Prof. Dr. Günter Buchholz hat einen Fachartikel an der Fachhochschule Hannover veröffentlicht, der sich – folgt man der Überschrift – mit “Gender Studies – Die Niedersächsische Forschungsevaluation und ihre offenen Fragen” befasst, der sich jedoch bei Lektüre als viel umfassenderer und weitreichenderer, weil weit über Niedersachsen hinausreichender Fachartikel darstellt.
Nun, nach diesem pathetischen Anfang ist es notwendig, die Rechtfertigung für diesen pathetischen Anfang, zu liefern, damit auch dem Trägsten unter den Lehrstuhlplattsitzern in Deutschland Dampf unter dem Allerwertesten gemacht wird.
Günter Buchholz hat einen Aufhänger in seinem Beitrag, einen Bericht, der von der Wissenschaftlichen Kommission Niedersachsen als Evaluationsbericht zur “Geschlechterforschung in Niedersachsen” bezeichnet wird. Es ist dies ein klassischer Fall von Etikettenschwindel, mit dem die Öffentlichkeit absichtlich und mutwillig getäuscht werden soll, denn der Bericht und die Empfehlungen zur Geschlechterforschung ist alles, aber er ist weder eine Evaluation noch etwas, was auch nur entfernt an eine Evaluation erinnert.
Es beginnt damit, dass die Autoren des Werks, Birgit Geissler, Christina von Braun, Ineke Klinge, Birgit Riegraf, Friederike Maier und Ines Weller alle Nutznießerinnnen des Genderismus sind, d.h. auf entsprechenden Lehrstühlen für Gender Studies installiert wurden. Die Evaluation von Gender Studies oder Geschlechterforschung durch Personen, die Gender Studies oder Geschlechterforschung betreiben, gleicht somit dem Unterfangen, die Relevanz und Wirkungsweise von Astrologie durch Astrologen evaluieren zu lassen.
Im vorliegenden Fall ist das einfach.
Evaluationsstudien untersuchen die Konsequenz von etwas. So kann man die Wirkung von Medikamenten untersuchen, in dem man die Personen, die nach Einnahme eines Medikaments gestorben sind, denen gegenüberstellt, die geheilt wurden. Man kann wissenschaftliche Fachdisziplinen, z.B. die Soziologie, im Hinblick auf ihren gesellschaftlichen Einfluss untersuchen, in dem man soziologische Forschungsergebnisse z.B. im Rahmen der Bildungsforschung zusammenstellt und untersucht, welchen Niederschlag diese Forschungsergebnisse in der Bildungspolitik gefunden haben. Das setzt natürlich voraus, dass es überhaupt Forschungsergebnisse gibt. Schließlich kann man Publikationen von Wissenschaftlern in einem Fachgebiet einer Evaluation zu Grunde legen, dieselben auf der Basis einer Reihe von Kriterien wie: empirische Bewährung, wissenschaftliche Reichweite usw. bewerten. Wie auch immer man im Rahmen einer Evaluationsstudie vorgeht, immer wird der Output bewertet, d.h. die Konsequenzen einer Forschung, deren Niederschlag, das, was man auch als Außenstehender als Ergebnis der entsprechenden Forschung wahrnehmen kann. Und selbstverständlich wird das Ergebnis mit den Kosten, die angefallen sind, um es zu erzielen, gewichtet.
Nur bei den Gender Studies und der angeblichen Evaluationsstudie aus Niedersachsen ist dies nicht der Fall. Hier versuchen die Autorinnen wie Günter Buchholz sehr klar und mit Liebe zum Detail darstellt, zu argumentieren, dass die wissenschaftlichen Kriterien, die seit Jahrhunderten genutzt werden, um den Wert einer wissenschaftlichen Forschung zu bestimmen, für Gender Studies nicht gelten. Gender Studies dürfen nicht an ihrem Output bewertet werden, vielmehr sollen Gender Studies am Input bewertet werden: Je mehr Lehrstühle für Gender Studies, desto besser. Je mehr angebliche Wissenschaftler Gender Studies betreiben, desto besser. Dies ist eine äußerst verquere Logik, die an das Verbot, die katholische Kirche zu kritisieren, erinnert, das es im Mittelalter gegeben hat.
