Moral-Offensive der SPD
rp,Nach Unterlagen, die ScienceFiles vorliegen, plant die SPD eine Moral-Offensive. Ziel ist es, Reste überkommener Moralvorstellungen zu beseitigen und die 89er Revolution zu vollendenen, wie aus den Dokumenten hervorgeht.
Der Fall Edathy ist von der SPD-Führung inszeniert. Dies geht aus internen Unterlagen hervor, die uns vom österreichischen Verfassungsschutz zugespielt wurden. Letzterer ist in einer verlassenen Berghütte nahe dem Achernsee auf die Unterlagen und ein Notebook mit Bundesadler gestoßen. Derzeit sind die Verfassungsschützer noch dabei, sich durch die Bilder auf dem Notebook zu klicken, so dass das schriftliche Material noch nicht gesichtet werden konnte. Soweit uns dieses Material vorliegt, werden wir die Sichtung übernehmen.
Die Unterlagen sind 795 Seiten stark und beinhalten Stellungnahmen und Vorschläge verschiedener Bundestagsabgeordneten sowie eine Image-Strategie, eine so genannte Moral-Offensive, deren Inhalt eine Guerilla-Marketing-Agentur erarbeitet hat.
Wir konnten in der Kürze der Zeit, die uns zur Verfügung steht, nur die Unterlagen zur Moral-Offensive auswerten. Daraus geht hervor, dass die SPD plant, sich ein neues Moral-Image zu geben. Die SPD will Partei der Moral werden, wobei Grundlage des Plans eine Umwidmung des Begriffs der Moral ist. Wie dies mit dem Begriff der Gerechtigkeit bereits gelungen sei, so soll auch für den Begriff der Moral ein neuer Inhalt geschaffen und besetzt werden.
Moral ist demnach keine Vorstellung mehr, die das Handeln von Individuen an Kriterien bindet. Vielmehr soll Moral zur entpflichtenden Freiheit der Handlung des Einzelnen weiterentwickelt werden. Normen, die individuelles Handeln anleiten, seien generell abzulehnen, sofern sie nicht die Selbsterhaltung zum Gegenstand hätten. Folglich solle Moral neubestimmt werden als “alle Handlungen umfassend, die die volle individuelle Handlungsfreiheit gewährleisten und der Selbsterhaltung dienen.” Dabei wird Selbsterhaltung als Recht auf ein Leben ohne finanzielle Probleme definiert.
Die neue Morallehre lehnt sich dabei an das “Erkenne Dich selbst!” von Kant an, reduziert die von Kant beschriebene moralische Vollkommenheit im Hinblick auf die von Kant definierten Pflichten Selbsterhaltung, Wahrhaftigkeit und Selbstachtung jedoch um die beiden zuletzt genannten Pflichten.
Auf diese Weise wollen die Genossen zum Meinungsführer in Sachen Moral werden. Ihr Ziel besteht darin, den öffentlichen Diskurs darüber, was moralisch ist und was nicht, zu bestimmen und althergebrachte Normen, wie Anstand, Ehrlichkeit, Würde oder sonstige überkommene Normen durch eine normative Rationalität des Nützlichen zu ersetzen. Dabei erfolgt die Bestimmung der normativen Rationalität des Nützlichen mit Bezug auf die von Robert Michels schon 1911 definierten, ehernen Ziele der Sozialdemokratischen Partei, die wiederum vom Parteivorstand durch einfaches Mehrheitsvotum anzunehmen sind.
Der Fall Edathy ist vor diesem Hintergrund als Präzedensfall lanciert worden, mit dem erstmals die engen Grenzen der überkommenen Moralität beseitigt werden sollen. Dabei sei das Ziel, so geht aus dem Image-Papier hervor, Moral so auszuhölen, dass nicht mehr das öffentliche Ausleben einer eher merkwürdigen sexuellen Orientierung, die man in vormodernen Zeiten mit Päderastie in Verbindung gebracht habe, diskutiert werde, sondern die Frage, ob die Staatsanwaltschaft ein Recht habe, das Herunterladen von Bildchen auf Bundestagscomputer zu untersuchen.
