Groschenromanforschung II: etwas mit Corona und Kindern

Im ersten Teil unserer Dokumentation der derzeit an deutschen Hochschulen und staatlich finanzierten Aninstituten endemischen Phantasielosigkeit, die sich voller Freude auf den neuen Titelzusatz zum ewig selben Nicht-Gegenstand von Erkenntnis gestürzt hat, haben wir bereits Beispiele für das, was wir Groschenromanforschung nennen, gegeben. Groschenromanforschung ist intellektuell absprechend, nur für schlichte Gemüter unterhaltsam und vor allem bietet Groschenromanforschung die Möglichkeit, denselben Käse in unterschiedlicher Aufmachung, zwischen unterschiedlichen bunt bedruckten Deckblättern wieder und wieder zu verbreiten.

Für Groschenromanforscher war COVID-19 oder SARS-CoV-2 oder das Coronavirus, von dem sie undifferenziert sprechen, als gäbe es nur eines, ein wahrer Segen. Nun können sie alles, was sie schon seit Jahren machen, weil ihnen nichts anderes einfällt, weiterhin machen, aber der Welt vorgaukeln, es sei etwas anderes, es sei etwas mit Corona. In unserer heutigen Folge schlagen wir das Kapitel, etwas mit Corona und Kindern auf.



In Frankfurt haben “Prof. Dr. Sabine Andresen, Anna Lips, Dr. Tanja Rusack, Prof. Dr. Wolfgang Schröer, Dr. Severine Thomas und Johanna Wilmes” ihre gesammelte Phantasielosigkeit gebündelt und jene bewegende und ungemein erkenntnisneutrale Forschung zum Thema “etwas mit Corona und Kindern” auf den Weg gebracht:

“FRANKFURT. Durch die Maßnahmen, Schließungen und Kontaktbeschränkungen in Zeiten des Coronavirus hat sich vor allem auch der Alltag von Familien verändert. Doch bislang hat kaum jemand nach den Erfahrungen und Perspektiven der Kinder und Eltern gefragt. Ein Forschungsteam der Universität Hildesheim und der Goethe-Universität Frankfurt befragt in einer bundesweiten Studie Eltern mit Kindern unter 15 Jahren. Eine Teilnahme ist ab sofort online möglich.

Das Forschungsteam fragt Eltern zum Beispiel, wie die Stimmung zu Hause ist, ob Eltern und Kinder Kontakt zu Freund*innen halten können, wie sie die aktuelle Betreuungssituation erleben und ob sie sich größere Sorgen machen seit der Corona-Pandemie: Welche Ansprechpersonen stehen zur Verfügung bei Problemen und Sorgen? Wie verbringen Kinder und Eltern Ihre Zeit zu Hause? Wie gut fühlen Sie sich informiert durch Einrichtungen, Medien und Politik?”

Vor allem auch, aber nicht nur deshalb, weshalb und trotz, und zwar ohne aber, beziehnungsweise für den Fall, dass Kinder und Eltern sich von Medien und Politik gut informiert fühlen und viel Zeit, gemeinsam verbringen, schon weil sie nicht raus dürfen, aber nur ausnahmsweise und sowohl als auch werden obwohl man sich große Sorgen macht, Kinder und Eltern zuhause geblieben sein, bei guter Stimmung versteht sich. Das ist Erkenntnis, dass ist Forschung, Alltag der Alltagsforschung ohne wenn und aber vor allem auch …

Ob und wenn ja welche Theorie sich zu dieser ad-hoc-Groschenromanforschung gesellt, die einzige spannende Frage, die sich mit dieser Groschenromanforschung verbindet, werden wir unseren Lesern mitteilen, sofern das Unglaubliche eintreten und sich eine Theorie, vielleicht von Alpha Centauri einfinden wird, um dieses Sammelsurium an – etwas Corona und Kind – mit einem Sinn zu verbinden.


Ein gewisses “etwas mit Corona und Kindern” deja vú stellt sich mit Blick auf München und das dort den Steuerzahlern zur Last fallende Anhängsel des Ministeriums für alle außer Männern, das Deutsche Jugendinstitut, ein, das seit Jahrzehnten durch vollkommene Phantasielosigkeit auffällt und in dem man Forschungsobjekte wegen genderistischer Durchideologisierung nur zu erkennen vermag, wenn sie weder weiß, noch männlich sind.

Dort soll geforscht nun Folgendes werden:

“Durch die Coronavirus-Pandemie hat sich der Alltag von Kindern und Familien stark gewandelt: Schulen dürfen in den meisten Bundesländern bis mindestens Anfang Mai nicht besucht werden, Krippen und Kindergärten sind voraussichtlich bis zum Ende der Sommerferien nur für die Notbetreuung geöffnet, Spielplätze sind gesperrt und Kontakte zu Großeltern und Freunden kaum möglich. Um zu untersuchen, wie Kinder mit diesen Einschränkungen umgehen und wie sie sich auf ihr Wohlbefinden auswirken, hat das Deutsche Jugendinstitut eine Online-Befragung gestartet.