Dazu schreibt Günter Buchholz:
“Damit wird der ministerielle Evaluationsauftrag im Hinblick auf Forschungsleistungen (Output) umgedeutet in eine Untersuchung, die zur Stärkung von Forschungs – Input-Strukturen (Stellen,Professuren, unabhängige Institute, finanzielle Mittel) beitragen soll, welche durch den Nachweis von erbrachten Forschungsleistungen weder gerechtfertigt werden können noch sollen.”
Letztlich stellen sich die Gender Studies in der vermeintlichen Evaluations Studie als großangelegter Versuch des Nutznießens auf Kosten von Steuerzahlern dar, so dass Günter Buchholz zu der folgenden abschließenden Evaluation kommt:
“Die Politik ist aus Sicht des Autors aufgefordert, die den Staatsfeminismus ermöglichenden verfassungswidrigen Rechtsnormen aufzuheben und seine Finanzierung umgehend einzustellen; hierbei sind auch Zivilgesellschaft und Justiz gefordert.”
In kurz: Gender Studies sind der Versuch durch die unbelegte Behauptung vermeintlicher Benachteiligung von Frauen, der der Status einer sakrosankten Aussage zugewiesen wird, Steuermittel zu zweckentfremden und in die eigenen Taschen zu leiten. Dazu lagern sich Gender Studierte wie Misteln um Ministerien an, um Förderungen zu erhalten. Dazu ist es zudem notwendig, eine wissenschaftliche Legitimation vorzutäuschen, weshalb Gender Studies an Universitäten installiert wurden. Und da Gender Studies sich zu Wissenschaft verhalten wie Gift zu Gesundheit, schädigen sie die institutionalisierte Wissenschaft, machen sie ganze Fachbereiche lächerlich und führen sie dazu, dass wissenschaftliche Kriterien, für deren Einhaltung gerade in Deutschland schwer gekämpft werden musste, wieder beseitigt werden und die Willkür abermals die Hochschulen Deutschlands mit Beschlag belegt.
Diese Einschätzung ist zu pessimistisch? Sie wird den Gender Studies nicht gerecht? Nun, alle Wissenschaft ist empirisch, und deshalb testen wir unsere Thesen, d.h. nicht wir tun das, sondern Günter Buchholz, und zwar mit einer Befragung, die dazu konzipiert wurde, Gender Studies Betreibern die Gelegenheit zu geben, ihre Wissenschaftlichkeit und ihre Nützlichkeit zu demonstrieren. Die Befragung besteht aus drei Teilen und kann hier als Ganzes heruntergeladen werden.
Wir wollen uns an dieser Stelle auf Teil B beschränken, weil er der Teil ist, mit dem die Wissenschaftlichkeit der Gender Studies steht und fällt. Die Fragen zur Wissenschaftlichkeit der Gender Studies sind die folgenden:
Ein Wissenschaftler, dem derartige Fragen vorgelegt werden, würde sie mit der größten Freude beantworten, zielen die Fragen doch genau auf das, was seine Wissenschaft ausmacht, die Methode, den harten Kern der Theorie, wie Lakatos dies genannt hat, die Zuordnung zu einer bestimmten Forschungsmethodologie, die Art und Weise der Prüfung von Hypothesen usw.
Entsprechend muss man erwarten, dass dann, wenn Gender Studies Betreiber Wissenschaftler sind, sie diese Fragen mit Freude und Leichtigkeit beantworten (können und wollen). Da die Fragen zudem von einem Kollegen einem Professor im Rahmen eines Forschungsprojekts gestellt wurden, ist deren Beantwortung mit um so größerer Motivation von empirisch arbeitenden Wissenschaftlern zu erwarten.
