Die “ich-will-Schwein-sein“-Pathologie
Ab und an bekommen wir Kommentare wie den folgenden, in dem jemand seine Infantilität und Albernheit offen auslebt:
Der Kommentar ist natürlich keine Richtigstellung, aber das nur nebenbei, er hat auch nichts mit Wahrheit zu tun, das sind einfach nur die Reizworte, die man dem Kommentierer offensichtlich antrainiert hat. Eine Bedeutung verbindet er damit offensichtlich nicht.
Interessanter als diese, fast schon gemeine Sprach-Pathologie, ist die Pathologie, die sich im Versuch, ein Argument zu machen, ausdrückt. Der Versuch ist völlig in die Hose gegangen, etwa so, wie der Versuch der kleinen Lisa in die Hose geht, die eigene Fünf in Mathematik dadurch besser zu machen, dass sie darauf verweist, ihre beste Freundin habe auch eine Fünf in Mathematik.
Diese Form des Aufrechnens, die mehr oder weniger ein Konto zum dumm, fies oder mies Sein voraussetzt, mit dem man eine Art gesellschaftliches Nullsummenspiel spielen zu können glaubt, ist recht weit verbreitet und findet sich z.B. bei Kommunisten, die die Opfer ihrer Ideologie gemeinhin durch einen Verweis auf die Opfer anderer Ideologien zu rechtfertigen versuchen, Marke: Der Nationalsozialismus war aber schlimmer als Stalin.
Derartige Versuche, die eigene Miesheit durch Verweis auf andere, von denen man behauptet, sie seien noch mieser als man selbst, zu rechtfertigen, sind mit dem moralischen Anspruch, auf dem Kant die Zuschreibung „Mensch“ basiert, nicht vereinbar, aber offenkundig legen derartige Kommentierer an sich keinen Anspruch, ein Mensch im Sinne von Kant, einer mit unabhängigem Urteil und EIGENER Moral zu sein, an.
Täten sie es, sie könnten nicht nur die dümmsten Fehler, sondern auch die gröbsten Fehler bei Analogieschlüssen vermeiden.
Dass Windkraftanlagen Milliarden Insekten töten, will unser Kommentierer dadurch rechtfertigen, dass er behauptet, auch Autofahrer und Vögel töten Insekten.
Zur logischen Struktur dieses Argumentationsversuchs:
Die logische Struktur dieses Arguments ist so erschreckend falsch wie die Abwesenheit jeder moralischen Instanz. Wenn das Fehlverhalten von A durch das Fehlverhalten von B Rechtfertigung erfährt, warum gibt es dann Strafgesetze? Schließlich wird in dieser „Denk“-Welt ein Mord durch den Verweis auf einen vorausgehenden Mord gerechtfertigt.
Wie infantil und kindisch muss man sein, um diesen logischen Fehler zu machen? Davon abgesehen, setzt die logische Struktur des versuchten Arguments natürlich voraus, dass der Insektozid durch Windkraftanlagen vom Kommentierer als korrekt akzeptiert wird, aber das nur nebenbei.
Zur inhaltliche Struktur dieses Argumentationsversuchs:
Inhaltlich ist der Analogieschluss natürlich falsch, denn Windkraft zeichnet sich dadurch aus, dass Milliarden Insekten getötet werden, um eine ineffiziente Technologie, die die Landschaft zerstört, durchzusetzen, an der wenige verdienen.
Im Gegensatz dazu sind Vögel, die Insekten fressen, ein Teil der Nahrungskette und haben schon von daher ein höheres Recht „Insekten zu töten“ als Windkraftanlagen, als Vögel damit ihren Selbsterhalt sichern. Das kann man von einer Technologie, die wenige auf Kosten von vielen reich macht, sicher nicht sagen.
Wenn unser Kommentierer Vögeln bestreiten will, für ihren Selbsterhalt zu sorgen, dann muss er dieses Recht auch für sich selbst aufgeben und die Konsequenz ziehen: Suizid.
Autofahren, also individuelle Mobilität ist eine individuelle Freiheit, fast schon ein kollektives Gut (jedenfalls ab 18 Jahren), das kaum mit dem sehr exklusiven Clubgut „Windkraft“, unter dem viele leiden, von dem aber nur sehr wenige profitieren, vergleichbar ist.
