Hilfe für arme Getreibebauern: Ein Glanzstück der Propaganda
Als die Computerfirma Escom pleite gemacht hat, weil man zu schnell expandiert, zu viel investiert hatte und von den Zinsen für die aufgenommenen Kredite aufgefressen wurde, kam niemand zur Hilfe. Escom hat nicht laut genug gejammert.
Wenn ein Reeder ein Schiff im Sturm verliert, sagt jeder: der ist bestimmt versichert und niemand kommt auf die Idee, die Allgemeinheit müsse ihm seinen Verlust ersetzen.
IQ-Test für Journalisten: Der Temperaturverlauf bisher in diesem Jahr hätte in fast allen Bereichen der Landwirtschaft eine Rekordernte ermöglicht, wenn es zwischendurch geregnet hätte. Leider hat es das in weiten Teilen nicht. Dass es nun keine Rekordernte gibt, liegt woran?
— Jörg | kachelmannwetter.com (@Kachelmann) August 1, 2018
Wenn die Getreideernte in Deutschland in einem Jahr um ganze 4,4% hinter der des Vorjahres zurückbleibt, wenn statt 45 Millionen Tonnen Getreide nur 43 Millionen Tonnen Getreide geerntet werden, dann wird in Deutschland der Agrar-Notstand ausgerufen. Dann meldet sich der Bauernverband und nutzt die Gunst der Stunde, die ihm Hitze und Trockenheit beschert hat, um eine nationale Versorgungskatastrophe an die Wand zu malen und den Untergang des agrarwirtschaftenden Abendlandes zu verkünden, wenn, ja wenn nicht die Allgemeinheit ein paar Milliarden an die notleidenden Bauern überweist, denen die Hitze, nein der Klimawandel, die Existenz bedroht.
Man kann hier ein Meisterwerk der Propaganda sehen, denn wer würde nicht, angesichts der in Deutschland immer noch virulenten Idee der autarken Versorgung, zur Rettung der Bauern eilen, die vor dem Nichts stehen, wobei das Nichts eine um 4,4% geringere Ernte ist.
Spare in der Zeit, dann hast Du in der Not, so hieß es früher. Heute gilt das nur noch für diejenigen, die sich nicht auf einen mächtigen Lobbyverband verlassen können, der direkten Durchgriff auf Politik und Medien hat und selbst nach all den Jahren, in denen die EU die deutschen Verbraucher zu erhöhten Lebensmittelpreisen verurteilt hat, weil man mit EU-Subventionen an Bauern die Preise hochhält und Verbraucher über diese hohen Preise noch einmal die Bauern finanzieren lässt, es nicht nötig haben, ihre Kostenstruktur an die voraussichtlichen Einnahmen anzupassen.
Warum sollten die Bauern das auch tun, wenn sie sich auf Soforthilfen des Bundes verlassen können?
In einem normalen Markt ist ein Marktteilnehmer dazu gezwungen, seine Ausgaben an die Einnahmen anzupassen, und er tut gut daran, eine Reserve zu bilden, um für schlechte Zeiten gerüstet zu sein. Wer dies nicht beherzigt, der scheidet über kurz oder lang aus dem Markt aus. Nun muss man den Bauern zugute halten, dass der Preis als Indikator der Nachfrage nach ihren Produkten, nicht die Nachfrage widerspiegelt, sondern die künstliche Nachfrage, die die EU über Subventionen, die billigere Produzenten vom EU-Markt fernhalten und daraus resultierende zu hohe Preise seit Jahrzehnten geschaffen hat.
Wer sich für die verschiedenen Formen der EU-Agrarsubventionen an Bauern interessiert, dem wird schnell schwindelig oder er verliert den Überblick oder beides:
Es gibt Direktzahlungen an Bauern als:
• Basisprämie
• Zahlung für dem Klima-und Umweltschutz förderliche Landbewirtschaftungsmethoden (so genannte “Greening-Prämie”),
• Umverteilungsprämie, von der insbesondere kleine und mittlere Betriebe profitieren,
• Zahlung für Junglandwirte sowie
• vereinfachte Zahlung für Kleinerzeuger.