Um die Beantwortung der Fragen, wurden die folgenden Personen gebeten:
- RWTH Aachen, Herrn Prof. Dr. Ernst Schmachtenberg, Rektor
- Frau Prof. Dr. Tanja Paulitz
- Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin, Präsident Herr Prof. Dr. Bernd ReissertFrau Prof. Dr. Kristina Bautze
- Präsident der Goethe-Universität Frankfurt/Main, Herrn Prof. Werner Müller-Esterl
- Frau Prof. Ulla Wischermann
- Präsident der Universität Hamburg, Prof. Dr. Dieter Lenzen
- Frau Prof. Blunck
- Präsident der Universität Hamburg, Prof. Dr. Dieter Lenzen
- Frau Prof. Raasch
- Genderbüro, Frau Dr. Frey,
- Universität Trier, Der Präsident Prof. Dr. Jäckel
- Frau Prof. Dr. Geier
- Universität Basel, Der Rektor Herr Prof. Dr. Piveteau,
- Frau Dr. Ramsauer
- TU Berlin, Der Präsident Herr Prof. Dr. Jörg Steinbach
- Frau Prof. Dr. Sabine Hark
- Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Präsident Herr Prof. Dr. Dr. h.c. Hans-Jochen Schiewer
- Frau Prof. Dr. Nina Degele
- Frau Prof. Dr. Weber, Rektorin der Ernst-Moritz-Arndt Universität Greifswald
- Herr Dr. P. Pohl
- Präsident der Universität Hamburg Prof. Dr. Dieter Lenzen
- Frau Prof. Lembke
- Rektor der Universität Bremen Prof. Dr. Scholz-Reiter
- Frau Prof. Eifler
- Universität Osnabrück – Der Präsident Prof. Dr. Rollinger
- Frau Prof. Dr. Schwarze
- Wirtschaftsuniversität Wien, Der Rektor Herr Prof. Dr. Badelt
- Frau Prof. Dr. Hanappi-Egger
- Universität Bern, Der Rektor Herr Prof. Dr. Täuber,
- Frau Prof. Dr. Schnegg
- Herrn Prof. Dr. Umbach, Präsident der Ostfalia – Hochschule
- Frau Stephanie Zuber
- Ruhr Universität Bochum, Rektor Herr Prof. Dr. Dr. h.c. Elmar W. Weiler
- Frau Prof. Dr. Ilse Lenz
- Frau Prof. Dr. Dienel, Präsidentin der HAWK Hildesheim
- Frau Prof. Dr. A. Müller
- Präsident der Universität Hamburg, Prof. Dr. Dieter Lenzen
- Frau Prof. Schirmer
- Präsident der Universität Duisburg-Essen, Prof. Dr. Radtke
- Frau Prof. Klammer
- Universität Gießen, Der Präsident Prof. Dr. Joybrato Mukherjee
- Frau Dr. Hergenhan
- Universität Wien, Der Rektor Herr Prof. Dr. Engl
- Frau Prof. Dr. Schmitz
- Universität Klagenfurt, Der Rektor Herr Prof. Dr. Vitouch
- Frau Prof. Dr. Wächter
- Herr Prof. Dr. Berger
- Präsidentin der Georg-August-Universität Göttingen, Frau Prof. Ulrike Beisiegel
- Frau Dr. Uta Schirmer
- Universität Bremen, Rektor Herr Prof. Dr.-Ing. Bernd Scholz-Reiter
- Frau Prof. Dr. Christine Eifler
- Universität Oldenburg, Die Präsidentin Frau Prof. Dr. B. Simon
- Präsident der Universität Hamburg, Prof. Dr. Dieter Lenzen
- Frau Prof. Benthien
- Heidelberger Institut für interdisziplinäre Frauen- und Geschlechterforschung,
Frau Prof. Blaettel-Mink, Frau Dr.Kramer - Universität Kassel, Der Präsident Prof. Dr. Rolf-Dieter Postlep
- Frau Prof. Dr. Tuider
- Universität Wien, Der Rektor Herr Prof. Dr. Bieger
- Herr Prof. Dr. Steyart
- Technische Universität Berlin, Der Präsident Prof. Dr. Steinbach, Der Vizepräsident Prof. Dr. Thamsen
- Frau Prof. Dr. S. Hark
- Universität Graz, Die Präsidentin Frau Prof. Dr. Christa Neuper
- Frau Prof. Dr. Angelika Wetterer
- Herrn Prof. Dr. Bernd Huber, Präsident der Ludwig-Maximilians-Universität München
- Frau Prof. Paula-Irene Villa
- Präsident der HAW Hamburg, Prof. Dr. Michael Stawicki
