Traumtänzer! 200.000 Euro vertanzen? Das BMBF macht es möglich
Aus der Reihe irgend etwas mit Bildung und Kultur und Flüchtlingen beantragen – das wird immer gefördert, präsentieren wir heute: BMBF-Förderung für die Erforschung von Tanz als Mittel kultureller Bildung,

Mainz. Traumtänzer an den Universitäten Mainz, Marburg und Münster gehen davon aus, „dass sich künstlerische Bildung auf Kinder und ihre Lehr- und Lernumgebung positiv auswirkt“. Sie gehen davon aus „obwohl es international kaum Forschung dazu“ gibt, „ob dies auch auf künstlerische Bildung durch Tanz zutrifft“, wie sie sagen. Als Vortänzer muss man eben neue Schritte gehen, manchmal auch den dritten vor dem zweiten.
Einschub – Für alle, die auch ohne Wissen tanzen:
Um herauszufinden, welche – wenn überhaupt – „Potentiale Tanz im Hinblick auf die Förderung kultureller Bildung“ hat, werden „tanzspezifische Erhebungsinstrumente zur Erfassung tänzerischer Vermittlungskonzepte“ entwickelt. Einen „tanzspezifischen Selbstkonzepttest für Kinder im Alter von 8 bis 12 Jahren“ gibt es bereits.
Tanzkundige Sachbearbeiter im ansonsten tanzunkundigen Bundesministerium für Bildung und Forschung haben das tanzspezifische Anliegen der forschenden Tänzer aus Mainz, Marburg und Münster mit tanzfreundlichem Wohlwollen betrachtet und links, rechts, Wiegeschritt, eben einmal 200.000 Euro nur für die Mainzer Tänzer bereitgestellt. Da wir in tanzender Gleichberechtigung leben, muss man annehmen, dass die Tänzer aus Marburg und Münster ebenfalls mit 200.000 Euro die nächsten Schritte finanziert erhalten.
Warum auch nicht. Es ist doch tanz-unglaublich wichtig herauszufinden, ob Polka oder Dabke, Baladi, Halay, Limbo, Slow Waltz, Reel, Round Dance, Schuhplattler, Tamouré oder Zevensprong „Potentiale im Hinblick auf die Förderung kultureller Bildung“ haben. Immerhin lernt man beim Slow Walz viel über die englische Mentalität und der Dabka, sagt alles, über Syrien, so wie der Zevensprong einen ganz neuen Blick auf die Holländer eröffnet, fast so, wie der Schuhplattler dies für die Oberbayern tut.
200.000 Euro um herauszufinden, ob Kinder, die man Schuhplatteln lässt, sich anschließend der bayerischen Lebensweise verbunden fühlen, oder Jungen, die Dabke tanzen anschließend zum Islam konvertieren, sind sicher ein angemessener Preis, zumal tanzspezifische Überlegungen, die in tanzakribischer Recherche von speziellen Tanzkraten im Minsterium für tänzerische Bildung und tanzkulturelle Forschung in die Tanz-Erkenntnis gemündet sind, dass tanzspezifische Erhebungsinstrumente wichtig sind, Erhebungsinstrumente, die genutzt werden können, um tanzgerichtete Einstellungen, die wiederum in tanz-ideologischen Überzeugungssystemen gespeichert werden, aus denen tanzdetaillierte mikroanalytische Tanz-Erkenntnisse gewonnen werden können, wie die folgenden:
Herrenschritte:
1. Schritt mit rechts nach rechts.
2. Schritt mit links nach vorne und dann den Fuß voll belasten.
3. Den rechten Fuß voll belasten, den anderen dafür entlasten.
4. Einen Schritt mit links seitwärts nach links machen. Nun 2 Schläge warten. Hüfte bewegt sich aber.
5. Rechten Fuß rückwärts setzen und voll belasten.
6. Vorderen linken Fuß voll belasten.
7. Rechten Fuß seitwärts nach rechts setzen. 2 Schläge warten. Hüfte bewegt sich.Nun geht es mit 2. weiter.
Damenschritte:1. Schritt mit links nach links.
