Erinnerungskultur: Hate Speech aus dem Jahre 1914 [Hassgesang gegen England]
Wieder einmal sind Erinnerungsfeierlichkeiten beendet, das staatlich verordnete und inszenierte Erinnern an vorgegebene Inhalte. Einmal mehr ist die Welt in die Guten, die sich richtig und an das Richtige erinnern, und die Bösen, an deren Verfehlungen man sich erinnert hat bzw. die heute leben und denen nachgesagt wird, dass sie sich nicht richtig erinnern würden, eingeteilt worden.
Nun ist die „Erinnerungskultur“, die gerade wieder beschworen wurde, eine höchst selektive Erinnerungskultur, die wie alle Inszenierungen auf einer geradezu primitiv vereinfachten Teilung der Welt in Gute und Böse basiert. Überhaupt scheint sich deutsche Erinnerungskultur durch eine Binarität auszuzeichnen, die mit der so häufig beschworenen Diversität ebenso wenig wie mit den historischen Fakten vereinbar ist.
Die alte Erzählung vom Herren- und vom Untermenschen ist in viele, gleichermaßen rudimentären und primitiven Erzählungen von Guten und Bösen, Kolonialisten und deren Opfern, Sklavenhändler und Sklavenvölkern, linken Widerstandskämpfern und rechten Nazis, Europäischer Union und Volksgemeinschaft usw. präsent. Die Primitivität, die sich davon nährt, dass diejenigen, die die Dichotomien verbreiten, weitgehend bar jeder Kenntnis dessen sind, worüber sie sich aufregen, ist dieselbe geblieben.
Post-Kolonialisten erregen sich über die Untaten der Kolonialherren und fragen sich nicht eine Sekunde, wie es Völkchen von wenigen Millionen, Briten, Franzosen, Holländern, Belgiern, selbst Deutschen, möglich gewesen sein soll, Völker, die ein Vielfaches an Bevölkerung vorzuweisen hatten, zu beherrschen, zu unterjochen. Die Antwort, die naheliegt, fällt den post-kolonialistische Erregten nicht ein, denn dass wenige weiße Herrenmenschen die vielen, technologisch zurückgebliebenen z.B. Herero und Inder zu unterdrücken im Stande waren, gilt ihnen als nicht zu hinterfragende Gewissheit. Dass sich Kolonialherren kaum hätten halten können, wenn sie nicht die Unterstützung bestimmter Schichten vor Ort gehabt hätten, kommt ihnen nicht einmal im Traum in den Sinn.
Dass die Volksgemeinschaft eine alte, linke, eine sozialistische Idee darstellt, deren Zeil darin bestand, dem Fortschritt, der von Darwin als unausweichlich beschrieben wurde, eine gemeinschaftliche Hoffnung bei zu gesellen, als deren Ergebnis sich Volkes Wille im Staat verkörpert, weiß heute keiner, der sich über den Begriff erregt.
Dass Antifaschismus sich gegen die faschistische Bewegung Italiens, die Nationalsozialisten Deutschlands und das kommunistische System in Russland gerichtet hat und eine bürgerliche Bewegung, die gegen den totalen Durchgriff des Staates und die Beseitigung von Individualrechten opponierte, war, ist denen, die den Begriff heute lauthals in die Welt schreien, unbekannt.
Dass afrikanischer Sklavenhandel keine Erfindung der Europäer ist, sondern eine afrikanische Tradition, die vor allem von den Arabern aus dem Norden entwickelt und zumeist mit Hilfe afrikanischer Könige umgesetzt wurde, dass Europäer und Nordamerikaner ohne die zumeist arabischen Zwischenhändler keine Sklaven hätten kaufen und verkaufen können, ist denen, die sich heute für die Sünden der Ururururgroßeltern entschuldigen weder bekannt noch wollen sie es wissen.
Die im englischen als „social justice Warriors“ bezeichneten Gutmenschen, basieren ihre Kampagnen auf ihrer aktuellen Einbildung, auf dem, was dem psychologischen Nutzen, den sie mit ihren Kampagnen erreichen wollen, am zuträglichsten ist, nicht auf historischen Fakten und schon gar nicht auf historischen Fakten, die in einen historischen Kontext eingeordnet werden.
Sie benennen Straßen in Berlin um. Tilgen die angeblich Bösen und ersetzen sie mit angeblich Guten. Sie agitieren gegen die Rechten und sind den Rechten, die es historisch gegeben hat, dabei oft näher als die vermeintlich Rechten es sind, gegen die sie agitieren.
Sie erfinden vermeintlich ganz neue Narrative, Hate Speech, in der festen Überzeugung, dass es Hate Speech vor der Erfindung des Begriffs nicht gegeben hat, und sie schäumen vor Wut darüber, dass es in Europa noch Länder gibt, in denen eine Mehrzahl der Bevölkerung die Idee individueller Grundrechte und die Idee einer Selbstbestimmung als nationale Gesellschaft ernst nimmt.