- Frau Prof. Bessenrodt-Weberpals
- Präsident der Universität Hamburg,Prof. Dr. Dieter Lenzen
- Frau Prof. Rastetter
- Deutsche Stiftung Frauen- und Geschlechterforschung
Frau Dr. Dumont du Voitel, - Universität Siegen, Der Rektor Prof. Dr. Burkhart
- Frau Prof. Dr. Moog
- Universität Basel, Der Rektor Herr Prof. Dr. Loprieno
- Frau Prof. Dr. Maihofer
Von den verschickten Fragebögen hat Günter Buchholz insgesamt keinen einzigen ausgefüllt zurückbekommen. Mit anderen Worten: Keiner der Angeschriebenen hat an der Befragung des Kollegen Buchholz teilgenommen. Lediglich eine, der angeschriebenen hat ein intensives Telefongespäch mit Günter Buchholz geführt, das letztlich jedoch zu keinem ausgefüllten Fragebogen geführt hat. In fünf Fällen hat Günter Buchholz einen Rückruf erhalten, in dem der Angeschriebene seine “unverhohlene Empörung” zum Ausdruck gebracht hat, was wohl die Art und Weise ist, mit der Buchholz Beschimpfungen am Telefon umschreibt.
Es bleibt also festzustellen, dass Gender Studierte nicht Willens oder nicht in der Lage sind, die oben dargestellten Fragen, die jeder Wissenschaftler aus dem ff beherrschen und mit Freude für seinen Tätigkeitsbereich beantworten können muss, zu beantworten. In beiden Fällen, dem des nicht Wollens und dem des nicht Könnens muss man feststellen, dass es sich bei den Angeschriebenen offensichtlich um keine Wissenschaftler handelt.
Wissenschaftler haben seit dem Advent der rationalen Wissenschaft, seit Philosophen wie Francis Bacon oder Thomas Hobbes, Immanuel Kant oder Karl Raimund Popper die Emanzipation der und Begründung von Wissenschaft als empirische Wissenschaft vorangetrieben haben, einen stetigen und erfolgreichen Kampf gegen die Religion geführt, die regelmäßig versucht hat, Wissenschaft und ihre Erkenntnis zu unterbinden oder für die eigenen Zwecke zu instrumentalisieren. Die scheinbare Säkularisierung, die angeblich in modernen Gesellschaften eingesetzt hat, hat nur den Gegner im Kampf um freie Wissenschaft und freie Erkenntnis verändert: Nicht mehr Religion versucht, Wissenschaft zu verunmöglichen und freie Erkenntnis zu beseitigen, sondern Ideologie, namentlich der Genderismus, der nichts anderes ist, als die Neuauflage eines feministisch gewendeten Sozialismus.
Wissenschaftler haben nicht über Jahrhunderte gegen den Einfluss der Kirche gekämpft, um nunmehr tatenlos dabei zuzusehen, wie ein neuer Feind aus ihrer Mitte heraus, die Wissenschaft zerstört. Entsprechend ist Widerstand geboten, Widerstand gegen Genderisten und ihre vermeintlichen Studien.
Wir fordern unsere Leser dazu auf, Teil B des Fragebogens, der oben dargestellt ist und hier heruntergeladen werden kann, auszudrucken und Gender Studierte mit diesen Fragen zu konfrontieren wo sie gehen und stehen. Konfrontiert die Gender Studierten so lange mit diesen Fragen, bis sie sich nicht mehr aus ihren Büros trauen! Verlangt Antworten und macht den Gender Studierten klar, dass sie zum Geben von Antworten verpflichtet sind, schließlich werden sie von uns allen bezahlt! Und wenn sie keine Antworten zu geben in der Lage sind oder unwillig sind, Antworten zu geben, dann haben sie an Universitäten nichts zu suchen und sollten schnellstens von dort entfernt werden.