Im Bann von 3 Worten: Höcke-Pathen in öffentlich-rechtlicher Erklärungsnot
- Alles für die Katz.
- Alles in Butter.
- Alles für unsere Heimat.
- Alles auf eine Karte setzen.
- Alles über einen Kamm scheren.
- Alles oder Nichts.
- Alles für Deutschland.
Sie haben natürlich bemerkt, dass unter 7. das Motto der SA zu finden ist – oder? Und als solches ist das Motto in Deutschland strafbar, also die Verwendung ist strafbar, sofern die Verwendung von jemandem bemerkt wird, der sehr kenntnisreich in verbotenen Losungen und Mottos ist. Vielleicht haben Sie es auch nicht bemerkt, weil Sie das Motto nicht kennen, wie die meisten, die heute in Deutschland leben, dieses Motto nicht kennen.
Deshalb muss man es regelmäßig auftun und hervorheben, damit man sich als guter linker Mensch outen kann, der vergessene rechte Parolen in Erinnerung bringt, damit sie nicht vergessen werden und ihren symbolischen Gehalt, den sie für die Braunhemden der SA bis 1934 sicher hatten, vielleicht auch nicht, bewahren. Nach 1934 ist alles etwas schwierig, denn die Führung der SA und etliche, deren Tod gerade opportun erschien, wurden im so genannten Röhm Putsch umgebracht und die SA weitgehend wirkungslos gemacht.
Wie auch immer: Wenn Sie nicht wussten, dass “alles für Deutschland” eine strafbare Losung darstellt, dann wissen Sie es nun.
Ja.
Wenn Sie ein Spiel des Welsh Nation Team im Rugby besuchen, dann werden Sie über kurz oder lang über Besucher stolpern, die mit den üblichen Devotionalien behängt sind, viele davon mit einem Schal:
Für uns, die wir in Deutschland aufgewachsen sind, ist es zumindest überraschend, die Worte “ich dien'” als Bestandteil eines Emblems der Welsh Rugby Union zu sehen. Das Emblem steht für den Prince of Wales, besteht aus drei Straußenfedern und den Worten “Ich dien'”. Und es geht wohl auf Edward the Black Prince zurück, dem großer Heldenmut und Ritterlichkeit von seinen Zeitgenossen attestiert wurden. Edward war im 100jährigen Krieg sehr erfolgreich und ist 1371 an der Ruhr verstorben.
Kaum einer, der diesen Schal trägt, ist sich der Bedeutung der Worte “Ich dien'” bewusst. Die meisten sehen diese Worte als Teil des Emblems ihrer WRU [Welsh Rugby Union]. Man kann sagen, die Worte haben ihre “Bedeutung” mehr oder weniger verloren, werden für einen Waliser erst auf den zweiten Blick und mit einiger Recherche bedeutsam. Aber warum sollte er recherchieren. Sie sind Bestandteil einer Kultur, ohne dass ihre Bedeutung hinterfragt würde.
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Nun könnte man die Worte natürlich problematisieren, was in bestimmten Kreisen auch tatsächlich geschehen ist, denn der Bau einer Welsh Identity auf Basis von deutschen Parolen, scheint manchen etwas fragwürdig. Indes, um ihr Argument der Fragwürdigkeit überhaupt machen zu können, müssen sie die weit verbreitete Unkenntnis über diese beiden Worte durchbrechen und quasi etwas “bewusst” machen, um es, wenn es bewusst gemacht wurde, bekämpfen oder beseitigen zu können, obschon es zuvor kein Problem war, jedenfall für alle anderen, außer ihnen nicht.
Mit den drei Worten, die Björn Höcke benutzt hat, im Kontext von “Alles für unsere Heimat, alles für Sachsen-Anhalt, alles für Deutschland”, verhält es sich genauso, um sie problematisieren zu können und ihren Nutzer bekämpfen zu können, muss man die drei Worte, in denen die große Mehrheit der Deutschen keinen SA-Slogan mehr zu erkennen vermag, aus ihrer ideologischen Bedeutungslosigkeit holen, um sie dann problematisieren und bekämpfen zu können, mit dem Ziel, sie aus dem öffentlichen Bewusstsein, in das man sie gerade gehoben hat, zu entfernen.
Nicht nur eine absurde, eine aberwitzige Vorgehensweise.