Ein Leser, ein belesener Leser hat uns heute mit einem Hinweis nicht nur auf die Idee zu diesem Post gebracht, sondern mit Material von Stefan Zweig versorgt, das zeigt, dass die, sagen wir der Einfachheit halber kenntnislosen Aktivisten, die heute gegen dies und jenes agitieren, ohne von Diesem und Jenem auch nur die Spur einer Ahnung zu haben, auch keine neuere Erscheinung sind. Dummheit als Grundlage von Erregung und nachfolgendem Aktivismus gab es bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts, als Freude und Hysterie über den Beginn des Ersten Weltkriegs ein seltsames Konglomerat eingegangen sind, zu dem Zweig schreibt:
„Man bekämpfte Frankreich und England in Wien und Berlin auf der Ringstraße und der Friedrichstraße, was bedeutend bequemer war. Die französischen, die englischen Aufschriften auf den Geschäften mussten verschwinden, sogar ein Kloster ‚Zu den englischen Fräulein’ den Namen ändern, weil das Volk sich erregte, ahnungslos, dass „englische” die Engel und nicht angelsächsisch meinte.” (Stefan Zweig: Die Welt von Gestern. Erinnerungen eines Europäers).
Damit nicht genug. Auch Hate Speech ist keine Erfindung des digitalen Zeitalters wie viele meinen, die beklagte Verrohung des öffentlichen Diskurses, wie es heute heißt, ist entweder eine zyklisch wiederkehrende Erscheinung oder eine Grundströmung, die nie verschwunden ist.
Ernst Lissauer, ein deutscher Lyriker und Publizist, für Zeitgenossen der “deutscheste aller jüdichen Dichter”, selbst für untauglich befunden, um am Ersten Weltkrieg, an dessen Teilnahme er auf Basis der Freiwilligkeit interessiert war, aktiv zu partizipieren, hat diese Schmach der physischen Untauglichkeit, mit staatsdienlicher Lyrik zu überdecken versucht. Je größer die empfundene Schmach, desto heftiger schon damals die Reaktion. Lissauers „Hassgesang gegen England“ ist ein Zeugnis davon zu welch‘ extremer Anbiederung vermeintlich intellektuelle Menschen schon damals in der Lage waren. Es ist zudem ein Beleg dafür, dass „Hate Speech“ keine moderne Erscheinung ist und ein Indiz für die Provenienz dessen, was heute als Hate Speech bezeichnet wird.
Was schiert uns Russe und Franzos
Schuß wider Schuß und Stoß um Stoß
wir lieben sie nicht
Wir hassen sie nicht
Wir schützen Weichsel und Wasgaupaß
Wir haben nur einen einzigen Haß
Wir lieben vereint, wir hassen vereint
Wir haben nur einen einzigen Feind
Den ihr alle wißt, den ihr alle wißt
Er sitzt geduckt hinter der grauen Flut
voll Neid, voll Mut, voll Schläue, voll List
durch Wasser getrennt, die sind dicker als Blut
Wir wollen treten in ein Gericht
einen Schwur zu schwören, Gesicht in Gesicht
einen Schwur von Erz, den verbläst kein Wind,
einen Schwur für Kind und für Kindeskind.
Vernehmt das Wort, sagt nach das Wort
es wälze sich durch ganz Deutschland fort:
Wir wollen nicht lassen von unserm Haß
Wir haben alle nur einen Haß
Wir lieben vereint, wir hassen vereint
Wir haben alle nur einen Feind:
England
In der Bordkajüte, im Feiersaal
saßen Schiffsoffiziere beim Liebesmahl
wie ein Säbelhieb, wie ein Segelschwung
einer riß grüßend empor den Trunk
knapp, hinknallend wie Ruderschlag
drei Worte sprach er: „Auf den Tag!“
Wem galt das Glas?
Sie hatten alle nur einen Haß.
wer war gemeint?
sie hatten alle nur einen Feind:
England
Nimm du die Völker der Erde in Sold
baue Wälle aus Barren von Gold,
bedecke die Meerflut mit Bug bei Bug
du rechnetest klug, doch nicht klug genug
Was schiert uns Russe und Franzos´:
Schuß wider Schuß und Stoß um Stoß!
Wir kämpfen den Kampf mit Bronze und Stahl
und schließen Frieden irgend einmal
DICH werden wir hassen mit langem Haß
wir werden nicht lassen von unserm Haß
Haß zu Wasser und Haß zu Land
Haß des Hauptes und Haß der Hand
Haß der Hämmer und Haß der Kronen
drosselnder Haß von siebzig Millionen
Sie lieben vereint, sie hassen vereint
Sie haben alte nur einen Feind:
England
Dieses „Lied“ fand übrigens Eingang in den schulischen Unterricht.
