13,2% – AN COVID-19 sterben die wenigsten – Daten aus England und Wales

Wie viele Menschen sind seit Beginn der Pandemie verstorben und COVID-19 ist die alleinige Todesursache, so lautet eine Frage, die im Rahmen des Freedom of Information Acts an das britische Office for National Statistics gestellt wurde. Die Antwort in der Zusammenfassung:

2020 sind 9.400
2021 im ersten Quartal: 6.483
2021 im zweiten Quartal: 346
2021 im dritten Quartal: 1142

Menschen verstorben, bei denen COVID-19 die ausschließliche Todesursache ist, die auf dem Totenschein vermerkt ist. Alle anderen, die in der offiziellen Statistik als “an COVID-19” verstorben, gezählt werden, hatten Vorerkrankungen, so dass man annehmen kann, dass COVID-19 vielleicht der Auslöser, in keinem Fall aber die alleinige Todesursache war, wenn COVID-19 überhaupt einen Beitrag zum Tod geleistet hat. Die kleine Schweinerei, die sich das ONS in seiner Antwort leistet: Es werden keine Bezugsgrößen angegeben: Die Anzahl der 2020, 2021 an COVID-19 Verstorbenen, sie fehlt. Wer sie in Erfahrung bringen will, muss sich durch Datensätze wühlen. Tut er das, dann ergeben sich die folgenden Daten:

2020 sind 73.766 Menschen in England und Wales als “an COVID-19 verstorben” in die Statistik eingegangen. Davon sind 9.400 (12,8%) ausschließlich an COVID-19 verstorben. Die restlichen 87,2% sind an einem Sammelsurium von Leiden, darunter COVID-19, das vielleich, vielleicht auch nicht, einen Anteil am Tod hatte, verstorben.

Im ersten Quartal 2021 sind 49.465 Menschen in England und Wales als “AN COVID-19 verstorben” in die Statistik eingegangen. Ausschließliche Todesursache war COVID-19 in 6.483 Fällen (13,1%).

Im zweiten Quartal 2021 sind 1.838 Menschen in England und Wales als “AN COVID-19 verstorben” in die Statistik eingegangen. Ausschließliche Todesursache war COVID-19 in 346 Fällen (5,5%).

Im dritten Quartal 2021 sind 6.572 Menschen in England und Wales als “AN COVID-19 verstorben” in die Statistik eingegangen. Ausschließliche Todesursache war COVID-19 in 1.142 Fällen (17,4%).

Die Frage, welche Vorerkrankungen diejenigen, die als “AN COVID-19 verstorben” in der Statistik geführt werden, mitgebracht haben, wird in der folgenden Tabelle für das Jahr 2020 beantwortet:

Table 1a: Number and proportion of deaths due to COVID-19 that had a top 20 (by frequency) pre-existing condition, by pre-existing condition, broad age group and quarter, England and Wales1,2,3,4
Quarter All (January to December 2020)
Broad Age Group 0-64 years 65 and over All ages
Total deaths due to COVID-19 7,393 66,373 73,766
Deaths due to COVID-19 (excluding line order anomalies4 ) 7,391 66,352 73,743
Pre-existing condition ICD-10 Codes
Dementia and Alzheimer’s disease F01, F03, G30 150 18,270 18,420
Diabetes E10-E14 1,986 12,672 14,658
Hypertensive diseases I10-I15 1,426 11,666 13,092
Symptoms signs and ill-defined conditions R00-R99 203 11,832 12,035
Chronic lower respiratory diseases J40-J47 1,150 10,648 11,798
Ischaemic heart diseases I20-I25 590 9,142 9,732
Diseases of the urinary system N00-N39 737 8,991 9,728
Heart failure and complications and ill-defined heart disease I50-I51 294 6,486 6,780
Cardiac arrhythmias I47-I49 134 6,035 6,169
Cerebrovascular diseases I60-I69 288 4,872 5,160
Diseases of the musculoskeletal system and connective tissue M00-M99 265 1,939 2,204
Parkinson’s disease G20 32 1,937 1,969
Malignant neoplasms of lymphoid haematopoietic and related tissue C81-C96 247 1,413 1,660
Malignant neoplasm of prostate C61 32 1,323 1,355
Pulmonary heart disease and diseases of pulmonary circulation I26-I28 162 1,038 1,200
Pulmonary oedema and other intestinal pulmonary diseases J80-J84 110 1,088 1,198
Nonrheumatic valve disorders I34-I38 47 1,133 1,180
Malignant neoplasm of trachea bronchus and lung C33-C34 114 899 1,013
Obesity E66 562 423 985
Other peripheral vascular diseases I73 78 817 895
Deaths due to COVID-19 with pre-existing conditions, but none ranked in the top 20 1,021 2,699 3,720
Deaths due to COVID-19 with no pre-existing conditions 1,557 7,875 9,432
Excluded deaths (line order anomalies) 4 2 21 23

