Pathetische Moralapostel oder: Haben Sie Empathie mit Suleiman Ali Nashnush?

Seit Tagen wird das Tauchboot Titan, dessen Implosion Eisfreund Biden und seine Administration tagelang geheim gehalten hat gegen das vollkommen überladene Boot voller illegaler Zuwanderer, das vor der Küste Griechenlands gesunken ist, nicht nur in deutschen Systemmedien ausgespielt.

Moralisch einzigartige Exemplare der Spezies Mensch, ergehen sich in einer kunstvollen Anwendung einer Petitio Principii, mit der sie anderen die Vorurteile unterstellen, die Voraussetzung sind, um die fünf REICHEN Geschäftsleute von den “armen Flüchtlingen” zu unterscheiden. Wer stellt angesichts von Ertrunkenen die Frage danach, wie viel Geld sie auf dem Konto hatten? Neidische, Bösartige und diejenigen, die keine Gelegenheit auslassen, um sich als “guter Mensch” zu inszenieren, als guter Mensch, der so voller Gutheit ist, dass er anderen davon etwas abgeben muss, um nicht an seiner eigenen Gutheit zu ersticken.

Damit sind wir beim Spektrum der Wissenschaft angekommen.

Spektrum der Wissenschaft war einst eine Zeitschrift, in der über Wissenschaft, über Forschung und Entdeckung, Theorie und Praxis berichtet wurde. Heute ist Spektrum der Wissenschaft offenkundig ein Blatt von Predigern, die so viel vermeintliche Gutheit in sich angesammelt haben, dass sie sie nicht mehr für sich behalten können, sondern anderen, mit erhobenem Zeigefinger und einem Appell an die “Menschlichkeit” unterschieben müssen, Leuten wie Katharina Menne.

“Gesucht wird nur, wer im richtigen Boot sitzt”,  schon die Überschrift ist eine Lüge, noch dazu eine apodiktische, die als Allaussage formuliert ist. Ein eindeutiger Hinweis auf einen dummen Menschen hinter der Überschrift.

Wir wollen Sie nicht allzusehr mit dem, was Menne schreibt, langweilen, haben deshalb den Text auf seine wesentlichen Bestandteile zusammengestutzt.

“Beinahe besessen berichten Medien weltweit derzeit über die Suche nach dem verschollenen Tauchboot »Titan«

[…]

Das Verschwinden des Tauchboots ist eine Tragödie für seine Insassen und ihre Angehörigen. […] Warum aber schenken wir diesem Vermisstenfall so viel mehr Anteilnahme und Aufmerksamkeit als den hunderten Flüchtlingen, die in den vergangenen Tagen im Mittelmeer verunglückt sind? Warum berührt uns das Schicksal von fünf reichen Geschäftsleuten, die sich freiwillig auf ein waghalsiges Abenteuer eingelassen haben, so viel mehr als das von Tausenden Verzweifelten, die vor Krieg und Armut fliehen und sich nichts davon ausgesucht haben? Beim verschollenen Tauchboot schauen wir hin, beim gekenterten Rettungsboot lieber weg.

[…]

Sollte unverschuldetes Leid nicht eigentlich einen stärkeren Hilfereflex auslösen als übersteigerte Abenteuerlust?

[…]

Nicht unbedingt.[…] Überfordert uns die Anteilnahme am Schicksal anderer, blenden wir deren Pein oft kurzerhand aus und fühlen uns nicht mehr verantwortlich. Im Falle der Flüchtlinge könnte man fast schon von einem emotionalen Abstumpfungsprozess sprechen.

[…]

Im Fall des Tauchboots »Titan« werden dagegen die Stunden sorgenvoll heruntergezählt, bis den Insassen möglicherweise der Sauerstoff ausgeht.

[…]

Und es wird diskutiert, warum manche Menschen bewusst Nervenkitzel und Risiko suchen.

Die Flüchtenden wollten keinen Nervenkitzel. Das Risiko, in ein überfülltes Schiff zu steigen, haben sie nur in Kauf genommen, weil Bleiben die unsicherere Alternative gewesen wäre. Die Menschlichkeit gebietet es, auch dort wieder hinzusehen und gemeinsam nach Lösungen zu suchen – mit der gleichen sorgenvollen Dringlichkeit wie bei der »Titan«.

