“Fakten gegen Fake News” – Die Bundeszentrale für Politische Bildung und die Spezl

Vetternwirtschaft hat man es früher genannt, wenn ein Positionsinhaber, sagen wir ein Baudezernent, seinem Bekannten, mit dem er seit Jahren Freitags kegeln geht und der zufälligerweise ein Bauunternehmen betreibt, einen öffentlichen Auftrag zugeschoben hat, relativ leicht möglich, wenn man den Kumpel mit Informationen zur Höhe von Konkurrenzangeboten versorgt.

Basenwirtschaft ist heute weit verbreiteter als Vetternwirtschaft und im Gegensatz zur Vetternwirtschaft wird kein materielles Gut gegen ein anderes getauscht. Vielmehr wird ein materielles Gut, nämlich Geld, gegen nichtmaterielle Güter, die meistens keinen Wert haben, getauscht. Gleichstellungsbeauftragte werden eingerichtet, die keinerlei in materielle Nutzen fassbare Leistungen erbringen. Klatsch-, Tratsch- und Schimpfgruppen, die sich Namen wie “Frauenrat” geben, werden finanziert, ohne dass klar wäre, ob und wenn ja, welche materielle Gegenleistung sie erbringen. Basenwirtschaft, die es in vielen Varianten gibt, besteht im Wesentlichen darin, Steuergelder einzusetzen, um Personen, die auf dem ersten Arbeitsmarkt keinerlei Chance haben, eine Anstellung zu finden, ein Auskommen zu verschaffen. Dr. habil. Heike Diefenbach hat dies als Klassenkampf 2.0 beschrieben, in einem Text, den es sich immer wieder zu lesen lohnt. Die exponentiell steigende Verbreitung von Schwätzperten ist eine Folge von Basenwirtschaft.



Bei Vettern- wie Basenwirtschaft handelt es sich in den Augen von Ökonomen wie Gordon Tullock um Rent Seeking, um Versuche, die eigene Existenz auf Kosten von allen anderen zu führen. Wir sprechen in diesem Zusammenhang zudem von politischer Korruption, denn natürlich dienen politische oder sonstige gesellschaftliche Positionen nicht dazu, die eigenen Spezis zu versorgen und natürlich sind diese Versorgungsnetzwerke, Netzwerke auf Gegenseitigkeit. Der Baudezernent macht Urlaub auf der Jacht des Bauunternehmers, die Basenwirtschafts-Profiteure wählen die grüne oder sozialdemokratische Partei, die ihre Existenz erst möglich gemacht hat. Die Formen des gegenseitigen Profits sind vielfältig.

Es gibt regelrechte Netzwerke zur gegenseitigen Versorgung, in denen immer dieselbe Akteure mit immer denselben Themen auftauchen und kassieren, für das immer selbe Thema, wobei man die Themenbreite eher als beschränkt ansehen muss. Sie reicht von dem Langweiler “Rechtsextremismus”, über den Ladenhüter “Antifeminismus”, bis zum bereits abgenutzten Thema “Fake News”, mit dem man nicht einmal mehr hungrige Hunde hinter dem Ofen vorlocken kann.

Einen kleinen Einblick in die Welt der Rechtsextremismus-Netzwerke, die Steuerzahler unterhalten müssen, ohne dass sie je gefragt worden wären, ob sie das tun wollen, gibt die folgende kleine Netzwerkanalyse, in der wir die Verflechtungen der Amadeu-Antonio-Stiftung ein wenig aufgedeckt haben. Jede darin genannten Vereinigung wird entweder vollständig oder teilweise von Steuerzahlern finanziert.

Rent Seeking oder politische Korruption im Bereich von angeblichen “Antifeminismus” geht soweit, dass Lehrstuhlbesetzer*_innen ein Dasein nahezu ausschließlich damit fristen können, immer wieder denselben Sermon mit immer wieder dem selben Klagelied zur Beschreibung der immer selben Opferrolle singen können, und dies als ihre “Publikationsliste” ausgeben können, die dann wiederum als Beleg für angebliche Expertise eingebracht wird, um die Förderung durch Bundesministerien zu legitimieren, also das Verschwenden von materiellen Gütern, um wertlose nicht-materielle Güter damit einzukaufen und deren Ersteller gleich mitzufinanzieren. Ein Beispiel für diese Form der Verschwendung ist das Marburger Projekt “REVERSE”, von dem nicht bekannt ist, dass es irgend einen Gegenwert zu der Million Euro gebracht hätte, die es gekostet hat. Aber, im Basennetzwerk geht es vornehmlich um die Versorgung der Basen. Zumindest die war für die Projektlaufzeit gesichert. 



