Mehr Viralität, umgeschriebene DNA: Das nächste Mittel gegen COVID-19, das sich als gefährlicher Flop erweist

Molnupiravir ist Mercks Versuch, ein Stück vom COVID-19 Kuchen abzubekommen, der mit Steuergeldern so üppig verziert ist. Molnupiravir wurde bereits vor Markzulassung von MS-Medien wie ein Wundermittel angepriesen. Viel Vorschusslorbeeren für ein Produkt, dessen klinische Daten eher bescheiden sind.

Molnupiravir ist ein potentes antivirales Mittel, das in der Lage sein soll, die RNA von SARS-CoV-2 so zu verändern, dass sich SARS-CoV-2 quasi zu Tode mutiert. Eine 50%ige Reduktion schwerer Verläufe bei milder Erkrankung soll mit Molnupiravir einhergehen, einem rasch entwickelten Medikament, das auf dem Wirkstoff β-d-N4-hydroxycytidine (NHC) basiert. Molnupiravir schiebt SARS-CoV-2 NHC-5 Triphosphat unter, es wird über den Prozess der RNA-abhängigen RNA Polymerase in die RNA von SARS-CoV-2 übernommen, verändert dadurch die Information auf der RNA und sorgt auf diese Weise dafür, dass SARS-CoV-2 sich zu Tode mutiert. So die Theorie.

Dazu: Wahl A, Gralinski LE, Johnson CE, Yao W, Kovarova M, Dinnon KH 3rd, Liu H, Madden VJ, Krzystek HM, De C, White KK, Gully K, Schäfer A, Zaman T, Leist SR, Grant PO, Bluemling GR, Kolykhalov AA, Natchus MG, Askin FB, Painter G, Browne EP, Jones CD, Pickles RJ, Baric RS, Garcia JV. (2021). SARS-CoV-2 infection is effectively treated and prevented by EIDD-2801. Nature 591(7850): 451-457. doi: 10.1038/s41586-021-03312-w.

Oder soll dafür sorgen, denn genau das tut es in vielen Fällen nicht. Und zwar mit erheblichen Konsequenzen. Lesen Sie weiter. Wir kommen darauf zurück.

Die Fähigkeit, RNA zu verändern und auf diese Weise ein Virus zu zerstören, kommt, wie z.B. die Chemotherapie mit einem Problem, einer Gefahr. Während Chemotherapie nicht zwischen erkrankten und gesunden Zellen unterscheidet, ist NHC nicht nur in der Lage die RNA des Virus umzuschreiben, sondern auch die DNA des Trägers des Virus.

Der Verkaufspreis von Molnupiravir ist horrend und zeigt deutlich, dass es Merck nicht darum geht, Patienten vor schwerer COVID-19 Erkrankung zu bewahren, sondern darum, Profit zu machen. Eine Dosis, bestehend aus 10 Tabletten, von denen an fünf Tagen je zwei eingenommen werden müssen, kostet 700 US-Dollar. Die Herstellungskosten für eine Dosis betragen 17,74 US-Dollar.

Ist Molnupiravir sein Geld wert?

Nun, urteilen Sie selbst. Wir haben die nach wie vor spärlichen Informationen, die zu Molnupiravir zu haben sind, zusammengetragen:

  • Molnupiravir, so berichteten die MS-Medien mit Bezug auf eine Pressemeldung von Merck, reduziere die Gefahr, dass eine milde Erkrankung an COVID-19 sich zu einer schweren entwickelt, oder gar mit dem Tod des Erkrankten endet, um rund 50%.
  • Weiter sind die meisten MS-Medien nicht gekommen. Deshalb hier zunächst die Grunddaten des Trials von Merck, aus dem dieses Ergebnis stammt:
  • Teilnehmer am Merck-Trial waren Personen, die mild an COVID-19 erkrankt waren und deren Symptome spätestens fünf Tage, nachdem sie entweder Kontroll- oder Interventionsgruppe zugeteilt wurden, eingesetzt haben.
  • Die Teilnehmer wurden in 170 Krankenhäusern in 23 Ländern, darunter Ägypten, Brasilien, Deutschland, Mexiko, das Vereinigte Königreich und die USA rekrutiert.
  • Alle Teilnehmer mussten einen der bekannten Risikofaktoren, die in einem positiven Zusammenhang mit einer schweren COVID-19 Erkrankung stehen, aufweisen, wobei die Teilnehmer vornehmlich adipös, an Diabetis Mellitus erkrankt oder über 59 Jahre alt waren.
  • Die Teilnehmer wurden für 29 Tage nach Beginn des Trials verfolgt.
  • Die Ergebnisse, die Merck präsentiert hat, basieren somit auf Teilnehmern, die die oben genannten Kriterien erfüllen und für die Daten über 29 Tage gesammelt wurden.
  • Diese Kriterien erfüllen 762 Teilnehmer des Trials, 385 davon in der Interventionsgruppe, 377 in der Kontrollgruppe.
  • Innerhalb der 29 Tage des Beobachtungszeitraums sind in der Interventionsgruppe 28 Teilnehmer hospitalisiert worden, in der Kontrollgruppe waren es 53. Von den 53 Teilnehmern, die hospitalisiert wurden, sind acht verstorben. Kein Teilnehmer der Interventionsgruppe ist verstorben.
  • Die 50% Effektivität, die Molnupiravir mit Blick auf die Verhinderung von Hospitalisierung und Tod zunächst mit milden Symptomen an COVID-19 Erkrankter haben soll, basieren somit auf Daten für 81 Teilnehmer des klinischen Trials, die hospitalisiert wurden, unter 762 Teilnehmern.
  • Rechnerisch ergibt sich die Effektivität so: ((28/385)/(53/377))*100.

