Politisierung des Alltäglichen – Deutschland schafft sich ab!
Notarzt: „Sind Sie nicht der Inhaber dieses Leipziger Biomarkts?“
Schwerverletzter (röchelnd): „Bio…“ (Hustet) „…“, “ja, … ich“.
Notarzt: „Sorry, dann kann ich Sie nicht retten. Sie verstoßen mit Ihrer Einstellung gegen meine politischen Überzeugungen, und ich kann es mit meinem Gewissen nicht vereinbaren, andere politische Überzeugte auch noch aktiv am Leben zu erhalten“.
Das finden Sie krass?
Warum? Weil jemand die physische Existenz eines anderen, dem er doch zur Hilfe verpflichtet sein soll, seiner ideologischen Überzeugung unterordnet?
Nun, es ist nur eine Variation eines Themas.
„Mit Ihrer Mitgliedschaft in der AfD geben Sie ein klares politisches und menschliches Statement ab. Sie stellen sich damit gegen die wichtigsten Ziele von Biomare. Sie machen sich selbst als ökologischer Unternehmer höchst unglaubwürdig. Dies macht uns eine weitere Zusammenarbeit mit Ihnen unmöglich. Wir listen daher Ihre Produkte aus unserem Sortiment aus.“
Diese Passage stammt aus einem mittlerweile hinlänglich berühmten eMail-Wechsel, den der Inhaber der Leipziger BioMare „Malte Reupert“, mit dem Inhaber der Spreewälder Hirsemühle geführt hat. Er kündigt dem Hirsemüller darin die Zusammenarbeit auf und gibt als Grund dessen ideologische Überzeugung an.
Bei Tichy wird der Vorgang umfassend beschrieben.
Gesellschaften, die auf einem ideologischen Passungstest basieren, sind nicht überlebensfähig. Leute wie Reupert, die sich als ideologische Inquisitoren gerieren, sind die Ursache dafür. Gesellschaften, die auf einem ideologischen Passungstest basieren, wie dies z.B. in der DDR der Fall war, können für eine bestimmte Zeit aufrecht erhalten werden, aber nur mit entsprechend restriktiven Mitteln, die eine vollständige Kontrolle über Ressourcen vom Zugang bis zur Verteilung durch den Staat vorsieht, eine Kontrolle, die durch eine Vielzahl von Schnüfflern, Polizisten, Zwangsmaßnahmen und mit massiven Strafen aufrecht erhalten werden muss. Wer nicht bereit ist, abweichende Meinungen mit Gewalt (bis hin zum Mord) zu unterdrücken, der kann den Versuch, eine auf ideologischer Passung gebaute Gesellschaft aufzubauen, gleich aufgeben.
Gewalt hat viele Facetten.
Sie kommt als indirekte Gewalt, wenn jemand, wie unser Notarzt seine Monopol- oder Machtsituation ausnutzt, um ideologische Gefügigkeit durchzusetzen oder ideologische Abweichung zu bestrafen, und sie kommt als direkte Gewalt, wenn jemand aggressiv und ohne Vorankündigung gegen diejenigen vorgeht, die er als ideologische Abweichler von der reinen Lehre ansieht.
Im letzteren Fall sprechen wir von einer Inquisition.
Um sich als Inquisitor aufspielen zu können, benötigt man eine entsprechende Position, eine, aus der heraus man glaubt, anderen schaden zu können, ohne selbst dabei Schaden zu nehmen. Hier findet sich der einzige Unterschied zwischen unserem Eingangs gewählten Beispiel und dem Bio-Unternehmer aus Leipzig. Ein Notarzt, so sagt man, müsse helfen. Er habe seinen hippokratischen Eid geleistet. Er sei verpflichtet, Hilfe zu leisten. Dafür werde er bezahlt.
Ist er es wirklich?
Was würde passieren, wenn ein Notarzt aus ideologischen Gründen keine Hilfe leisten würde? Würde er entlassen? Vielleicht. Spielte es für die Konsequenzen, die dem Notarzt drohen, eine Rolle, ob der Notarzt ein Marxist oder ein Angehöriger der AfD ist? Vielleicht, demnächst vermutlich…
Offenkundig gibt es zumindest noch das Bewusstsein, dass es etwas Wichtigeres gibt, als die ideologische Überzeugung eines Menschen, jedenfalls im Hinblick auf einen Notarzt. Im Hinblick auf einen Öko-Unternehmer gibt es dieses Bewusstsein schon nicht mehr.