Vermutlich hätte in Deutschland kaum jemand gewusst, dass drei der zehn Worte, die Björn Höcke bei einer WAHLKAMPFREDE benutzt hat, einst von Leuten in braunen Hemden genutzt wurden, die durch die Straßen von Deutschland gezogen sind. Aber auf derartige Kleinigkeiten können ideologische Krieger, die ihr Existenzrecht daraus ableiten, so viele politische Gegner wie nur möglich, im wahrsten Sinne des Wortes: zur Strecke zu bringen, keine Rücksicht nehmen.
Und so findet sich Björn Höcke vor dem Landgericht in Halle als der Volksverhetzung Angeklagter, und alle diejenigen, die ihn verurteilt sehen wollen, weil er drei Worte benutzt hat, die andere vor ihm auch benutzt haben, finden sich in einer gewissen Begründungsnot wieder, denn sie müssen begründen, was an der Aussage
- “Alles für Deutschland”
so schlimm ist.
- Kaufen diejenigen, die sie hören, braune Hemden?
- Werden diejenigen, die sie hören, zu Faschisten, weil die Kraft der Worte sie konvertiert, weg von der Demokratie, hin zum Faschismus?
- Finden diejenigen, die die Worte hören, ein plötzliches Gefallen an Straßenkämpfen mit politischen Gegnern?
- Oder sind diejenigen, die sie benutzen und hören, in der Gefahr in einer zweiten Nacht der langen Messer um die Ecke gebracht zu werden?
Wo ist das Schadenspotential, das mit “alles für Deutschland” verbunden ist?
Wie entfalten die Worte ihre zerstörerische Wirkung?
Zwei Fragen, die man in der ARD-tagesschau nicht unbeantwortet lassen kann. Ergo haben die Mannen in der Anstalt wieder einen Experten ausgegraben. Mittlerweile müssen sie in Fachhochschulen wühlen, ehe sie jemanden finden, der bereit ist, seinen vielleicht bis dahin guten Namen in der ARD-Tagesschau aufs Spiel zu setzen, vielleicht auch jemanden, der keinen guten Namen hat, den er verlieren kann, dem es mehr um die fünf Minuten im Rampenlicht geht, mit denen er eine weitgehend bedeutungslose wissenschaftliche Karriere aufpolieren zu können glaubt.
Wer weiß.
Gefunden hat man bei der ARD-tagesschau: Dierk Borstel, der an der Fachhochschule in Dortmund lehrt. Für die ARD-tagesschau ist Borstel ein Politikwissenschaftler und Rechtsextremismusforscher
Für uns ist er eher ein Sammler und Jäger, der die interessanten Dinge, die er zu “Obdachlosigkeit” forscht, mit Zeitgeist-Geschwätz ergänzen muss, und heraus kommt dabei ein kunterbuntes Durcheinander von Themen, die allesamt nichts mit Politikwissenschaft zu tun haben. Es mag mache überraschen, aber Rechtsextremismusforschung hat nur dann etwas mit Politikwissenschaft zu tun, wenn sie im Rahmen politischer Theorie oder im Rahmen politischer Soziologie stattfindet. Ersteres würde eine Analyse von Parteiprogrammen oder politischer Ideengeschichte umfassen, Letzteres u.a. die Frage, welche Gründe der Wahl rechtsextremer Parteien zugrunde liegen. Keines von beiden hätte die AfD zum Gegenstand, denn die AfD ist keine rechtsextreme Partei.
Wie dem auch sei, Borstel ist ein Allesforscher, der indes derzeit wenig Forschungsprojekte vorzuweisen hat:
Selbstversorger, Sexarbeiter und Bildungsbegleiter für Sinti und Roma, eher ein Flickenteppich von Auftragsarbeiten, der kein grundlegendes Forschungsinteresse zu erkennen gibt. Ähnlich ist es mit den Veröffentlichungen, die Borstel in den letzten Jahren in Zeitschriften platzieren konnte:
Zunächst fällt auch, dass Borstel seine Texte nicht in ordentlichen Journalen unterzubringen scheint. Eine Zeitschrift für Politikwissenschaft, geschweige denn internationale Zeitschriften finden sich nicht, dafür finden sich ideologische Ausstellungsorte, die früher Zentralen für politische Bildung waren. Und natürlich finden sich Modethemen wie Rassismus bei Borstel, Themen, die zwar nicht wissenschaftlich untersucht werden, schon weil die meisten, die darüber schreiben, keine Ahnung haben, wie man wissenschaftlich an ein Thema wie “Rassismus” herangeht. Aber über Rassismus oder Rechtsextremismus lassen sich zahllose Seiten mit ideologischen Betrachtungen aus Warnungen vor Gefahren oder hehren demokratischen Gegenworten füllen. Nichts von Belang, alles Symbolik: Seht her, ich bin ein Demokrat, wenn ich auch nicht weiß, was einen Demokraten auszeichnet.
