahrzehnten, wenn nicht Jahrhunderten ausgeräumt wurden
Sie glauben, es gäbe in der Wissenschaft jemanden, der an absolute Objektivität glaube.
Sie glauben, es gäbe in der Wissenschaft jemanden, der verifizieren wolle.
Sie glauben, es gäbe in der Wissenschaft jemanden, der Werturteile verbieten wolle.
Mehr randständig zu dem, was Wissenschaft ist, als die Autoren es sind, kann man wirklich nicht sein.
Dirim et al. sind Anhänger einer Verschwörungstheorie, bei der sie sich von Feinden umstellt sehen, die ihre Rassismuskritik und die damit verbundene politische Korrektheit, wie sie schreiben, delegitimieren und in Misskredit bringen wollen. Wer genau die Bösen sind, die versuchen, das nicht legitimierte zu delegitimieren, ist ein Geheimnis, das nur im Kreise der Sektenmitglieder, denn um solche handelt es sich hier, gelüftet werden darf.
Schließlich zeichnen sich Dirim et al durch eine unglaubliche Hilflosigkeit und Unbedarftheit aus, die sich nicht nur darin äußert, dass sie das Ergebnis wissenschaftlicher Debatten, die vor mehreren Jahrzehnten beendet wurden, nicht kennen oder darin, dass sie Fehler über Fehler begehen. Nein, am deutlichsten zeigt sich ihre Unbedarftheit und Hilflosigkeit darin, dass es keinerlei positiven Teil gibt. An keiner Stelle kommen die Autoren auf die Idee, der Kritik mit Argumenten zu begegnen. An keiner Stelle kommt ihnen der Gedanke, man müsse, wenn man behauptet, eine Kritik sei unzutreffend, angeben, warum die Kritik nicht zutreffend ist.
Die Fähigkeiten von Dirim et al. beschränken sich darauf, zu unterstellen, zu behaupten, zu beleidigen und sich ansonsten als Opfer zu inszenieren.
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Ich möchte die Texte sie gerne in einem Seminar einer studentischen Initiative besprechen, die sich der Förderung des gegenseitigen Zuhörens im politischen Dialog widmet. Spricht etwas dagegen?
Nein, ich wüsste nicht, was dagegen sprechen sollte. Im Gegenteil, es würde mich freuen, wenn meine Texte irgendwie dabei helfen könnten, das gegenseitige Zuhören zu fördern.
Allerdings führe ich keinen politischen Dialog in ihnen, sondern einen wissenschaftlichen; interessanterweise scheint mir genau das ein, wenn nicht DAS Problem zu sein: ich führe einen wissenschaftlichen Dialog, Dirim et al. führen einen politischen, und das geht eben oft nicht zusammen. Aber sich gegenseitig zuhören, sollte man ja immer, und es wäre spannend zu sehen, ob die Studenten meiner Vermutung zustimmen oder nicht.
Am aufschlussreichsten wäre es für diesen Zweck m.E., die 3 Texte in Reihe zu lesen, also zuerst meinen ersten Text zur Rassismuskitik, der ja auch in der Blauen Reihe bei ScienceFiles herunterzuladen ist, und der den Studenten – neben meiner Kritik – einen Einblick in das gibt, was Rassismuskritik so will und macht. Dann wäre die Erwiederung von Dirim et al. zu lesen und schließlich meine Erwiederung auf Dirim et al., also mein neuer Text, der in diesem thread vorgestellt wird. Dann werden die Bezüge bzw. Nicht- oder Fehlbezüge gut nachvollziehbar, und es sollte recht gut erkennbar werden, was (warum) bei diesem Kommunikationsversuch (zumindest von meiner Seite lag dieser Versuch tatsächlich vor) schiefgelaufen ist.
Also, wenn Sie den Text in der Initiative lesen wollen, nur zu! Ich freue mich darüber.
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Die Verteufelung als Häretiker ist das Mittel der Wahl aller Ideologen zu sein, die man kritisiert, weil sie kein Argument in rem haben, bleibt nur der Angriff in personam. Das ist auch der Stil, der in die politische Diskussion in Deutschland Einzug gehalten hat, die USA sind hier schon weiter (und man ist dort ganz “trumpört”, wenn einer mal Klartext spricht)
Ich möchte die Texte sie gerne in einem Seminar einer studentischen Initiative besprechen, die sich der Förderung des gegenseitigen Zuhörens im politischen Dialog widmet. Spricht etwas dagegen?
@Sven Kuchary
Nein, ich wüsste nicht, was dagegen sprechen sollte. Im Gegenteil, es würde mich freuen, wenn meine Texte irgendwie dabei helfen könnten, das gegenseitige Zuhören zu fördern.
Allerdings führe ich keinen politischen Dialog in ihnen, sondern einen wissenschaftlichen; interessanterweise scheint mir genau das ein, wenn nicht DAS Problem zu sein: ich führe einen wissenschaftlichen Dialog, Dirim et al. führen einen politischen, und das geht eben oft nicht zusammen. Aber sich gegenseitig zuhören, sollte man ja immer, und es wäre spannend zu sehen, ob die Studenten meiner Vermutung zustimmen oder nicht.
Am aufschlussreichsten wäre es für diesen Zweck m.E., die 3 Texte in Reihe zu lesen, also zuerst meinen ersten Text zur Rassismuskitik, der ja auch in der Blauen Reihe bei ScienceFiles herunterzuladen ist, und der den Studenten – neben meiner Kritik – einen Einblick in das gibt, was Rassismuskritik so will und macht. Dann wäre die Erwiederung von Dirim et al. zu lesen und schließlich meine Erwiederung auf Dirim et al., also mein neuer Text, der in diesem thread vorgestellt wird. Dann werden die Bezüge bzw. Nicht- oder Fehlbezüge gut nachvollziehbar, und es sollte recht gut erkennbar werden, was (warum) bei diesem Kommunikationsversuch (zumindest von meiner Seite lag dieser Versuch tatsächlich vor) schiefgelaufen ist.
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