Diskriminierung non stop: Wie „wissenschaftliche“ Studien durch Framing Fake News verbreiten

von Dr. habil. Heike Diefenbach

Eine Forschergruppe (Choi, Poertner & Smabanis 2020) hat in den Jahren 2018 und 2019 eine experimentelle Studie in knapp 30 Städten in verschiedenen Bundesländern Deutschlands durchgeführt. Beobachtet werden sollte, ob Personen einer Frau, der während eines Telefongespräches mit ihrem Handy Obst aus der Papiertüte, die sie trägt, fällt, in unterschiedlichem Ausmaß helfen, je nachdem, ob die Frau, der das Obst aus der Papiertüte fällt, erkennbar eine „Einheimische“ („native“, gemeint dürfte so etwas wie „Biodeutsche“ sein) ist, eine durchschnittlich gekleidete Zuwandererin ist oder dieselbe Zuwandererin, die einen Hijab trägt, und je nachdem, ob die jeweilige Fraue ihr Telefongespräch in Deutsch, Türkisch oder Arabisch führt.

Die Forschergruppe unterschied auf diese Weise fünf verschiedene Versuchskonstellationen, bei der die Frau, der das Obst aus der Tüte fällt:

  1.  physische Merkmale einer Zuwandererin hat, einen Hijab trägt und ihr Telefongespräch in Türkisch oder Arabisch führt;
  2.  physische Merkmale einer Zuwandererin hat, einen Hijab trägt und ihr Telefongespräch in Deutsch führt;
  3.  physische Merkmale einer Zuwandererin hat, keinen Hijab trägt und ihr Telefongespräch in Türkisch oder Arabisch führt,
  4.  physische Merkmale einer Zuwandererin hat, keinen Hijab trägt und ihr Telefongespräch in Deutsch führt;
  5.  eine „Biodeutsche“ ist, die ihr Telefongespräch in Deutsch führt.

Das Ergebnis, das die Forschergruppe erzielt, sieht so aus:
Der Frau beim Obsteinsammeln geholfen haben Umstehende bzw. mindestens ein Umstehender

  1. in 65.5 Prozent der 284 Einzelversuche in Konstellation 1;
  2. in 65.6 Prozent der 334 Einzelversuche in Konstellation 2;
  3. in 76.05 Prozent der 309 Einzelversuche in Konstellation 3;
  4. in 79.3 Prozent der 329 Einzelversuche in Konstellation 4;
  5. in 75 Prozent der 312 Einzelversuche in Konstellation 5.

Wie würden Sie diese Ergebnisse auf den Punkt bringen?

Vielleicht so: Deutliche Mehrheit der Menschen in Deutschland ist in einer Alltagssituation Frauen gegenüber hilfsbereit.

Oder so: Ethnische Zugehörigkeit spielt kaum eine Rolle dabei, wie hilfsbereit Menschen in Deutschland in Alltagssituationen gegenüber Frauen sind.

Oder so: Hilfsbereitschaft der Menschen in Deutschland ist in Alltagssituationen gegenüber „normal“ gekleideten Frauen mit dem physischem Erscheinungsbild einer Zuwanderin sogar noch etwas größer als gegenüber „biodeutschen“ Frauen?

Jede dieser Versionen von Ergebnisbericht würde den tatsächlichen prozentualen Verteilungen, die die Forschergruppe erzielt hat, entsprechen und wäre daher zutreffend. Und wie, glauben Sie, hat die Forschergruppe ihre Ergebnisse interpretiert? Vielleicht haben Sie es erraten: als Nachweis von

„… discrimination against Muslim immigrants“ (Choi, Poertner & Sambanis 2020: 7),

und dies, obwohl Frauen mit dem physischen Erscheinungsbild einer Zuwanderin– also Frauen, von denen Umstehende durchaus hätten vermuten können, dass sie Musliminnen seien –, wenn sie „normal“ gekleidet waren, sogar häufiger Hilfe geleistet wurde als „biodeutschen“ Frauen und obwohl in einer deutlichen Mehrheit von 65.6 Prozent der Versuchskonstellationen, in denen eine Frau mit dem physischen Erscheinungsbild einer Zuwanderin, die außerdem einen Hijab trug, Umstehende Hilfe leisteten.

