Welche Freiheit? ScienceFiles-Umfrage
Wenn Sie die Wahl zwischen einem kurzen, intensiven Leben und einem langen, drögen Leben haben, was wählen Sie?
Wie stark sind Ihre Überzeugungen? Würden Sie Ihre Überzeugung mit Gewalt verteidigen
Wie sehr hängen Sie an Freiheit? Würden Sie Freiheit vorziehen, auch wenn sie dadurch gesellschaftliche Nachteile haben, z.B. dadurch, dass sie zu bestimmten Jobs nicht zugelassen werden oder in der Öffentlichkeit an den Pranger gestellt werden?
Sehen Sie in der Zukunft der deutschen Gesellschaft die Notwendigkeit, ihre Freiheit mit Gewalt zu verteidigen?
Sechs Fragen, die alle eine latente Variable gemeinsam haben, nämlich die Überzeugung, dass Freiheit eine Funktion der Intensität ist, mit der sie verteidigt wird. Pointiert ausgedrückt, würde eine Gesellschaft, deren Mitglieder nicht bereit sind, ihre Freiheit notfalls unter Einsatz des eigenen Lebens zu verteidigen, zwangsläufig eine totalitäre Gesellschaft. Die Dynamik hinter dieser Aussage ist leicht dargestellt. Nehmen wir zwei Akteure, A und B an. A versucht, die Grenzen seines eigenen Handelns auszutesten und nach Möglichkeit hinauszuschieben. B lässt ihn gewähren. Weil B ihn gewähren lässt, wird A immer dreister, schiebt er seine Grenzen immer weiter hinaus, zwangsläufig auf Kosten von B, am Ende steht eine totale Abhängigkeit Bs von A, es sei denn, B setzt an irgend einer Stelle in diesem Prozess A eine Grenze, was er nach Lage der Dinge nur mit Gewalt tun kann.
Jede Gesellschaft besteht u.a. aus Interessengruppen, in denen sich unterschiedliche Mengen von Individuen zusammengeschlossen haben, um ihre Interesse gegenüber anderen gesellschaftlichen Gruppen durchzusetzen.
Jede Interessengruppe hat zwangsläufig die Verbesserung des eigenen Zugangs zu gesellschaftlichen Ressourcen, die Besserstellung der eigenen Gruppe gegenüber anderen gesellschaftlichen Gruppen zum Gegenstand. Deshalb sind Erzählungen von “Benachteiligung” oder “Diskriminierung” so wichtig, denn der Versuch, gesellschaftliche Ressourcen in die eigene Tasche zu leiten, wird auf diese Weise nicht als der aggressive Akt, der er ist, gerahmt, sondern als nachholende Gerechtigkeit.
Jeder Versuch, sich Ressourcen auf Kosten Dritter anzueignen, ist mit einer Reduzierung der Freiheit dieser Dritten verbunden. Werden sie vom Zugang zu Ressourcen ausgeschlossen, dann entfallen damit zwangsläufig Handlungsoptionen. Freiheit ist definiert als Abwesenheit äußerer Grenzen. Der Ausschluss vom Zugang zu bestimmten Ressourcen und daraus folgend eine geringere Menge von Handlungsoptionen stellt äußere Grenzen und somit einen Verlust von Freiheit dar.
In westlichen Gesellschaften gibt es zwei Arten, der eigenen Interessengruppe den Zugang von Ressourcen auf Kosten von anderen gesellschaftlichen Gruppen zu sichern:
- Man behauptet, die Bevorteilung der eigenen Gruppe sei eine nachholende Korrektur für vorhandene Ungleichheit; Diese Masche wird von allen Gruppen, die dem identitätslinken Spektrum zugeordnet werden können, von Black Lives Matter bis zu LSBTQ+usw. angewendet;
- Man behauptet, die eigene Bevorteilung diene dazu, der Gesellschaft große zukünftige Übel zu ersparen; Klimakultisten sind mit dieser Masche ebenso unterwegs wie Gutmenschen, die angeblich um die Gesundheit ihrer Mitmenschen besorgt sind;
Beide Arten sind offenkundige Versuche der Manipulation, um Ressourcenzugänge (Geld, Positionen, Status) für sich zu monopolisieren und alle anderen dafür bezahlen zu lassen.