Kurz: Borstel, dem natürlich auch die Anbidung an die Amadeu-Antion-Stiftung, Quent und Konsorten nicht fehlt, signalisiert, dass er pflückbereit ist und nur darauf wartet, von Anstaltsinsassen angefragt zu werden.
Und das lange Warten hat ein Ende.
Die ARD-tagesschau hat ein Einsehen und offenkundig einen so großen Verschleiß an “Experten”, dass die Zeichen für eine Notgemeinschaft mit Borstel günstig sind.
Kein Text bei der ARD-tagesschau ohne Betrug und Lüge. Der erweckte Eindruck, Höcke habe die Aussage, die ihm unterstellt wird, im Kontext der Gerichtsverhandlung getätigt, ist falsch. Höcke hat von seinem Zeugnisverweigerungsrecht Gebrauch gemacht. Aber natürlich wird die Aussage von Höcke benötigt, um die Fragen, die wir oben gestellt haben, zu beantworten, die notwendigen Antworten, an denen die ganze Verfolgung von Björn Höcke hängt, zu liefern:
- Wo ist das Schadenspotential, das mit “alles für Deutschland” verbunden ist?
- Wie entfalten die Worte ihre zerstörerische Wirkung?
Borstel ist sich nicht zu schade, auf diese Fragen tatsächlich eine Antwort zu geben. Manche tun wirklich alles, um ein paar Minuten in der Öffentlichkeit verbringen zu können:
Borstel: Das ist eine Strategie, dass wir uns langsam wieder gewöhnen an völkische, rassistische, vielleicht auch nationalsozialistische Elemente oder Teilbereiche.
Man kann das vielleicht mit einem Beispiel erklären:
Wenn wir uns mal vorstellen, wir hätten eine sehr starke Waffenlobby und die würde uns jeden Tag erzählen, dass Sicherheit nur durch persönliche, individuelle Bewaffnung möglich wäre. Wenn es dieser Waffenlobby gelänge, das Stück für Stück so zu setzen, dass wir das irgendwann glauben.
[Stellen wir uns auch vor, wir hätten Systemmedien, die jeden Tag die Gefahr, die Ungeimpfte für die Gesellschaft darstellen, thematisieren oder einen menschengemachten Klimawandel beschwören oder Systemmedien, in denen von der Diskriminierung von Frauen geschwafelt oder erzählt wird, Geschlecht sei eine Frage der Wahl: Am Ende glaubt das jemand …]
Wahrscheinlich würden wir uns dann einerseits bewaffnen. Mit ziemlicher Sicherheit gäbe es mehr Gewalt und wir würden dann auch eine Politik befürworten, die genau diese Bewaffnung eben auch ja finanziert und fördert.
Diese Idee verfolgt eben die AfD auch: Dass wir uns Stück für Stück an völkische Ideologie-Elemente gewöhnen. Dass es irgendwann normal ist für uns, dass es sie gibt, und darauf aufbauend dann auch Politik zu machen. Das ist eine Strategie der kulturellen Subversion mit Provokationen einerseits, aber auch mit einem Opfermythos zu arbeiten andererseits, damit wir uns daran gewöhnen. Damit dauerhaft eine völkische Politik darauf aufgebaut werden kann.”
Das ist die Steigerung von Aberwitz:
Die Strategie der AfD, die Borstel sich einbildet, zu kennen, vermutlich ist ihm im Traum Maximilian Krah erschienen, besteht also darin, drei Worte zu benutzen, deren geschichtliche Bedeutung kaum mehr jemand kennt, um diese geschichtliche Bedeutung, die kaum mehr jemand kennt, bei denen, die sie nicht kennen, salonfähig zu machen, was allerdings notwendig voraussetzt, dass diejenigen, bei denen etwas salonfähig gemacht werden soll, die geschichtliche Bedeutung dessen, was salonfähig gemacht werden soll, kennen.
Indes, sie kennen sie nicht.
Sie hören also etwas, was sie in seiner Bedeutung nicht kennen und über dieses Hören von etwas, das sie nicht zuordnen können, stellt sich bei ihnen die Überzeugung ein, dass eine völkische Politik eigentlich eine gute Sache ist, auch wenn sie nicht wissen, was eine “völkische Politik” heute eigentlich bedeuten soll.
