Gelangweilte haben in ihrem Leben ein Problem: Sie müssen sich einen Zeitvertreib suchen, der sie unterhält. Die Moderne und hat mit der Hilfeindustrie, die man mit Peter Saunders als neue Geisel der Menschheit beschreiben könnte, einen perfekten Zeitvertreib für Gelangweilte gefunden.
Mit mehreren Vorteilen:
Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt.
Man kann die eigenen Hirngespinnste als Hilfe verkaufen.
Man kann den Verkauf der Hilfe der Allgemeinheit in Rechnung stellen.
Man muss dazu nur ständig neue Situationen oder Umstände entdecken, die der Hilfe bedürfen.
Entsprechend ist die Hilfeindustrie die Innovations-Industrie. Kaum ein Tag vergeht, an dem nicht ein neues Leiden entdeckt, eine neue Situation er- oder gefunden oder eine neue Diagnose aufgestellt wird, die dringender Abhilfe bedarf, Abhilfe, die zunächst einmal mit den drohenden Übeln gerechtfertigt werden muss.
Und dieses Jahr hat die Hilfeindustrie die Sommerzeit entdeckt, nicht das Ende der Sommerzeit, das eine Stunde schenkt, sondern den Beginn der Sommerzeit, der eine Stunde stiehlt, ein Diebstahl, der im menschlichen Körper, für den die eine Stunde existenziell ist, Katastrophales bewirken kann: Massensterben an Herzinfarkt nämlich.
“Jedes Frühjahr werden die Uhren eine Stunde vorgestellt. Die Sommerzeit beginnt. Die Gewöhnung an die neue Zeit fällt den meisten Menschen jedoch schwerer als gedacht. 23 Prozent der Deutschen klagen nach der Zeitumstellung über Schlafstörungen, Konzentrationsschwäche oder sogar Depressionen. Ähnliche Symptome, unter denen auch Schichtarbeiter besonders häufig leiden”.
Sätze wie diese kann nur ein gelangweilter Mittelschichtler schreiben, der sich auf die Suche nach einer Möglichkeit gemacht hat, sein Lieblings-Leiden: die Hypochondrie auszuleben. Der Aberwitz dieser Zeilen, die allen Ernstes einen kausalen Zusammenhang zwischen einer Stunde, die Ende März in der Nacht von einem Samstag auf einen Sonntag fehlt, und Depression oder Konzentrationsschwäche herstellen, wird nur durch die Ignoranz des Redakteurs übertroffen, dessen Empathie mit sich selbst und der großen einstündigen Gefahr, in der er schwebt, so immens ist, dass er den Schichtarbeiter, der dieser Gefahr täglich ausgesetzt ist, nur am Rande anführt, ohne daraus die Konsequenzen für sich zu ziehen und in Zukunft auf die Belieferung seines Supermarkts durch einen Lkw-Fahrer im Schichtdienst zu verzichten.
Die fehlende Empathie mit dem Schichtarbeiter ist umso erstaunlicher als derselbe Redakteur im weiteren Verlauf seiner Wort gewordenen Hypochondrie Folgendes zum besten gibt:
“Forscher aus Lübeck haben herausgefunden, dass der Stoffwechsel ihrer Probanden schon nach zwei Tagen Schlafentzug negativ beeinflusst wird. Das passt auch zu den Daten der DAK, die bei ihren Versicherten 25 Prozent mehr Herzinfarkte in den ersten drei Tagen der Sommerzeit zählt.”
Wer nach dem Zitat oben, noch am Verstand des Redakteurs gezweifelt hat, kann den Zweifel nun ad acta legen, er ist unbegründet, Zweifel an Verstand setzt die Möglichkeit von Verstand voraus. Diese Möglichkeit scheint ausgeschlossen, wenn jemand Schlafentzug, den Forscher in Lübeck erforscht haben, mit einer Zeitumstellung und dem Verlust einer Stunde vergleicht, um dann Zahlen der DAK ins Spiel zu bringen, die “bei ihren Versicherten 25 Prozent mehr Herzinfarkte in den ersten drei Tagen der Sommerzeit zählt”.