Jenseits der offiziellen Verlautbarungen finden sich, wie gewöhnlich, Studien, die ein ganz anderes Bild vom Wundermittel Molnupiravir zeichnen, denn der Wirkstoff von Molnupiravir, β-d-N4-hydroxycytidine verändert nicht nur die RNA von SARS-CoV-2, so wie er das soll, er verändert auch die DNA des Trägers.

Dieses Ergebnis steht am Ende einer Versuchsreihe, die Shuntai Zhou, Collin S. Hill, Sanjay Sarkar, Longping V. Tse,Blaide M. D. Woodburn, Raymond F. Schinazi, Timothy P. Sheahan, Ralph S. Baric, Mark T. Heise und Ronald Swanstrom, alle an Universitäten in North Carolina beschäftigt, veröffentlicht haben:

Zhou, Shuntai, Collin S. Hill, Sanjay Sarkar, Longping V. Tse, Blaide MD Woodburn, Raymond F. Schinazi, Timothy P. Sheahan, Ralph S. Baric, Mark T. Heise, and Ronald Swanstrom (2021). β-D-N 4-hydroxycytidine inhibits SARS-CoV-2 through lethal mutagenesis but is also mutagenic to mammalian cells. The Journal of infectious diseases 224(3): 415-419.

Darin berichten die Autoren Ergebnisse einer Analyse, die sie auf Basis von A549-hACE2-Zellen, also menschlichen Zellen, die von einem Lungenkarzinom stammen, erarbeitet haben. In einem ersten Schritt haben die Autoren die antiviralen Eigenschaften von NCH mit denen der Wirkstoffe verglichen, die in Ribavirin und Faviparivir, ebenfalls antivirale Mittel, zum Einsatz kommen. Ergebnis: Die antiviralen Eigenschaften von NHC/Molnupiravir machen das Medikament um das 100fache wirksamer gegen SARS-CoV-2 als Ribavirin oder Faviparivir. NHC führt zu einer erhöhten Mutationsrate bei SARS-CoV-2, d.h. die RNA von SARS-CoV-2 wird durch NHC umgeschrieben, was dazu führt, dass SARS-CoV-2 sich per Mutationen selbst eliminiert (bzw. eliminieren soll). Diese hohe Wirksamkeit von HNC/Molnupiravir kommt indes nicht umsonst, denn was mit Blick auf die RNA von SARS-CoV-2 geht, das geht auch im Hinblick auf menschliche DNA: Mutagenesis, HNC ist in der Lage, menschliche DNA zu verändern. Auch das können Zhou et al. (2021) in ihrem Beitrag zeigen und damit öffnen sie die Büchse der Pandora, denn niemand weiß, wie sich die Veränderung menschlicher DNA durch Molnupiravir auswirken wird.

“The concern would be that mutations in host DNA could contribute to the development of cancer, or cause birth defects either in a developing fetus or through incorporation into sperm precursor cells … rNHC has powerful in vitro and vivo activity against a lagre number of highly pathogenic emerging RNA viruses and represents a potentially important drug for use in the current and future pandemics. However, the risks for the host may not be zero and these risks need to be carefully evaluated untertaking therapies that are by their nature designed to change the coding capacity of a virus’ genetic material”.

Derzeit weiß niemand, welche Folgen denjenigen, die Molnupiravir einnehmen und deren DNA als Ergebnis umgeschrieben wird, aus dieser Veränderung der DNA entstehen. Es mögen keinerlei Folgen entstehen, es mögen sich die Folgen ergeben, die die Autoren benannt haben, Krebs und andere Leiden. Der Punkt ist: Wir wissen es nicht. Behörden, die auf dieser Grundlage des Nichtwissens eine Zulassung erteilen, machen eine Wette mit der Zukunft und setzen ihre ganze Hoffnung darauf, dass die Veränderung menschlicher DNA durch Molnupiravir (und bereits bei geringen Dosen) keine negativen Folgen für die Betroffenen haben wird.

