Von Marionetten verstoßene Söhne Mannheims
Was hält eine Gesellschaft zusammen?
Keine einfach Frage. Haben Sie sich schon einmal eine Antwort überlegt.
Kooperation ist für gesellschaftlichen Zusammenhalt wichtig. Wenn nicht mehr miteinander kooperiert wird, ist es schwierig, eine Gesellschaft aufrechtzuerhalten.
Kooperation basiert auf Vertrauen.
Ein Arbeitnehmer leistet einen Kooperationsvorschuss im Vertrauen, nachträglich für seine Arbeit bezahlt zu werden. Ein Wähler leistet einen Kooperationsvorschuss im Vertrauen, dass seine gewählten Vertreter nicht nur ihre eigenen Taschen füllen, sondern auch ihm ein wenig Nutzen bringen. Alles lebt von Vertrauen und Kooperation: Der öffentliche Personennahverkehr lebt vom Vertrauen in die Bus- und Bahnfahrer und deren Kooperation. Die öffentliche Sicherheit lebt vom Vertrauen, dass die Polizei mit den gesetzestreuen Bürgern und nicht mit den Verbrechern kooperiert. Die Einzahlung des eigenen Gehalts auf ein Konto lebt von dem Vertrauen, dass Banken die Kooperation mit ihren Kunden immer noch näher liegt als die mit dem Finanzamt.
Latent im Hintergrund bei all diesen Kooperationsbeispielen steht eine unhinterfragte Sicherheit, dass das eigene Vertrauen in die Kooperation des Gegenübers gerechtfertigt ist. Ist diese Sicherheit beseitigt, dann war es das, mit der Kooperation, mit der unhinterfragten, der spontanen Kooperation, von der Gesellschaften leben.
Willkür ist das, was unhinterfragte Kooperationsbereitschaft zerstört. Willkür: Man kann nicht mehr sicher sein, wie man behandelt wird. Willkür: Die selben Dinge werden unterschiedliche bewertet. Willkür: Werte, die angeblich gesellschaftliche Werte sind, gelten nur noch für Teile der Gesellschaft. Willkür: Normen, denen man sich verschrieben hat, werden je nach eigener ideologischer Ausrichtung angepasst, gelten einmal als besonders wichtig, werden ein anderes Mal ignoriert und wieder ein anders Mal schlicht suspendiert.
Erinnern Sie sich noch an das unsägliche Schmähgedicht von Jan Boehmermann? Zweck dieses Gedichts war es, Recep Tayyip Erdoğan zu beleidigen. Und weil das, was manchen als Kunst gilt, nicht mehr subtil, sondern eher brachial und in Kraftausdrücken daherkommt, also eigentlich nichts mehr mit Kunst, sondern eher etwas mit dem Mangel an Ausdrucksfähigkeit und Stilmitteln zu tun hat, deshalb dichtet Boehmernann: „Sackdoof, feige und verklemmt,
ist Erdogan, der Präsident.“ Wer denkt, man könne Geschmacklosigkeit und mangelnde Ausdrucksfähigkeit nicht noch mit Appetitlosigkeit würzen, der möge das Gedicht in voller Länge lesen.
Nachdem Boehmermann seine Geschmacklosigkeit, die das, was man heute für Kunst hält, auszeichnen soll, abgelassen hat und Erdogan wider erwarten nicht positiv reagiert hat, hat sich ein vielstimmiger Chor aus Politidarstellern eingefunden, der das hohe Lied der Freiheit von Meinung und Kultur gesungen hat und sich darüber einig war, dass Satire auch geschmacklos sein darf. Letztlich bekommt jede Gesellschaft das Niveau, das sie zulässt. Die deutsche Gesellschaft lässt Geschmacklosigkeit und stumpfsinnige, nicht einmal hintergründige Beleidigung als Satire zu, also bekommt sie stumpfsinnige, beleidigende Satire auf unterstem Niveau als Kunst und Gedicht verkauft.
Das war, als Erdogan das Ziel der vermeintlichen Kunst, des Schmähgedichts war.
Nun haben die Söhne Mannheims ein Lied angestimmt, das den Titel „Marionetten“ trägt und in dem die Volksvertreter und der deutsche Staat kritisiert werden. Darin gebe es „anti-staatliche Aussagen“ so haben Vertreter der Stadt Mannheim festgestellt, Aussagen wie die folgende:
„Alles nur peinlich und so was nennt sich dann Volksvertreter
Teile eures Volks – nennt man schon Hoch- beziehungsweise Volksverräter“
Ja. Und wegen dieser vermeintlich anti-staatlichen-Aussagen, wollen die Mannheimer Stadtvertreter eine Erklärung, nein, erwarten sie eine Erklärung zu dem Liedtext.