Was passiert, wenn ein Unternehmer, der mit mehr Marktmacht ausgestattet ist als einer seiner Lieferanten, diese Marktmacht hemmungslos ausnutzt, um den Lieferanten, der nicht seinen ideologischen Erwartungen entspricht, auszulisten? Hat er Konsequenzen zu fürchten? Kaum. Spielt es für die Konsequenzen eine Rolle, ob der Unternehmer Marxist oder AfD-Anhänger ist. Mit Sicherheit.
Das ist, was im Staate Deutschland derzeit schiefläuft.
Leute wie Malte Reupert spielen sich zu Inquisitoren auf, die das eigene Sortiment von ideologischen Abweichlern reinigen. Reupert sieht offensichtlich keinerlei Verpflichtung seinen Kunden gegenüber, die vielleicht genau die Sorte Hirse, die er auslistet, kaufen wollen. Er sieht sich offensichtlich an keinen unternehmerischen Ethos gebunden, zum Beispiel, das beste Angebot bereitzustellen. Sein Anliegen ist es, ein Angebot bereitzustellen, das nur von Lieferanten bestückt wird, die vorher, wie bei der Aufnahme in die Stasi-Schule, auf Linientreue geprüft wurden.
Aber kann ein Unternehmer nicht über seine Lieferanten nach eigenem Gusto bestimmen?
Sicher kann er das, so lange er dem, was man als unternehmerischen Verstand bezeichnen kann, verpflichtet ist, dem Erwirtschaften von Gewinn, der notwendig ist, um die eigenen Mitarbeiter zu finanzieren, denn denen gegenüber hat ein Unternehmer Verpflichtungen, wie er Verpflichtungen gegenüber Kunden hat, denn beide, Mitarbeiter wie Kunden tauschen mit einem Unternehmer. Die einen tauschen Währung gegen Waren, die anderen Arbeitskraft gegen Währung.
Ideologie kommt hier nicht vor. Sie hat mit unternehmerischem Handeln nichts zu tun, was nicht heißt, dass man als Unternehmer nicht auch in dem ein oder anderen Fall gegen die unternehmerische Maxime verstoßen und einen Lieferanten, den man partout nicht ausstehen kann, streichen kann. Nur: Dann statuiert man kein Exempel.
Das Neue, an Inquisitoren wie Reupert ist, dass sie ihre Entscheidungen als ideologische Exempel inszenieren, offenkundig in der Absicht, sich als besonders reine Vertreter einer besonders reinen Lehre verkaufen zu wollen, was nur vor dem Hintergrund der Annahme Sinn macht, dass sie denken, es wäre möglich, durch die Einführung eines ideologischen Reinheitsgebotes mehr Kunden zu werben, mehr Umsatz und mehr Gewinn zu machen.
Wenn dieses Kalkül, das hinter Aktionen wie der von Reupert steht, aufgeht, wenn er also mehr Umsatz, mehr Gewinn macht, weil er sich als ideologischer Unternehmer im Gewand eines mittelalterlichen Inquisitors inszeniert, dann ist es mit der deutschen Gesellschaft schon weiter bergab gegangen, als gedacht.
Skrupellose Ideologen wie Reupert zerstören eine bislang vorhandene Trennung, die zwischen Schnaps und Bier bestanden hat. Die Wirtschaft hat mit der Politik nichts zu tun.
Nun ist der Rubikon, der Wirtschaft von Politik trennt, in den letzten Jahren systematisch überbrückt worden, zunächst im Kontext dessen, was als Genderismus bezeichnet wird, dadurch, dass Politiker ihre ideologischen Spleens von Gleichstellung Unternehmern zur Pflicht gemacht haben, dann als regulativer Imperialismus im Zusammenhang mit dem Klimawandel und nun, neuerdings, in Form eines ideologischen Reinheitsgebots, das wirtschaftliche Kooperation von ideologischer Übereinstimmung abhängig machen will.
Wenn Unternehmer nunmehr dazu übergehen, ihre Lieferanten auf ideologische Reinheit zu testen, dann steigen die Transaktionskosten, die deutsche Wirtschaft, die ohnehin schon bergab geht, geht noch schneller bergab. Auch hier sind private Unternehmer wie Reupert nur die Imitatoren staatlicher Vorgaben, wie sie z.B. die Stadt Berlin in ihre Richtlinien zur Auftragsvergabe geschrieben hat, Marke: Nur Unternehmen die die politisch-korrekte Ideologie vertreten, erhalten einen öffentlichen Auftrag. Die Anmaßung hinter derartigen Regelungen ist fast so empörend, wie die gesellschaftliche Zerstörung duch solche Regelungen umfassend ist.