Was Fake News angeht: Hier lesen wir gerade ein Buch.
Die Bundeszentrale für Politische Bildung hat es finanziert.
U.a. den Autoren bezahlt.
Es trägt den Titel “Fakten gegen Fake News oder Der Kampf um die Demokratie”, seltsamerweise tendieren Fake News Bekämpfer zu Übertreibungen, die so heftig sind, dass man schon darüber diskutieren kann, ob sie nicht Fake News darstellen. 

In diesem Buch finden sich Absätze, in denen abgedroschene Aussagen stehen, die schon zu Zeiten der Modernisierungstheorien und zu Zeiten der aufkommenden Rechtsextremismusforschung in den 1980er Jahren, als nach der unsäglichen SINUS-Studie “5 Millionen Deutsche, wir sollten wieder einen Führer haben”, Rechtsextremismusforschung zu boomen begann, abgedroschen waren:

“Die Welt befindet sich in einem tief greifenden Transformationsprozess. Die Globalisierung von Politik, Medien, Wirtschaft und Kultur lässt bisherige Strukturen zerfallen. Während viele Menschen solche Veränderungen als Chance begreifen und Neues ausprobieren, fürchten sich andere vor dem Wandel und klammern sich an eine idealisierte Vergangenheit, die es so nie gegeben hat. Das Auftreten von Fake News ist ein Symptom für diese tiefe Verunsicherung – die schließlich auch noch durch die Logik der sozialen Netzwerke, die schnelle Interaktion und Emotionalität belohnen, gefördert wird”.

Wir müssen uns korrigieren, um den Sozialwissenschaftlern, die in den 1980er Jahren angefangen haben, von Modernisierungsverlierern zu schwadronieren, nicht unrecht zu tun, die zitierte Passage ist nicht nur abgedroschen, sie ist zudem Quatsch, monumentaler Quatsch.

So um 800 vor Christus hat Cholerix der alte Kelte sich verzweifelt an sein Bronzeschwert geklammert und konnte dennoch nicht verhindern, dass es die Eisenschwertbesitzer in Stücke gehauen haben. Ja, die Welt um Cholerix, sie war von tief greifenden Transformationsprozessen geprägt. Manche haben sie als Chance begriffen und sich ein Eisenschwert besorgt. Andere haben die Zeichen der Zeit nicht verstanden und weiter auf Bronze gesetzt, Bronze, das Metall ihrer Jugend, sie haben es verklärt. Befördert wurde die Verklärung der Vergangenheit durch Agenten der Eisenschwerthersteller, die den Mythos von der Überlegenheit des Bronzeschwerts genährt und befördert haben. Der Handel in den Küstenansiedlungen hat dazu beigetragen, dass die tiefe Verunsicherung der Bronzeschwertbesitzer durch stetig einrieselnde Beruhigungsnachrichten, gedämpft wurde. 

Glauben Sie das?

Nun, es ist eine Geschichte analog zu dem Blödsinn, den uns die Bundeszentrale für Politische Bildung in dem von ihr finanzierten und verlegten Buch mit dem Namen Fakten gegen Fake News erzählen will. 

Sie fragen: Wer hat das Buch geschrieben?

Was glauben Sie?

..

….

Na, so viele bereitwillige Anti-Fake-News Ritter von der traurigen intellektuellen Gestalt gibt es nicht.

..

…..



Sollen wir es sagen?

Patrick

Gensing!

Wer sonst?