Dass diese Versuche so erfolgreich sind, das ist nun unsere Hypothese, basiert darauf, dass es als legitim ausgegeben wird, sich auf Kosten von Anderen zu bereichern, wenn einer der oben genannten Gründe vorgeschützt wird. Dass es als legitim ausgegeben werden kann, das liegt daran, dass der Widerstand gegen diese offenkundigen Versuche der Selbstbereicherung gering ist. Dass der Widerstand gegen diese Versuche der Selbstbereicherung gering ist, liegt an einer allgemeinen Sattheit und der irrtümlichen Ansicht, dass die eigene Freiheit selbstverständlich und durch derartige Selbstbereicherung nicht beeinträchtigt wird. Dass sich diese Ansicht halten kann, hat damit zu tun, dass individueller Widerstand scheinbar keinen Unterschied zu machen scheint. Individueller Widerstand ist dispers, nicht organisiert, es muss grundsätzlich eine Schwelle zur Öffentlichkeit überwunden werden, es werden somit First Mover benötigt, die nach wie vor sehr selten sind, und die es schaffen, Widerstand über einen Scheitelpunkt zu tragen (Mancur Olson hat dies in seiner Abhandlung über die Logik des kollektiven Handelns beschrieben).
Letztlich ist es nur dann möglich, eine Gesellschaft, die auf dem Weg in den Totalitarismus ist, weil die Übergriffe auf die Freiheit einzelner, die von den immer zahlreicher werdenden Versuchen, gesellschaftliche Ressourcen zu monopolisieren, ausgehen, immer häufiger werden, vor eben diesem Totalitarismus zu bewahren, wenn viele Akteure unabhängig von einander und deshalb, weil sie ihren PRINZIPIEN folgen, weil es ihren ÜBERZEUGUNGEN widerspricht, eine öffentlich sichtbare Grenze ziehen, in dem sie z.B. die Zahlung von Steuern oder Abgaben oder GEZ-Gebühren verweigern. Damit sind wir bei den Eingangsfragen, denn eine solche Entscheidung ist für First Mover mit Kosten verbunden, die sich erst amortisieren, wenn eine große Anzahl von Menschen ihrem Beispiel des Widerstands folgt. Folglich sind Akteure gefragt, die bereit sind, Opfer für ihre Überzeugung zu bringen, die für Freiheit kämpfen, weil sie sich dazu entschieden haben.
Die meisten Moral-Philosophen, vor allem die Schottischen, denken, alle Menschen hätten einen Punkt, ab dem sie Widerstand leisten, unabhängig davon, ob andere Widerstand leisten. Man kann nun argumentieren, dass sich moderne Wohlfahrtsstaaten diese Erkenntnis zu Nutze gemacht haben und ihren Bürgern gerade so viel an Transferleistung zukommen lassen, dass sie diesen Punkt nicht erreichen.
Und weil dem so ist, ist die Bereitschaft, für Freiheit und gegen die Einschränkung derselben durch staatliche Akteure ins Feld zu ziehen, so wichtig, denn Freiheit kann man in der Regel nicht kaufen, Zwang schon. Maßnahmen, um Ressourcenzugänge gesetzlich zu monopolisieren, ein Beispiel ist das Professorinnenprogramm, werden über Zwang durchgesetzt. Mit dem Zwang wird in diesem Fall männlichen Bewerbern Freiheit genommen, ohne dass die bevorteilten weiblichen Bewerber dadurch einen Zugewinn an Freiheit hätten. Zwang setzt eine Legitimation voraus, und er setzt eine stillschweigende (Verfahrens-)Akzeptanz voraus. Die Legitimation wäre in diesem Fall leicht zu beseitigen. Wenn sich KEIN männlicher Bewerber mehr auf Stellen, die im Rahmen des Professorinnenprogramms ausgeschrieben sind, bewirbt, wäre die Legitimation schnell dahin. Ist die Legitimation dahin, folgt die Akzeptanz des Verfahrens auf dem Fuß: Wer würde ein Auswahlverfahren akzeptieren, das dauerhaft dazu führt, die besten Bewerber abzuschrecken?
Diese Argumentation redet nicht der Zivilcourage das Wort, schon deshalb nicht, weil Zivilcourage einer dieser entwerteten Begriffe ist.