Diese Pseudo-Argumentation von Borstel ist so wirr und absurd, dass sie selbst jenseits der reductio ad absurdum und im Bereich der Wirniss von Aussagen angesiedelt ist, von denen man einfach nicht mehr weiß, was man dazu sagen soll.
Die einzige Möglichkeit, diesen Blödsinn zu rationalisieren, besteht im Essentialismus, in der Annahme, dass den Worten “Alles für Deutschland” deshalb, weil sie im Tausenjährigen Reich und der Weimarer Republik benutzt wurden, eine Essenz, eine ureigene Boshaftigkeit innewohnt, die, wie ein Virus, denjenigen befällt, der sie hört, ihn zum willenlosen Deppen unter dem Bann dieser drei Worte macht.
Nun, das wäre normalerweise eine “Erklärung”, die eine Freifahrt ins Irrenhaus zur Folge hat.
Aber was ist heute schon noch normal…
oder umsonst?
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‘Alles für Deutschland’ war mir aus dem Schulunterricht und aus etlichen Büchern bekannt, auch das es eine Losung der SA war..
Was ich nicht wusste ist der Umstand, daß es verboten ist es vor einer Gruppe von Menschen auszusprechen !
Wann war dieser Schulunterricht? Welche Bücher waren das?
Mir war das bis zu dieser Skandalisierung nicht bekannt. Aber ich habe eben auch keinen NS-Fetisch, daß es mich groß interessieren würde, was die damals für Parolen hatten. – Davon abgesehen behaupten einige, der inkriminierte Slogan wäre auch beim Reichsbanner, der SPD-Kampfgruppe, üblich gewesen. Und nun?
Wo leben wir denn, wenn man nicht mal mehr sagen darf “Alles für Deutschland”?
Dabei ist es doch völlig egal wer oder was diesen Satz schon irgendwann mal früher gebraucht hat.
Wir sind zu einem linksrotgrün versifften Shithole-Land geworden.
Weil die allermeisten Worte Ihres Artikels auch von Nazis benutzt wurden, solle er verboten werden, wie überhaupt die deutsche Sprache.
Bei der Bosheit von der AAS und anderen Linken lässt sich sicher einen Bezug von der Abkürzung ARD zu Nazideutschland konstruieren.
Vielleich gab es eine Organisation (oder man bildet es sich ein)
“Antisemitische Rassisten Deutschland”
Der Slogan “Nichts für uns, alles für Deutschland” war in der deutschen, politischen Szene der Weimarer Zeit weit verbreitet und nicht auf “völkische” Kreise beschränkt. Anders als “Deutschland erwache!” und “Juda verrecke!” war der Satz nie spezifisch nationalsozialistisch. In nat.-soz. Texten und sogar als Gravierung auf einem SA-Dolch ist “Alles für Deutschland!” reiner Beifang, den man auch aus den Texten politisch mäßiger Parteien der Weimarer Zeit herausfischen kann. Dazu kommt noch die Tatsache, auf die Sie anspielen, dass nämlich Höckes angebliche Anleihe bei den _Nazis auf Zuhörer stieß, die keine Ahnung von nat.-soz. Texten haben und auch keine brauchen, die zumindest keine näheren Kenntnisse brauchen, um die totalitären Tendenzen der Gegenwart zu beurteilen.,
–
Im Übrigen taugt “völkisch” nicht als Schreckensbegriff für die Gegenwart, weil der NS zwar zu seiner Zeit entsetzliche Schäden anrichten konnte, aber inzwischen praktisch tot ist. Kleine, nat.-soz. Grüppchen in Deutschland und Österreich ändern nichts daran. Wie alle totalitären Sekten in nicht gleichgesonnenen Milieus müssen sie sich soweit wie möglich abschotten, um ihr Weltbild überhaupt aufrecht erhalten zu können. Der “klassisch”-romanische Faschismus ist heute allenfalls minimal stärker vertreten als der NS.
–
Aber bitte, wenn Höcke in Hörweite eines MS-Journalisten gesagt hätte, “ich geh mal Bier holen”, wäre auch das ein Fall von Volksverhetzung gewesen, denn ganz sicher hat auch mal ein Nazi das gesagt.
Einen neutral patriotischen Slogan wie diesen unter Strafe zu stellen wäre selbst dann schwachsinnig, wenn er ursprünglich eine SA-Losung gewesem wäre! War er aber nicht, sondern vollständig zitiert:”Nichts für uns – alles für Deutschland!” war eine Parole des Reichsbanners Schwarz-Rot-Gold , einer Kampforganisation von SPD und DDP zur Verteidigung der Weimarer Republik gegen ihre Feinde von links und rechts!