Verstand kann hier ausgeschlossen werden, und zwar nicht nur, weil man doch gerne gewusst hätte, im Vergleich wozu, welcher Zeit oder welchem Ort “25 Prozent mehr DAK Versicherte Herzinfarkte in den ersten drei Tagen der Sommerzeit” erleiden, sondern weil insinuiert wird, dass das “Mini-Jetlag”, das durch die Sommerzeit ausgelöst werden kann, drei Tage unter den Versicherten der DAK wütet, bis 25% mehr der entsprechenden Versicherten endlich ihre Ruhe in Angina Pectoris finden.
Was die unglaubliche Erkenntnis, nach der das Mini-Jetlag, das durch die Umstellung in die Sommerzeit ausgelöst wird, zu mehr Herzinfarkten führt, für Reisen in die USA bedeutet, ob vor Abschluss der entsprechenden Reisen von Versicherten der DAK eine Erklärung verlangt wird, dass sie die Versicherung von Leistungen für eventuell im Abstand von drei Tagen nach der Rückkehr anfallende Herzinfarkte freistellen, diese eminent wichtige Frage, die hat sich der öffentlich-rechtliche Hypochonder gar nicht erst gestellt, was schade ist, hätte man an dieser Frage, doch die ganze Schädlichkeit von Reisen in das neoliberale Ausland aufzeigen können.
Statt dessen begnügt sich “Autor/in Judith König”, der/die nicht aus Bescheidenheit oder Scham unbenannt bleiben will, damit, wichtiges über Chronotypen zu verbreiten, also Chrontypen wie sie und uns:
“Wer Frühaufsteher und wer Langschläfer ist, ist bereits genetisch festgelegt und lässt sich auch nicht umprogrammieren. Wissenschaftler sprechen dabei von verschiedenen Chronotypen. Menschen, die zum Chronotyp “Eule” zählen und erst spät am Tag aktiv werden, leiden meist mehr unter der Sommerzeit als die “Lerchen”, die morgens früh wach und abends früher müde sind.”
Warum Eulen mehr leiden als Lerchen, wo beiden doch eine Stunde Schlaf mit Eintritt in die Sommerzeit gestohlen wird, ist ebenso ein Mysterium wie die Wandelbarkeit von Menschen im Lebenslauf, die zeitweise früh und zeitweise spät aufstehen, ganz nach Notwendigkeit oder Abflugzeiten der Urlaubsflieger.
Seien Sie also gewarnt: Der Beginn der Sommerzeit kann, sofern Sie bei der DAK versichert sind, dazu führen, dass sie noch drei Tage nach der Umstellung der Uhr einen Herzinfarkt erleiden. Die Sommerzeit-Umstellung schlägt regelmäßige Lücken in den Versichertenbestand der DAK, sie ist ein Killer, ein 25%-mehr-Massenkiller, um den wir uns kümmern müssen, in Therapie und Fachgespräch und natürlich im öffentlich-rechtlichen Rundfunkt, jenem Refugium, in dem die gelangweilten Mittelschichtler mit einander wetteifern, wetteifern darüber, wer der größere Hypochonder ist.
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25% mehr heißt, dass wenn von allen DAK-Versichterten an 3 normalen Tagen im Mittel 4 einen Herzinfarkt haben, haben hier 5 einen – oder statt 40 sind es 50, keine Ahnung wieviele DAK-Versicherte an gewöhnlichen Tagen einen Infarkt erleiden.
Wenn wir aber nun auf die Umstellung verziochten würden, dann würden all die Menschen, deren innere Uhr auf die Umstellung eingerichtet ist, in ähnlicher Weise gefährdet. Ich schlage deshalb vor, die Umstellung freizustellen – dann leben wir in zwei Zeitzonen gleichzeitig, was problemlos auszugleichewn ist durch fortan doppelte Zeitangabe: Statt 11.00 h müsste es dann heißen 11/12.00 h.Die Vermeidung von Herzinfarkten sollte uns das wert sein!