Diese Argumentation redet der Verteidigung der Freiheit das Wort, dem Bewusstsein als freier Mensch und nicht als Staatsangehöriger und Steuerzahler oder Untertan geboren zu sein. Als Mensch, der einen Anspruch auf Freiheit stellt, hat man nicht nur das Recht, sondern geradezu die Pflicht, Grenzen zu ziehen, um eine Erosion von Freiheit zu verhindern. Regierungen, die mit Bürgern konfrontiert sind, die Steuerzahlungen einstellen, weil ihnen die Übergriffe auf die eigene Freiheit zu weit gehen, werden ab einer bestimmten Häufigkeit nicht umhin können, darauf zu reagieren, entweder mit noch mehr Zwang, was letztlich zu dem führt, was immer am Ende totalitärer Systeme steht: Kämpfe zwischen Parteisoldaten und Insolvenz, oder dadurch, den heftigen Angriff auf individuelle Freiheitsrechte aus Gründen der Selbstbereicherung, den wir derzeit sehen, einzustellen, um Schlimmeres zu verhindern.
Wie auch immer – aller Anfang ist eine individuelle Entscheidung, eine Entscheidung eine Grenze zu ziehen und zu sagen: Bis hierher und nicht weiter. Warum wird die Freiheit in westlichen Gesellschaften also immer geringer? Weil zu wenige für Freiheit eintreten, für sie kämpfen.
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Ich würde ein langes intensives Leben vorziehen … und einen Staat, der sich im meine politischen Überzeugungen nicht kümmert, aber Sicherheit und Recht gerantiert.
Wäre das ggfs. irgendwo zu haben? Ich bin zwar kein “everywhere”, würde aber für den o.g. Staat durchaus einen Umzug auf mich nehmen.
Ein Kampf für einen freiheitlichen Rechtsstaat, der mich nicht umerziehen und mich nicht mit Propaganda sowie mit Drohungen einschüchtern will, wäre im Moment in Deutschland nicht zu gewinnen – nicht im politischen Wettbewerb und erst Recht nicht mit Gewalt.
GOtt (- oder andere höhere verehrte Wesen) behüte uns vor Revolution und Bürgerkrieg, das bedeutet Blutvergiessen und führt zu Diktatur. Die Konstellation für einen Glücksfall 1989/90 dürfte nicht so schnell wiederkommen.
Sie könnten es mit einer “freien Privatstadt” (Titus Gebel) versuchen.
Freiheit für Kaczynski
Man darf übrigens die “Seele” eines Menschen nicht vergessen. Ich habe Leute gekannt die einfach nicht die innere Einstellung haben sich für Freiheit, bzw. gegen die Abschaffung derselben einzusetzen, wiewohl sie wohl die geistige Kapazität dazu haben. Und die verdrängen das eben nicht nur, weil sie das nicht hinreichend begreifen, sondern die haben keinen inneren Impetus. Die haben keine innere Emotionalität dafür, auch wen die hinsichtlich der Schuld Deutschlands für 33 dann genau umgekehrt aussieht. Da laufen sie zu emotionaler Hochform auf, aber Merkel?
Bis auf die letzte Frage kann man diese Fragen gar nicht einfach mit ja oder nein beantworten. Ich bin überzeugt, dass jeder, der hier mit ja oder nein antwortet, sollte er in die konkrete Situation kommen, die hier von ihm eine diesbezügliche Entscheidung verlangt, nicht so schnell in Richtung ja oder nein entscheidet. Das ganze erinnert mich auch ein bisschen an die Leute, die immer so schnell eine Auswanderung ankündigen, wenn ihnen die Politik nicht gefällt, die aber immer noch hier sind. Auswandern tun übrigens die Leute fast ausschließlich aus beruflichen Gründen und nicht, weil ihnen die Politik nicht gefällt.
Ein interessantes Thema und es ist sicher spannend zu erfahren, was Leute denken, die im Übergang von einer linksgrünen Diktatur zu einer Demokratie (oder so) leben.
Was mich heute aber ganz ungewöhnlich stark befremdet ist ein altbekannter hoffnungsloser, jedoch bestens gesponserter neuro-pathologischer Fall:
Es kann heute noch nichts über fake-news und framing in der Aktuellen Kamera.
War da etwa Öko-Stromausfall bei den Sendern?