Auch der Fall des SPD-Mitglieds im Berliner Abgeordnetenhaus, André Schmitz, wurde von der SPD-Führung inszeniert, wie aus den Unterlagen hervorgeht. Die Informationen über seine Steuerhinterziehung wurden gezielt an die Öffentlichkeit geleakt, um dann demonstrativ nichts tun zu können. Ziel ist abermals, das moralische Fundament, auf dem die generelle Verurteilung von Steuerhinterziehung stehe, zu beseitigen und durch eine moralische Leere zu ersetzen, die die partielle Verurteilung von Steuerhinterziehung, die alle nicht-Politiker zum Gegenstand habe, als Substitut der allgemeinen Steuerhinterziehung ermögliche.
Davon versprechen sich die Genossen nicht nur die Meinugsführerschaft, wenn es darum geht, Fragen der Moral zu beantworten, sie verbinden damit auch die Hoffnung, das ständige Lavieren zwischen dem, was man macht und dem, was man anderen erzählt, dass man machen würde, zu beenden. Es sei auf Dauer nicht auszuhalten, den Wählern zu erzählen, man würde ihre Interessen vertreten, während man nach Nacktbildern von Knaben im Internet suche, nach lukrativen Vortragsreisen browse oder nach der besten Möglichkeit, das eigene Einkommen zu erhöhen und vor der Steuer in Sicherheit zu bringen, fahnde. Um SPD-Abgeordnete nicht zu überfordern, sei es daher notwendig, die moralischen Ansprüche, die an die Abgeordneten gestellt würden, zu kontrollieren.
Wenn Wähler nicht mehr wüssten, was sie erwarten sollen und die entsprechende Erwartungsleere von der SPD-Führung nach praktischer Notwendigkeit gefüllt werden könne, sei es nicht nur möglich, sich selbst dauerhaft als moralischer Führer zu präsentieren, sondern auch, die privaten Vorteilsnahmen problemlos mit dem politischen Amt zu verbinden, da die Notwendigkeit entfalle, den Anschein zu erwecken, man mache etwas anderes als nach dem eigenen Vorteil Ausschau halten und den eigenen Vorlieben zu huldigen.
Edathy und Schmitz sind dabei erst der Anfang einer minutiös geplanten Image-Strategie.
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Diese schöne Satire über die Moralvereinnahmung durch die SPD werde ich meiner Tochter schicken, die “Genossin” ist.
Jetzt mal abgesehen von dem breiten Grinsen, den dieser Beitrag verursacht hat..
Es mag an der Flasche Rotwein liegen, deren Inhalt grad verstoffwechselt wird – ich sinniere gerade..
Was ist eigentlich “Moral”?
Moral scheint mir so beliebig wie ein Farbschema im Computerbetriebssystem. “Themes”. Das kann man so installieren und dann “Des g’hert soo”, “Dat hammer schon immer so jemacht”..
Versuche mal einer, einem Rheinländer (wie mir) das Prinzip der Kehrwoche (bei mi wars nahe Offenburg, Ganz andere Welt!) zu erklären. Wenn da Dreck is, macht man den weg. Aber auch nur, wenn der stört (Rheinland).
Aber jeden Samstag öffentlichkeitswirksam auf der Straße herumzufegen, um dabei gesehen zu werden, ist irgendwie ein ganz anderes Konzept.
Nur so mal als Beispiel.
Hat das was mit Moral zu tun?
Was subsumiert dieser Überbegriff “Moral” eigentlich?
Was ich überall gefunden habe, war etwas Übergeordneteres, von dem ich denke, es wird “Ethik” genannt. Das find ich cool, ‘des kannsch nämme’. (Südbaden). Überall.
Hat da mal jemand eine Begriffsdefinition, mit der ein leicht autistischer Techie wie ich was anfangen kann?
Ich würde gerne mal hier so Schubladen beschriften. Auf die eine schreibe ich “Ethik”, und auf die andere “Moral”. Was tu ich denn jetzt so in die eine, und was in die andere? Wovon reden die Leute da draußen, wenn sie diese Begriffe benutzen?
Eine kleine Hilfestellung für den Techie: Draußen zu kehren, um gesehenh zu werden, fällt unter die moralische Kategorie der Heuchelei. Vielleicht hilft dir das weiter.
