Extraordinär populärer Massenwahn – Von der Lust, anderen zu schaden

Haben Sie es schon bemerkt?

Wir leben in einer Zeit der extraordinär populären Wahnvorstellungen, vom Klimawandel über COVID-19 bis zum “Kampf gegen Rechtsesxtremismus” haben sie einen gemeinsamen Anker in der Wahnvorstellung, man könne den Gang der Dinge umfassend kontrollieren, sich zum Herren über die Welt aufschwingen, Einzigartigkeit im Walhall der Moralapostel erlangen.

“The object of the author of the following pages has been to collect the most remarkable instances of those moral epidemics which have been excited, sometimes by one cause and sometimes by another, and to show how easily the masses have been led astray, and how imitative and gregarious men are, even in their infatuations and crimes.”

“Das Ziel des Verfassers der folgenden Seiten war es, die bemerkenswertesten Beispiele jener moralischen Epidemien zu sammeln, die erregt haben, zuweilen durch die eine Ursache, zuweilen durch die andere ausgelöst wurden, um zu zeigen, wie leicht die Massen in die Irre geführt wurden und wie nachahmend und gesellig die Menschen, sogar in ihren Verblendungen und Verbrechen sind.”

[Vorwort zur ersten Auflage von 1841]

In reading The History of Nature we find that, like individuals, they have their whims and their pecularities, their seasons of excitement and recklessness, when they care not, what they do. We find that whole communities suddenly fix their minds upon one object, and go mad in its pursuit; that millions of people become simultaneously impressed with one delusion, and run after it, till their attention is caught by some new folly more captivating than the first.

Wenn wir  The History of Nature lesen, stellen wir fest, dass sie, wie die Menschen, ihre Launen und Eigenheiten hat, Zeiten der Erregung und der Rücksichtlosigkeit, in denen es ihnen egal ist, was sie tun. Wir stellen fest, dass ganze Gemeinschaften plötzlich auf ein Objekt fixiert sind und über dessen Verfolgung verrückt werden; dass Millionen von Menschen gleichzeitig von einer Wahnvorstellung ergriffen werden und ihr nachlaufen, bis ihre Aufmerksamkeit von einer neuen Torheit erregt wird, die noch fesselnder ist als die erste.

Voword zur Ausgabe von 1852

Mackay, Charles (1841/1852). Extraordinary Popular Delusions and the Madness of Crowds.

Beide Zitate stammen von Charles Mackay. Er hat sie seinem Buch “Extraordinary Popular Delusions and the Madness of Crowds” vorangestellt, einem Buch, in dem er Massenhysterien, populäre Wahnvorstellungen und regelrechte Runs auf Absurditäten zusammengetragen hat, die in den meisten Fällen eine materialistische Grundlage hatten. Der South-Sea Bubble, die Tulipmania, die Kreuzzüge, sie versprachen materiellen Reichtum und haben über dieses Versprechen ihre Macht entfaltet. Wenn Mackay dennoch von “moralischen Epidemien” schreibt, dann deshalb, weil in den Zeiten des Massenwahnsinns jede Empathie, jede Rücksicht auf Andere fallen gelassen und der eigene Wahn in voller Überzeugung, sich im umfassenden Recht und auf dem Weg zum [finanziellen] Erfolg zu befinden, ausgelebt wird.

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Insofern sind die heutigen Massenpsychosen, Wahnvorstellungen, von denen viele erfasst werden, von einer anderen Qualität, denn davon, anderen Handlungsfreiheit zu nehmen, weil man “das Klima des Planeten” retten will, davon, andere aus der Gesellschaft auszuschließen, weil sie sich nicht mit einer experimentellen Brühe aus den Alchemistenlabors der Pharmafia haben traktieren lassen, davon, auf der Straße einer von vielen zu sein, die “gegen rechts” demonstrieren, eine Schimäre, die von jedem Teilnehmer der organisierten Aufmärsche anders beschrieben wird – wenn überhaupt, können die wenigsten einen finanziellen Nutzen ziehen. Ihr Ausleben ihrer Manie bleibt ohne materiell sichtbare Belohnung.

Ergo muss etwas anderes dahinterstehen.