Daher hier etwas Ersatz, damit der Entzug nicht zu krass wird:
https://kaltesonne.de/die-sonne-im-juni-2020-und-klimakommunikatoren/
“Fünf Frage, die alle eine latente Variable gemeinsam haben …”
Ich vermisse die fünfte Frage.
Es gibt fünf Sorten von Menschen: Die, die nicht bis fünf zählen können und die, die das können.
Oh je, mich hat progressive Dyskalkulie gnadenlos erwischt: ich finde in Ihrer Antwort von den 5 postulierten Sorten Mensch nur 2, und im Blogtext nur 4 Fragen, dafür aber die Behauptung, es seien 6 und nicht 5.
Extra für Sie
(1) Wenn Sie die Wahl zwischen einem kurzen, intensiven Leben und einem langen, drögen Leben haben, was wählen Sie?
(2) Wie stark sind Ihre Überzeugungen? (3) Würden Sie Ihre Überzeugung mit Gewalt verteidigen?
(4) Wie sehr hängen Sie an Freiheit? (5) Würden Sie Freiheit vorziehen, auch wenn sie dadurch gesellschaftliche Nachteile haben, z.B. dadurch, dass sie zu bestimmten Jobs nicht zugelassen werden oder in der Öffentlichkeit an den Pranger gestellt werden?
(6)Sehen Sie in der Zukunft der deutschen Gesellschaft die Notwendigkeit, ihre Freiheit mit Gewalt zu verteidigen?
Schuld und Erlösung.
.
Erstaunlich an dem alten Hut ist eigentlich nur, dass man damit immer noch Freiheit kastrieren und Geld machen kann.
.
Die Aufklärung war wohl nicht so toll als First Mover.
https://www.unz.com/lromanoff/a-few-historical-frauds/
Wieso? Die Leute bekommen doch jetzt ihre Star Trek Diktatur die sie sich so aufgeklärt wünschten.
Ich engagiere mich seit Jahren bei einer liberalen Partei. Leider entscheiden sich die Deutschen im Zweifel gegen Freiheit und wandern sehenden Auges in eine neue “Gemeinschaft” bei der wieder nur das “wir” zählt. Kollaterallschäden sind Vergewaltigungen, Morde etc, das ganze wird aber unter bunt als “ohne Alternative” propagiert
Entscheidungsfreiheit ist Wahlfreiheit.
Wahlfreiheit bedeutet, dass prinzipiell gleichwertige Alternativen zur Verfügung stehen, zwischen denen man sich dann nach letzlich individuellen Gesichtspunkten entscheiden kann.
Diese Form der Freiheit wurde schon lange abgeschaftt – und zwar ziemlich exakt zu dem Zeitpunkt wo es nur noch eine politische Unipolarität gab: die kapitalistische Wirtschaftsform nach der sich ALLE aktuelle Politik ausrichtet.
Man mag von Kommunismus, Sozialismus etc. halten was man will – Fakt ist, dass diese ein Korrektivmoment beinhalteten, wodurch ihr ‘Gegner’ gewzungen war kompromissfähig zu bleiben bzw. allzu extensive Monopole zu unterlassen.
Es gab also ein ‘Gegengewicht’, das einen wandernden, schwankenden, aber grundsätzlich immer existierenden ‘Lagrange-Punkt’ erzeugte, der seitdem ersatzlos weggefallen ist.
Die Existenz eines Lagrange-Punktes erzeugt einen echten Handlungsspielraum trotz bestehender Begrenztheit des Gesamten, innerhalb dessen echte Alternitäten dem Individuum zur Verfügung stehen.
Die ‘Widerstandslähmung’ mag unter anderem auch darauf zurück zu führen sein, dass viele angesichts tatsächlicher Alternativlosigkeit (immerhin das Credo unser aller Merkelenz) keinen ECHTEN Handlungsspielraum für ihre Entscheidungen sehen, da ja Entscheidung qua Alternativlosigkeit und damit der Grund für eine Alternative sich einzusetzen entfällt.
Da hilft auch das unselige Lutherzitat mit dem Scheißapfelbäumchen nicht!
Denn es muss zumindest eine Minimalwahrscheinlichkeit gegeben sein, dass eine Anstrengung (gleich zu welchem Zweck, Ziel) wenigstens den Hauch einer Erfolgschance für sich in Anspruch nehmen kann.