Gibt es eigentlich eine Liste von Wörtern und Sätzen, die nicht gesagt werden dürfen?
Ich frage für einen Freund.
Hab das schon mal vorgeschlagen… spätestens jetzt wo die USA nicht mehr Englisch sondern unser seliger A…f heißen soll.
zB ist ja Dirndl voll national und Zöpfe und gutes Benehmen. Ganz rechts ist ja zuhören und argumentieren….hab ich gehört
Bestimmt. Aber sie enthält dann mit Sicherheit keine sozialistischen oder stalinistischen Parolen.
Komisch, dass DAS niemandem auffällt…
Eine bessere Werbung gibt es doch eigentlich nicht, wenn das also der Gipfel der rechtsextremen Umtriebe der AfD/Höcke sein soll und medial breitgetreten wird.
Deshalb hat man vor Monaten auch – als das Thema neu aufkam – in den Medien zunächst kaum finden können, wie denn der genaue Wortlaut dieses Spruches ist.
Man könnte auch alle Worte verbieten, die der Führer oder seine Subführer je benutzt hatten, sowie Entbindungen am 20. April verhindern.
Die Überschrift “Alles für Deutschland” findet sich uA im SPIEGEL vom 08.09.2023, der Text ist von Stefan Kuzmany. Er belobudelt darin Kanzler Scholz und seinen “Deutschland-Pakt”. Dieser Versuch einer PR-Aktion ist verschollen, über den Titel-Satz hat sich niemand echauffiert.
Der Fall harrt eines Anklägers.
Gutes Beispiel. Es gäbe bestimmt noch Dutzende mehr, wenn man nur ein bißchen danach gräbt.
Motto:
“Wir treiben den Feind nicht in die Flucht, sondern in den Wahnsinn” – Lisa Eckhart
Ja, der Versuch einen in den Wahnsinn zu treiben, ist diese Sprachverbotspolitik. Ob Genderpronomen oder Inkriminieren gewöhnlicher Sprüche, es sind Geßlerhüte, die die Leute von eigenen Wortfindungen abhalten sollen.
Bei einer Aburteilung von Höcke hätte ich eine funktionierende Idee zur Verkleinerung des Deutschen Bundestags.
Mit geeigneter Software alle Reden von Nazi-Größen digitalisieren, Selbiges auch mit allen aktuellen Bundestagsreden.
Die dann erfolgreiche Plagiatssuche würde manchen Sitzplatz im Bundestag freimachen.
Denen würden wohl auch die Ersatzkandidaten ausgehen.
Irgendwo an der Fassade dieses Gerichts in Halle – unter einem der Fenster – steht in Stein gemeißelt: “JEDEM DAS SEINE”
ja – und der war gut – ich habe mich richtiggehend verschluckt !
Aber die Einser-Juristen merken da nichts !
Immerhin – mit dem Vorfall habe ich meine Popcorn-Vorräte etwas geschont !
In der Gustav-Anlauf-Straße direkt gegenüber der Mündung Großer Sandberg.
Adolf hatte die Shuhgrösse 41.
16% der deutschen Männer haben auch die Schuhgrösse 41.
Sofort alle vor Gericht bringen!
bei einer antideutschen Besatzungsregierung und ihrer willfährigen Justiz sind diese Worte natürlich ein Ärgernis – und sie nutzen ihre Macht !
„Von Lord Acton stammt der bekannte Ausspruch ‚Macht korrumpiert‘. Weniger bewusst ist uns, dass die Macht häufig auch dumm macht und Torheit erzeugt; dass die Macht, Befehle zu erteilen, häufig dazu führt, das Denken einzustellen; dass die Verantwortlichkeit der Macht in dem Maße schwindet, wie ihr Handlungsspielraum wächst.“
Ich habe an anderer Stelle gelesen, dass es zum § 86a
“Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger und terroristischer Organisationen” keine Liste oder eine Aufstellungen dessen gibt, was da eigentlich verboten ist. Wenn man als Nichtjurist nicht erkennen kann, was tatsächlich verboten ist, um sich danach zu richten, wie kann das denn Recht sein? Ich weiß nicht, was ich nicht darf und muss es darauf ankommen lassen und riskieren, ggf. Jahre im Knast zu schmoren? Für ein paar Worte?