Folgen Sie uns auf TELEGRAM

Dass Molnupiravir in der Lage ist, menschliche DNA zu verändern, ist spätestens seit dem 7. Mai 2021, dem Tag, an dem Zhou et al. ihre Studie veröffentlicht haben, bekannt. Seit dem 18. August 2023 ist nun bekannt, dass das mit dem zu Tode mutieren von SARS-CoV-2 eine schöne Theorie ist und bleibt, denn in der Praxis hat Molnupiravir dafür gesorgt, dass SARS-CoV-2 viel mehr und viel ungewöhnlicher mutiert ist, als man das normalerweise erwartet hätte. Theo Sanderson et al. (2023) haben dieses Ergebnis, ein weiteres in der Klasse der beunruhigenden, an die man sich so erschreckend gewöhnt hat, zu Tage befördert, und zwar am Ende einer sehr sorgfältig durchgeführten Analyse.

Sanderson, Theo, Ryan Hisner, I’ah Donovan-Banfield, Hassan Hartman, Alessandra Løchen, Thomas P. Peacock & Christopher Ruis (2023). A molnupiravir-associated mutational signature in global SARS-CoV-2 genomes. MedRxiv.

Einer Analyse, die damit beginnt, ein Mutationsprofil für Molnupiravir zu erstellen, also die Mutationen auf dem SARS-CoV-2 Genom zu bestimmen, die von Molnupiravir in der Regel herbeigeführt werden.

“In agreement with previous findings, we found that molnupiravir treatment led to an 8-fold increase (CI: 2.9-16) in the rate of mutations and that this increase was highly specific to transition mutations (Fig. 2A), especially to G-toA and C-to-T mutations (hereon we use ‘T’ rather than ‘U’, as in sequences). While C-to-T mutations are relatively common overall in SARS-CoV-2 evolution G-to-A mutations occur much less frequently; therefore an elevated G-to-A proportion was especially predictive of molnupiravir treatment (Fig. 2B).”

Die Autoren sind in der Lage, ein spezifisches Mutationsmuster von SARS-CoV-2, das auf Molnupiravir zurückgeführt werden kann, zu identifizieren. Die an sich seltene Ersetzung von Guanin durch Adenin ist ein Markenzeichen für Molnupiravir , eines, das auf Grundlage von zwei Studien, die sich Sanderson et al. zunutze machen, und in denen Mutationen bei zuvor nicht Infizierten für BA.1 mit den Mutationen, die bei BA.1-Infizierten, die mit Molnupiravir behandelt wurden, verglichen werden. Das Ergebnis ist eindeutig:

Wenn eine besondere Häufung von G zu A Mutationen auf dem Genom von SARS-CoV-2 ein Markenzeichen für den Einsatz von Molnupiravir ist, dann ist das in der Abbildung ganz rechts dargestellte Ergebnis, das eine deutliche Zunahme dieser Mutationen zeigt [dabei werden Codons auf dem Genom betrachtet, die mehr als 20 Mutationen von G zu A aufweisen] auffällig, denn im Jahr 2022 ist in vielen westlichen Ländern Molnupiravir in großem Ausmaß zum Einsatz gekommen und in eben diesen Ländern finden sich hohe Anteile von G zu A Mutationen:

“Many countries which exhibited a high proportion of high G-to-A branches use molnupiravir: >380,000 prescriptions had occurred in Australia by the end of 2022, >30,000 in the UK in the same period >240,000 in the US within the early months of 2022, and >600,000 in Japan by Oct 2022.”

Grundlage dieser Aussage sind Sequenzen, die an GISAID übermittelt wurden und somit zur Analyse bereitstehen. Und die entsprechende Analyse durch Sanderson et al. ergibt, dass dort, wo Molnapuravir zum Einsatz gekommen ist, die Anzahl der G zu A Mutationen in die Höhe geschossen ist, und zwar, wie eine genaue Analyse von Sequenzclustern für Australien, also das zeitlich eng beeinander liegende Auftauchen von SARS-CoV-2 Sequenzen mit einem hohen Anteil von an sich selteten G zu A Mutationen zeigt, in direkter zeitlicher Nähe zum Einsatz von Molnupiravir.