Zudem: Ein Radfahrer hat keine Schutzscheibe, wird in seiner Fahrt aber mit Sicherheit eine große Zahl von Insekten töten, unabhängig von denen, die er während seiner Fahrt frisst.
Das Leben auf der Erde, damit kommen wir zur Infantilität unseres Kommentierers zurück, ist mit Kosten verbunden und damit, dass jeder, der lebt, anderen, allein dadurch, dass er lebt, einen Schaden zufügt. Ressourcen sind endlich. Die Ressourcen, die A verbraucht, stehen B nicht mehr zur Verfügung. Die Fläche, die von Menschen bebaut wird, steht Pflanzen und Tieren nicht mehr zur Verfügung. Die Ressourcen, die unser Kommentierer verbraucht stehen anderen nicht zur Verfügung. Die Vorstellung, man könne über die Welt laufen, ohne Kleinorganismen zu töten und Insekten zu inhalieren, ohne irgendeinen Eindruck zu hinterlassen, ist eine Vorstellung, die spätestens nach dem Verlassen des Kleinkindalters abgelegt worden sein sollte.

Das wird sie aber nicht. Im Gegenteil. Sie lebt fort, findet sich in Kommentaren und als Triebkraft ganzer Bewegungen wie FridaysForFuture.
Weil dem so ist, dass ein Mensch allein durch seine Anwesenheit, eine Veränderung in seiner Umgebung darstellt, haben Philosophen, allen voran Immanuel Kant, auf die moralische Verpflichtung verwiesen, die für Menschen damit verbunden ist. Sie haben darauf hingewiesen, dass man Wahlen treffen muss, die man vor sich selbst verantworten kann. Kant hat mit seinem kategorischen Imperativ zudem einen Vorschlag für eine handlungsleitende Maxime gemacht.
Die Vorstellung, man habe eine Art Fiesheitskonto, das vom Motiv, nicht zu kurz zu kommen, getrieben wird und könne deshalb die eigenen Schweinereien dadurch legitimieren, dass man auf die vermeintlichen Schweinereien anderer verweist, ist eine, die keinem derjenigen je gekommen ist, die über menschliche Moral nachgedacht haben, einfach deshalb nicht, weil sie der Ansicht waren, Menschen zeichneten sich gegenüber allen anderen Lebewesen dadurch aus, dass sie zu einem eigenständigen moralischen Urteil fähig sind. Ein Irrtum, wie sich zeigt, denn die psychologische Not, selbst nicht zu kurz zu kommen, erstickt häufig die kümmerlichen Ansätze eines eigenständigen moralischen Urteils bereits im Keim. Das ist schade, denn für Kant ist die Fähigkeit, ein eigenständiges Urteil zu fällen und sich so zu verhalten, wie man erwartet, dass sich andere einem selbst gegenüber verhalten, Voraussetzung des Menschseins.
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Der “redneck”, der uns diesen Kommentar von einem Proxy-server aus geschrieben hat, will zwar „richtigstellen“, traut seiner Einschätzung vom „Richtigen“ aber selbst so wenig, dass er sich durch ideologisches Alias quasi als „Richtig-Seher“ durch eine ideologische Brille identifizieren und seine Spuren durch einen Proxy-server in Dänemark verwischen muss (oder gibt es in Dänemark ein Sammellager für trollende rote Hälse?!). Eigentlich sagt das alles.
Aber ich glaube, es wäre falsch, die görenhafte Dummheit des roten Halses nicht klar zu identifizieren, und das ist im post zwar schon geschehen, aber vielleicht noch einige Ergänzungen:
1. Richtigstellen kann man nur Behauptungen, die gemacht wurden. Wir haben aber nirgendwo behauptet, dass Autos keine Insekten umbringen, und auch nicht, dass Vögel keine Insekten fressen. „Richtigstellung“ wurde hier vom roten Hals also als Floskel verwendet, die zwar falsch verwendet ist, aber mit der der rote Hals anscheinend suggerieren will, er hätte mehr Urteilsvermögen als wir. Zur Richtigstellung: wir machen im Gegensatz zum roten Hals keine so dummen logischen Fehler!