Leute, die wie Menne in Zungen sprechen zu können glauben und der Ansicht sind, sie seien mehr, als die traurige Existenz, die sie führen, so viel mehr, dass sie im “wir”, also für uns alle sprechen können, sind nicht sonderlich helle, schon deshalb nicht, weil sie den eigenen Vorurteilen auf den Leim gehen. Wenn Frau Menne darüber ärgerlich ist, dass sie so viel mehr Aufmerksamkeit für die fünf reichen Geschäftsleute in Titan als für die illegalen Zuwanderer vor der Küste Griechenlands aufgebracht hat, dann ist das ihr Problem, nicht unseres. Was uns angeht, wir haben für beide kaum Aufmerksamkeit aufgebracht, nicht aufgrund fehlender Empathie, sondern weil wir uns nicht gerne selbst belügen.

Dazu gleich.

Bleiben wir zunächst bei den fünf reichen Geschäftsleuten und den “Tausenden Verzweifelten, die vor Krieg und Armut fliehen”. Damit wir alle wissen, von wem die Rede ist:

Vor welchem Krieg flüchten diese jungen Männer?
Und vor welcher Armut flüchten diejenigen, die tausende Euro für die Überfahrt in ein Land ihrer Wahl, sei es Griechenland, Italien oder, wie im Beispiel unten Großbritannien investieren können?

Traumtänzern wie Menne geht es offenkundig nicht um die Realität.
Solchen Leuten geht es um Ideologie und darum, sich als guter Mensch zu inszenieren, als bis zum Rand voller Empathie, Empathie, die allerdings erst bei ein paar Tausend Menschen beginnt, nicht etwa bei fünf toten Geschäftsleuten, die den 1000 Vezrweifelten, von denen Menne phantasiert, gegenübergestellt WERDEN. Eine ziemlich menschenfeindliche Sicht der Dinge, indes genau das, was man bei Leuten, die anderen vorheucheln wollen, sie seien so furchtbar gut und so über alle Maßen um das Schicksal von Leuten besorgt, erwartet. Denn diesen Leuten sind diejenigen, auf deren Rücken sie sich als “guter Mensch” profilieren wollen, vollkommen egal. Sie dienen lediglich als Projektionsfläche für die Zelebrierung des pathetischen Selbst, eines Selbst, das nicht einmal Sigmund Freud aus der Nähe hätte sehen wollen.

In der Welt von Menne, der Welt, in der man sich der kleinen hilflosen Schwarzen bedient, die gar nicht anders können, als vor Krieg und Armut zu fliehen, die vollkommen unfähig sind, eigene Entscheidungen zu treffen, weshalb man sie der “Freiwilligkeit” gegenüberstellen muss, die die fünf reichen Geschäftsmänner auf Titan in den selbstverschuldeten Tod geführt hat, haben diese kleinen Schwarzen keine Indivudualität, keinen Willen: Wie von Geisterhand geführt betreten sie Boote, die bereits vor Ablegen den Eindruck eines sinkwilligen Fortbewegungsmittels machen, entgegen allem, was über Angehörige der Spezies bekannt ist, sind sie sich zu keinem Zeitpunkt der Gefahr der Überfahrt auf einem Seelenverkäufer bewusst, so besessen von Flucht und Armut sind sie, dass sie ihr Leben aufs Spiel setzen, was zwangsläufig zu der Frage führt: Warum sie, angenommen sie fliehen wirklich vor Krieg, mehrere tausend Kilometer wandern, um dann an einem anderen Ort ihr Leben aufs Spiel zu setzen.

Nein, Leute wie Menne sind leere Hüllen aus geheuchelter Empathie. Wären sie das nicht, sie wüssten, dass man nur mit einer kleinen Gruppe von Menschen emapthisch sein kann und will. Wie empathisch ist Menne mit den vielen Soldaten, die derzeit in der Ukraine verheizt werden? Wie empatisch ist sie mit den tausenden, die an Folgen eines Impfexperiments sterben? Wie empatisch ist sie mit armen, obdachlosen, alten weißen Männern, denen die Regierung und ein Scheidungsanwalt die Existenzgrundlage genommen hat? Wie empatisch ist Menne mit denen, die den Stumpfsinn, den sie verbreitet, lesen?