Mit anderen Worten, das Medikament von Merck ist ein Rohrkrepierer. Es sorgt nicht dafür, dass sich SARS-CoV-2 zu Tode mutiert, es sorgt vielmehr dafür, dass Personen, die leichte Symptome von COVID-19 entwickelt haben und denen ein Pharmavertreter im Arztkittel Molnupiravir verordnet, um sie vor einer schweren Erkrankung zu bewahren, zu wahren Mutationsfabriken für SARS-CoV-2 werden, Fabriken in denen vorzugsweise lange Stränge mutierter RNA von SARS-CoV-2 hergestellt werden, Stränge für die die Wahrscheinlichkeit, dass die auf Grundlage eines Codon [drei Basen] produzierte Aminosäure eine andere als vor der Mutation ist, maximiert wird.

Man muss nicht viel von Mikrobiologie verstehen, um sich ausrechnen zu können, dass diese erhöhte Mutationsfreude von SARS-CoV-2, die durch Molnupiravir angeregt wird, zu einer erhöhten Wahrscheinlichkeit von Mutationen führt, die die an sich schon weitgehend nutzlosen COVID-19 Shots noch nutzloser machen, ebenso wie man kein besonders Kundiger sein muss, um ableiten zu können, dass der Einsatz von Molnupiravir die Koffer von Merck unter anderem dadurch gefüllt hat, dass die Dauer der Pandemie verlängert wurde, und zwar durch die Herstellung einer großen Zahl unterschiedlicher SARS-CoV-2 Varianten, unter denen sich natürlich etliche finden, die das Potential haben, von der Medienmeute als Göttin der Zwietracht, Eris, gehypt zu werden.

Es ist alles hausgemacht.

Hätte es keine Pharmaunternehmen gegeben, die SARS-CoV-2 nutzen, um groß Kasse zu machen, SARS-CoV-2 wäre nach kurzer Zeit verschwunden gewesen.

Nun können die Autoren natürlich nicht so deutlich schreiben, was für ein Schlag ins Wasser Molnupiravir tatsächlich ist, jedenfalls im Hinblick auf den gesundheitlichen Nutzen. Also formulieren sie vorsichtiger:

“Considerations of mechanism of action are important in the design and assessment of antiviral drugs. Molnupiravir’s mode of action is often described using the term “error catastrophe” – the concept that there is an upper limit on the mutation rate of a virus beyond which it is unable to maintain self-identity, but this model has been criticised on its own terms and is particularly problematic in the case of short-term antiviral treatment as it assumes an infinite time horizon.”

Design und Wirkweise von Molnupiravir seien bedenklich, so die Autoren, vor allem, wenn das Mittel nur kurze Zeit [10 Tabletten über 5 Tage] zum Einsatz komme, dann, so kann man an dem Punkt weiterschreiben, an dem die Autoren aufhören, Molnupiravir garantiert nicht, dass SARS-CoV-2 sich zu Tode mutiert, sondern im Gegenteil, es garantiert ein munteres Mutationstreiben, das die Dauer der Viralität von SARS-CoV-2 verlängert, die Wahrscheinlichkeit, dass es anderen medikamentösen Gegenmitteln ein Schnippchen schlägt, sie ausmutiert, erhöht.

Um nur zwei Gefahren zu nennen.
Man hat das Gefühl, die westliche Medizin, soweit sie in Pharmaunternehmen zum Einsatz kommt, ist an ihrem Ende angekommen, soweit die Linderung von Krankheitssymptomen und letztlich die Heilung von Erkrankten ihr Gegenstand ist.


 

Folgen Sie uns auf Telegram.
Anregungen, Hinweise, Kontakt? -> Redaktion @ Sciencefiles.org
Wenn Ihnen gefällt, was Sie bei uns lesen, dann bitten wir Sie, uns zu unterstützen. ScienceFiles lebt weitgehend von Spenden. Helfen Sie uns, ScienceFiles auf eine solide finanzielle Basis zu stellen.
Wir haben drei sichere Spendenmöglichkeiten:

Donorbox

Unterstützen Sie ScienceFiles


Unsere eigene ScienceFiles-Spendenfunktion

Zum Spenden einfach klicken

Unser Spendenkonto bei Halifax:

ScienceFiles Spendenkonto: HALIFAX (Konto-Inhaber: Michael Klein):
  • IBAN: GB15 HLFX 1100 3311 0902 67
  • BIC: HLFXGB21B24

Print Friendly, PDF & Email
6 Comments

Bitte keine Beleidigungen, keine wilden Behauptungen und keine strafbaren Inhalte ... Wir glauben noch an die Vernunft!

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

Entdecke mehr von SciFi

Jetzt abonnieren, um weiterzulesen und auf das gesamte Archiv zuzugreifen.

Weiterlesen

Entdecke mehr von SciFi

Jetzt abonnieren, um weiterzulesen und auf das gesamte Archiv zuzugreifen.

Weiterlesen