Bedenkt man, dass im Folgejahr die Empfindlichkeiten sich geändert haben können und einige, die im Jahr davor die Umstellung mitgemacht haben, sie nun aus medizinischen Gründen besser nicht mitmchen, aber auch der umgekehrte Fall eintreten kann, werden wir dann mit drei Zeiten zu rechnen haben: 11/12/13.00 h.
U.s.w.
Die Sache wird natürlich immer komplizierter, denn je mehr wir zur Vermeidung von Herzinfarkten auf das individuelle zeitgefühl hören, desto mehr beratende Unterstützung brauchen die Menschen bei dieser Selbstbelauschung. Es wird eine neue Arztform geben, den Zeitarzt.
Und die Zeitärzte werden balöd festestellen, dass die primitive binäre Option Umstellung vs. keine Umstellung viel zu grobschlöächtig ist für das fensinnige Empfinden ihrer Patienten und deshalb erfolgreich partielle Umstellungen einklagen: für den einen eine halbe Stunder, für die andere 12 Minuten usw.
Am Ende hat jeder seine eigene Zeit und ist nicht mehr abhängig von der brutal durchgesetzten patriarchalen Einheitszeit.
dann muss man doch nicht auch noch einen draufsetzen. ich empfinde die sommerzeit als zumutung, vor allem wegen der tatsache, dass diese stressquelle politische ursachen hat und somit leicht beseitigt werden könnte.
Die Umstellung auf die Sommerzeit bringt sehr wohl viele Probleme mit sich.
Ich habe keine Lust, die links rauszusuchen, welche im Gegensatz zu dem DAK-Artikel, den Sie kritisieren, echte Probleme benennen.
[editiert: MK]: Da Sie keine Lust haben, die Links herauszusuchen, vielmehr denken, hier mit unbelegten Behauptungen durchzukommen, haben wir keine Lust, Ihren Kommentar in Gänze zu veröffentlichen, schon weil der gelöschte Rest ebenso, wie der noch vorhadene Teil Ihres Kommentars keinerlei Inhalt transportiert.
Ich finde den NDR Beitrag auch nicht besonders klug, aber was will man vom Fernsehen schon erwarten…
Zeitumstellung, oder generell Störungen der inneren Uhr haben allerdings sehr wohl einen vielfach unterschätzten Einfluss auf die meisten Organismen, inklusive des Menschen. Es ist meiner Meinung nach wert hier weitere Forschung zu betreiben, da wir viele Details der inneren Uhr noch nicht verstanden haben. Was wir meiner Meinung nach nicht brauchen ist die Zeitumstellung.
Ich bin übrigens für eine vereinigte Weltzeit, das heisst es gibt nur eine Zeit überall, und dann kann jede Gesellschaft für sich festlegen wann sie aufsteht oder ins Bett geht.
Ich bekomme immer schlechte Laune, wenn ich hier Artikel lese. Das liegt am Inhalt, und daran, dass der halt stimmt.
Wenn es denn nun so wäre, dass die Sommerzeit eine sozialdarwinistische Selektion unter Menschen durchführen würde, fände ich das super.
Ich bin nun “Chronotyp” “Eule”, und was bei der nächsten Zeitumstellung passieren wird, ist genau das Gleiche, was bei dem letzem Dutzend passiert ist: Ich wache auf. Ich schaue auf die Uhr auf dem Telefon im Flur. Ich mache mir Frühstück und rauche. Ich gehe an den Computer. Ich schaue wieder auf die Uhr und stelle fest, dass die Uhrzeit nicht zu meinem ersten Eindruck passt. Ich rauche meine Zigarette fertig, esse mein Croissant/Brötchen/Suppe, und dann gehe ich auf Klo. Vor oder nachdem das passiert, rufe ich mit dem Telefon im Flur irgend eine 0800-Nummer, die ich im Kopf habe, an, damit sich auch die Uhr stellt. Dann beginnt mein Tag. Wie der davor. Dann überlege ich mir, ein neues Telefon zu kaufen, was wie die anderen vier die Uhrzeit automatisch einstellt. Und entschließe, dass es das Telefon schon noch tut.