Da aber die Abhängigkeiten des Individuums heutzutage maximiert wurden und selbst geringste ‘Alternativen’ einem absoluten Stress ausgesetzt werden (man erinnere schlicht die geltende Gesetzgebung, die sogar das Schlafen über Nacht im eigenen Auto auf einem ausgewiesenen Parkplatz ahndungsfähig macht!), ist die Situation aktuell vergleichbar mit der eines Reformers, der inmitten des Kolosseums während der Gemetzelorgie als Gladiator gerne einfach aufhören und seiner neuen Wege gehen möchte.
Zur Erinnerung: selbst Spartakus wurde nicht nur vernichtend vom SYSTEM geschlagen (und er hatte tatsächlich die besten Chancen ever damals) – er hatte auch keinerlei reformatorische Wirkung für Jahrtausende danach.
Das SYSTEM, das ihn bezwang, ging letztlich an ganz anderen Dingen zugrunde und genützt hat das den Leuten damals auch nicht viel, denn die Folge waren von 410n.Chr. (Gotenplünderung Roms) an ca. 400 Jahre der Bekämpfung der Alternativen (insbesondere durch das erstarkende Christentum) und endete erneut mit einem Machtmonopol durch Karl ‘den Großen’ mit seinem Sieg über die Sachsen (die damals letzte starke Alternative zu den Franken und dem Christentum) 804.
Conclusio: es ist also die Frage zu beantworten, warum sich dieses ‘römische’ System seit 2500 Jahren so behaupten konnte, obwohl es immer wieder sehr mächtige Alternativen dazu gab, die aber bis heute alle ausnahmslos erfolglos blieben in dem Versuch ihm endlich den ‘Rest zu geben’?
Denn diese Frage muss man nicht nur beantworten können, sondern auch gleichzeitig ein Rezept’ verfügbar machen, wie man dieses System sich selbst gegenüber entmachten kann.
Von Mausfeld bis Ganser und all den anderen ‘Bewegten’ bleiben ALLE die Antwort darauf schuldig?
Dieses “Gegengewicht” habe ich auch immer als solches wahrgenommen. Für die Menschen in den sozialistischen Diktaturen dürfte es aber auch nur ein schwacher Trost gewesen sein uns dadurch weitesgehende Freiheiten und eine großzügigere Gewinnbeteiligung ermöglicht zu haben. Eine bessere Zeit war es wenn, dann auch nur für jene auf der richtigen Seite der Mauer.
Verhält sich ähnlich mit den Plünderungen in der Dritten Welt um in der Ersten auch die dümmsten, faulsten und trägesten Mitbewohner noch mit billigen Waren zu versorgen, damit die dann aus lauter Dankbarkeit jene Parteien wählen, die großzügig Kamelle verteilen und im Gegenzug dann bürgerliche Freiheiten einkassieren.
Wenn man ehrlich ist hat über Jahrhunderte nur eine Gesellschaftsform relativ reibungsfrei und beständig funktioniert und die war feudal. Und genau in jene Richtung entwickeln wir uns gerade auch wieder. Ein bißchen bunter, moderner,, digitaler. Aber wenn die sozialistischen Sturmtruppen die Reste der bürgerlichen Gesellschaften und Nationen wegrandaliert, gegendert, geklagt und demonstriert haben, dann übernimmt eben die durch zig NGOs vertretene Weltelite. Am unteren Ende gibt es sozialistische Brotkrumen oder irgend einen BGE Verschnitt. Dann kommt noch eine Funktionsschicht, die den Apparat am laufen und weiter konsumieren muß und an der Spitze sitzen die Feudalherren 2.0.
Wählen dürfen wir dann sicher auch noch, durfte man aber auch in der DDR. Fernsehen, surfen, bei gutem Betragen auch mal eine Reise auf einem “Kraft durch Freude Dampfer”.
Sehe ich in die Zukunft dann wähne ich mich in einer 70er Jahre Dystopie. An ein Happy-End kann ich mich in keinem Fall erinnern.
Retten wird uns kein Mausfeld und kein Ganser. Was jeder Einzelne bereit ist zu tun ist eine Frage des persönlichen Gewissens und der eigenen Bereitschaft durch eine eindeutige Positionierung auch Verluste in der Lebensqualität in Kauf zu nehmen. Hier sehe ich durchaus eine Entscheidungsfreiheit. Selbst in Zeiten wie diesen ist unser eigenes Handeln nie alternativlos.