Kooperation, wir haben es schon häufig geschrieben, basiert auf Goodwill, der unvoreingenommen in eine Interaktion mitgebracht wird. Wer in eine Interaktion, z.B. mit einem Lieferanten geht, die voreingenommen ist, die dem Abtasten gewidmet ist, ob das Gegenüber auch politisch-korrekt ist, einen entsprechenden Persilschein besitzt, der hat keinen Goodwill. Die Kooperation, sofern sie überhaupt zustande kommt, ist damit auf Misstrauen gebaut. Misstrauen erfordert intensive Sicherungsmaßnahmen. Sicherungsmaßnahmen finden schriftlich statt und haben zur Folge, dass die Verträge immer umfangreicher und die Zeit von Aufnahme der Vertragsverhandlungen bis zum Vertragsabschluss immer länger wird. Als Folge nehmen die Streitigkeiten zu, denn wo etwas schriftlich bis ins Kleinste fixiert ist, was es sein muss, damit man abgesichert ist, findet sich immer etwas, das man als nicht erfüllt oder nicht richtig erfüllt einklagen kann. Und wo Goodwill am Anfang gefehlt hat, da fehlt er natürlich auch am Ende. Kurz: Kooperation, jede Form der sozialen Interaktion wird immer mehr zum Wettstreit, zum Schauen, dass man nicht das schlechtere Ende für sich hat, zum Krieg mit einem Gegenüber, das einem übel gesinnt ist.
Was für wirtschaftliche Transaktionen gilt, gilt auch für private. Private Beziehungen werden nur noch mit denen aufgenommen und unterhalten, die einen Unbedenklichkeits-Test bestanden haben und bereit waren, daran überhaupt teilzunehmen. Die Gesellschaft zerfällt in immer mehr und immer kleinere Zirkel von Gleichgesinnten, die sich in ihrem Extremismus gefallen und mit anderen nichts mehr zu tun haben wollen.
Eine Gesellschaft ist auf dieser Grundlage nicht möglich. Was auf dieser Grundlage möglich ist, hat Thomas Hobbes beschrieben:
„Hieraus ergibt sich, dass ohne eine einschränkende Macht der Zustand der Menschen ein solcher sei, wie er zuvor beschrieben wurde, nämlich ein Krieg aller gegen alle. […] Was mit dem Krieg aller gegen alle verbunden ist, das findet sich auch bei den Menschen, die ihre Sicherheit einzig auf ihren Verstand und auf ihre körperlichen Kräfte gründen müssen. Da findet sich kein Fleiß, weil kein Vorteil davon zu erwarten ist; es gibt keinen Ackerbau, keine Schifffahrt, keine bequemen Wohnungen, […] keine Künste, keine gesellschaftlichen Verbindungen, stattdessen ein tausendfaches Elend; Furcht, gemordet zu werden, stündliche Gefahr, ein einsames, kümmerliches, rohes und kurz dauerndes Leben.“
Ob die Spreewälder Hirsemühle auch einen Direktversand hat, das wissen wir nicht (sieht nicht danach aus). Für alle Fälle hier der Link zur Mühle, für diejenigen, die versuchen wollen, direkt zu bestellen:
http://www.hirsemuehle.de/hirse_htmls/hirse_kontakt.htm
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Vielen Dank, dass auch Sie diesen unsäglichen Vorgang (der wahrscheinlich kein Einzelfall aber glücklicherweise öffentlich geworden ist) beschreiben. “Kauft nicht bei AfD-Freunden”! Woran erinnert uns das? Ich habe an meinen Bioladen mit Hinweis auf Biomare und den Hirsebauern eine Mail geschickt mit der Frage, ob sie die politiische oder weltanschauliche Gesinnung ihrer Lieferanten vor Aufnahme in die Lieferliste abklären. Bin sehr gespannt, ob ich eine Antwort erhalte. // Der Bauer dürfte ruiniert sein, da auch andere Bioketten ihn ausgelistet haben. Und die Nase vom Bioanbau hat er bestimmt auch voll. “Biomare … sichert kleinen Biohöfen Einkommen und Überleben”. Was für eine abscheuliche Heuchelei.