2. Wenn der rote Hals gerne aufrechnen möchte, so hat er einige grundlegend wichtige Variablen in seinem „Schuldkonto“ zu berücksichtigten vergessen, u.a. die Flächenversiegelung in erheblichem Ausmaß, die für jedes einzelne der Windrädchen notwendig ist, und die Tatsache, dass es keinen Plan gibt, wie man all den Abfall, den die Rädchen nach Ablauf ihrer kurzen Lebensspanne darstellen, wieder abbaut, und zwar sowohl hinsichtlich der anfallenden Kosten für den Rückbau als auch hinsichtlich der Frage nach der Möglichkeit von recycling. Es gibt auf dem freien (!) Markt, glaube ich, kaum eine Technologie, die so völlig ungeregelt zerstörerisch unter die Leute gebracht wird. Man denke nur daran, dass jedes Unternehmen verpflichtet ist, jeden Popelkarton zurückzunehmen, in den es seine Waren verpackt hat, falls der Käufer dies möchte, von härteren Auflagen ganz zu schweigen.
Daher meine Empfehlung an den roten Hals: Immer schön bei der Wahrheit bleiben – bei allem Respekt vor der geistigen Überforderung, die es darstellen mag, wenn man mehr als eine Variable in zwei verschiedenen Kontexten betrachten muss.
3. A propos bei der Wahrheit bleiben:
„Bei der Wahrheit bleiben“ bedeutet, dass man nichts sagt, was nicht der beobachtbaren Realität entspräche. Es bedeutet nicht, dass ich mir gewünscht hätte, dass jemand anders etwas anderes (oder noch mehr oder weniger) gesagt hätte.
Der rote Hals scheint Schwierigkeiten mit der Einschätzung des semantischen Feldes von Begriffen und Ausdrücken zu haben, denn einen falschen Sprachgebrauch hat er ja schon vorher gepflegt (s. Punkt 1).
Wenn der rote Hals unterstellt, wir wären nicht „bei der Wahrheit“ geblieben, ist das Unsinn, denn wir haben nichts behauptet, das nicht den beobachtbaren Tatsachen entspricht.
Würde sein Kriterium für „bei der Wahrheit bleiben“ gelten, würde also gelten, dass man noch mehr als das Gesagte sagen muss, weil es für die in Frage stehende Sache relevant ist oder sein könnte, dann fiele dieses Kriterium auf den roten Hals zurück im Sinn von Punkt 2, d.h. wenn er nicht die schweren Schäden anderer Art, die Windräder der Umwelt (samt Mensch und Tier) zufügt, erwähnt und in Rechnung stellt, ist er nicht bei der Wahrheit geblieben.
4. Der rote Hals mag sich furchtbar „engagiert“ fühlen, ist aber letztlich Nihilist, denn nach seiner Aufrechnungs“logik“ kann es kein Leben im Universum geben, weil Leben im Universum bedeutet, dass harte Entscheidungen getroffen werden müssen – „there is no such thing as a free lunch“ wie Ökonomen, die der rote Hals vermutlich nicht kennt (und wenn er sie kennen würde, würde er sie vermutlich nicht mögen,), sagen würden. Deshalb gibt es im Bereich der Frage nach der richtigen Lebensführung keine Totschlagargumente, sondern nur vernünftige Abwägungen.
So kann man z.B. gegen den Veganismus (den ich selbst pflege mit der Ausnahme von Joghurtkonsum aus gesundheitlichen Gründen) einwenden, dass wir Menschen, wenn wir Gemüse und Obst essen, damit bestimmten Tierarten (Hasen, Vögeln, Mäusen ….) ihre Nahrungsgrundlage beschneiden, die dann sterben und dann im Kreislauf des Stoffwechsels von Materie eine Lücke hinterlassen, was seinerseits wieder Folgen hat … Ist das ein Grund, Fleisch zu essen? Sicherlich nicht, denn der Verzehr von Fleisch, insbesondere wie er heute üblich ist, d.h. von Fleisch, das unter unaussprechlicher Grausamkeit Tieren gegenüber industriell „gefertigt“ wird, hat enorme Auswirkungen auf die Umwelt, die hinreichend bekannt sind, so dass ich sie hier, glaube ich, nicht aufzählen muss. Ergo: Ein Mensch, der die Frage nach der richtigen Lebensführung für sich selbst stellt, muss sich willentlich zu Tode hungern – obwohl auch dies nicht ohne Folgen für den Kreislauf des Stoffwechsels von Materie bleibt, denn mit seinem Freitod nimmt er ja zweifellos auch eine Veränderung vor.