Im ersten Kommentar unter dem Beitrag schrieb jemand ” behüte uns vor Revolution und Bürgerkrieg”. Beides erfordert Opfer, Diktaturen lassen sich aber auch durch Füße still halten nicht aufhalten. Entweder sind die Deutschen zur Rebellion wirklich unfähig wie oft behauptet wird oder es liegt daran, daß wir den Siedepunkt noch nicht erreicht haben. Im Eigenheim mit Garten, mit zwei Autos im Carport da rebelliert es sich natürlich auch nicht so gern. Das können die Linken eindeutig besser. Die haben das drauf die Segnungen des Kapitalismus in Anspruch zu nehmen und gleichzeitig als Ausdruck der pazifistischen Grundeinstellung Backsteine und Molotowcocktails zu werfen.
Freiheit wurde Menschen in der Geschichte noch nie gewährt, weil sie freundlich genug Bitte gesagt haben. Entweder man ist bereit zu kämpfen mit allen Konsequenzen oder man lebt als Knecht weiter. Die schweigende Mehrheit schweigt solange, bis niemand mehr da ist, der zuhören kann.
Wenn man die prinzipiell möglichen Handlungsformen untersucht, die ‘Otto-Normalverbraucher’ zur Verfügung stehen und man diese auf ihre Wirksamkeit hin analysiert, entsteht in etwa folgendes Gesamtbild – the 8 Rescue-Rs:
1. – Revolution, Rebellion
2. – Reformieren
3. – Resistance
4. – Rückzug (retreat)
5. – Rumtreiben (‘roaming’)
6. – Räubern (robbery)
7. – Rückkopplung (reversal feedback)
8. – Ruinieren (rattening)
…
ad 1.: wird hier erst passieren, wenn es richtig weh tut und damit eindeutig und rreversibel zu spät ist. Außerdem sind Militär und Eurogendfor et.alt. bereits vorbereitet.
…
ad 2.: völlig unmöglich, weil nur über den Marsch durch die Institutionen machbar, welcher aber nachweislich sowohl viel zu lange dauern würde, als auch durch die systeigenen Abwehrkräfte garantiert sich tot laufen würde.
…
ad 3.: Widerstand in Form von passivem Widerstand, also: nur noch das absolut Nötigste konsumieren, keine Steuern zahlen bzw. das Einkommen minimieren, nicht wählen, sich nirgends engagieren (also kein Ehrenamt etc.), nicht reisen, keine Restaurants, keine Kinos, kein Theater, nur noch second-hand oder Eigenleistungen etc. – kann man knicken, weil der Deutsche ja sowas von stolz auf seine Arbeit und seinen Status ist, dass ein hochprozentiger Verzichtsanteil der Bevölkerung pure Utopie ist.
…
ad 4.: Rückzug in ein teilnahmsloses, maximal anspruchsloses Leben, nur noch unter Inanspruchnahme von Sozialhilfen – keine echte Lösung, da selbst hier die systemischen Zwänge ja uneingeschränkt weiter gültig bleiben.
Rückzug aus Deutschland ins Ausland – wäre riskant, aber machbar.
Problem bleibt aber, dass man in den noch wohlhabenden SWesten nicht auswandern braucht, da überall dieselben Idiotien gehortet und gepflegt werden und in ein armes, unbedeutendes Land (Jemen, Sudan, Bangladesch, Transnistrien etc.) auszuwandern bedeutet dort in Konkurrenz zu ebenfalls einem Heer von Armen zu stehen im Verteilungskampf um die zweifellos zu gering verfügbaren Ressourcen – also Dauerstress.
…
ad 5.: Vagabundieren innerhalb D und von der Hand im Mund leben, dem Zufall sich überantworten, tagtäglich zu improvisieren – ist weitegehend verboten oder zumindest geächtet und außerdem nur auf Öfföff-Niveau möglich. Keinesfalls eine massentaugliche Lösung! 😉
…
ad 6.: Räubern – seinen Lebensunterhalt auf Basis von kriminellen Machenschaften organisieren. Erstens keine massentaugliche Lösung, zweitens eine extrem stressige Lebensform und drittens keine nachhaltige bzw. nichts verändernde Unternehmung.
