Der gute linke Mensch und das rechte Nazi-Monster: Debattieren in Stereotypen

Linke sind keine Kriminellen. Linke begehen keine Ausschreitungen. Gewalt ist eine Angelegenheit der Rechten. Linke sind friedliebend. Rechte wollen ihren Führer wieder haben. Rechte wollen Ruhe und Ordnung und keine Veränderung. Linke sind offen für Neues. Rechte sind intolerant. Linke sind flexibel.

Die Post-G20-Debatte ist eine Debatte der Stereotype, der liebgewonnenen Stereotype, denn die Linke in Deutschland sonnt sich seit Jahrzehnten in ihrem nach dem Dritten Reich aufgebauten Status als friedliebende Ideologen, die für Gleichheit, gegen Armut, für Homosexualität, gegen Globalisierung, für Reichtum für alle und gegen Kapitalismus eintreten.

Rote Flora, “Kultur” auf links

Der sakrosankte Status, der Linken zugestanden wird, zeigt sich z.B. in Hamburg. Dort hat der Senat über die Johann Daniel Lawaetz-Stiftung, die vom Hamburger Senat gegründet und vermutlich auch weitgehend ausgehalten wird, 820.000 Euro für das „Kulturzentrum Rote Flora“ ausgegeben, um Letzteres zu kaufen und weiterhin den Linken, die es seit Jahrzehnten besetzt halten, unentgeltlich zur Verfügung zu stellen. Welche Kultur aus dem Zentrum verbreitet wird, konnte man während der Ausschreitungen im Hamburger Schanzenviertel gut beobachten.

Doch nicht nur in Hamburg, lassen es linke Politiker Linken durchgehen, dass diese gegen Gesetze verstoßen. Nicht nur in Hamburg zeigt sich das zwiespältige Verhältnis das Linke zum Eigentum anderer haben. Auch in Berlin, in der Rigaer Straße, gibt es Häuser, die mit dem Wohlwollen des Berliner Senats besetzt gehalten werden.

Gesetze gelten, wenn es um linke Straftaten geht, nicht in gleicher Weise, wie sie für herkömmliche Straftäter und schon gar nicht für rechte Straftäter zu gelten scheinen.

Der sakrosankte Status Linker, von Linksextremismus findet einen weiteren Ausdruck im weitgehenden Fehlen wissenschaftlicher Studien zum Thema „Linksextremismus“. Während man mit den Blättern, die zum Thema „Rechtsextremismus“ bedruckt wurden, Mülldeponien zu einem beachtlichen Teil füllen könnte, bliebe das Häuflein bedruckter Blätter, die sich dem Thema „Linksextremismus“ gewidmet haben, eher unbemerkt.

Das weitegehende Fehlen wissenschaftlicher Untersuchungen zum Thema „Linksextremismus“ hat seine Entsprechung in den staatlichen Umerziehungsprogrammen, die vornehmlich Rechtsextremismus gelten, während Linksextremismus bislang kein Gegenstand staatlicher Umerziehungsbemühungen ist.

Vor diesem vollkommen uninformierten Hintergrund wird derzeit eine der in Deutschland so häufigen Emotionsdebatten geführt, in der sich vor allem Überzeugungstäter von Links durch allerlei idealistisches Gerede hervortun, das leider jeglicher empirischer Basis entbehrt. Der Glaube an den Linken, das gute Wesen, ist ein Glaube, für den es keinerlei Belege gibt – statt dessen gibt es eine Vielzahl von Belegen, die dafür sprechen, dass Linke, wenn sie die Gelegenheit finden, Macht auszuüben, schlimmer sind als Rechte, eher dazu neigen, z.B. die Gelegenheiten für Korruption, die mit entsprechenden Positionen einhergehen, auch auszunutzen.

Um die Diskussion über den guten Linken auf eine fundierte Basis zu stellen, haben wir auf ScienceFiles bereits vor einiger Zeit eine Reihe gestartet, deren Ziel darin besteht, die wissenschaftlichen Studien, die sich mit Linken und Rechten, mit Links- und Rechtsextremismus beschäftigen, zusammenzutragen. Die Ergebnisse der in diesem Zusammenhang von Dr. habil. Heike Diefenbach besprochenen Untersuchungen kann man wie folgt zusammenfassen.

Es gibt Linksextremismus (was von manchen Zeitgenossen durchaus bestritten wurde).
Linksextreme weisen im Hinblick auf Charaktereigenschaften Gemeinsamkeiten mit Rechtsextremen auf.
Beide zeichnen sich durch eine Rigidität im Denken und eine kognitive Geschlossenheit aus, d.h. Links- wie Rechtsextremisten sind Gläubige, die ihren Glauben durch keinerlei empirische Fakten stören lassen. Mehr dazu gibt es hier.

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Weiter Ähnlichkeiten finden sich im Hinblick auf die Art und Weise, in der beide ihren Glauben verteidigen bzw. bereit sind, sich dem Wort von Autoritäten unterzuordnen. Aggressivität und Unterwürfigkeit als geteilte Eigenschaft von Linken und Rechten wurde hier ausführlich dargelegt.

Schließlich hat sich gezeigt, dass Versuche zwischen Linken und Rechten auf Grundlage von Persönlichkeitsmerkmalen oder Einstellungen zu trennen, z.B. im Hinblick auf die Offenheit gegenüber Neuem oder dem Bedürfnis nach Sicherheit, scheitern, denn die entsprechenden Merkmale und Eigenschaften variieren mit dem Kontext. So sind Linke in Osteuropa weniger offen als Rechte, während in Westeuropa keinerlei Unterschied zwischen beiden im Hinblick auf die Offenheit besteht. Mehr zu diesem Thema gibt es hier.

Zusammenfassend kann man feststellen, dass die Erzählung vom guten Linken ein linkes Märchen ist. Erzählt wird es von Personen, die sich gerne als gut inszenieren, die gerne für sich in Anspruch nehmen, sie seien die besseren Menschen und diesen Anspruch mit einem dogmatischen Bild von sich und denen verbinden, die sie zu ihren Gegnern stilisieren. Und dass sie das tun, zeigt, wie sehr sie linksextrem und wie wenig gut sie sind.

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