Es gibt also so oder so keinen „free lunch“. Es gibt nur den Freitod oder eine vernünftige Abwägung dessen, was notwendig ist und unter bestimmten Umständen weniger Schaden anrichtet als etwas anderes. Man setzt seine Prioritöten dementsprechend. Und das eigene Gewissen ist dabei das ausschlaggebende Kriterium (oder sollte es sein, immer vorausgesetzt, man hat eines). Deshalb bin ich Veganer.
Und das ist auch nicht für alles und jeden und immer und ewig und unter allen Umständen gut. Aber dass das so ist, gibt mir m.E. nicht das Recht, mich nihilistisch zu geben und jedem, unabhängig davon, was er tut, zu sagen, dass es ja auch eine andere Seite der Sache gibt und er sich deshalb in jedem Fall falsch verhält. Das hilft niemandem beim Leben und wie gesagt wäre die einzige logische Schlussfolgerung aus dem Nihilismus der Freitod. Wer nicht den Freitod wählen will, entscheidet sich dafür, die Verantwortung dafür zu übernehmen, dass er einen Effekt hat auf seine Umwelt (im weiten Sinn) und welchen Effekt er hat. Er muss Prioritäten setzen, Entscheidungen treffen.
Eine meiner Entscheidungen ist, kein Fleisch zu essen, keinen Fisch etc.
Eine weitere meiner Entscheidungen ist, dass ich, wenn ich schon Insekten töten muss, einfach dadurch, dass ich mein Leben lebe, lieber weniger dadurch töte, dass ich im Auto mitfahre (ich habe selbst kein Auto) als dass ich dabei helfe, es zu legitimieren, wenn ungefragt die Landschaft mit umweltzerstörenden und ineffizienten Windrädern zugepflastert wird.
And there you have it.
Ich kann mit mir leben. Und dass ich mir nicht anmaße, für andere Leute Verbote und Gebote auszusprechen, befördert mein relativ gutes Gefühl dabei, mit mir selbst zu leben.
Food for thought, verschickt im care-Paket von Wales nach Dänemark, von einer Liberalen an einen roten Hals.
Dieser “Argument”-Versuch hat soweit ich weiß einen Namen. Whataboutism. Ich glaube dies ist verwandt mit dem tuquoque-Fehlschluss. Hat jedenfalls ein ähnliches rhetorisches Muster.
Jedenfalls schön zu sehen wie in den letzten Jahren der Fehlschluss-Katalog immer weiter anwächst. Das ist ja fast wie in der Zoologie. Irgendwann werde ich mal einen Fehlschluss entdecken und nach irgendwem benennen. 😀
Intelligenz folgt der Normalverteilung. Man muss also damit rechnen, dass 50 % der Leute einen IQ unter 100 haben und 30 % grenzdebil sind. Das ist eine der Achillesfersen der Demokratie in Massengesellschaften. Unsinnige Vergleiche kommen deshalb ständig vor. Die Schulbildung ist halt unterirdisch, selbst mit Abitur. Und manchen hilft auch kein Studium… ich finde zB die aktuelle Einladung der FAZ so lustig, die Leute mit unterschiedlichen Meinungen zur persönlichen Diskussion zusammenbringen will. Die haben noch garnicht gemerkt, dass man nur mit Menschen diskutieren kann, die ungefähr einen gleichen Informationsstand haben. Wer über Demokratie diskutieren will sollte also zB etwas von Platon, Aristoteles, Hobbes, Tocqueville, und sagen wir Crouch, gelesen haben. Dann wird’s halt sehr eng mit den Diskutanten.
Deshalb sagte Konfuzius: Der Weisse schweigt. Wer nichts weiß redet.