Dann gibt es die Förderung der ländlichen Gebiete, die dem Ökolandbau oder von der „Natur benachteiligten Gebieten“ zugute kommt.
Um den Preis von Agrarprodukten auf einem hohen Niveau zu halten, also einem, das deutlich über dem Weltmarktpreis liegt, kauft die EU jährlich Getreide zu hohen Preisen auf. 20% des in der EU produzierten Getreides wird von der EU auf dem Weltmarkt verkauft, da auf dem Weltmarkt Agrarprodukte zu viel geringeren Preise gehandelt werden als in der EU wird die Differenz zwischen Weltmarktpreis und dem hohen Preis, zu dem Agrarprodukte durch die EU von europäischen Bauern aufgekauft werden, von der EU getragen.
Alle diese Maßnahmen finanzieren Steuerzahler. Steuerzahler unterstützen Bauern, vorne, hinten, von der Seite, von oben und von unten. Aber das reicht nicht. Es muss noch mehr subventioniert werden, noch ein paar Milliarden müssen direkt überwiesen werden, weil die Bauern dieses Jahr vermutlich „NUR“ rund 43 Millionen Tonnen Getreide ernten, wo sie doch im Vorjahr 45 Millionen Tonnen Getreide geerntet haben.
Dass es dem Bauernverband gelungen ist, ein Katastrophenszenario zu entwerfen, das der Öffentlichkeit den Eindruck vermittelt, wenn nicht gezahlt wird, dann gibt es in Deutschland bald keine Bauern mehr, hängt zum einen mit dem generellen Hang zur Hysterie in Medien, Politik und Teilen der engagierten, nein aktivistischen Bevölkerung zusammen, zum anderen mit einer geschickten Nutzung der Angst vor dem allgegenwärtigen Klimawandel, der behutsam in Deutschland zu einem Vehikel aufgebaut wurde, mit dem sich unzählige Verbände und Institutionen auf Kosten der Steuerzahler bereichern können.
Um die Normalität einmal wieder einzuführen. Eine Dürre und Not, die aus Dürre erwächst, besteht nicht darin, dass man 43 Millionen Tonnen Getreide anstelle von 45 Millionen Tonnen Getreide erntet. Richtige Not sieht so aus:
Auch diese Not hat nichts mit dem Klimawandel zu tun, sondern ist -wie die angebliche Not der deutschen Getreidebauern – auf Missmanagement zurückzuführen. Im Iran hat die Regierung wohl zu lange auf Allah vertraut, wenn es darum ging, notwendige Maßnahmen zum Speichern und Verteilen von Wasser zu treffen, und in Deutschland wiegen sich die Getreidebauern zu lange Jahre in der Sicherheit, dass man nur jammern müsse, um an Steuergelder gelangen zu können.
Mit der letzten Änderung der Gemeinsamen Agrarpolitik der EU wurde den Bauern die Möglichkeit gegeben, das, was sie anbauen wollen, an den Möglichkeiten, die ihnen der Boden bietet, dem Preis landwirtschaftlicher Produkte und dem Risiko, das sich mit dem entsprechenden Anbau verbindet, auszurichten:
„Die Unterstützung der EU für landwirtschaftliche Kulturpflanzen, die früher durch ein komplexes System von Marktmaßnahmen erreicht wurde, wurde vereinfacht. Landwirte erhalten keine Subventionen mehr, die davon abhängen, was oder wie viel sie produzieren, sondern vollständig entkoppelte Zahlungen. Das System der Direktzahlungen ermöglicht es ihnen, je nach Marktentwicklung zwischen verschiedenen Kulturen oder Produktionsmethoden zu wechseln.“
Jeder ist somit für das verantwortlich, was er anbaut, und hat das Risiko normalerweise selbst zu tragen. Natürlich nur dann, wenn er keinen Lobbyverband hat, der nur jammern muss, um Politiker in Aktivismus mit dem Geld der Steuerzahler zu versetzen.