Heute bin ich in „meinem“ Bioladen* auf meine Mail-Anfrage angesprochen worden. Die Antwort: Man muss klären, wie man damit umgehen soll. Auf jeden Fall sei es nicht tragbar, dass ein Bio-Bauer Mitglied in einer Klimaleugner-Partei sei, das widerspreche sich einfach. Mein Einwand, dass die politische, weltanschauliche, religiöse usw. Überzeugung eines Lieferanten dessen ureigenste – durch GG Art. 5 – geschützte Angelegenheit sei, wurde beantwortet mit: Haben Sie etwa kein Problem damit? Ich: Nein, damit habe ich kein Problem, solange die AfD nicht verboten und solange Verfassungsfeindlichkeit nicht nachgewiesen werden kann; ich bin ganz und gar für gegenseitige Toleranz und das Grundgesetz. Außerdem habe ich gefragt, ob es denn für die „Bio-Bewegung“ sinnvoll sei, einen Biobauern durch solche Aktionen vom Bioanbau abzubringen. Tja, das müsse man sich allerdings überlegen…
—
*Ich kaufe gern dort ein, weil ich gute Qualität – möglichst aus der Region – erhalte. Ideologisch bin ich an “Bio” nicht gebunden.
Das Beispiel des Notarztes, der Gesinnung über den Hippokratischen Eid stellt, ist nicht weit hergeholt. Kürzlich fragte mich ein befreundeter Zahnarzt, der gerade ein Berliner Nobelrestaurant besucht hatte, ob er nicht an seiner Praxis ein ebensolches Schild anbringen solle, wie die Betreiber dieses Geschäfts. Sie lehnen an der Eingangstür Mitglieder der AfD als Gäste ab. Das Hausrecht erlaubt dieses Vorgehen. Ich habe meinen Freund gefragt, ob er ernsthaft seine ärztlichen Verpflichtungen unter politschen Vorbehalt stellen wolle. Nach kurzem Nachdenken gestand er ein, dass er damit eine Dummheit begangen hätte.
Ironie: Seine Familie hatte in der DDR unter Verfolgungen SED und ihrer Stasi gelitten. Doch hat das ideologische Trommelfeuer in den Medien – mit eindeutig auf kollektivistische Gleichschaltung orientiertem “Framing” – offensichtlich alte Reflexe bei ihm geweckt: Die Furcht, nicht konform zu sein. Das schwache Ego knickte – vorübergehend – ein.
Wie Ärzte sich im SED-Regime korrumpieren und zu Handlangern der Stasi-Folter machen ließen, ist in Hohenschönhausen zu besichtigen. Ein Buch beschreibt, wie brutal es dabei zuging:
https://raketenschirm.com/2011/12/07/masken-der-macht/
Danke. Die nächsten Schritte, nämlich auch Kunden mit „falscher“ Gesinnung auszuschließen, wurden m.W. vor Jahren bereits vorgeschlagen, so bei Bäckereien. Auch wurden ja solchen Kunden bereits Bankkonten gekündigt. Für Vermietungen zeigten sich ähnliche Wege, und die Berliner Enteignungsbestrebungen gehen sicher auch in die Richtung, nur linientreue Mieter zuzulassen. Auch für öffentliche Verkehrsmittel wurde bereits vorgeschlagen, „Falsche“ nicht mehr zu befördern. Hierbei spielt keine Rolle, dass dies nur Einzelne des rotgrünen Milieus äußerten. Dieser Weg führt am Ende dazu, Leuten mit „falscher“ Gesinnung physisch und psychisch die Lebensgrundlagen zu entziehen. Warum nicht auch die rechtliche Sicherheit, die Freiheit diesen Untermenschen aberkennen, die zur Meinungsäußerung sowieso? Und die Parallelen zum Islam sind nicht zufällig, es ist die gleiche Sorte von Fanatikern, die gleiche Art von Teilung in werte und unwerte Menschen. Frau Göring-E. gehört zu denen, die gerne andere Meinungen „ächten“ wollen, überhaupt scheint sie dieses Wort zu lieben (sie will ja auch Verbrennungsmotoren „ächten“). Von da zur Ächtung der Personen ist der Schritt winzig, und der sich ergebende Zustand heißt „vogelfrei“. Endlich wieder Mittelalter. Passend dazu nehmen sich Antifa & Grünifa ja bereits jetzt das Recht heraus, nach eigenem Gusto über andere zu ächtend entscheiden und diese Entscheidungen auch tatkräftig ächtend zu realisieren. This country is doomed. Too many parareligious political zealots. Ich lese gerade “The road to serfdom”. Wie wenig sich doch geändert hat.