Das ist mal ein richtig guter Kommentar, so ganz nach meinem Geschmack. Ich vermute schon lange, dass die Mehrheit der Wahlberechtigten einen IQ unter 100 hat und wie Sie schreiben, sogar 30% grenzdebil seien. Man kann sich sein Leben nicht aussuchen und damit nicht die Talente, so sie denn vorhanden sind.
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Allein die Werbung und die Politik kann aber eine ganze Menge mit dem o.g. Personenkreis etwas anfangen. Sie kann sie manipulieren, und das tun sie per Werbung, bzw., per Tagesschau/heute-Journal etc. sehr erfolgreich, denn die Politik und die Werbung wissen, dass ihre Zielgruppe (ein scheußliches Wort) das NICHT merkt, und daher sich kaum wehren kann. Politik kann mit der „Demokratie“ so gesehen gut leben, weil sie stets die Mehrheit hinter sich wissen, wie die Wahlergebnisse immer wieder zeigen.
“Der Weise schweigt”, der Weisse (Mann) könnte ruhig mehr Geschrei machen!
Was die Demokratie betrifft, reicht es zu wissen, dass die Mehrheit entscheidet! Alles Herumgerede darum ist doch nur die Diskussion um die Bartfarbe des Propheten!
Und nein, ausser den alten Griechen aus dem Gymnasium ist mir kein Text der von Ihnen erwähnten Literaten bekannt.
Nicht daß ich die Grundaussage Ihrer Anmerkung bestreiten will, aber wenn ein IQ von 100 hier in D der Mittelwert ist, um den man eine Gauss`sche Normalverteilung anlegt, dann liegen 66% innerhalb des 1 S Intervalls (ober und unterhalb) und 95% innerhalb des 2S Intervalls (ober-und unterhalb des Mittelwertes). Eine Debilität liegt meines Wissens definitionsgemäß bei einem Wert von <70 vor.
So wenig ich von der politischen und weltanschaulichen Intelligenz meiner Konpatrioten halte, aber mir scheint "1/3 Idioten" doch etwas politisch euphem!
66% liegen zwischen 85-115, 95% zwischen 70-130 als IQ: bleiben 2,5%, die unter IQ 70 liegen.
PS.: Wenn die Normalverteilung der Intelligenz wie in Moslimischen Ländern( lt.UN ) um einen Mittelwert von IQ 80 angeordnet ist, – dann ergibt sich allerdings eine andere Perspektive
1S (66%) 70-95, 2S (95%) 50-110… hier liegen 24:2=12% unter einem IQ von 70!
Tippfehler: 34:2= 17% haben einen IQ < = 70
Hmmmm… das sind jetzt so Dinge, über die ich nie nachdenken wollte, aber wenn die Windrädchen 1.2kT Insekten zermatschen und rund 150-200k Fledermäuse und Vögel, dann sind das knapp 6kg pro Fliegetier. Das reicht denen aber doch eigentlich nicht (?), d.h., es sterben mehr Insektenfresser, als Insekten zermatscht werden. D.h, unterm Strich gibt es mehr Insekten.
Daran muss man denken, wenn man in zehn Jahren, wenn man ohne Strom im Dunklen sitzt, und von Mücken zerfressen wird. Ist das dann schon Öko-Terrorismus?
“sind mit dem moralischen Anspruch, auf dem Kant die Zuschreibung „Mensch“ basiert,” Ich denke, diese Sichtweise geht von einem häufigen – irrealen – Wunschbild von “menschlich” und “unmenschlich”, von “Menschsein”; von “human” aus, wie sie vor allem bei selbsternannten “Humanisten” anzutreffen ist. “Menschlich” ist aber – rein faktisch – letztlich alles, was Menschen tun (oder wahlweise “immer wieder mal” tun).
Kants “Mensch” ist daher – nicht mehr und nicht weniger – ein “Idealbild”, dem man als Mensch folgen kann oder eben auch nicht, wie die Realität (“leider”) zeigt.
Ich jedenfalls habe immer Bauchschmerzen, wenn jemand den Begriff “menschlich” benutzt, denn er impliziert typischerweise, daß jeder dadurch ein “Unmensch” / “Nichtmensch” sei, weil sein Verhalten in irgend einer Weise als “abusiv” angesehen wird. Aber vielleicht habe ich auch nur zu viel / lange mit “Humanisten” zu tun gehabt (die typischerweise heute fast immer Sozialisten sind und ihn “humanistisch” begründen).