Übrigens gibt es eine gute Methode, sich gegen Ernteausfälle oder Preisstürze zu versichern: Der Handeln in Derivaten, in Getreide-Futures. Manche Bauern machen das. Verkaufen ihre Ernte zu einem bestimmten Zeitpunkt für einen fixen hohen Preis und können der Dinge, die da kommen, gelassen entgegensehen, natürlich nur, wenn sie nicht sehen müssen, dass die Preise heftig steigen und man hätte viel mehr verdienen können, wenn man das Ernterisiko alleine getragen hätte und heute zum Marktpreis verkaufen würde. Und der Marktpreis von z.B. Weizen, er steigt.
Dass der Preis steigt, hängt mit der geringeren Ernte nicht zuletzt in Deutschland zusammen. Das ist der normale Ausgleich für geringere Ernte: ein höherer Preis.
Schon seltsam, dass ausgerechnet deutsche Bauern nicht von steigenden Preisen profitieren sollen und schon bei geringfügig geringer ausfallender Ernte das Existenzminimum verfehlen, pleite gehen, und zwar in so großer Zahl, dass der Bauern-Armaggedon ausgerufen werden muss.
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Einzelne Bauern sind schwer betroffen. Für sie ist der Umfang der Gesamternte nicht relevant.
1975, ein sehr heißer Sommer, las ich: In Holland dursten nun 40 Kühe, wo vorher 20 grasten. Hat die Landwirtschaft nicht einen Wandel durchgemacht zu “10-Liter-Kühen”? Dann sterben sie halt an Stoffwechselentgleisung.
Der Mais wurde jedes Jahr dichter gepflanzt, die Stauden wuchsen höher, die Blätter waren breiter.
Jetzt dürren sie vermehrt vor sich hin.
Aber wer den Wettlauf nicht mitmacht wird auskonkurriert.
Ach ja, Die Landwirtschaft!
Ich kenne nur die annähernden Produktionszahlen (gesamt) von Österreich, die von D werden so ähnlich sein.
Und im Gesamten produzieren die österr. Bauern um 180% mehr als nötig ist, um alle 8 Mio. zu ernähren. Also etwa das Dreifache des Bedarfes.
Erst wenn die heutige Produktion um 70% zurückgeht wird es ernst! Was alles muss für so einen Ernstfall passieren? Ein mittlerer Weltuntergang, nehme ich an!
Auf Grund der Knebel-Produktion verbunden mit einem Ausfall, kann es aber durchaus auch sein, dass die tatsächlich produzierten Lebensmittel den Bauern nun besser bezahlt werden! Angebot und Nachfrage!
Dass es für Einzelne, auf Grund lokaler Katastrophen, das Aus bedeuten kann, lässt keine gültigen Rückschlüsse auf den Gesamtumfang der Produktion zu!
Weniger Überschüsse – mit denen in der Hauptsache die 3.Welt zugesch….en und damit deren eigene Produktion zerstört wird – wären sinnvoller!
Bitte nochmal etwas genauer drüber nachdenken.
Die Subventionen sind leider bitter notwendig, man schaue sich mal an was der Erzeuger der Lebensmittel für seine Arbeit erhält im Verhältnis dafür was er hineinsteckt.
Ist nicht lange her, da durften sie beispielsweise bei Milch sogar draufzahlen während sie im Großmarkt für kleines Geld in den Regalen steht.
Bevor man da rummäkelt was die so an Steuergeldern bekommen sollte man lieber mal nach der Ursache fragen woher diese Schieflage denn kommt.
Am Arbeitseinsatz der Bauern liegt es sicher nicht, die sind von früh bis spät auf den Füßen und leisten ehrliche, körperliche Arbeit. In der Erntesaison auch gerne mal bis spät in die Nacht hinein.
Solche Leute mit erhobenem Zeigefinger zu belehren dass sie sich dann noch mit irgendwelchem Derivatgemurkse beschäftigen sollen klingt in meinen Ohren wie blanker Hohn wenn ein solches, sicher nicht alltägliches Naturereignis wie die aktuelle Dürre stattfindet.
Subventionen UNBEDINGT !!!
Aber gerecht , bitte sehr!