Der Hass gegenüber dem Vereinigten Königreich, der sich in Kommentarspalten von Mainstream-Medien mit Bezug auf die Häresie des Brexits Bahn bricht, steht somit in einer historischen Kontinuität und wie damals, so hassen auch heute diejenigen am meisten, deren Geist am wenigsten von irgend einer Kenntnis getrübt ist.
Dass „Idioten“, wie man zu Zeiten von Charles Dickens noch sagen konnte, ohne die Gesinnungspolizei auf den Plan zu rufen, die darüber wacht, dass kein Ableismus begangen wird, dass die geistige Geringleistung, die nach gängiger Definition bei einem IQ von 70 (in absteigender Folge) beginnt, nicht als solche bezeichnet wird, denn wie wir alle wissen sollen, sind alle Menschen gleichwertig, dass „Idioten“ optimale Werkzeuge in den Händen von Provokateuren, Saboteuren, von Terroristen sind, weil sie sich perfekt instrumentalisieren lassen, um für eine „gute Sache“ zu kämpfen, weil sie ihre (nicht vorhandene) Ratio nicht zur Vorsicht gemahnt und ihr Verstand nicht in der Lage ist, das Unrecht der eigenen Taten einzusehen, das hat schon Charles Dickens in seiner Novelle Barnaby Rudge beschrieben. Sie sei all denen anempfohlen, die derzeitigen Inszenierungen, in denen Kinder zu Experten in Klimafragen und sonstigen Dingen des aktivistischen Kampfes aufgebaut werden, mit Wohlwollen gegenüberstehen.
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England ist das denkbar schlechteste Beispiel. Es gibt eine profane Geschichte für das Volk, eine für die Politik und eine für die, die die Welt in Wirtschaftszonen und untereinander aufteilen. Wer führt(e) Krieg, gegen wen und warum? England, Deutschland, Amerika und Russland haben eines gemeinsam, sie stell(t)en nur die Regierungen, die Armeen, und das Waffenarsenal. Und noch etwas haben sie gemeinsam, die Finanziers und die Waffenlieferanten.
Danke für diesen Hinweis. Es gibt einen (ca. 40 Jahre alten) dtv-Sammelband mit vielen anderen Dokumenten der dt. Propaganda aus WK1, darunter auch gegen England. Ferner empfehle ich von Karl Kraus “Die letzten Tage der Menschheit”, eine dramatische Szenenfolge, die weitgehend auf tatsächlichen Ereignissen und Zitaten aufgebaut ist, und das dürfte ganz besonders für diejenigen zutreffen, die England betreffen.
Hate speech hat in der Tat eine lange Geschichte, Zitate von z.B. Augustinus, Voltaire und Nietzsche wären heute unter Zensur. WK I. erzeugte einen Höhepunkt der Hasstiraden vom Ausland (Vansittart-Parolen, Germania esse delendam), leider auch von deutschen Emigranten. Hass auf die eigene Nation wurde zur deutschen Eigenschaft, und bis heute zur Tradition.
D. ist das einzige Land, das fremde Opfer ehrt und die eigenen Helden verleugnet, oder gar schmäht. Ayn Rand sagte dazu (in einem anderen Zusammenhang, aber treffend) folgendes: „Unsere Helden sind keine intellektuellen Größen wie Isaac Newton und Albert Einstein, sondern Opfer, wie Anne Frank und Carl von Ossietzky. Die Insassen der Asyle werden uns weiterführen, nicht philosophische Giganten – das Leiden, nicht die Vernunft ist der überragende Wert.“
Die moderne Literatur- und Medienlandschaft ist verseucht von gefälschter und apologetischer Geschichte. Die Wahrheit ist leicht greifbar, aber mittlerweile gefallt sich der Bürger in seiner Schuld-und Sühne-Rolle, sonst müsste er ja wieder umdenken.
Das Zitat von Ayn Rand ist hochinteressant. Ich vermute, sie meinte das kritisch. Und ich stimme dem zu.
Wenn wir uns immer an den Opfern orientieren werden wir ein Opferdenken entwickeln das eigene Agency ablehnt oder gar nicht mehr versteht. Ich bin immer versucht dabei an die späte Antike mit dem Einbruch der christlichen Philosophie zu denken die massivst das Opfer betonte und die römische Virtus ablehnte. Für Westrom der Untergang, für Ostrom der Niedergang.
Hallo Bill,
ja, das war kritische gemeint (in dem Altruismus sah sie den Hauptfeind einer gerechten Gesellschaft).
“…christlichen Philosophie zu denken die massivst das Opfer betonte…”
Eines der gravierenden Merkmale (und Strategie) des Judeo-Christentums.