Demenz, Alzheimer, Diabetes, Bluthochdruck. Atemwegserkrankungen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Parkinson, Krebs, mit anderen Worten, die Vorerkrankungen, die hier angeführt werden, sind genau die Vorerkrankungen, die man findet, wenn man nach den häufigsten Todesursachen sucht. Es scheint, die “AN COVID-19” Verstorbenen mit Vorerkrankungen verteilen sich im Hinblick auf ihre Vorerkrankung in etwa der Menge auf die Erkrankungen, die die häufigsten Todesursachen konstituieren. Es wäre nun zu untersuchen, ob COVID-19 den Tod dieser Menschen beschleunigt, ihr Leiden quasi amplifiziert hat oder einfach nur “auch” vorhanden gewesen ist.

Die Verteilung der Vorerkrankungen findet sich mehr oder weniger auch im dritten Quartal des Jahres 2021, so dass man von einem festen Muster ausgehen kann.

Dass

  • die Vorerkrankungen, die mit einem “COVID-19 Tod” assoziiert sind, die Vorerkrankungen sind, die man auch in normalen Jahren als häufigste Todesursache findet und,
  • dass sich das Muster der Vorerkrankungen, das in der Tabelle oben zu finden ist, auch in der Tabelle unten findet, spricht dafür, dass der Beitrag von COVID-19 zum Tod dieser Menschen nicht allzu groß gewesen sein kann.
Table 1: The number and proportion of death certificates where the death was due to COVID-19 that had a top 20 (by frequency) pre-existing condition, by broad age and pre-existing condition, 2021 Q3, England and Wales1,2,3,4,5
Count of England and Wales deaths with Underlying Cause of COVID-19 having this pre-existing condition
0-64 years 65 and over All
Number of deaths 1,588 4,984 6,572
Pre-existing condition
Diabetes 335 1144 1479
Chronic lower respiratory diseases 203 1072 1275
Hypertensive diseases 225 951 1176
Diseases of the urinary system 164 757 921
Ischaemic heart diseases 119 800 919
Symptoms signs and ill-defined conditions 24 817 841
Dementia and Alzheimer’s disease 7 690 697
Heart failure and complications and ill-defined heart disease 48 504 552
Cardiac arrhythmias 21 434 455
Cerebrovascular diseases 35 266 301
Diseases of the musculoskeletal system and connective tissue 81 217 298
Malignant neoplasms of lymphoid haematopoietic and related tissue 49 238 287
Obesity 160 71 231
Pulmonary oedema and other intestinal pulmonary diseases 27 148 175
Pulmonary heart disease and diseases of pulmonary circulation 31 100 131
Transplanted organ and tissue status 77 44 121
Cirrhosis and other diseases of liver 63 55 118
Nonrheumatic valve disorders 16 84 100
Parkinson’s disease 2 97 99
Malignant neoplasm of trachea bronchus and lung 18 80 98
COVID-19 cases with no pre-existing conditions 512 630 1142
COVID-19 cases with pre-existing conditions, but none ranked in the top 20 127 199 326

So waren im Jahr 2020 19.9% der COVID-19 Verstorbenen an Diabetes erkrankt, im dritten Quartal 2021 waren es 22,5%, Atemwegserkrankungen stellen im Jahr 2020 einen Anteil von 16% an den COVID-19 Verstorbenen, im dritten Quartal 2021 sind es 19,4%. Bei Bluthochdruck sind die Anteile mit 17,8% bzw. 17,9% fast identisch. Berücksichtigt man die Saisonalität von z.B. Atemwegserkrankungen, dann kann man vorhersagen, dass die Verteilung der Vorerkrankungen in beiden Jahren 2020 und 2021 nahezu identisch sein wird, was die Frage aufwirft, welche Rolle COVID-19 beim Tod von 86,8% der “AN COVID-19 Verstorbenen”, die Vorerkrankungen hatten, überhaupt gespielt hat.

Eine Frage, die Herr Lauterbach sicher gerne beantworten wird, wenn er von einem Abgeordneten im Rahmen des Fragerechts im Deutschen Bundestag danach gefragt wird.

Die berichteten Daten basieren auf der Auswertung von Totenscheinen.



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