In A sieht das leider so aus (Zahlen sind nur ungefähr gültig, da aus 1999, ATS-Zeiten, es hat sich aber am Prinzip nichts geändert.
Förderung bis 10 ha, ca 150,-€ p.ha und Jahr
bis 500 ha, ca 300,-€
bis 1000 ha, ca.750,-€
alles darüber ca 1.000,-€ p. ha und Jahr
Im Klartext, der Kleinhäusler bis 10 ha, der auf Grund der Winzigkeit seines Betriebes ohne hin nur im Nebenerwerb existieren kann, wird mit max 1.500,-€ p.a. abgespeist, während der grösste österr. Agrarbetrieb, die Österreichischen Bundesforste (der Staat himself), im Besitz mehrerer 1000 qKm, mit Milliarden gestützt werden!
Dieses System der Förderung führte zu einem Aufstoss mit Ungarn. Österr. Kleinstbauern, hauptsächlich aus dem Burgenland, pachteten in Ungarn um einen Kaugummi und eine alte Jean tausende ha Agrarland. Nun umfasste ihr Betrieb mehr als 1000 ha und Förderungen wurden in Mio.Höhe ausgeschüttet. Hätte nichts gemacht! Doch die meisten der Kleinhäusler, die ja gar nicht über die Produktionsmittel und Maschinen verfügten um derart grosse Flächen, die noch dazu vom Standort sehr weit entfernt lagen, liessen den Boden unbearbeitet, was wiederum den Unwillen der ungarischen Verpächter, die mit einem Nasenpopel abgespeist worden waren, nach sich zog! Die ungarischen Bauern wandten sich daraufhin an Orban, der ein Gesetz erliess, das Verpachtungen verbot. Die Grundstücke, die von ernsthaften Bauern gekauft und dem entsprechend auch bewirtschaftet wurden, liess Orban unangetastet.
Was tönte die Sytempresse? Zumal ja die meisten der burgenländischen Förderungsbetrüger stramme Sozis sind!
“Orban ENTEIGNET österr. Bauern!” Eine glatte Lüge! Das Ende eines PACHT-Verhältnisses ist keine Enteignung!
Ich bin gespannt, ob sich unter Türkis-Blau diesbez. etwas ändert!
Jeder Unternehmer, jedes Unternehmen hat seine speziellen Unternehmensrisiken, mit denen es leben muss und mit denen es zurechtkommen muss bzw. mit denen es sich unternehmerisch arrangieren muss. Ein guter Unternehmer weiß, wie er damit umgehen kann und er plant entsprechend.
Wechselnde Wetterbedingungen und dadurch bedingt unterschiedliche Auswirkungen des Wetters auf die Ernteerträge und somit auf Umsatz und Gewinn landwirtschaftlicher Unternehmen gehört zum ganz normalen Unternehmerrisiko eines landwirtschaftlichen Unternehmers. Das weiß jeder, der Landwirtschaft betreibt und das ist schon auch so, seit es Landwirtschaft gibt, das ist nichts Besonderes und auch nichts Außergewöhnliches.
Außergewöhnlich ist nur, dass Landwirtschaftliche Unternehmer die einzigen Unternehmer sind, die ihre Risiken und Geschäftsausfälle auf den Steuerzahler übertragen. Schwankende Umsatzerlöse müssen Steuerzahler ausgleichen. In keinen anderen anderen Unternehmen gibt solche paradiesische Verhältnisse.
Ich kenne einen Restaurantbetreiber, der keine Gartenwirtschaft hat, er kann nur im Lokal seine Gäste bewirten. Resultat: Bei der aktuellen Sommerhitze kommt fast niemand in sein Lokal, weil die Gäste nur noch draußen bewirtet werden wollen. Deshalb hat er – wetterbedingt wie die Landwirte – einen großen Umsatzverlust. Aber kein Politiker kommt auf die Idee, diesem Gastronomen (der sicher kein Einzelfall ist) mittels staatlicher Subventionen seinen wetterbedingten Umsatzverlust auszugleichen.