Kein Mannheimer Stadtvertreter hat je eine Erklärung von Boehmernann zu seinem Gedicht eingefordert. Weil es an die Adresse Erdoğans ging?
Außerdem hat einer, der genau hingehört hat und sich in der Szene auszukennen scheint, Anstoß an dem Wort „Sachverwalter oder Sachwalter“ genommen. Dieses Wort werde auch von den sogenannten Reichsbürgern benutzt, die die Existenz der BRD nicht anerkennen würden. Sowas aber auch. Nähme man diese irre Behauptung ernst, man müsste daraus schließen, dass die Reichsbürger hinter der Insolvenzordnung stehen, in deren §§ 274 und 275 die Mitwirkung und Rechtsstellung des … Achtung: Sachwalters, geregelt wird.
Nicht genug des Irrsinns. Der Begriff Marionette, so haben Mannheimer Stadtvertreter festgestellt, er „könne als Anspielung auf antisemitische Weltverschwörungstheorien“ verstanden werden. Derartiger Irrsinn macht uns so sprachlos, dass wir darauf nun wirklich nichts zu entgegnen haben, bestenfalls, dass uns der Mannheimer Stadtrat an ein Marionettentheater erinnert, wie es eines in Wien, Amsterdam, Salzburg, Basel, Düsseldorf, Kleist, Wuppertal und an vielen anderen Orten gibt, an denen eine antisemitische Erinnerung an die Weltverschwörung lebendig gehalten wird.
Mannheimer Stadtrat/-verwaltung in Aktion
Das Hyperventilieren der politisch korrekten Heuchler, die an den Nylonfäden ihrer eigenen Phantasien hängen, die mit diesen Gefangenen ihrer eigenen schmutzigen Phantasie im täglichen Leben spielen, es wäre lustig, wäre es nicht zwischenzeitlich zum Normalzustand in Deutschland geworden, wären nicht die politisch Korrekten erfolgreich dabei, jegliche Form von Kooperation, von spontaner Kooperation zu ersticken und durch den gleichgeschalteten Marsch, der, … richtig, der Marionetten zu ersetzen, zu denen sie gerne ihre Staatsbürger, denen neuerdings die Kritik an ihren Vertretern verboten werden soll, machen würden.
Das muss man sich einmal vorstellen, in Mannheim gibt es Gestalten in der Stadtverwaltung, die Anstoß an einem Liedtext nehmen, der die Abgeordneten im Bundestag kritisiert und „anti-staatlich“ sei. Kann man Arschkriechen eigentlich steigern?
Ja, Arschkriechen ist eigentlich nicht unser Vokabular. Denken Sie einfach, es sei Kunst, ein Teil eines Schmähgedichts auf die Mannheimer Stadtverwaltung, … von Boehmermann oder so…
Söhne Mannheims – Marionetten Songtext
Wie lange noch wollt ihr Marionetten sein
Seht ihr nicht, ihr seid nur Steigbügelhalter
Merkt ihr nicht, ihr steht bald ganz allein
Für eure Puppenspieler seid ihr nur Sachverwalter
Wie lange noch wollt ihr Marionetten sein
Seht ihr nicht, ihr seid nur Steigbügelhalter
Merkt ihr nicht, ihr steht bald ganz allein
Für eure Puppenspieler seid ihr nur Sachverwalter
Und weil ihr die Tatsachen schon wieder verdreht
Werden wir einschreiten
Und weil ihr euch an Unschuldigen vergeht
Werden wir unsere Schutzschirme ausbreiten
Denn weil ihr die Tatsachen schon wieder verdreht
Müssen wir einschreiten
Und weil ihr euch an Unschuldigen vergeht
Müssen wir unsere Schutzschirme ausbreiten
Wie lange noch wollt ihr Marionetten sein
Seht ihr nicht, ihr seid nur Steigbügelhalter
Merkt ihr nicht, ihr steht bald ganz allein
Für eure Puppenspieler seid ihr nur Sachverwalter
Aufgereiht und scheiternd wie Perlen an einer Perlenkette
Geht eine Matroschka weiter, ein Kampf um eure Ehrenrettung
Ihr seid blind für Nylon und Fäden an eueren Gliedern und
Hat man euch im Bundestag, ihr zittert wie eure Gliedmaßen
Alles nur peinlich und so was nennt sich dann Volksvertreter
Teile eures Volks – nennt man schon Hoch- beziehungsweise Volksverräter
Alles wird vergeben, wenn ihr einsichtig seid
Sonst sorgt der wütende Bauer mit der Forke dafür, dass ihr einsichtig seid
Mit dem zweiten sieht man
Wir steigen euch aus Dach und verändern Radiowellen
Wenn ihr die Tür nicht aufmacht, öffnet sich plötzlich ein Warnung durchs Fenster
Vom Stadium zum Zentrum eine Wahrheitsbewegung
Im Name des Zetters erstrahlt die Neonreklame im Regen
Zusammen mit den Söhnen werde ich Farbe bekennen
Eure Parlamente erinnern mich stark an Puppentheater
Ihr wandelt an Fäden wie Marionetten
Bis wir euch mit scharfer Schere von der Nabelschnur Babylons trennen!