…
ad 7.: Rückkopplung. es wäre a) machbar und b) durchaus sehr wirksam die systemischen Regeln, Normen, Gesetze einfach mal konsequent gegen das System anzuwenden, indem man sie maximal beansprucht. Also quasi päpstlicher als der Papst zu werden.
Das würde aber voraussetzen, dass der für Revolutionen, Rebellionen benötigte Widerspruchsgeist und ein gewisser Mut zum Risiko sich in einer kritischen Masse bündeln müsste, die bei mindestens 20% der Bevölkerung liegen müsste, um den gewünschten Effekt zu erzielen. Auch scheint es mir selbst dafür mittlerweile zu spät zu sein, da wirklich viele Gesetze erfolgreich und von der weiten Öffentlichkeit unbemerkt abgewandelt und entschärft wurden, so dass man heutzutage eigentlich gar niemanden mehr von Staats wegen in den Regress nehmen kann. Also eine Sichel ohne Schliff gegen das Unkraut.
…
ad 8.: Ruinieren könnte man fundamental wichtige ‘Knoten’ der Machtsubsistenz. Als da wäre die Infrastrukturen für Kommunikation und Finanztransfers, Börse, Banken u.ä. oder der Energiewirtschaft oder des Lasten-/Personenverkehrs etc. Falls dies kompetent gemacht würde, könnte man den Staat quasi erpressen oder – sofern der sich bockig zeigt – auf einen Kollaps hinarbeiten. Theoretisch und praktisch durchaus möglich – benötigt leider eine Mindestanzahl qualifizierter und höchstverschwiegener Kompagnons im Hundertschaftenbereich, womit diese Variante auch aus ‘menschlichen Gründen’ ausfällt.
Außerdem müsste man ja auch eine gewisse Legitimität herstellen gegenüber der ‘Restbevölkerung’, die man ja für seine Ideen und Ziele gewinnen müsste, was angesichts der beträchtlichen entstehenden Schäden und Unliebsamkeiten für diese eher unwahrscheinlich ist (siehe etwa Lokführerstreik u.ä.) 🙂
…
was bleibt?
9. – Das Hoffen auf den ‘Schwarzen Schwan’.
Also das Befeuern des Systems, damit dieses über seine eigenen Systemgrenzen hinaus sich zu verdingen genötigt sieht und sich so an sich selbst erschöpft, – was zweifellos der Fall sein wird, nur der genaue Zeitpunkt wie konkrete Anlass ist noch relativ ungewiss -, so dass bei Erreichen des berühmten ‘tipping points’ schon geringste Unwägbarkeiten ausreichen den entscheidenden Impuls zu setzen um das Ganze kippen zu lassen.
Der ‘Schwarze Schwan’ ist sehr zuverlässig und auch durch noch so hochkomplexe Kontrollmaßnahmen nicht zu eliminieren – eher im Gegenteil.
Der Schwan ist doch längst gelandet. Ist sogar gekennzeichnet und trägt die Nummer 19. Nur wird er nicht zu einer Reform oder einem Umsturz führen, sondern im Gegenteil Machtstrukturen zementieren. Und dann ist Widerstand wirklich zwecklos. Sollte sich daran in ein paar Dekaden etwas ändern, so ist es mir aus biologischen Gründen schnurz.
Wenn Covid-19 der ‘Schwarze Schwan’ sein soll, dann kann er nicht die Machtstrukturen zementieren, sonst ist er nämlich keiner – per definitionem. 😉
Da Covid-19 aber eher eine wie auch immer organisierte Kabale ist, kommt der ‘Schwarze Schwan’ von woanders her.
Und der wird nichts zementieren, garantiert.
Das Paradoxe an ‘Schwarzen Schwänen’ ist nämlich, dass eben solche Kontrollmachtsysteme diese selbst ungewollt gebären.
Und der Effekt ist dann wie bei der Schlange, die man am Busen nährte und an deren Gift man selbst zugrunde geht.
Es ist wie beim Doppelpendel: zwei völlig lineare und physikalisch vollkommen determinierte Systeme erzeugen gekoppelt das absolute Chaos.
Think about it 🙂
Zur letzten Frage (Wird es in Zukunft in Deutschland notwendig sein, Freiheit mit Gewalt zu verteidigen?) fehlt die Option “weiß ich nicht”.