HG
Daß ein Irrsinn solche Ausmaße annehmen kann, so wie er zur Zeit durch Deutschland tobt, habe ich nicht für möglich gehalten. Und wie mir scheint, ist ein Ende noch lange nicht in Sicht.
Betrachte ich meine Geschichtskenntnisse, dann bleibt bei mir der Eindruck zurück, daß sich die Menschheit in den letzten Jahrtausenden kulturell kaum weiter entwickelt hat. (Zumindest was die geistige Reife betrifft.)
Die heutigen Barbareien unterscheiden sich von den alten nur in einem: Sie sind lediglich effektiver geworden.
Ob man es sagen darf oder nicht, egal. Leute die gegen ein Volk, Nation – nenne man wie man es will – solche Gefühle entgegenbringt, sind wahrlich Idioten. Irre, die man vorsichtshalber einsperren sollte. Denn man weiß nie, wann der Irrsinn zur Tat wird. Ich als Mensch, als Jüdin hasse die heute lebenden Deutschen nicht. Sie tun mir eher leid. Denn man redet ihnen Schuldgefühle ein für etwas, wofür die Heutigen nichts können. Verantwortung, ja das haben sie. Aber keine Schuld für die Vergangenheit. Ich hasse auch die Araber nicht, nur ihre politischen und geistlichen Führer, die ihr Volk verrückt machen, in die Irre führen. Aber das Volk? Fällt mir nicht ein. Ich bedaure sie eher, weil sie von Kind an einer schlimmen Gehirnwäsche ausgesetzt sind – ganz unabhängig vom Israel-Palästina-Konflikt auch.
lg
caruso
Wenn die Regierungen sich zum Krieg entschließen, sind ganz andere Maßstäbe anzulegen als in Nichtkriegszeiten, “Frieden” zu sagen, getraut man sich ja gar nicht mehr. In letzteren kann die Vernunft und Menschenliebe regieren.
Wenn der Einzelne aber gezwungen ist, mit den tödlichsten Instrumenten sein Gegenüber umzubringen, entgegen dem natürlichen Empfinden der großen Mehrheit der Menschen,
dann sorgt die Regierung auch für Haß, damit der beschlossene oder aus Verzweiflung notwendige Krieg stattfinden kann. Und geradeso, als sich heute ausreichend viele Menschen für die regierungsnahe Prügelmiliz der Antifa finden, finden sich in ausreichend großer Zahl Schriftsteller und sogar Dichter (wie ILJA EHRENBURG), die auf Anordnung Haßgesänge entwerfen, wenn die Regierung sie fordert. Mob gibts immer, auch unter Intellektuellen, aber entschlossene Fundamentalpazifisten sind selten.
Und dennoch: Es gibt viele tröstliche Geschichten darüber, wie auch im blutigsten Krieg die Menschlichkeit sich durchsetzt gegen den kunstvoll angerührten Haß. Eines der besten Beispiele dafür ist die “Kriegsweihnacht 1914”, als deutsche Soldaten am Weihnachtsabend aus den Gräben gestiegen sind und mit den jenseits der Front lagernden Engländern friedlich Weihnachten feierten.
Über Haßtiraden in Kriegszeiten darf man sich also nicht wundern, sie sind für viel Geld erzeugt von geübten Propagandisten in wissenschaftlich fundierten Ministerien und Abteilungen.
Oder wird gar der Haß gegen Andersdenkende (vorgestern “Kommunisten”, heute “die Rechtspopulisten”) auch heute von regierungsnahen Eliten erzeugt und geschürt?
Dann allerdings wäre der heutige Zustand nicht mehr als “Frieden” zu bezeichnen. Dann müßte man noch schärfer differenzieren:
Haß, der auch heute von den Herrschenden erzeugt wird, und Haß, der auf persönliche Unzulänglichkeit der Menschen zurückgeht.
Zyniker, Schuft der mit seiner mangelhaften Wahrnehmung die Welt so sieht wie sie ist und nicht, wie sie sein sollte. (Ambrose Bierce, noch vor 1914…)
Wer die Massen verführt, wird ihr Held, wer die Massen aufklären will, ihr Opfer. (Gustave Le Bon)
Dass die Kolonialmächte “Völkchen” waren im zahlenmäsigen Verhältnis zu den Beherrschten, hält, außer vielleicht für Großbritannien, einer historischen Nachprüfung schwerlich stand. Vor 100 Jahren hatten Deutschland und Frankreich zusammen ziemlich exakt so viele Einwohner wie das gesamte Schwarzafrika.
Und wie viele der jeweiligen Bevölkerung waren als Kolonialtruppe eingesetzt? Alle? Wer war dann noch Bevölkerung in D und F?