Patrick Gensing, ist wohl der erste, der einem einfällt, wenn man an Leute denkt, die sich sachkundig zu Fake News äußern können, Fake News aus dem täglichen Umgang, dem täglichen Gebrauch kennen. Aber Patrick Gensing ist sicher niemand, der einem einfällt, wenn man nach jemandem Ausschau hält, der ein interessantes und wissenschaftlich fundiertes und KRITISCHES Buch über Fake News schreiben kann. Gensing fällt eher ein, wenn eine weitere Kerbe in den Canyon der zwischen Realität und Reifikation der Fake News besteht, geschlagen werden soll. Gensing ist der Mann, der wie kein anderer garantiert, dass das Buch der Bundeszentrale für politische BILDUNG nicht der Bildung sondern der Indoktrination mit den richtigen Inhalten, also gegen AfD, Rechtsextremismus, Antifeminismus, Klimawandel-Realisten … die ganze Liste der Gegner der politischen Korrektheit dient. Gensing, ein Name steht für ideologisch korrektes Auftreten. Geht es um politische Korrektheit, dann steht Gensing wie eine eins und niemals wird ein kritischer Gedanke sein Gehirn belästigen. Das macht ihn im Netzwerk der Volkserzieher und politischen Korrektheits-Ideologen so wertvoll … 

Wir haben die Autorenschaft von Gensing zum Anlass genommen, bei der Bundeszentrale nachzufragen, was der Spaß denn gekostet hat.

Die Anfrage, die wir an die Pressestelle geschickt haben, wurde sofort eskaliert und zur Anfrage auf Grundlage des Informationsfreiheitsgesetzes gemacht. Das hat den Vorteil, dass man die gewünschten Informationen hinter einem Berg von Bürokratie und damit verbundener Kosten verstecken kann, so dass nur hartnäckige und umfassend zahlungswillige als subversiv zu betrachtende Fragesteller, die den Sumpf politischer Korruption mit einem kleinen Lichtlein durchqueren wollen, tatsächlich auf der Bearbeitung ihrer Anfrage bestehen. 

Wir werden nach jetzigem Stand nicht auf einer Bearbeitung bestehen.
Es reicht uns, gezeigt zu haben, dass eine Tonne von Rechtsregeln aufgefahren wird, um verhindern zu können, dass die Summe, die an Patrick Gensing für seinen Beitrag zu Fake News, quasi seine Fake News über Fake News, einfach so, in ihrer ganzen Vier oder Fünftstelligkeit genannt werden muss. Eine Verwaltung, die Steuergelder verpulvert und diejenigen, die nachfragen, wie viel Steuergelder verpulvert wurden, mit hohen Kosten und hohen juristischen Hürden abschrecken will, hat Dreck am Stecken, wie es so schön heißt, denn dass die Nennung des an Gensing gezahlten Honorars gegen “Betriebsgeheimnisse von Vertragspartnern” verstößt, das glaubt doch nicht wirklich jemand – oder? Und wer glaubt, dass das Heraussuchen einer Zahl, die in der Buchhaltung der Bundeszentrale für Politische Bildung einfach abgerufen werden kann, zwischen 50 und 500 Euro Kosten verursacht, der hat bereits den Boden der Normalität verlassen.

Kurz: Der im Folgenden wiedergegebene Brief ist das Dokument des Versuchs, gegenüber Bürgern keine Rechenschaft ablegen zu müssen. Der Versuch, Bürgern gegenüber keine Rechenschaft ablegen zu müssen, ist genau dann von Bedeutung, wenn durch die Rechenschaftslegung entweder ein Präzedensfall geschaffen wird, der nachfolgend Leichen im Keller zum Vorschein bringen könnte oder diese Leichen bereits durch die Anfrage zu Tage befördert werden. Eine Verwaltung, die nichts vor denen, die sie finanzieren, zu verstecken hat, wird keine juristischen Hürden erfinden, um was auch immer vor Bürgern zu verstecken.

Insofern ist die Angelegenheit für uns erledigt. 
Falls sich jemand tatsächlich für die Höhe des Honorars, das Gensing für seinen um Plattitüden ergänzten Erlebnisbericht bezahlt wurde, interessiert, dann muss er mit Kosten zwischen 30 Euro und 500 Euro rechnen dafür, dass ihm keine Garantie gegeben wird, dass er auch erhält, was er bezahlt hat.





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