… wenn Sie “menschlich” als Bezeichnung zur biologischen Zugehörigkeit zur Spezies “homo sapiens sapiens” benutzen, das ist das eine Sache, wenn Sie “menschlich” als Bezeichnung für den Versuch benutzen, das Potenzial, das einem individuellen Angehörigen dieser Spezies ALS Angehörigem dieser Spezies gegeben ist, dann ist das eine andere. Und wieder etwas anderes ist es, wenn Sie “menschlich” einfach als Synonym für “gut” benutzen wollen und “unmenschlich” für “schlecht”.
Es gibt keinen Grund, “menschlich” im zweiten Sinn irgendwie bedrohlich zu finden, denn es ist eine biologische Tatsache, dass der zweite Sinn vom ersten nicht zu trennen ist. Jedes neue Exemplar der biologischen Spezies “Mensch” (anders als die meisten neuen Exemplare anderer Spezies’) ist auf sich gestellt vollkommen hilflos im biologischen Sinn (Nahrung, Wärme etc.), und kann sein Potenzial im mentalen und psychologischen Sinn nur erfüllen, wenn es eine ziemlich große Portion von Zuwendung und Aufmerksamkeit durch andere Angehörige der Spezies über Jahre hinweg erfährt und außerdem kulturelle Techniken von ihnen vermittelt bekommt, die es zum Überleben braucht. D.h. der Mensch kann nicht einfach aus sich selbst heraus Mensch sein; er ist das weitgehend instinktlose Tier, das sein Überleben kulturellen Techniken verdankt, die es erst erlernen muss, und seiner Fähigkeit, zu denken, d.h. zu planen, zu differenzieren, zu verallgemeinern (durchaus auch in falscher Weise zu verallgemeinern …) etc.
Und hier gibt es m.E. eine Verbindung zur dritten Benutzungsmöglichkeit von “menschlich”, die nicht unproblematisch ist, aber m.E. auch nicht rundweg falsch: Insofern sich “menschlich” auf die mentale Ausstattung von biologischen Menschen bezieht, ist “Menschlichkeit” etwas, was entwickelt, gepflegt und an die nächste Generation weitergegeben werden muss, und was diesem Ziel schadet, z.B. Gleichgültigkeit, die Unfähigkeit zur Perspektivenübernahme, Nihilismus ist in einem biologisch durchaus relevanten Sinn “unmenschlich”.
Das ist ein schwieriges Thema, über das man lange und sicher kontrovers diskutieren kann, aber ich bin nicht der Auffassung, dass wir Menschen das Wort “menschlich”dazu benutzen sollten, all das. was wir tun, als etwas zu rechtfertigen, was eben “menschlich” sei, wofür wir also letztlich keine Verantwortung tragen. Ich sehe eher diese Gefahr als eine Gefahr auf Seiten von “Humanisten” (die ich im Übrigen nicht besonders häufig auf der linken Seite des weltanschaulichen Sepktrums beobachte …).
Man kann diese “Whataboutism” doch recht einfach und auch für IQs<=100 nachvollziehbar widerlegen: Ich frage den Ggü., ob mein Morden dadurch legitimiert wird, dass zuvor bereits Andere gemordet haben.
Diese "Notlegitimation" begegnet mir überall und ist, so scheint mir, ein Resultat echter kognitiver Dissonanz. Nämlich der Versuch, die wahrgenommene Differenz zwischen ursprünglicher Erwartungshaltung und faktischer Realität mental schonend zu bewältigen.
Das funktioniert allerdings nur, wenn ich es nicht mit beratungsresistenten Ideologen zu tun habe.
Jeder Tag ist voller Entscheidungen über das, was für einen selbst noch vertretbar ist.