Es gibt keinen Grund ein Wort von dem zu glauben was er sagt. Möglicherweise haben sich die Produkte auch nicht so gut verkauft oder er hat einen billigeren Lieferanten gefunden und nutzt die Gelegenheit noch um sich einzuschleimen. Warum ist jeder nur so vertrauensselig, wenn jemand etwas behauptet, was man selbst für moralisch verwerflich hält?
* ich meinte natürlich alle, nicht jeder.
Wie kommen Sie darauf, dass das jemand tut. Im Gegenteil: Der Text legt nahe, dass hier ein Fall von trittbrettfahrendem Opportunismus vorliegt.
Diese rote_pille ist ein Systemtroll. Der kleistertseit Jahren alle Blogs mit seinem geistigen Unrat voll und ist dermaßen kontaminiert, dass jeglicher Heilungsversuch schon im Ansatz sinnbefreit ist…
Hmm, Verwirrung komplett, geschätzter Michael Klein – müßte es nicht eher kein Fall statt ein Fall heißen? Weil es sich m. M. nach bei diesem Malte Reupert um einen handfesten und gediegenen Überzeugungstäter handelt.
Es gibt keine „Marktmacht“ im Sinne von „Marktbeherrschung“ an freien Märkten, sondern immer nur dort, wo ein Staat (Regime) einzelne Marktteilnehmer privilegiert. NUR so sind echte Monopole möglich.
An echten Märkten hält niemand Kunden davon ab, den Öko-Bio-Markt zu meiden und Andere, einen besseren Laden aufzumachen. Daß in DE die meisten der straffen „Bioläaden“ ideologisch motivierte Projekte sind – besucht von vor allem ideologisch agierenden Kunden – ist ja kein Geheimnis, denn vieles dessen, was dort als „Bio und Öko“ angeboten wird, hält diese Zusage auch nur ideologisch, aber nicht wirklich rational-evident.
Das Argument „Marktmacht“ benutzt das Regime in DE und EU als Ersatz von Monopol, um sich in immer mehr private Märkte planwirtschaftlich einmischen und auch um Zensur („Regulierung“) wirksamer durchsetzen zu können. Es ist daher eine durchaus gefährliche Sache, mit dieser Argumentation zu hantieren.
“Marktmacht” ist ein Konzept, das in der Neuen Institutionenökonomie weit verbreitet ist. Es meint relative Verhandlungsmacht und findet sich in dieser Verwendung auch im Industrial Organisation View und im Market Based View auf die Position von Unternehmen im Markt also bei Bain und Porter, und das sind nur einige, die das Konzept benutzen. Insofern ist die Verwendung von Marktmacht “im Sinne von Marktbeherrschung” eher eine abwegige, auf die ich, zugegebenermaßen, nie gekommen wäre.
Alnatura will das Produkt auch auslisten. Sollen sie machen. Werde jetzt nur noch mit Nazi-Hirse aus dieser Mühle kochen. Oder ist es doch die Hirse der Freiheit?
Der Markt wird das schon regeln. Auch für die Bioläden.
Alnatura-Produkte sind ab sofort aus meiner Einkaufsliste gestrichen.
Aus der Selbstdarstellung von Biomare “Unser Handeln zählt”:
“4. Wir versuchen in unserem Arbeitsalltag unsere Vosrtellungen von Fairness, Gerechtigkeit und gesamtgesellschaftlicher Verantwortung umzusetzen.”
Und hier, wie Mitarbeiter die Arbeit dort bewerten:
http://www.kununu.com/de/biomare/kommentare
Typisch linke Heuchelei.
Keine Heuchelei! Die Typen sagen ja ganz deutlich wie sie gestrickt sind! … UNSERE VORSTELLUNGEN von Fairness, ….! Wer sowas absondert ist suspekt und verdächtig und jeder, der in solchen Läden, die IHRE Vorstellungen von Fairness gar schriftlich anpreisen, sein Geld ausgibt ist entweder ein Parteigänger oder unfähig zwischen den Zeilen zu lesen!
Apropos Biomärkte.
Habe auch einige Zeit in solchen Läden eingekauft, waren halt in der Nähe.
Ergebnis:
Mottenbefall in der Küche und im Vorratskeller, und das mehrmals.
Ergebnis:
JedesMal alle Lebensmittel weggeworfen.
Jedes Mal, Kammerjäger hat alles vergiftet
Jedes Mal Brutalputzerei
Quintessenz;
Das Gift, was man bei den Bio-Lebensmittelhändlern vermeidet, bringt dann der Kammerjäger in tausendfacher Dosierung in die ganze Wohnung.