Aber vor der eigenen Tür zu kehren, statt über andere Leute Schlechtes zu reden, ist keine Heuchelei, sondern eine ethisch wie moralisch saubere Haltung. Lies mal im NT, dann kann dir geholfen werden.
Für mich bestand der Unterschied zwischen Moral und Ethik schon immer darin, dass erstere im Gegensatz zu zweiterer weder zeit- noch raumübergreifend ist. Die Nazis hatten ihre eigene Moral, die sie erfolgreich verbreiteten, die aber teilweise gegen ethische Werte verstiess. Das erkannte man nach deren Abgang, warf diese zeitlich und räumlich beschränkt gesellschaftlich akzeptierte Morallehre über Bord und suchte nach einer neuen. – Über den Katholizismus sage ich jetzt nichts, um niemanden unnötig vor den Kopf zu stossen. Es gibt sowieso noch genug andere Beispiele, wie etwa dass gegen ein Zinseszins-Schuldgeldsystem moralisch nichts einzuwenden sei, dass Angriffskriege – als “Friedensmissionen” bemäntelt – moralisch nicht zu beanstanden seien, dass das EU-“Parlament” eine demokratische Institution und damit moralisch notwendig sei, und vieles dergleichen mehr.
Auch die obige Satire bestätigt diese Sichtweise. Und schliesslich spricht die Ethymologie (Wort-Herkunftslehre) dafür: die lateinischen “mores” werden m.E. zutreffend gemeinhin mit “Sitten” übersetzt; das sind zeitweilig gültige Wertvorstellungen einer gegebenen Gesellschaft, sehr einfach als Propaganda-Instrument zu (miss-)brauchen.
Der Ethiker kümmert sich nicht um solche, wie ich sie nennen möchte, Modeerscheinungen. Er erkennt und immunisiert sich gegen Propaganda, da er nach allgemeineren Kriterien zur Einordnung geschichtlicher Vorgänge und menschlichen Verhaltens sucht. Immanuel Kant war ein überragender Ethiker. Seinem “kategorischen Imperativ” konnte sich bis heute niemand glaubwürdig entziehen.
Überzeugt Sie das?
Ironie-Tag fehlt 🙂
Abgesehen davon: eine strategische Aushöhlung von Moralität setzt mehr Intellekt voraus, als heute in Summe in der Gesamt-SPD zu erwarten wäre. Das gilt m.E. auch bei anderen grün/links-Themen. War es Mark Twain oder Ambrose Bierce, der sinngemäß anmerkte: Unterstelle nie böse Absicht, wenn Dummheit eine hinreichende Erklärung bietet.
Diese Anmerkung mag für die Marionetten in den politischen Parteien durchaus gelten. Es sollte dabei aber niemals vergessen werden, dass die Puppenspieler, welche die Marionetten bewegen hochintelligent und durchaus auch bösartig genug sind, um doch Absicht unterstellen zu dürfen. So satirisch, wie dieser Artikel villeicht gemeint ist, ist er dann leider doch nicht. Die Verdrehung der Werte und Zusammenhänge ist in vollem Gange und die Verwirrung (z. B. der Identitäten) ist sehr wohl beabsichtigt. Gender-Mainstreaming ist ja schließlich auch kein Aprilscherz, obwohl man das gerne hoffen würde.
Zu einem Schmunzeln reichts, aber es gab auch schon bessere Satieren hier 🙂
Hat dies auf Forum Politik rebloggt und kommentierte:
Moral-Offensive der SPD
Fast wäre ich drauf reingefallen !
Es hätte mich so überhaupt nicht gewundert, wenn über diese “Enthüllung” ein weiterer Beweis angetreten worden wäre, dass die SPD den Boden grundgesetzlicher demokratischer Ordnung längst verlassen & die medienwirksame Selbstdemontage in Eigenregie enthusiastisch betrieben hätte um so der Regierung Merkel auf zwangskollektivistischem Europakurs “alternativlos” und mit “Neuer Euromoral” das Feld zu überlassen….aber wer weiß schon ob uns eine solche Enthüllung in Kürze nicht ohnehin ins Haus steht 😀
Mit breitem Grinsen…