Die „Diskriminierung“, die Zuwanderinnen gegenüber „biodeutschen“ Frauen erfahren, wenn sie „normal“ gekleidet sind, ist tatsächlich eine – wenn auch nur geringfügige – positive Diskriminierung bzw. Bevorzugung. Und die „Diskriminierung“, die Zuwanderinnen die einen Hijab tragen, gegenüber „biodeutschen“ Frauen erfahren, besteht schlicht darin, dass sie statistisch signifikant seltener geholfen bekommen als Zuwanderinnen ohne Hijab und „biodeutsche“ Frauen. Als „Diskriminierung“ wird hier also ein statistisch signifikanter, aber in seinem Ausmaß schwerlich als bemerkenswert zu bezeichnender Unterschied interpretiert, ohne jede Würdigung der Tatsache, dass in einer deutlichen Mehrheit von Fällen– 65.6 Prozent – Umstehende den Frauen mit Hijab geholfen haben.

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Der Begriff der „Diskriminierung“ ist hier so weit aufgelöst, dass er nur noch einen prozentualen Unterschied, der zuungunsten einer Gruppe von Leuten gegenüber einer anderen Gruppe besteht, bezeichnet. Dieser Sprachgebrauch entspricht keiner wissenschaftlichen Theorie, sondern vielmehr der linksextremen und Menschen verachtenden politischen Ideologie, nach der Menschen nicht als individuelle Menschen mit individuellen und daher unterschiedlichen Eigenschaften angesehen werden, sondern als Klone voneinander und daher Ergebnisgleichheit in allem und jedem mit Gerechtigkeit gleichgesetzt wird und umgekehrt Ergebnisungleichheit automatisch als ungerecht bzw. als Ergebnis von „Diskriminierung“ ausgegeben wird.

Aber auf diese „Diskriminierung“, also den beobachteten prozentualen Unterschied, bauen die Autoren ihre Betrachtung der Rolle auf, die die Sprache spielen mag, in der die Frau das Telefongespräch geführt hat:

„Having established that our experimental design captures discrimination[!] against Muslim immigrants[!], we now investigate whether linguistic assimilation by immigrants reduces discrimination“ (Choi, Poernter & Sambanis 2020: 7).

Die Autoren berufen sich hier – in einem Satz, sehr vage und ohne die wichtigen Differenzierungen vorzunehmen, die die genannten Konzepte voneinander erfordern – auf

„… seminal theories of social identity …, prejudice …, and ethnocentrism …, many of these studies regard sentiments toward immigrants as a manifestation of the host population’ ingroup identity, and the extent to which immigrant groups are perceived to be ‘distinct’, and therefore ‘distant’, from their own. Such ‘otherness’ can induce natives to develop prejudices leading to discrimination toward immigrants, whom they consider to pose a sociotropic threat to their own group …” (Choi, Poertner & Sambanis 2020: 2).

Hier offenbart sich ein großer blinder Fleck der Autoren, der sozialwissenschaftliche Theorien betrifft, denn die Theorie der sozialen Identität ist etwas anderes als die Konstruktion von Gruppen von Menschen gemäß Fremdzuschreibung (wie z.B. hier durch die Forscher; s. hierzu Brubaker 2002), was das Konzept “Ethnozentrismus” mit sozialen Vorurteilen zu tun hat, ist durchaus umstritten und in konkreten Begründungszusammenhängen zu begründen, und die Wahrnehmung von „Anderssein“ führt keineswegs notwendigerweise zu Vorurteilen, die im übrigen nicht „einfach so“ zu Diskriminierung führen (s. speziell hierzu Katz 1991), ebenso wie Zuwanderer keineswegs immer oder „einfach so“ als eine Gefahr für die „Eigengruppe“ wahrgenommen werden.