2. Schritt mit rechts nach hinten und dann den Fuß voll belasten.
3. Den linken Fuß voll belasten, den anderen dafür entlasten.
4. Einen Schritt mit rechts seitwärts nach rechts machen. Nun 2 Schläge warten, dabei die Hüfte laufen lassen.
5. Linken Fuß vorwärts setzen und voll belasten.
6. Hinteren rechten Fuß voll belasten.
7. Linken Fuß seitwärts nach links setzen. 2 Schläge warten. Hüfte bewegt sich.Dann geht es mit 2. weiter.
Andererseits zementiert die tanzspezifische Betrachtung des tänzerischen Ausdrucks in tanz-tiefenanalytischer Intention die tanzgeforderte Trennung nach Tänzer-Geschlecht, wie sie oben dargelegt wurde, so dass in einem nächsten tanzorientierten Projekt untersucht werden soll, ob tanzspezifische Schritte, die nach Tänzer-Geschlecht getrennt sind, dazu führen, dass die tanzkulturelle Bildung von Kindern an durch Tanz verursachten überkommenen Rollentanzmodellen orientiert ist, was wiederum dazu führen müsste, dass die „tanzspezifischen Erhebungsinstrumente“ und die „tanzspezifischen Selbstkonzepttests“ entweder tänzerisch überarbeitet oder eliminiert werden müssten.
Das Folgeprojekt gibt es dann für 300.000 Euro vom Bundesministerium für Bildung und Forschung.
Moderne Tanzforschung (über eine spezifische Form tänzerisch vermittelter kultureller Bildung):
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Da hilft nur tanzzendentale Meditation – oohm, zwei, drei, vier.
Ich bin etwas verwirrt.
Nachdem ich vom BMBF gelernt habe, daß es Mann und Frau nicht gibt, wird hier jetzt durch Förderung des BMBf beim Tanz das Rollenspiel von Mann und Frau geübt. Und das frauenfeindliche – das es mangels Frauen ja nicht gibt – an der Geschichte ist, daß der Mann die Frau auf dem Parkett führt……..
Ich kann die Empörung nicht nachvollziehen.
In NRW ist die Tanzausbildung schon länger ein Teil des Machinenbau-Studiums: https://hochverraeter.wordpress.com/2017/02/04/d-a-l
Ist das authentisch? Wenn ja, gibt es noch ein wenig mehr Infos, z.B. den Seminarplan usw. oder eine Antwort auf das Schreiben?
Wäre nett, wenn Sie sich mit uns in Verbindung setzen würden: sciencefiles (at) textconsulting.net
Ach Mann … manchmal bist Du anstrengend.
Wenn es bereits Forschung dazu gäbe, dann waäre das Projekt nicht förderfähig.
Das Projekt ist im Bereich Sportwissenschaft – da gehört auch Tanz dazu.
200 k€ für ein Teilprojekt in einem BMBF Verbundprojekt ist wirklich nicht die Menge.
Wenn Du Dich darüber aufregst, dann kannst Du Dich auch über 90 % aller geförderten Projekte aufregen. Projektförderung zielt nicht (oder selten) auf Ergebnisse, sondern ist Ausbildungsförderung – für Wissenschaftler doer solche die es werden wollen. Ich hab 10 Jahre FhG Erfahrung mit Verbundprojekten, da würde ich das – nach kurzem überfliegen der verlinkten Infos – noch als eines der besseren sehen.
>> dann kannst Du Dich auch über 90 % aller geförderten Projekte aufregen
vielleicht sollte man das. Ich lese aus beruflichen Gründen regelmäßig den IDW (Informationsdienst der Wissenschaft), wo nur Schaufensterprojekte für Journalisten vorgestellt werden. Ich finde es staunenswert, wie oft für Projekte, die ungefähr niemanden interessieren, richtig viel Geld da ist. Warum? 200.000 Euro, damit dort vielleicht ein oder zwei Hanseln in einem weitgehend nutzlosen Fach promovieren können? Das sind Steuergelder, die werden Ihnen und mir aus der Tasche gezogen. Und gleichzeitig sammeln Rentner Flaschen, weil sie von ihren 600 Euro monatlich nicht leben können. Da stimmt doch was nicht.