Würde ich von diesem unglaublichen Stress einen Herzinfarkt bekommen, wäre ich eher lieber tot.
Welcher nutzen soll eigentlich aus der Umstellung der Uhr entstehen?
Vielleicht bin ich etwas einfach gestrickt aber die ganzen Erklärungen wie Stromsparen ergeben für mich keinen Sinn, da hiervon ja nur die Beleuchtung im Privathaushalt betroffen seien kann.
Aber ob ich jetzt morgens das Licht für 1h anmache oder abends, sollte eigentlich ziemlich egal sein.
Kennt jemand valide Studien die den Nutzen der Zeitumstellung belegen?
Es geht doch gar nicht um nur diese sechzig Minuten! Es geht um den Sonnenstand und die innere Uhr, es geht letztlich um die Gewissheit, dass die eigene Wahrnehmung und die “Wahrheit” übereinander passen. DAS ist das Problem, wieso sieht das denn niemand?
Wenn man morgens auf die täglichen Hinweise angewiesen ist, die in den Medien massenhaft verbreitet werden (z.B. hinsichtlich der passenden Kleidung in Abhängigkeit von der Wettervorhersage), dann macht einen das Gefühl “…dass da doch irgendwas nicht stimmt heute” unsicher. Weil man sich nicht sicher sein kann, ob nun die eigene Wahrnehmung oder die Uhr auf dem Telefon im Flur “die Wahrheit” abbildet, werden die überaus kompetenten Moderatoren-Teams der Morgensendungen zu Rate gezogen. Wahlweise im Fernsehen oder im Radio holen sich zahlreiche Verunsicherte die entsprechenden Anweisungen:
Heute wird endlich wieder gegrillt, kratzen Sie Ihr Auto nicht ohne Handschuhe frei, vergessen Sie den Regenschirm nicht, besuchen Sie doch heute mal wieder Oma, beschenken Sie die Liebste, usw., etc., usw., etc.
Und wenn nun die Diskrepanz zwischen “gefühlter Uhrzeit” und “Wahrheit” nicht durch eine Erkenntnis weichen will, die da z.B. lauten könnte:
“Okay, also nun der Schwachsinn mit der Sommerzeit wieder, wird ein paar Tage dauern, bis ich mich daran gewöhnt habe, dass es morgens wieder eine Stunde später hell wird, abends aber eine Stunde länger hell bleibt…”
Dann muss eben ausreichend thematisiert, wenn möglich dramatisiert, und vor allem erforscht werden. Dann werden die Zuhörer gefragt, Zuschauer müssen (kostenpflichtig!) anrufen und von ihren Erfahrungen berichten, Experten dürfen Tipps zur Bewältigung der Aufgabe vermitteln, etc., usw., etc., usw.
Und im Sog diesen Umfelds werden dann eben auch Krankenkassen, Redaktionen, Politiker und Wissenschaftler in die Pflicht genommen – denn wer so wichtige Themen einfach ignoriert, wird nicht gelikt! Man versinkt schnell in Bedeutungslosigkeit!
Wer kann sich das schon leisten?
Deshalb wird uns die Welt erklärt, deshalb wird uns gesagt, was wir zu denken haben. Deshalb werden – wie von meier, hans (kempten) so trefflich dargestellt – die Dinge abgestellt auf Individuen, die alleine ihre Hose nicht zu bekommen, aber darin völlig “frei” ausleben, worunter sie leiden. Oder so ähnlich…
ich dachte, die sommerzeit ist doch auch ein von gutmenschen erfundener bullshit, um energie zu sparen oder so ähnlich? dem erfinder dieses unsinns würde ich auch liebend gerne in den hintern treten, weil ich persönlich die umstellung als unangenehm empfinde. und jeder andere, den ich je zu diesem thema gefragt habe hält das auch für totalen unfug. ich hätte nicht erwartet dass sie diese bevormundung verteidigen!?
