R A S S I S M U S – Hanauer Cash-in

Wissen Sie – eigentlich sind mir Ferhat Unwar, Götzkan Gültekin, Hamza Kurtovic, Said Nesar Hashemi, Mercedes Kierpacz, Sedat Gürbüz, Kaloyan Velkov, Vili Voirel Paun und Fatih Saracoglu egal. Ich meine, als sie gelebt haben, haben sie mich nicht die Bohne interessiert.

Aber jetzt, nachdem sie ermordet wurden, jetzt sind sie mir nicht mehr egal. Jetzt sind sie nicht einfach nur Tote.
Nein, jetzt sind sie für meine Zwecke geeignete Opfer.

Nicht jedes Opfer ist für meine Zwecke geeignet.
Deutsche Opfer sind nicht geeignet.
Weiße Opfer sind generell ungeeignet, es sei denn, sie sind LSBTusw., Sie wissen schon.
Oder weiblich, weibliche Opfer sind ganz brauchbar, aber besser sind Ausländer – man sagt ja heute “Menschen mit Migrationshintergrund” – das macht die potentielle Opfermenge gleich viel größer, ja und Menschen mit einem Teint, die man als unweiß promoten kann.
Das sind die Opfer, die ich suche.

Das sind die die Opfer von RASSISMUS.
R A S S I S M U S.

Ahh, der Begriff lässt meine Spendenkasse klingeln.

R A S S I S M U S 

Man kann ihn gar nicht oft genug sagen. 
Er ist Bares.
Geld von Ministerien.
Geld von Unternehmen.
Geld von Organisationen.
Geld von Kirchen.
Geld von …

Hach, ich liebe diesen Begriff.

G E L D!!!
Äh, nein: R A S S I S M U S !!!

Rassismus, das ist der magische Begriff, der Tote aus der Anonymität ihres Grabes holt, der sie nützlich macht. 
Ich sage nur: Gedenken. Wir gedenken heute der Opfer von Hanau.

Das klingt nicht gut.

Wir gedenken heute Ferhat Unwar, Götzkan Gültekin, Hamza Kurtovic, Said Nesar Hashemi, Mercedes Kierpacz, Sedat Gürbüz, Kaloyan Velkov, Vili Voirel Paun und Fatih Saracoglu. Das macht die Sache persönlicher. Natürlich kennt kaum jemand Ferhat Unwar, Götzkan Gültekin, Hamza Kurtovic, Said Nesar Hashemi, Mercedes Kierpacz, Sedat Gürbüz, Kaloyan Velkov, Vili Voirel Paun und Fatih Saracoglu. Aber wenn man Namen wie Ferhat Unwar, Götzkan Gültekin, Hamza Kurtovic, Said Nesar Hashemi, Mercedes Kierpacz, Sedat Gürbüz, Kaloyan Velkov, Vili Voirel Paun und Fatih Saracoglu auf einen Tweet schreibt, etwa so, dann macht das nicht nur die vermeintliche Bekümmertheit, die man vorzeigen will, glaubwürdiger, es erhöht auch die Anschlussfähigkeit.

Sie glauben ja nicht, wie viele Leute heute auf der Suche nach etwas sind, womit sie sich produzieren, als gut, als jemand ausweisen können.

Ich gebe diesen armen verirrten Seelen den Halt, den sie so dringend benötigen. 

R A S S I S M U S.

Wer wäre nicht dagegen?
Wer würde nicht den Kampf dagegen unterstützen?

Mein Spendenkonto findet sich übrigens immer am Ende der Seite.

R A S S I S M U S 

Unter seinem Banner scharen sich die Vielen, denn es ist gut, gegen Rassismus zu sein. Es ist gut, einer zu sein, der gegen Rassismus sein kann. Wer gegen Rassismus sein kann, ist nicht von Rassismus betroffen und deshalb besser dran als der, der von Rassismus betroffen ist, wenn es ihn gibt. Wer besser dran ist, ist oben. Kann sich überlegen fühlen und sich paternalisierend und herablassend den Armen widmen, die von mir als Opfer von Rassismus inszeniert werden.