Jemand mag entscheiden, Fleisch zu essen, sei völlig in Ordnung. Jemand mag vertreten, eine halbe Tonne Altöl in ein Bächlein zu kippen sei völlig in Ordnung, da er ja Kosten für eine ordnungsgemäße Entsorgung spart. Vertretbar ist dieses oder jenes aber nicht für die Allgemeinheit, da sie davon Schaden nehmen kann, und nicht ohne Grund gibt es deswegen manche Gesetze, die ein erfreuliches Zusammenleben fördern möchten. Darin ist meist ein Verbot enthalten, aber ohne Verbote geht es (leider) nicht.
Und oft stellt sich heraus, dass eine Handlung eine gute Folge hat, obwohl sie einen egoistischen Ursprung hat.
Was mich oft beschäftigt, ist der Gedanke, dass all diese Konzepte für jedes Individuum vergänglich sind, da alles vergänglich ist. Hin und wieder sage ich in einer Runde, “man kann kein Leben retten”. Daraufhin sind manche recht verstört, aber es stimmt ja leider: Man kann ein Leben nur verlängern.
Jetzt der Gewissheit folgen zu wollen, man habe das Rezept gefunden, die Menschheit, das Universum, die Natur im Allgemeinen und das Bestehen des Universums im Besonderen zu “retten” – das ist ja beliebig skalierbar – zeugt von der Negierung der eigenen Vergänglichkeit und der Vergänglichkeit von allem. Und wie lange es dauert bis diese Vergänglichkeit sich manifestiert ist sowohl ungewiss, als auch unbedeutend.
Windräder töten Insekten- wohl wahr. Sie töten aber auch Vögel, viele Vögel und retten damit vielen Insekten das Leben! Sie töten auch Fledermäuse, ganz viele Fledermäuse und retten so auch nachts viele Millionen Insekten.
Noch besser wäre diese günstige Bilanz in bezug auf Windkraft, wenn man die Windräder auch bei Windstille elektrisch betreiben könnte.
Im nächsten Leben werde ich Kommunikationsdesigner.
Hallo Herr Kaiser,
da können wir uns ja zusammen tun, denn ich werde im nächsten Leben Quotenarchitekt !
😀
Natürlich wird auf die Autofahrer hingewiesen von solchen Möchtegernökos, aber es wird nicht geduldet dass die Schredderanlagen verunglimpft werden.
Was für eine unsinnige Logik !
„…wie der Versuch der kleinen Lisa in die Hose geht, die eigene Fünf in Mathematik dadurch besser zu machen, dass sie darauf verweist, ihre beste Freundin habe auch eine Fünf in Mathematik.“
Das beschreibt das Phänomen sehr gut.
Nur scheint der Herr „Array“ in seiner Argumentation auf vorpubertärem Stadium stehen geblieben zu sein, denn mein pubertierender dreizehn Jahre Alter Sohn ist schon etwas weiter. Meine Einwände über seine „Fünf“ in Erdkunde kontert er mit dem Hinweis, sein Freund Malte habe schließlich eine „sechs“, worauf ich ihn natürlich, Herrn Array gleich, mit Lob überschütte.
Zitat:”Meine Einwände über seine „Fünf“ in Erdkunde kontert er mit dem Hinweis, sein Freund Malte habe schließlich eine „sechs“, worauf ich ihn natürlich, Herrn Array gleich, mit Lob überschütte.”
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Danke für den Humor. Nur so lässt sich der Humbug, der leider ernst gemeint ist, halbwegs ertragen.
Exellente Idee. Windräder bei Windstille mit Strom betreiben. Besser kann man die “Ideen” der Sozis nicht lächerlich machen, äh, ich meine natürlich, loben.
Es gibt gute Gründe, die Windenergie kritisch zu sehen. Dass Windkraftanlagen Insekten töten, gehört wohl eher nicht dazu.
Wenn alle Windkraftanlagen zusammen nur einen so verschwindend kleinen Anteil an der Gesmtpopulation an Insekten töten, kann man das mit Fug und Recht als irrelevant bezeichnen.
So verstehe ich den Kommentar von Redneck und dem stimme ich zu.
Windenergie ist ineffizient und gefährdet massiv die Versorgungsstabilität, sie verteuert Energie, kostet Arbeitsplätze und Wohlstand, sie verschandelt unsere Landschaft, tötet Vögel und Fledermäuse und stellt ein massives Umweltproblem (Entsorgung der Verbundwerkstoffe) dar. Jedes dieser Argumente wiegt deutlich schwerer. Mit dem gejammer über ein paar Insekten machen Sie sich nun wirklich lächerlich.