Was die Autoren hier nennen, ist ein klägliches Sammelsurium von vom Hören-Sagen aufgeschnappten Konzepten, die verschiedenen Theorien entstammen, die die Autoren offenbar nicht kennen, und die sie, eben weil sie die entsprechenden Theorien nicht kennen, nicht verstehen, voneinander unterscheiden oder für sich in einen sinnvollen Zusammenhang miteinander bringen können. Und so kommt es, dass die Autoren in grandioser Simplifizierung nicht verstandener theoretischer Zusammenhänge meinen, dass das, was sie „sprachliche Assimilation“ nennen, „Diskriminierung“ reduzieren sollte. Aber, die Autoren finden in ihren Daten

“… no evidence that linguistic assimilation reduces discrimination against immigrants” (Choi, Poertner & Sambanis 2020: 7), denn

“[a]cross specifications … we fail to recover significant effects in assistance rates between immigrants who conversed in a foreign vs. German language …” (Choi, Poernter & Sambanis 2020: 8).

Die Autoren können also keinen statistisch signifikanten die “Diskriminierung” verringernden Effekt eines in deutscher Sprache geführten Telefongesprächs feststellen, und sie schließen daraus, dass muslimische Zuwanderer ihre „Diskriminierung“ dadurch, dass sie die deutsche Sprache erlernen, nicht reduzieren können:

„… our findings suggest that even if Muslim immigrants integrate or learn the language of the majority, this will not provide them with protection from discrimination as long as religious differences are cognitively and politically salient“ (Choi, Poernter & Sambanis 2020: 11).

Nun ist es einigermaßen abenteuerlich zu meinen, dass Zuwanderer die Sprache des Aufnahmelandes erlernen sollten (oder sogar tatsächlich vor allem deshalb erlernen,) um „Diskriminierung“ durch die Einheimischen zu entgehen, und es ist ebenso abenteuerlich zu meinen, dass die Einheimischen es als Zeichen des Nicht-Anders-Sein-Wollens interpretieren würden, wenn ein Zuwanderer ihre Sprache lernt/spricht, denn in der Assimilationstheorie gilt „sprachliche Assimilation“ nicht als bloßes Symbol für „Genauso-Sein-Wollen“, sondern als Garant für den Zugang zu einer Vielzahl von gesellschaftlichen Bereichen, allen voran dem Arbeitsmarkt, oder anders ausgedrückt: als Voraussetzung für gesellschaftliche Teilhabe (s. z.B. –„klassisch“ – Gordon 1964 und – relativ aktuell – Marrone 2019).

Die Beherrschung der Sprache des Aufnahmelandes liegt also im Interesse von Zuwanderern, und zwar nicht, weil sie damit ein Signal an Einheimische aussenden können, „dazu gehören zu wollen“, sondern deshalb, weil sie den Zuwanderern ermöglicht, früher oder später tatsächlich „dazugehören“ zu können. Es gibt also keinen vernünftigen Grund zu vermuten, dass Umstehende es besonders honorieren sollten, wenn sie einen Zuwanderer Deutsch sprechen hören, so, als würden Zuwanderer Einheimischen einen besonderen Gefallen tun, wenn sie Deutsch sprechen. Auf eine solche Idee kann nur kommen, wer die Literatur zu Assimilations-, Integrations- oder Ethnizitätsforschung nicht kennt.

Man könnte hingegen aufgrund der entsprechenden Literatur auf die Idee kommen, dass es von schwerwiegenden Vorurteilen auf Seiten der Forscher zeugt, wenn sie meinen, dass es von Einheimischen besonders „nett“ gefunden werden müsste, wenn Zuwanderer sich sozusagen dazu bequemen, die Sprache der (meisten) Einheimischen zu sprechen, die ihnen praktischen Zugang zu den Ressourcen ermöglicht, um derentwillen sie zugewandert sind. Was die Autoren hier zum Besten gehen, ist tatsächlich eine Interpretation von Daten, die den von „social justice-warriors“ geteilten Vorurteilen entsprechen mag, aber mit sozialwissenschaftlicher Theorie bestenfalls nur sehr am Rande zu tun hat.

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Deshalb ist diese Studie für die Wissenschaft wertlos. Und zur gesellschaftspolitischen Diskussion trägt sie lediglich „fake news“ bei, indem sie einen prozentualen Unterschied mit Bezug auf Hilfeleistung gegenüber Frauen mit Hijab und Frauen ohne Hijab, die gleichermaßen von Umstehenden in der deutlichen Mehrheit der Fälle geholfen bekommen, als „Diskriminierung“ ausgibt. Die Autoren kommen gar nicht auf die Idee, auf Begriff und Konzept der „Diskriminierung“ einzugehen, sondern sie halten lediglich nebenbei in einem Satz im kurzen Abschnitt über „Methods“ und ohne weitere Begründung fest:

„Differential levels of assistance serve as our measure of discrimination“ (Choi, Poertner & Sambanis 2020: 3).

