Erziehungsideal in Baden-Württemberg: Der abhängige, unkritische Groupie der Landesregierung

Wir versuchen gerade, Texte zu verdauen, die sich auf dem angeblichen Landesbildungsserver von Baden-Württemberg finden. Am besten, man nimmt die Erziehung zur Abhängigkeit, den ganz offenen Versuch, Jugendliche zu einem eigenen Urteil unfähigen, in ihrer Urteilsbildung abhängigen, vollkommen unkritischen Groupies der Landesregierung und ihrer Vasallen zu erziehen, häppchenweise zu sich. So ist er zwar auch nicht zu verdauen, aber leichter wieder auszuspucken.

Die folgenden beiden Seiten stammen vom Landesbildungsserver Baden-Württemberg. Erstellt hat sie eine “Fachredaktion Gemeinschaftskunde”. Wer sich hinter dieser Bezeichnung versteckt, das ist nicht herauszufinden, denn die Liste der “Fachredaktionen” enthält keinen Eintrag “Gemeinschaftskunde”. Der unbekannte Autor bleibt vielleicht auch besser unbekannt. Wer will schon gerne als einer dieser zweckdienlichen Untertanen, die dabei mitgeholden haben, eine Generation unkritischer, unselbständiger Deppen heranzuziehen, dieser ideologischen Bildungskrieger, deren Auftrag die Verhinderung, nicht die Vermittlung von Bildung ist, bekannt werden?

Erkennen eines Fakes – wie erkenne ich eine Falschmeldung?

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Wenn man prüfen will, ob eine Information korrekt ist, dann vergleicht man diese Information normalerweise mit den Fakten, man versucht, sich ein Urteil darüber zu bilden, ob die Information korrekt ist. Wenn jemand behauptet, dass es regnet, kann man vor die Tür gehen. Wird man nass, dann ist die Behauptung, dass es regnet, vermutlich korrekt. Wenn jemand behauptet, dass mit einer Impfung gegen COVID-19 ein Sterberisiko von 0,01% verbunden ist, dann kann man diese Behauptung ebenfalls prüfen, in dem man nach Belegen oder nach Falsifikatoren für diese Behauptung sucht. Indes mag es in einem solchen Fall vorkommen, dass man Belege für und gegen die Richtigkeit dieser Behauptung findet. Dann muss man sich ein Urteil bilden, kein Urteil über die Quellen, sondern ein Urteil über die Akkuratheit der Argumentation, der Datenbasis, darüber, ob eine Behauptung von den Daten getragen wird. Diese Form der Urteilsbildung ist eigentlich das, was man in Schulen lernen soll, denn die Fähigkeit, sich ein UNABHÄNGIGES URTEIL zu bilden, ist eine Grundvoraussetzung nicht nur für ein selbstbestimmtes Leben jenseits von Manipulationsversuchen, sie ist auch die Voraussetzung für ein erfolgreiches Leben.

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Wer das, was in Baden-Württemberg als Lernmaterial vertrieben wird, von einem Landesserver, von dem man also annehmen muss, dass es die Meinung und Überzeugung der Mitglieder der Landesregierung wiederspiegelt, zur Kenntnis nimmt, der muss zu dem Schluss kommen, dass nicht der unabhängige, sondern der abhängige, unkritische, der einer eigenen Urteilsbildung unfähige, der systematisch fehlschließende Mensch als Idealtypus gilt und in Baden-Württembergischen Schulen herangezüchtet werden soll.