Bioläden sind halt linke Läden und kommen schon deshalb für mich nicht mehr in Frage., und natürlich auch wegen der Folgevergiftung.
Übrigens, bei Bauern und kleinen Produzenten kaufe ich solche Ware nach wie vor gerne, zuletzt wirklich guten Käse aus einer kleinen Käserei im Allgäu, Trauben aus dem Garten und Rotwein von den Nord/Süd-gespaltenen Brüdern, dazu lese ich dann SciendeFiles…..
Hirse? Zur Hochzeit der Lyssenkogenetik schrieb Bertolt Brecht ein Gedicht mit dem Titel “Die Erziehung der Hirse” – Ein Vers aus dem stalinistischen Versgeklingel sollte doch zitiert werden
“Gegen Hitler kämpfte Mensch und Ähre
Auf den einsten baren Steppen mit.
Vorwärts rückten die Befreierheere
Und die Hirse folgte liebend ihrem Schritt.”
Wie man sieht: ein politisches Getreide.
In Wien (Mehrheitseigentümer SPÖ, 420.000 Wohnungen, Wien-Energie, Fernwärme, Spitalsholding, etc.) läuft das schon seit hundert Jahren so. Diese “100 Jahre Rotes Wien” wurden voriges Jahr auch noch ganz offiziell abgefeiert.
Der Bundesrechnungshof gab die Unterlagen zur Stadt Wien nach zwei Jahren erfolgloser Bemühungen zurück und meinte dazu, das Konstrukt “Gemeinde Wien” ist so verschachtelt, dass der Rechnungshof nicht durchblicken könne, das sollte die Staatsanwaltschaft übernehmen, doch nichts dergleichen ist geschehen!
Die Roten werden von 1,8 Mio. Wienern zwangsfinanziert, doch ihr Stern ist im Sinken und die Chancen, dass sie noch 2020 den Bürgermeister verlieren, stehen gut.
Und dann kommt der Staatsanwalt!
Die Gemeinde Rödermark ist vermutlich viel überschaubarer als die Gemeinde Wien, nicht nur von der Größe her, sondern auch von deren Aktivitäten in der Stadt, aber hier lässt sich im Kleinen gut nachvollziehen, wie die das Geld der Steuerzahler verplempern, riesenhaft Schulden haben, und sich trotzdem nicht um die Straßen und den Grünschnitt kümmern. Und wie im Großen findet man auch hier so viele Widersprüche, z. B. den, die Schwäche der örtlichen Kleinunternehmer zu bemängeln, und dann unter Zuhilfenahme von Landesförderhilfen, eine Konkurrenz in Form eines Wochenmarktes aufzubauen, der dann nicht etwa von örtlichen Händlern beschickt wird, sondern von Händlern, die teils aus ganz anderen Landkreisen herfahren. Schilda…
In letzter Zeit kann man häufiger beobachten, dass Unternehmer die Nachhaltigkeit raushängen lassen. Das nervt dann ziemlich, wenn z. B. eine Supermarktkette so ganz selbstverständlich annimmt, dass alle Kunden total auf Nachhaltigkeit fliegen, weswegen es alle natürlich total toll finden müssen, wenn keine Plastikeinwegartikel mehr angeboten werden. Der Vorteil, den mir dieser Supermarkt nahelegt, der mich davon überzeugen soll, bei denen einzukaufen, ist nicht: wir haben diese tolle Ware oder diesen tollen Service, der Vorteil soll sein: wir verkaufen etwas nicht. Verkauft oder nicht verkauft wird das, was gerade politisch korrekt ist. Denn man hat eine Verantwortung gegenüber der Umwelt und den Menschen, man ist sozial, nachhaltig, und das muß man seinen Kunden unbedingt aufdrücken. Die Ironie ist dabei, dass ja nichts dagegen einzuwenden ist, dass ein Händler irgendwas anbietet oder halt nicht, genauso wie es nichts dagegen einzuwenden gibt, wenn Disney oder sonstwer in der Filmbranche Filme mit hauptsächlich weiblicher Besetzung (darunter auch Frauen) oder sonstwie besetzt; es ist nur so ewig nervig, dass man ständig gesagt bekommt, wie wichtig und fortschrittlich und unerlässlich diese Filme sind, obwohl darunter der größte erzählerische, vom Publikum verachtete und für die Menschheit unwichtigste Schrott jemals zu finden ist.