Aber selbst, wenn man diesem Vorgehen irgendeinen Sinn (außer einem ideologischen) zuschreiben könnte, würde das nichts daran ändern, dass die Autoren damit den abstrakten Begriff „Diskriminierung“ durch eine Reifikation ersetzen, bei der so getan wird, als habe ein anderer abstrakter Begriff, nämlich das Verhältnis zwischen zwei prozentualen Anteilen, irgendeine lebensweltliche Konkretheit:

„Reification turns a contested policy idea – wie die, dass in einer diskriminierungsfreien Gesellschaft Ergebnisgleichheit in jeder erdenklichen Größe zu beobachten sein müsste – itself into an accepted material fact” (Reese & Lewis 2009: 785)

so, als ob zwei prozentuale Anteile, die sich auf zwei verschiedene soziale Gruppen beziehen und voneinander verschieden sind, angemessen beschreiben könnten, was Menschen tatsächlich tun, hier: andere Menschen unterschiedlich behandeln, nur, weil sie verschiedenen sozialen Gruppen angehören.

Aber so schafft man es, ein großes Ausmaß an Hilfeleistung unabhängig von ethnischer Zugehörigkeit und unabhängig davon, ob sich eine Frau durch das Tragen des hijab explizit als Muslimin darstellt oder nicht, zur „Diskriminierung von Zuwanderen“ zu machen, denn schon im Titel dieser Studie wird verkündet: „Linguistic Assimilation Does Not Reduce Discrimination Against Immigrants: Evidence from Germany“.

Dieser Titel ist gleich doppelt irreführend:

Zum einen generalisiert er unzulässig, wenn von „immigrants“, also allgemein von „Zuwanderern“, gesprochen wird, denn zu ihnen zählen auch männliche Zuwanderer, während in der Studie lediglich die Hilfeleistung gegenüber Frauen beobachtet wurde, und zu Zuwanderern wären auch Zuwanderer aus anderen mitteleuropäischen Ländern zu zählen, die jedoch in der Studie nicht berücksichtigt wurden. Die Studie bezieht sich also gar nicht auf „Zuwanderer“, sondern nur auf einen ganz spezifischen Ausschnitt aus der Menge von „Zuwanderern“, und niemand weiß, ob oder inwieweit die auf der Basis dieses Ausschnitts erzielten Ergebnisse auf alle Zuwanderer verallgemeinerbar sind.

Zum anderen suggeriert der Titel, dass in der Studie Diskriminierung untersucht worden wäre, obwohl dies – wie gesagt – gar nicht getan wurde, sondern lediglich Prozentanteile miteinander verglichen wurden, die in einer unterschiedlichen Zahl von Experimenten mit einer Vielzahl unterschiedlicher unkontrollierter Stimuli und unterschiedlichen Umstehenden in unterschiedlichen Situationen erzielt wurden. Selbst dann, wenn man einen prozentualen Unterschied als „Diskriminierung“ durchgehen lassen wollte, wäre der Titel ungenau, weil er die positive Diskriminierung bzw. Bevorzugung nicht kenntlich macht, die die Zuwanderinnen ohne Hijab gegenüber biodeutschen Frauen erfahren haben.



Diese beobachtete positive Diskriminierung wird von den Autoren auch an keiner Stelle im Text thematisiert, was deutlich macht, dass sie an positiver Diskriminierung, und schon gar nicht an positiver Diskriminierung von (bestimmten) Zuwanderern, nicht interessiert sind, sondern nur an negativer. Der Titel gibt dem gesamten Text den entsprechenden Rahmen; er „framed“ ihn, wie man neudeutsch sagt:

Als „framing“ bezeichnet man

„the process of defining the context or issues that surround a problem or event in a way that serves to influence how the context or issues are seen and evaluated”

Wer den Text von Choi, Poertner und Sambanis gar nicht liest, sondern lediglich die Überschrift, muss den Eindruck bekommen, es wäre eine Studie vorgelegt worden, die belegt, dass es in Deutschland nicht nur nennenswerte Diskriminierung (im Sinn des Wortes!) gegenüber Zuwanderern gäbe, sondern auch noch gegen alle möglichen Arten von Zuwanderern.