Zunächst die vier Kästen, die in Pfeile münden. Sie behaupten, die Korrektheit einer Information sei dadurch festzustellen, dass man

  • nach einem Impressum sucht,
  • mit anderen Seiten vergleicht, ob sich dort DERSELBE TEXT findet,
  • prüft, ob es eine neue Information ist oder eine alte,

In jedem dieser Fälle wird der Schüler dann auf eine “seriöse Seite” als Autorität verwiesen, einen öffentlich-rechtlichen Sender oder eine Tageszeitung, um zu erkunden, ob ein Fake vorliegt oder nicht, Indizien, die gegen einen Fake sprechen sind somit:

  • ein Impressum – das ist ein klassischer Fehlschluss ad auctoritatem;
  • derselbe identische Text auf vielen Seiten. Das ist in der Regel ein Beleg dafür, dass von dpa abgeschrieben wird, aber ansonsten der Fehlschluss ad populum, weil die Mehrheit etwas verbreitet oder unterstützt, muss es nicht korrekt oder richtig sein. Die NSDAP wurde übrigens im Dritten Reich ab Mitte 1933 von einer Mehrheit unterstützt…
  • Neuigkeit – das ist zumindest innovativ. Dass etwas falsch wird, weil es alt ist, hat unabsehbare Folgen für die deutsche Rechtschreibung, die ja nun auch schon ein paar Jahrhunderte auf dem Buckel hat…, ganz zu schweigen von Gesetzestexten…

Schließlich wird ausgerechnet eine öffentlich-rechtliche Quelle oder eine Tageszeitung als “Meta-Autorität” über die Korrektheit von Aussagen anempfohlen. Wer auch immer für dieses “Lernblatt” verantwortlich ist, will somit verhindern, dass sich Schüler ein eigenständiges Urteil bilden. Er will, dass sie nachplappern, was in MS-Medien vorgekaut wird, am besten, ohne darüber nachzudenken. Der Versuch, Informationen zu kontrollieren und jede Information, die aus Quellen stammt, die der Propagandist, der hier die Schmutzarbeit für wen auch immer tut, als “seriös” bezeichnet, ist offenkundig. Informationen aus Tageszeitungen, von Behörden oder Informationen eines Ministeriums ist generell zu glauben, egal, welchen Inhalts sie sind, eigenständiges Denken nicht notwendig. Das, was Menschen seit Jahrtausenden von einander wissen, dass sie nämlich Interessen geleitet sind, dass das, was sie anderen sagen, dazu dient, Interessen zu transportieren und nach Möglichkeit durchzusetzen, das wird hier vollkommen ignoriert, und das Märchen vom guten Staat verbreitet, der bar jeden Interesses ebenso wie seine nachgeordneten Instanzen in den Tageszeitungen die Wahrheit verkündet. Nicht einmal Raum für menschliche Fehler ist in der totalitären Welt, die dieser Propagandist bewohnt.

Die Gefahr, das lernen wir ebenfalls unter “Vorgehen”, auf Blatt 2, die droht von privaten Webseiten oder von Blogs. Dann ist Vorsicht generell angebracht. Geprüft werden soll, in aller Vorsicht, nicht jedoch der Inhalt, der sich dort findet, sondern der Autor, das Impresum. Die Seriösität einer Seite entscheidet sich somit nicht am Inhalt, sie wird zum Fehlschluss ad auctoritatem gemacht, mit Konformismus und mit einer erheblichen Brise Essentialismus gewürzt – so, wie die Nazis das getan haben. Die Anleitung aus Baden Württemberg, sie passt perfekt ins Dritte Reich:

Um zu prüfen, ob die Information korrekt ist, prüfen Sie zunächst den Autoren. Hat er jüdische Wurzeln. Stammt sein Vater von Abraham ab? Ist er mit Juden verwandt? Hat er für Juden gearbeitet? Wenn Sie diese Informationen nicht finden können, dann gehen Sie auf die Seite des Reichspropagandaministeriums und geben Sie dort in die Suchmaske der Arischen Suchmaschine den Namen des Autoren ein. Findet sich kein Eintrag, dann ist der Text vermutlich in Ordnung. Ist der Autor verzeichnet, sollten Sie nie wieder auf die entsprechende Webseite zurückkehren.

In Baden Württemberg werden Lehrmaterialien auf Landesservern vertrieben, die Schüler nicht nur zu nicht-denkenden, urteilsunfähigen Zombies verbilden sollen, sondern die eine Variante des Essentialismus darstellen, der schon im Dritten Reich so großes Entzücken bei denen ausgelöst hat, die daran Freude haben, anderen Menschen zu schaden.



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