Wenige Fragen reichen, um Menne als emapthielos gegenüber den Bezeichneten auszuweisen. So wie die meisten von uns, die nicht öffentlich heucheln wollen, dass sie – im Gegensatz zu normalen Exemplaren der Spezies – mit Menschen, die sie nicht kennen, die sie nie gesehen, nie gesprochen, nie getroffen haben, nicht vollumfassend empathisch sind. Dass man mit wildfremden Menschen empathisch sein kann, das ist nur für Leute im Bereich des Möglichen, die Empathie nicht kennen, die in ihrem Leben nie empathisch waren, die deshalb nicht wissen, wie es sich anfühlt, wenn man MITLEIDET, was zwangsläufig eine gewisse Nachvollziehbarkeit der Leidenssituation voraussetzt. Oder hat Menne Erfahrung im Ertrinken, wurde kurz vor kanpp von einem sinkenden Seelenverkäufer gerettet?

Man soll nichts ausschließen und dennoch sind wir uns sicher, dass Menne keine solche Erfahrung hat. Hätte sie eine solche Erfahrung, sie hätte eine reale Erfahrung, eine, die man als Mensch verarbeiten muss, die einem verändert, die verhindert, dass man zum Missionar seiner Mitmenschen wird. Anstelle realer Erfahrungen haben Moralapostel wie Menne eine Einbildung, eine Idee davon, wie ein echtes Gefühl für andere sein könnte. Dummerweise eine falsche Idee, die sie zu dem Irrglauben führt, es sei möglich, Empathie mit Menschen, die man nicht kennt, in Situationen, die man nicht nachvollziehen kann, zu haben.

Wie leer muss eine solche Existenz sein?
Man kann Mitleid mit Menschen haben, die sterben.
Indes, jeden Tag sterben hunderttausende Menschen.
Eine große Aufgabe für Mitleid.
Eine nicht bewältigbare Aufgabe.
Eine nicht bewältigbare Aufgabe, deren Existenz die Heuchelei von professionellen Pseudo-Empathen wie Menne deutlich macht.

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Bleibt noch eine Frage: Warum ist Titan interessanter als ein gekentertes Flüchlingsboot?

Gegenfrage: Warum ist die Lebensgeschichte von Laurence of Arabia verfilmt worden und nicht die von Gruppen geflüchteter Beduine, die den Wirren des Ersten Weltkriegs in Nordafrika entkommen wollten?
Warum schreibt Jane Austen über den reichen Grundbesitzer Fitzwilliam Darcy und nicht über einen seiner Pächter?
Warum hat Charles Dickens in seinen Romanen selbst dann, wenn er Personen am Rande der geistigen Klarheit, wie Barnaby Rudge zum Helden gemacht hat, stets über direkt Zwischenmenschliches geschrieben, und warum macht er sich in Bleak House über Mrs. Jellyby, die er einen “telescopic philanthropist” nennt, lustig?

Nun, die Antwort liegt auf der Hand.
Kein Mensch, der nicht direkt mit den fünf Personen auf Titan bekannt ist, folgt der Geschichte aus Empathie. Der Reiz der Geschichte ist der Thrill, der Wettlauf mit der Zeit, der Stoff, aus dem Filme sind.

Nur Emotionsbrachen wie Menne sind der Ansicht, die Aufmerksamkeit habe etwas damit zu tun, dass “fünf reiche Geschäftsleute” die Opfer der Titanic ergänzt haben.

Nur Leute wie Mrs. Jellyby, die ihrer direkten Umgebung teilnahmslos gegenüberstehen, weil sie angeblich Menschen, die sie nicht kennen, nie sehen werden, denen es so furchtbar schlecht gehen soll, helfen müssen, Leute, die ignorant gegenüber dem Leid vor ihrer Haustür sind und ihre fehlende Empathie dadurch vorgaukeln wollen, dass sie sich entfernter Menschen, die ihnen so egal sind, wie sie einem nur sein können, bemächtigen, um an ihnen ein Exempel ihrer eigenen Gutheit zu statuieren, haben damit ein Problem.

Und dieses Problem haben sie, weil sie emotionale Hüllen sind, die sich einbilden, sie wären empathisch.

Sie kennen Suleiman Ali Nashnush nicht?
Mit 2,44 Metern Körperhöhe kann man Nashnush nicht übersehen und zwangsläufig war er, war, weil er 1991 im Alter von 48 Jahren verstorben ist, Basketballspieler, Lybischer Basketballspieler mit einem Kurzauftritt in Frederico Fellinis Satyricon. Man könnte mit ihm empatisch sein, weil er so groß war und so früh gestorben ist.


 


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