Im Fokus der Studie stehen die Sozialbeziehungen von Kindern: Welche Rolle spielen digitale Medien beim Kontakt zu Freunden, Großeltern, aber auch zu anderen Bezugspersonen aus Kita und Schule? Inwiefern kann die Familie fehlende Sozialkontakte kompensieren? Und welche Auswirkungen hat die Situation auf die gemeinsam verbrachte Zeit in der Familie, das Familienklima, das elterliche Erziehungsverhalten sowie die Beziehungsqualität zu Geschwistern, Großeltern und Freunden? Um untersuchen zu können, wie es den Kindern bei all diesen Veränderungen geht, erheben die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler auch psychologische Aspekte zum Wohlergehen.”

In Frankfurt und München, das können wir wohl feststellen, werden die Groschenromane auf Basis derselben Textbausteine geschrieben. Wenngleich man natürlich einräumen muss, dass in München “etwas mit Kindern und Corona” auch auf “psychologische Aspekte zum Wohlergehen” der Kinder zurückgreift. Erkenntniswert? Keiner. Nutzen? Die Tanten vom DJI, die so gerne Kindergärtnerin geworden wären, aber von ihren Eltern gezwungen wurden, ein Studium der sozialen Arbeit zu ergreifen und zu beenden, können sich ausleben und darüber freuen, dass sie “etwas mit Kindern und Corona” gemacht haben, bei dem herausgekommen ist, dass Kinder im Lockdown ihr Smartphone und ihren Computer benutzen, um Kontakt mit Freunden zu halten, und zwar häufiger als zuvor. Wer hätte es gedacht? Und natürlich leiden vor allem Mädchen unter dem Lockdown, während Jungen ganz viel Computerspiele spielen, bedenklich, bedenklich, bedenklich. Und nun stellen Sie sich eine angegraute etwas verhärmte betuchte (Stoff nicht Geld!) DJI-Tante vor, und sie können sich die obligatorische Präsentation der Ergebnisse von “etwas mit Kindern und Corona” in der DJI-Ausgabe der Groschenromanforschung sparen.

Das Team müssen wir noch nachtragen. Groschenromane werden ja immer im Team geschrieben: Es besteht aus “PsychologInnen, Erziehungs- und MedienwissenschaftlerInnen der Fachgruppe „Lebenslagen und Lebenswelten von Kindern“ am DJI”, die wissen, wie man Sprache genderistisch verhunzt. Was kann noch schiefgehen?


Aus Bamberg erreicht uns Kunde abgeschlossener Groschenromanforschung zum Thema “etwas mit Corona und Kindern”. Dort hat Yvonne Anders Ergebnisse präsentiert, die nicht einmal sie selbst überraschend findet. Aber, es ist nun einmal der Zweck von Groschenromanforschung, das ewig Selbe in unterschiedliche Pappdeckel zu verpacken und als etwas Neues zu vertreiben und deshalb staunen wir nicht über die folgenden Ergebnisse, die niemanden überrascht haben:

“Viele Eltern finden es positiv, dass sie mehr Zeit für ihre Kinder (85 Prozent) und ihre Familie (80 Prozent) haben. Andererseits gibt es auch negative Auswirkungen: Eltern sind oft am Ende ihrer Kräfte (66 Prozent), finden die Vereinbarkeit von Familie und Beruf besonders herausfordernd (85 Prozent) und fühlen sich häufig gestresst (73 Prozent). Nahezu allen (94 Prozent) fehlt der Kontakt zu Verwandten und Freunden. Yvonne Anders erläutert: „Auffällig ist, dass Eltern die positiven Auswirkungen unabhängig von Erwerbstätigkeit, finanziellen Problemen oder Familienstand berichten. Anders bei den negativen Auswirkungen: Erwerbstätige Eltern im Homeoffice und Eltern mit finanziellen Problemen stimmen häufiger der Aussage zu, oft am Ende ihrer Kräfte zu sein.“

Bauzperdauz, da hat sich doch tatsächlich ein Ergebnis in die 0815-Groschenromanforschung eingeschlichen: Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf gelingt nur, wenn beide getrennt werden, und zwar räumlich und zeitlich. Konfrontation mit dem eigenen Nachwuchs, schadet der Vereinbarkeit. Letztere kann nur gelingen, wenn sie nicht stattfindet. Ein herrliches argumentum ad absurdum, das zu einstürzenden Genderbauten führen sollte, sofern es nicht in der “etwas mit Kindern und Corona” Groschenromanforschung untergeht.

Sie sehen, liebe Leser, die deutsche Groschenromanforschung nutzt die Gunst der Stunde. Corona (nicht das Bier, sondern das Virus) ist eine Minimal-Inspiration für die Phantasielosen, eine, von der wir uns fragen, welche Ausmaße sie annehmen würde, wenn die Groschenromanforschung zu Corona (Virus) unter dem Einfluss von Corona (Bier) erfolgen würde. Eines steht fest, schlechter würde sie dadurch sicher nicht.

Forschung wie diese zum Beispiel “Seit Kitas wegen des Coronavirus geschlossen sind, hat sich das Leben von Familien mit kleinen Kindern in Deutschland stark verändert. Wie wirkt sich die Schließzeit auf den Familienalltag und die Arbeitssituation der Kita-Fachkräfte aus? Dabei soll insbesondere untersucht werden, wie sich die Interpretation der Ergebnisse vor und nach dem Einfluss von Corona (Bier) auf das Team der Groschenromanforscher verändert. Von diesem most different promille design erwarten sich die Groschenromanforscher tiefe Einblicke in die eigene Psyche, von denen sie hoffen, dass sie sich auch nach Ernüchterung noch an sie werden erinnern können”.




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