Wer die Überschrift und den Text tatsächlich liest, aber den Text vielleicht eilig oder oberflächlich oder mit großem Vorschuss-Vertrauen in die Autoren liest, dessen Aufmerksamkeit wird durch die Erwartungen, die durch die Überschrift geweckt werden, auf diejenigen Aspekte des Textes geleitet, die diesen Erwartungen entsprechen und die im Text auch hinlänglich beschrieben und wiederholt werden, aber nicht auf die Ergebnisse, die man den dargestellten Daten entnehmen kann, die aber im Text gar nicht thematisiert werden, insbesondere die Tatsache, dass in der deutlichen Mehrheit aller Fälle über alle Konstellationen hinweg Umstehende helfen, und dass „biodeutsche“ Frauen etwas seltener geholfen bekommen als Zuwanderinnen ohne hijab. Er liest den Text durch den interpretativen Rahmen, der ihm durch die Überschrift vorgegeben wird, und kommt wahrscheinlich gar nicht auf die Idee, dass ein Blick in die Daten selbst noch ganz andere Ergebnisse erkennen lassen würde als diejenigen, die sich die Autoren zu berichten entscheiden.

Wie kann jemand, der Wissenschaft betreiben möchte, die Ergebnisse, die nicht zum interpretativen Rahmen passen, einfach unterschlagen? Die Antwort ist einfach: er kann es nicht. Jemand, der die eigenen Ergebnisse in relevanter Weise selektiv berichtet, ist entweder ein politischer Aktivist, der Daten bewusst unterschlägt, wenn sie nicht zu seiner Erzählung passen, oder er ist mit dem „framen“ nirgendwo so erfolgreich gewesen wie bei sich selbst, oder er ist durch eine Ausbildung, die eher politischem Aktivismus als Wissenschaft verbunden ist, selbst Opfer eines umfassenden framings geworden und unfähig, aus dem ihm vorgegebenen interpretativen Rahmen herauszutreten.

Mit Wissenschaft ist dies jedenfalls nicht vereinbar, und so oder so ist die Sozialwissenschaft das größte Opfer, denn gerade als verantwortungsbewusster Sozialwissenschaftler muss man die Öffentlichkeit dazu anhalten, Pressemeldungen über sozialwissenschaftliche Studien und den Studien selbst mit größter Skepsis zu begegnen. Leider, leider ist die Sozialwissenschaft derzeit nur in der Minderheit von Fällen genau das: -wissenschaft, und wenn sie es ist, droht sie unter der Flut von Pseudo-Wissenschaft und wissenschaftlich getarnten Fake News regelrecht ertränkt zu werden. Daher gilt bis auf Weiteres: Vorsicht vor als Sozialwissenschaften getarnten „fake news“!


Literatur:

Brubaker, Rogers, 2002: Ethnicity Without Groups. European Journal of Sociology 43(2): 163-189.

Choi, Donghyun Danny, Poertner, Mathias, & Sambanis, Nicholas, 2020: Linguistic Assimilation Does Not Reduce Discrimination Against Immigrants: Evidence from Germany. Journal of Experimental Political Science 2020: 1-12. Doi:10.1017/XPS.2020.20
http://www.mathiaspoertner.com/uploads/2/6/3/5/26358025/jeps.pdf

Gordon, Milton M., 1964: Assimilation in American Life: The Role, Religion, and National Origins. New York: Oxford University Press.

Katz, Irwin, 1991: Gordon Allport’s The Nature of Prejudice. Political Psychology 12(1): 125-157.

Marrone, James V., 2019: Linguistic and Cultural Assimilation as a Capital Investment Process (August 11, 2019). Available at SSRN: https://ssrn.com/abstract=3435819 or http://dx.doi.org/10.2139/ssrn.3435819.

Reese, Stephen D., & Lewis, Seth C., 2009: Framing the War on Terror: The Internalization of Policy in the US Press. Journalism 10(6): 777-797.




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