Ein schwieriges Thema hier, weil, wie bei den Kommentatoren Wolfgang R. und anderen weiter oben schon deutlich wurde, gerade bewußte und kritische Leser gute Argumente gegen die Sommerzeit haben und es daher leicht zu einer (auf anderen Webseiten üblichen) Vermischung zwischen der Kritik eines Artikels und der Sache, um die es dort geht, kommen könnte.
Zum zugrunde liegenden Artikel: Ich würde es von verständigen Menschen als Beleidigung empfinden, lesen zu müssen, daß meine Wach- und Schlafrhythmen genetisch vorherbestimmt seien. Es wäre fruchtbar, eine solche Behauptung auseinander zu nehmen. Ich bestimme meinen Wach- und Schlafrhythmus zunehmend selbst und bewußt. Die Störung durch die erzwungene Zeitumstellung empfinde ich ebenfalls deutlich, vor allem bei Menschen in meiner Umgebung.
Typisch für viele Themenbereiche und wirklich verwerflich am ursprünglichen Artikel ist aber die Verdrehung, die Abwendung vom eigentlichen Problem hin zu einem falschen Scheinproblem. Dem Phänomen begegnen wir immerzu in der Kinderwelt der Lügenpresse, auf daß Menschen auf der Suche nach Wahrheit oder sich selbst sich hoffnungslos verstricken mögen oder auf Abwegen landen sollen. Der Schreiberling (auch wenn er weiblich ist) mag gelangweilt, hypochondrisch und mittelklassiger Abstammung sein; Die Wirkung seines Textes ist verheerend für einen hintergrundlosen Leser.
Auch auf “welt.de” hat man jetzt die o.g. Argumentationen im Text verpackt: http://www.welt.de/politik/deutschland/article138747501/Freistaat-Bayern-will-die-Sommerzeit-abschaffen.html
Meine Meinung zur Umstellung: Mir gefällt die Sommerzeit besser. Diese sollte man für mein Dafürhalten beibehalten. Eine zweimalige Umstellung im Jahr finde ich genauso sinnlos wie so mancher Politiker, der (die) aber blöderweise die Winterzeit behalten will.
Was nützt uns die Winterzeit? Nichts. Früh morgens im Winter fahren wir sowieso im dunkeln auf Arbeit oder gehen zur Schule. Wenn wir dann auf Arbeit sind, ist es eh egal, ob es noch weiterhin eine Stunde lang dunkel ist. Dafür haben wir nach Feierabend (nach Schulaus) aber noch eine Stunde länger Helligkeit für Freizeit. Im Sommer mit Winterzeit leben finde ich genauso unangebracht. Lieber bis 22:00 Helligkeit als bereits 04:00 Uhr schon Taghell.
Wäre echt toll wenn man sich hier der russischen Lösung anschließt und über das gesamte Jahr lang bei der Sommerzeit bleibt, auch wenn dies von manchen Leuten als die “falsche” Zeit bezeichnet wird. Wichtig ist doch lediglich, dass wir uns Europaweit einigen.
Fazit: Schlafforscher bestätigen, die Uhr-Zeit-Umstellung auf die sog. “Sommerzeit” MESZ kann den Körper heftig durcheinander bringen.
“Schlafmangel hat alle Folgen, die man sich nur vorstellen kann”, sagt Chronobiologe Till Roenneberg von der LMU München.
“Die erste ist, dass Sie weniger Soziale Kompetenz haben.
Die zweite ist, dass Ihr Immunsystem nicht mehr so gut funktioniert.
Die dritte ist, dass Ihr Gedächtnis nicht mehr so gut speichern kann, was Sie gelernt haben.
Und Sie können alle Krankheiten, die Sie eventuell kriegen würden, mit einer höheren Wahrscheinlichkeit kriegen.”