Yepp, so ist es. Bei aller Liebe, aber in der Realität fressen immer noch Vögel deutlich mehr Insekten, als von Windrädern getötet werden. Sonst hätten wir längst ein massives Vogelsterben als Folge.
… ja, bald haben wir dann wohl ein Vogelsterben, denn jetzt gibt es ja zusätzlich zu den insektenfressenden Vögeln noch die insektenmordenden Windräder!
Kaltblütigkeit oder Gleichgültigkeit ist eine Sache, magelndes Glück beim Denken eine andere ….
Das kann ich beim besten Willen nicht nachvollziehen!
Wenn massenhaft Leben zerstört wird, ohne dass dies in irgendeiner Weise für etwas notwendig ist, dann ist das Willkür und nicht anders als durch Lust am Töten oder völlige Gleichgültigkeit gegenüber anderen Lebewesen zu erklären. Beides ist mir höchst unangenehm und höchst unheimlich.
Am unangenehmsten und unheimlichsten sollte das aber den Gleichgültigen und Willkürlichen sein, denn konsequenterweise können sie, die dem Leben anderer Lebewesen gleichgültig gegenüberstehen, nicht erwarten, dass andere Lebewesen IHR Leben irgendwie relevant finden: Immerhin gibt es ja ohnehin sooooooo viele Menschen … da kann man – gemessen an der Gesamtpopulation – ja schon mal ein paar Leutchen auf Medikamente verzichten lassen, die sie zum Überleben bräuchten (Transportkosten zu hoch), oder Leute, die einen Unfall haben, einfach liegen lassen, wo sie sind (Personalkosten für Such- und Rettungspersonal zu hoch) etc. etc.
Am einfachsten zu argumentieren wäre es natürlich, für genau diejenigen keinerlei Hilfeleistungen mehr zu erbringen, die ihrerseits gleichgültig anderem Leben gegenüber sind: dann wäre nach dem Gleichgültigkeitsprinzip gehandelt, ganz so, wie die Gleichgültigen das selbst gut finden, und alle Nicht-Gleichgültigen könnten sich vielleicht damit trösten, dass es immerhin eine Population von negativ Selegierten trifft – aber halt, nein, dafür sind die Nicht-Gleichgültigen unter uns vermutlich zu wenig gleichgültig; für sie zählten JEDES Lebenwesen und sein prinzipielles Daseinsrecht..Da haben Sie aber Glück!
Zu den vorigen Kommentaren:
“… Das Vogelsterben findet aber bei den Vogelarten statt, die eigentlich überall, in der sogenannten Normallandschaft vorkommen sollten. …”
https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/voegel/gefaehrdungen/24661.html
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Zum Artikel:
Bei einer Pendelstrecke von einst 120km, nun knapp 60 km (täglich), die durch das Bodenseehinterland mit seinen Obstplantagen und Streuobstwiesen führt, mache ich mir eher Gedanken, warum ich weniger Insekten auf meiner Winschutzscheibe finde, als früher, mit schnittigeren Autos.
Die meisten Insekten töte ich allerdings, wenn ich in der sommerlichen Abenddämmerung mit dem Hund laufe, Bremsen, Mücken und zwar so viele, wie ich erwischen kann. Dabei nehme ich keinem Vogel die Nahrung weg: In die Mais- und Rübenfelder der örtlichen Biogasanlage verirren sich nur selten einmal durchziehende Vogelschwärme.
Also den Radfahrern würde ich schon, jedenfalls einigen derer, den Selbsterhalt, gleich den Vögeln, zugestehen. Lekker Fietsen!
Das Dumme ist nur, die Widerlegung von Infantilismen, logischen Fehlschlüssen und moralischen schrägen Vergleichen braucht viel mehr Worte als die schlagwortartig vorgetragenen pseudomoralischen “eigenen” Meinungen. In öffentlichen Diskussionen hat man damit von vorneherein verloren, da nie die dazu nötige Redezeit gewährt wird. Besonders in den sogenannten Fernseh-“Diskussionen” wird das praktiziert.