Ihr seid so langsam und träge
Es ist entsetzlich
Denkt, Ihr wisst alles besser
Und besser gehts nicht, schätz ich
Doch wir denken für euch mit und lieben euch als Menschen
Als Volks-in-die-Fresse-Treter, stößt Ihr an unsere Grenzen
Und etwas namens Pizzagate gibts ja noch auf der Rechnung
Bei näherer Betrachtung steigert sich doch das Entsetzen
Und wenn ich nur einen in die Finger bekomme
Dann zerreiß ich ihn in Fetzen
Und da hilft auch kein Verstecken hinter Paragraphen und Gesetzen
Wie lange noch wollt Ihr Marionetten sein
Seht Ihr nicht, Ihr seid nur Steigbügelhalter
Merkt Ihr nicht, Ihr steht bald ganz allein
Für Eure Puppenspieler seid Ihr nur Sachverwalter
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Der Begriff “Puppenspieler” könnte eine Anspielung auf Psychopath*Innen sein (sie bezeichnen sich selbst so). Menschen mit Verantwortungsbewusstsein, Gewissen und Gefühlen sind für diese Psychopath*Innen: „komische Menschen“ und werden von ihnen oft nur als Marionetten gesehen, die sie beliebig manipulieren oder zerstören können. Psychopath*Innen sind oft in führenden Positionen zu finden. Für mich besteht die schlimmste „Raute des Grauens“ heutzutage aus diesen vier Berufsgruppen:
1. führende Politiker*Innen
2. führende Journalist*Innen
3. führende Geheimdienstmitarbeiter*Innen
4. führende Sekten/Kirchenführer*Innen
Und Psychopath*Innen mögen es gar nicht, wenn sie durchschaut werden, denn das nimmt ihnen einen großen Teil ihrer Macht und Unnahbarkeit. Dazu gab es früher mal ein gutes Sprichwort (neu eingegendert, ich will ja schließlich niemanden diskriminieren): „Getroffene Hünd*Innen bellen!“.
Ich denke, der Xavier Naido hat sich vielleicht noch ein bisschen klüger gemacht und ein paar gute und augenöffnende Bücher gelesen.
-Martha Stout: Der Soziopath von nebenan. Die Skrupellosen: ihre Lügen, Taktiken und Tricks
https://www.amazon.de/Soziopath-von-nebenan-Die-Skrupellosen/dp/3211297073
– Dr. Andrzej M. Lobaczewski: Politische Ponerologie.
https://www.amazon.de/Politische-Ponerologie-Andrzej-M-Lobaczewski/dp/291672
Muss es immer Amazon sein ?
Darauf kann es im LUTHER-JAHR nur eine Antwort geben: “Friede den Hütten-Krieg den Palästen” (und natürlich deren Bewohnern). Kämpfe mit Worten, dann hast du morgen ein Schwerdt.
korrekter Link:
– Dr. Andrzej M. Lobaczewski: Politische Ponerologie.
https://www.amazon.de/Politische-Ponerologie-Andrzej-M-Lobaczewski/dp/291672169X
Tja, ist schon blöd, wenn eine politisch korrekte Hautfarbe nicht vom Denken abhält.
Da haben wohl ne Menge Leute lange aufs falsche Pferd gesetzt, denn sonst hätten sie Xavier Naidoo nicht so hochkommen lassen.
Und was macht der Undankbare?
Denkt, er könnte einfach so zu eigener Meinung und eigenen Schlüssen kommen, die auf Beobachtung und unvoreingenomenen Schlüssen beruhen und verkündet das dann auch noch. Kann man undankbarer sein? So war das nicht geplant. Der sollte doch nett den Quotenfarbigen machen ….