Landwirte sind eine besondere Art von Beamten. Jeden Tag, wenn ich arbeite, dann muss ich zwangsläufig Lohn-/Einkommenssteuern für die Bauern erwirtschaften.
Das ist ein Unverschämtheit.
Das mit den Bauern alleine stimmt nicht: die Banken haben nach deren selbstverschuldeten Krise einen 3–stelligen Mrd.–Betrag bekommen (Systemrelevanz usw.), Motto: Gewinne privatisieren, Verluste sozialisieren; die Windmüller wären ohne Steuergelder nur in Ausnahmen marktfähig; die Zeitungen werden indirekt über Kooperationen mit den Staatsmedien am Leben erhalten; und, und, und
Wenn Sie es für unverschämt halten mit Ihren Steuern die landwirtschaftlichen Unternehmen aushalten zu müssen, dann halten Sie vielleicht mal beim nächsten Einkauf einen Moment inne und werfen einen Blick auf die Lebensmittelpreise und stelle dann noch in die Rechnung dass jedes Produkt zwangsläufig teurer werden muss durch je mehr Hände es geht.
Vor ein paar Jahren war es wie gesagt so dass die Preise für Milch nicht mal die Betriebskosten gedeckt haben.
Dazu kommt dass das nicht normale Unternehmen sind, und der Vergleich zum Restaurant hinkt gewaltig.
Wenn ein Restaurant schließen muss ist das schade, aber nicht lebensbedrohlich.
Wenn aber die Nahrungsmittelerzeugung umfällt, dann wird es wirklich kritisch.
Und mir wäre es auch wesentlich lieber wenn die ohne Subventionen über die Runden kommen würden. Da hilft es wenig darüber zu schimpfen, man sollte lieber mal danach schauen woher genau diese Schieflage denn kommt. Wo landen denn die ganzen Früchte gesteigerter Produktivität, nicht nur in der Landwirtschaft, sondern ganz allgemein?
Bei Finanzämtern, größeren Vermietern, Großkapital und nicht zuletzt in der “Flüchtlings”hilfe, um nur mal ein paar zu nennen.
Was ist der Gruß wenn sich Kaufleute und Bauern untereinander unterhalten? K L A G E N !!!!!
Sicher mag es einzelne Landwirtschaftsunternehmen hart treffen. Aber: Landwirte sind Unternehmer, die dieses Risiko in ihrer Preisgestaltung einbeziehen müssen. Sich nur auf Beihilfen und Subventionen zu verlassen, ist sicher kein erfolgreiches Geschäftsmodell. Und: hat man jemals davon gehört, daß Landwirte nach einer “Super”ernte dem Steuerzahler etwas zurückgeben möchten?
Bauern und Familien waren einst die (!) staatstragenden Gruppen, weil unabhängig und verantwortungsbewußt.
Heute sind beide zu subventionierten und gegängelten Empfängern, zu einer von der Politk manipulierten Manövriermasse verkommen, Sozialismus und Planwirtschaft überall….und genau das haben sie gewählt. Wie bestellt, so geliefert (Danisch).
So sind sie zu Bettlern um milde Gaben geworden, Abhängige, Polit-Leibeigene..
Haben sie es kapiert ? Nein !
Trump wegen seiner Zollpolitik zu kritisieren und von ebensolchen Geldflüssen gut und gerne zu existieren, welch eine Lüge.
Jetzt dürft Ihr Euch mit der Lufthansa als größtem Subventionskonkurrenten herumschlagen.
Liebe Bauern, es war die CDSU, welche euch den Russenmarkt genommen hat und er kommt auch bestimmt nicht wieder.
Wer hat euch beraten, in der Milchproduktion über subventionierte Mengenausweitung den Preisverfall zu stoppen, habt Ihr es wirklich nicht kapiert.
Liebe Bauern, Ihr habt die Insekten, die Singvögel und viele andere Tiere vernichtet, das Trinkwasser vergiftet, ab wann wollt wollt Ihr diese Rechnung begleichen ?
…und ich entschuldige mich bei den wenigen Bauern von Bioland und ähnlichen Betrieben.