Obschon die F-Skala, die Adorno et al. zur Messung der autoritären Persönlichkeit genutzt haben, zumindest in Wissenschaftskreisen recht gut bekannt war und vielleicht auch noch ist, hat sich kaum jemand mit den Bestandteilen der F-Skala auseinandergesetzt. Deshalb ist in Vergessenheit geraten, dass unter den Teilskalen, die die F-Skala konstituieren, zwei Skalen sind, die wie die Faust aufs Auge der Motivation derjenigen passen, die an öffentlichen Inszenierungen, in denen Wahnvorstellungen ausgelebt werden, teilnehmen, ohne davon einen materiellen Nutzen zu haben:

  • Autoritäre Aggression: “Tendenz, nach Menschen Ausschau zu halten, die konventionelle Normen verletzen, um sie zu verurteilen”;
  • Projektivität: “Die Disposition, an unsinnige und gefährliche Vorgänge in der Welt zu glauben: die Projektion unbewusster emotionaler Impulse nach außen”;

Die beiden Kategorien beschreiben aus psychologischer Sicht den Soziopathen, der seine Befriedigung daraus gewinnt, Mitmenschen zu schaden, um sich über deren Schaden nicht nur zu erregen, sondern seiner Autorität als besonders guter Parteigänger oder, wie wir sagen: Zeitgeistkriecher, anzuempfehlen, und den Psychopathen, der nach einem Ausweg aus seinem psychologischen Dilemma sucht, das sich vornehmlich aus der Diskrepanz zwischen sich selbst zugeschriebener Kompetenz oder Bedeutung in der Welt und der, von anderen zugeschriebenen Kompetenz bzw. Bedeutung in der Welt ergibt; ein Ausweg, der ihn seine eigenen psychischen Probleme nach außen projizieren sieht.

Und das zusammengenommen ergibt dann, wenn die Menge der Befallenen, der Personen, die denken, wenn sie (a) über Mitbürger herfallen und (b) dies aus einem psychologischen Drang und unter Ausnutzung eines Angebots, Teil einer Wahnbewegung zu werden, eine extraordinär populäre Wahnvorstellung und den Wahnsinn der Menge, von dem Mackay vor Jahrhunderten unter anderen Rahmenbedingungen geschrieben hat.

Wir sammeln in unserem Telegram-Kanal “Wehret den Anfängen” Beispiele für Personen, die das Angebot, Teil eines öffentlich inszenierten Massenwahns zu sein, angenommen haben; einem Massenwshn, von dem ihnen keinerlei Nutzen entsteht, der sich materiell messen lässt, so dass der einzige Nutzen, den sie daraus ziehen können, ein psychologischer Nutzen sein muss, der sich bei der jeweiligen Person dann einstellt, wenn sie sich einbilden kann, unkonventionellen Mitbürgern zu schaden und diesen Schaden mit einer Korrektur des psychologischen Dilemmas verbinden kann, das sich aus sich selbst attribuierter Leistung und gesellschaftlich zugewiesenem Status ergibt, dahingehend, dass man von sich denken kann, man sei jemand, denn man hat Stellung bezogen, sich als guter Bürger anempfohlen, war einer von vielen und somit ein “jemand”.

Wie groß dieses psychologische Bedürfnis ist, zeigen insbesondere die Beispiele, die wir im Folgenden zeigen, die einen materiellen Schaden für den Zeitgeistkriecher mit sich bringen, so wie dieses Beispiel:

Offensichtlich hat Karlchen, in seinem Bemühen, Vorgaben zu erfüllen und dem Zeitgeist in den Allerwertesten zu kriechen, übersehen, dass er mit diesem Hinweis nicht nur diejenigen erfreut, die ähnlich dämlich sind wie er und nicht nur diejenigen, die sich angesprochen fühlen, verärgert, er wird auch die große Masse derjenigen, die solchen Aktionen ob ihres die Gesellschaft spaltenden Charakters und ob der darin ausgedrückten ungenügenden moralischen Reife des Urhebers mit Verachtung gegenüber stehen, verärgern und als Kunden verlieren.

Und die letzte Gruppe dürfte die größte der drei Gruppen sein. Man muss schon von einer erheblichen psychologischen Not getrieben sein, wenn man mit den eigenen Aktionen die eigene materielle Wohlfahrt gefährdet. Und weil die psychologische Not, die materielle Wohlfahrt überlagern muss, finden sich die unterschiedlichsten Arten von Psychopathen, von Leuten, die mit sich, einem Aspekt von sich oder irgendetwas an sich nicht zufrieden sind und diese Unzufriedenheit nach außen projizieren, als erste im Massenwahn ein.

Was das Erkennen der Nazis angeht, so stehen die heutigen Soziopathen vor demselben Problem, vor dem sich ihre nationalsozialistischen Vorgänger im Hinblick auf Juden wieder gefunden haben. Man sieht es Juden in der Regel nicht an, dass sie Juden sind, so wie man heutigen “Nazis”, wer auch immer sie sein mögen, nicht ansieht, dass sie “Nazis” sind, was auch immer ein “Nazi” heute sein mag. Ob der Rückgriff auf die Vergangenheit noch einen Schritt weitergeht und ein historisch bewährtes Abzeichen für diejenigen, die als Nazi gelten sollen, weil sie z.B. keine drei Generationen von Zeitgreistkriechern unter ihren Vorfahren nachweisen können, wieder eingeführt wird?

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