Zwei Anmerkungen:
1. Ein Sprichwort sagt: “Getroffene Hunde bellen!”
2. Die Musik dieser Band trifft zwar nicht meinen Geschmack, werde aber als Zeichen der Anerkennung und Unterstützung eine CD ordern!
Da fühlen sich die Herren Stadtvertreter sich wohl stellvertetend ans Bein gepinkelt. Wer Xavier Naidoo kennt, kennt natürlich ähnlich kritische Lieder über die unsere Politikerkaste z.Bsp. “Raus aus dem Reichtag” ,” Verschieden” , ” Aufklärungsarbeit”.
Ist zwar nicht meine Musik, aber textlich ein Genuss….und das schon in 2009. Da hat es keinen gejuckt, aber da gab´s ja auch kein hatespeech, sondern Meinungsfreiheit.
Sehr schön geschrieben, vielen Dank!
Die Söhne Mannheims haben übrigens gestern zum Tourneeauftakt im Mannheimer Capitol von gut tausend Hörern das Lied Marionettem NICHT gespielt.
Besser kann man es nicht schreiben! Man sieht immer nur das, was man sehen bzw. lesen will! Die Söhne haben doch Recht, alles “Knappen” der Wirtschaft! Alles wird nach der Wahl verhandelt! Die Politik belügt das Volk vorsätzlich und kann nicht einmal dafür bestraft werden! Man wird gleich als Antisemit beschimpft, wer sind denn hier die Verschwörungstheroretiker????
Marionetten Lyrics “Goethes Erben”…”Kabelwesen Weißes Licht
Puppeneifersucht am Faden zieht
die Macht
Ohne Weitsicht blind vor Lust
die trüben Augen sehen nur
im Traum gewünschte Welten” … und so weiter und so fort!
Dieser Beitrag von M.K. trifft genau den richtigen sensibelen Kern und die daraus erwachsene Brisanz des Themas.
Gelebte “Volks”demokratie sollte nicht nur aus einem Konglomerat von erworbener Macht und Kooperation mit dem WAHLVOLK bestehen sondern vielmehr mit einem Gespür für die Sorgen und Nöte der Schaffenden und Benachteiligten korrespondieren. Doch eben genau D A S lässt die Politik immer mehr vermissen.
Lieber sonnt man sich im Glanze des Parlamentarismus und lässt dieses “Machtinstrument” zu einer reinen “Quatschbude” verkommen. Das ist nicht neu…, man denke nur an das frühere “Frankfurter Parlament”; ein Zerrbild der History.
Insgesamt betrachtet befinden wir uns in einer nobelen Hotelgroßküche namens BRD mit 25 Fünf-Sterne-Köchen, die sich im ständigen Widerstreit ihrer Rezepturen befinden und am Ende doch nur unzufriedene Gäste hinterlassen, weil die Menü’s dann eben nur versalzen auf den Tisch der “Erleuchtung” gelangen.
Vermeintlicherweise hatten die Mitglieder des Mannheimer Stadtrates (SPD) davon wohl etwas zuviel genossen, das kann die Sinne dann schon mal etwas eintrüben und die eigene Urteilskraft einschränken.
Was das ganze Affentheater um den Text des Songs betrifft, so darf man sich dann doch fragen, wo hierbei ein Bezug zu möglichem “Antisemitismus” ausgemacht werden könne.
Im jüdischen Leben gibt es bekanntlich zwei unterschiedliche Formen:
zum einen das der normalen, ehrlichen, aufrichtigen, gläubigen Mitbürger und Werteschaffenden
und zum anderen jener, die es nur darauf ausrichten, die daraus resultierenden Früchte mit Maximalgewinn für sich einzustreichen, ohne sich je selbst zu verausgaben.
Wenn man letztere Tendenz anprangert und kritisiert, ist man dann Antisemit???
Wohl kaum !! Wer diesen “Mächten” zuarbeitet oder sie duldet und sogar fördert (kraft seines Amtes oder seiner gesellschaftlichen Stellung) bezeichnet man zurecht als “Steigbügelhalter”. Ein jeder ziehe die Jacke sich an, die am besten zu ihm passt! Stimmt’s, Herr Kollege Jan Feddersen ??
Recht hat Herr Naidoo!
Aber Politclowns hören nicht gerne, dass sie Politclowns sind.
Daher der ganze Sturm im Wasserglas. 🙂
Ich kann mich irren, aber für mich sieht Herr Naidoo nicht wie eine Faschoglatze mit Springerstiefeln aus.
Kann man n u r zustimmen.