Ernsthaft? Eines der Besseren? Wow!
Ein Aspekt von wissenschaftlicher Förderung, der hier auf Sciencefiles von Frau Dr. Diefenbach und Herrn Klein immer wieder angesprochen worden ist, ist folgender: durch Steuergelder geförderte Forschung muss einen Mehrwert für die Gesellschaft erzeugen, die diese Forschung finanziert.
Natürlich ist dieser Mehrwert nicht garantiert, da die Forschung erst durchgeführt werden muss und immer die Gefahr besteht, dass die Ergebnisse der geförderten Forschung in eine Sackgasse führen. Die Entscheidung darüber, ob ein Projekt gefördert werden sollte oder nicht beruht also immer auf einem “educated guess”. Ich denke bis hierhin sind wir uns einig.
Für mich bedeutet das aber, dass es auf dem geförderten Fachgebiet bereits belastbare Ergebnisse gibt, die nahelegen, dass in der eingeschlagenen Forschungsrichtung des zu fördernden Teams noch wichtige Forschungsrgebnisse zu erzielen sein können, die letzlich zu neuen Produkten oder Dienstleistungen führen können.
Ich sehe in den verlinkten Informationen drei aufeinanderfolgende Widersprüche:
(1) Es gibt kaum belastbare Informationen zu dem Nutzen meines Forschungsfeldes
aber
(2) ich weiß aus Gründen, die ich jetzt nicht klar benennen kann, dass es sehr wichtig ist.
(3) Trotzdem habe ich kein klares Forschungsziel, das ich erreichen möchte.
Zusammengefasst lese ich: “Ihr gebt mir das Geld doch ohnehin; da brauche ich mir auch keine Mühe mit dem Antrag zu geben… und im Vertrauen: wir wissen doch beide, dass die Geschichte mit dem Tanzen nur heiße Luft ist *zwinker*!”
Ich verstehe nicht, weshalb Herr Klein an der Stelle anstrengend sein soll. Wenn diese Praxis in den Sozialwissenschaften schon seit Jahren Gang und Gäbe ist, dann ist es doch umso wichtiger darauf hinzuweisen, oder fühlen Sie sich mit diesem Vorgehen ernsthaft wohl?
Wenn Tanz sooooo wichtig ist, sollte man ihn gegen den frühkindlichen Sexualunterrricht, -pantomimische Darstellung von Cunnilingus und ähnlichen gefährlichen Blödsinn austauschen.
Tanz ist Bewegung und regt die Phantasie an – vielleicht auch die kindliche, die ihnen aber besser bekommen könnte als Sexualspiele.
Meine Tochter wollte unbedingt mit fünf Jahren in den Ballettunterricht. Mit 10 Jahren kam Jazztanz dazu und mit 12 Steppunterricht. Wohlgemerkt alles ohne BMBF.
Dafür trug sie geschenkte Klamotten, was ihr nichts ausmachte – bis auf Schuhe.
Irgendwo musste man das Geld für den Unterricht ja einsparen.
Alex Moore veröffentlichte 1936 sein Buch Gesellschaftstanz (Ballroom Dancing), das heute noch verlegt wird und als Standardwerk des Tanzes gilt. Den Grundschritt Rumba, wie oben angedeutet, hat er eleganter beschrieben.
Herr
1. L.F. vorwärts (zähle 3)
2. R.F. seitwärts (zähle 1)
3. L.F. zum R.F. schließen (zähle 2)
4. R.F. rückwärts (zähle 3)
5. L.F. seitwärts (kleiner Schritt) (zähle 1)
6. R.F. zum L.F. schließen (zähle 2)
Erhalten nun die Erben von Moore auch eine Wankaförderung, um den Grabstein des Meisters im Dreivierteltakt polieren zu können.
Na und? Ich kann dafür meinen Namen tanzen. Und zwar fehlerfrei! Wer anderer Meinung ist, der ist rechts.