Die #Völkischen# hatten sich übrigens – streng nominalistisch – gegen Ende des 19. Jahrhunderts selbst so genannt. Sie hätten sich auch anders nennen können. Ihr Anliegen war es, auf die Schattenseiten der Industrialisierung hinzuweisen. Sie waren die ersten Kritiker der Moderne. Deshalb bedeutet #völkisch# anti-modernistisch. Im Gegensatz zu den Nazis, die Ausdruck der Moderne waren und auf moderne Technik gesetzt hatten. Werden die Richter in Halle wohl kaum wissen.
Ich habe eher den Eindruck, dass FÜR Deutschland zu sein an sich verboten ist; anders kann ich mir die gegenwärtigige Politik und den Mainstream nicht erklären.
Nun ja, über einen Borstel muß man sich nicht unterhalten.
Aber es ist auch schwierig bzw. nicht wirklich lösbar festzustellen, was Björn Höcke ist und ob und was er mit bestimmten Formulierungen beabsichtigt.
Ich würde wie er nicht reden. Und zwar allein schon deshalb nicht, weil ich ja wüßte, was viel zu gefährlich und zweideutig ist. “Alles für …” wäre für mich gefühlsmäßig tabu, auch wenn ich nicht wüßte, dass es eine SA-Parole war.
Was Höcke beabsichtigt hat, das kann man nicht wissen und damit auch nicht objektivieren (auch Borstel nicht). Auch kein Gericht.
Und genau deshalb darf ein Rechtsstaat dieses Verfahren nicht führen. Und weil es geführt wird, ist die BRD eben kein Rechtstaat.
Sie war es aber noch nie, da es niemals Grundlage eines Rechtsstaats sein kann, wenn die Wahrheit in der Geschichte (in keinem Fall) nicht nur den Historikern, sondern Politik und Justiz überlassen wird.
Da es in einem Fall der Geschichte aber anders ist, war und ist die BRD kein Rechtsstaat.
Die Frage ist, ob das Verfahren überhaupt einen objektiven Gegenstand haben kann.
Der könnte eigentlich nur darin bestehen, ob die Worte “Alles für Deutschland” strafbar sind oder nicht. Jedwede Interpretation dieser 3 Worte ist nicht objektiv zu erbringen. Es kann nur relevant sein, ob diese 3 Worte strafbar sind. Wenn, wäre das absurd.
Ich bin gespannt, wie die Verteidigung das anpackt.
Der Borstel hat insofern recht, als Höcke durchaus versucht, bestimmte Inhalte, die die Nationalsozialisten für sich vereinnahmt haben, indem sie sie propagandistisch nutzten, positive Inhalte, aus dem Klauengriff derer zu befreien, die diese positiven Inhalte verachten und unter Hinweis auf diesen Mißbrauch danach trachten, sie dem Volk zu verbieten. Ich halte das unter taktischen Gesichtspunkten mitunter für unklug, wenn auch für grundsätzlich richtig. Die Liebe für das Eigene, die Heimat, die eigene Kultur und die eigene Nation, ein Bewußtsein für die eigene Abstammung, die Familie, die Fähigkeiten und Berufe der Vorfahren und der Stolz auf ihre Talente und Errungenschaften ist gut. Diejenigen, die Aussagen wie “alles für Deutschland” oder das uralte “suum cuique”- “jedem das Seine”- kriminalisieren wollen, weil die Nationalsozialisten sie einst in den Dienst ihrer Bewegung gestellt haben, sind dieselben, die das alles verächtlich machen, gar verbieten wollen. Das “Wir”- Gefühl hat große Macht, deshalb wird es ja von den Linken immer im Munde geführt, und über Identität schwätzen sie auch und bieten einen schäbigen Ersatz unter diesem Label an. Höcke hat eine zutreffendere Vorstellung davon, wo Identität zu finden ist. Unser “Wir” muß man nicht erfinden oder betonen, es ist schon da!
Noch drei Worte. “Jedem das Seine” stand am Eingang von KZs, Dachau, Theresienstadt und meherer Anderer.
Und am Eingang des LG Halle in Stein gemeißelt wo jetzt über andere drei Worte “verhandelt” wird.
Man lade sich den Bericht des Verfassungsschutzes zu verbotenen Symbolen und Parolen – und siehe da, obschon die Broschüre 86 Seiten stark ist, die Parole “Alles für Deutschland” findet sich nicht. Auch nicht “Deutschland, Deutschland, über alles, über alles in der Welt”, die man tatsächlich problematisieren kann.