Wie hießen sie noch gleich?
Ferhat Unwar, Götzkan Gültekin, Hamza Kurtovic, Said Nesar Hashemi, Mercedes Kierpacz, Sedat Gürbüz, Kaloyan Velkov, Vili Voirel Paun und Fatih Saracoglu.

Das sind keine Toten, keine Opfer eines Irren, nein, sie sind mehr, sie sind Opfer von Rassismus.
Ich habe sie dazu erklärt.

Das mag den Tatsachen widersprechen.
Aber wen interessieren schon die Tatsachen?
Sehen Sie, Sie kennen auch keinen.

Nein, es geht darum, ein Signal zu senden.

Seht her, ich traure um Menschen, die ich nicht kenne, Menschen, die ich zu Lebzeiten nie kennengelernt habe und – um ehrlich zu sein – auch nicht hätte kennen lernen wollen, denn diese Toten sind besondere Toten, sie sind zu Opfern des Rassismus erklärt worden und werden nun wie eine Monstranz durch deutsche Straßen getragen.

Sie finden das bigott? Heuchlerisch?

Nun, es ist bigott. Es ist heuchlerisch. Deshalb funktioniert es.

Keiner von denen, die vorgeben, um Leute zu trauern, die in einem deutschen Kaff in Hessen ermordet worden sind, trauert. Trauern kann man nur, wenn man Empathie empfindet und Empathie setzt eine geteilte Menschlichkeit oder Bekanntheit voraus. Fast alle, die vorgeben zu trauen, kennen die, deren Namen ich mir nun spare, nicht.

Bleibt geteilte Menschlichkeit…

Ha!

Gäbe es geteilte Menschlichkeit, die vermeintlich Trauernden würden ihre Trauer nicht öffentlich zur Schau stellen, um sich damit zu purifizieren, um sich zu inszenieren, sich zur Schau zu stellen, als die Guten, die sie sind. Die heutige Inszenierung funktioniert genau deshalb, WEIL sie Heuchelei, weil sie bigott ist.

Jeder der mitmacht, weiß das.
Jeder, der mitmacht, hofft, dass es nicht herauskommt.
Jeder, der mitmacht, ist deshalb besonders aggressiv gegen alle, die ihm seine Heuchelei vorhalten oder schlicht fragen, wieso Trauer öffentlich inszeniert werden muss.

Jeder, der mitmacht, ist eine arme Seele, für die diese öffentliche Inszenierung von besonderer Wichtigkeit ist. Denn in einem Land, in einer Gesellschaft, in der Leistung weitgehend diskreditiert ist und soziale Teilhabe und vielleicht sozialer Status nur noch dadurch erworben werden kann, dass man sich am Mainstream andient, pedantisch bedacht ist, keinen Millimeter von der Einheitsmeinung abzuweichen und vor allem mittrauert, wenn die Trauer als Ritual vollzogen, die Toten als Opfer des Rassismus geadelt werden, in einem solchen Land, einer solchen Gesellschaft, da bleibt nur moralische Selbst-Erhöhung.

Nur so können sich diese armen Seelen den Eindruck vermitteln, sie seien etwas.
Deshalb heucheln sie.
Deshalb missbrauchen sie Tote, Ermordete.

Natürlich nur die richtigen Toten, nicht den Arzt aus Offenburg oder die Toten von Weihnachtsmärkten.

Das macht das Spiel für mich so leicht.
Ich verkaufe das gute Gewissen.
Ich verkaufe die moralische Reinheit.
Ich verkaufe Ablass gegen Heuchelei.

Ich kassiere für meine Säuberungsdienste, die natürlich nicht dazu führen, Rassismus zu verhindern. Gott bewahre. Ohne Rassismus ist mein Business-Modell am Ende.

R A S S I S M U S  – lässt die Kassen, meine Kassen klingeln.

Haben Sie schon gespendet?
Gegen Rassismus?
Für eine gleiche und schöne und friedliche und paradiesische und beste Gesellschaft aller Zeiten?

Nein.

Dann tun Sie es jetzt.
Setzen Sie ein Zeichen gegen Rassismus!
Fühlen Sie sich gut!
Seien Sie moralisch überlegen.
Seien Sie KEIN NAZI.

Übrigens: Das war Satire!



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