Subventionsausweitung, nein, danke !
Sie machen es sich zu einfach, es geht nicht nur um die reine Menge, die Nährstoffe, insbesondere Proteine (Gluten) und andere Qualitäten sind in dem Getreider viel schlechter. So ist es nicht backfähig und höchstens noch als Hühnerfutter zu gebrauchen, aber auch hier ist der Proteingehalt ein Problem, seitdem man Hühner, die eigentlich keine Vegetarier sind, nicht mehr tierisch füttern darf.
Den Winzern geht es dieses Jahr prächtig! Stark negativ betroffen sind nur einige Landwirte und zwar exakt solche, die auf Monokulturen setzen, um die Vorteile der Skalenerträge zu nutzen. Historisch betrachtet sind Bauernhöfe immer Mischkonzerne gewesen: Kühe, Schweine, Kartoffel- und Getreideanbau. Wenn das eine schlecht lief, konnte man auf der anderen Seite einen Ausgleich schaffen. Dass heute auf Monokultur gesetzt wird liegt eben daran, dass Subventionen für ganz bestimmte Bereiche gezahlt werden (Raps oder Getreide für Biodiesel).
Obwohl es sich ja immer noch um eine freiwillige unternehmerische Entscheidung handelt das Subventionsangebot des Staates anzunehmen, kann ich nachvollziehen, dass man nun von der Regierung, die einen auf diese Entscheidung “gehoben” hat, Entschädigung verlangt. ABER, da es sich bei der Entscheidung Biodiesel zu fördern, erneuerbare Energien zu fördern, Subventionen für allen Klimbim zu zahlen nicht um eine von der Mehrheit der Bevölkerung befürwortete Entscheidung handelt, bin ich strickt dagegen, dass nun der Steuerzahler für die Konsequenzen der Speels der Politiker aufkommen soll.
Außerdem, dass sich das Klima wandelt, wird seit 30 Jahren diskutiert. Die Gretschenfrage, ob der Klimawandel vom Mensch verursacht wird oder nicht, ist für Landwirte erst mal irrelevant. Für sie ist wichtig, dass sich etwas ändert und entsprechend muss man als Unternehmer reagieren.
Zusätzlich, ist es nicht so, dass jedes Jahr etwas anderes mit dem Wetter nicht stimmt? Dieses Jahr ist es zu trocken, letztes Jahr war es zu feucht, im Jahr davor hielt der Frost zu lange an. Nächstes Jahr haben wir dann die richtige Mischung aus Regen- und Sonne jedoch leider zur falschen Zeit und wenn es so weiter geht behauptet die Lobby irgendwann, dass durch die ständigen Wetteränderungen die Landwirte ganz verwirrt sind und nicht mehr wissen was sie machen sollten.
Eigentlich bin ich von ihnen bessere Artikel gewohnt.
Sie haben ein paar Details vergessen. Die Basisprämie wurde mit der Agrarreform 92/93 als 50% ige Entschädigung eingeführt für die Absenkung der landw. Preise. Das heutige System stützt keine Marktpreise, diese richten sich nach der Börse Matif in Paris. Diese wiederum orientiert sich
an der Börse in den Vereinigten Staaten. Begründet wurde die Umstellung von einem preisstützenden Refernzpreissystem auf das Börsenmodell mit entkoppelten Zahlungen weil die
Exportwirtschaft dies wollte. Es gibt auch keine funktionierenden Absicherungsmodelle für Landwirte, wie z.b: Versicherungen. Es gibt börsenorientierte Absicherungsverträge über den Handel. Diese sind für den Landwirt aber sehr unübersichtlich und risiskoreich. Ich spreche aus
eigener Erfahrung.
Über die Subventionierung anderer Bereiche wird nur nicht so intensiv berichtet. Da kommt die
Landwirtschaft als Buhmann gerade recht.
Ich kann mich erinnern, daß Kanzler Schröder einer Werft mit einer dreistelligen Millionensumme
unter die Arme griff und diese dann ein paar Jahre später doch dicht machte.Hermesbürgschaften
für den Export. usw.usw.