Seit nunmehr 20 Jahren leide ich unter Insomnie. Früher, als ich noch berufstätig war, war das schon ein wenig schwierig, aber ich fand immer eine Lösung.
Jetzt ist es mir egal. Ich schlaf – mit einem Medikament – in der Regel 4 – 5 Stunden und komme prima damit aus, ob Winter oder Sommer.
Die übrige Zeit lümmele ich im Bett herum und steh gegen 10 Uhr auf .
Ich habe alles, was möglich war, ausprobiert von Meditationsübungen über Tee’s, Yoga und Schlafklinik.
Mir ist leider nicht zu helfen, aber ich leide nicht darunter.
Mir geht es dem Alter entsprechend gut.
Mit meiner sozialen Kompetenz – Teamfähigkeit, Anpassung et cetera…. war es noch nie gut bestellt also auch nicht vor der Insomnie.
Dass man gesundheitlich anfälliger ist oder das Gedächtnis nicht mehr so gut funktioniert, kann ich in meinem Fall nicht bestätigen.
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25% mehr heißt, dass wenn von allen DAK-Versichterten an 3 normalen Tagen im Mittel 4 einen Herzinfarkt haben, haben hier 5 einen – oder statt 40 sind es 50, keine Ahnung wieviele DAK-Versicherte an gewöhnlichen Tagen einen Infarkt erleiden.
Wenn wir aber nun auf die Umstellung verziochten würden, dann würden all die Menschen, deren innere Uhr auf die Umstellung eingerichtet ist, in ähnlicher Weise gefährdet. Ich schlage deshalb vor, die Umstellung freizustellen – dann leben wir in zwei Zeitzonen gleichzeitig, was problemlos auszugleichewn ist durch fortan doppelte Zeitangabe: Statt 11.00 h müsste es dann heißen 11/12.00 h.Die Vermeidung von Herzinfarkten sollte uns das wert sein!
Bedenkt man, dass im Folgejahr die Empfindlichkeiten sich geändert haben können und einige, die im Jahr davor die Umstellung mitgemacht haben, sie nun aus medizinischen Gründen besser nicht mitmchen, aber auch der umgekehrte Fall eintreten kann, werden wir dann mit drei Zeiten zu rechnen haben: 11/12/13.00 h.
U.s.w.
Die Sache wird natürlich immer komplizierter, denn je mehr wir zur Vermeidung von Herzinfarkten auf das individuelle zeitgefühl hören, desto mehr beratende Unterstützung brauchen die Menschen bei dieser Selbstbelauschung. Es wird eine neue Arztform geben, den Zeitarzt.
Und die Zeitärzte werden balöd festestellen, dass die primitive binäre Option Umstellung vs. keine Umstellung viel zu grobschlöächtig ist für das fensinnige Empfinden ihrer Patienten und deshalb erfolgreich partielle Umstellungen einklagen: für den einen eine halbe Stunder, für die andere 12 Minuten usw.
Am Ende hat jeder seine eigene Zeit und ist nicht mehr abhängig von der brutal durchgesetzten patriarchalen Einheitszeit.
FREIE ZEIT FÜR ALLE!
Als ob die Zeitumstellung bei unserer sonstigen lebensfeindlichen (negativer Stress) Lebensweise noch eine Rolle spielen würde.
dann muss man doch nicht auch noch einen draufsetzen. ich empfinde die sommerzeit als zumutung, vor allem wegen der tatsache, dass diese stressquelle politische ursachen hat und somit leicht beseitigt werden könnte.
Die Umstellung auf die Sommerzeit bringt sehr wohl viele Probleme mit sich.
Ich habe keine Lust, die links rauszusuchen, welche im Gegensatz zu dem DAK-Artikel, den Sie kritisieren, echte Probleme benennen.
[editiert: MK]: Da Sie keine Lust haben, die Links herauszusuchen, vielmehr denken, hier mit unbelegten Behauptungen durchzukommen, haben wir keine Lust, Ihren Kommentar in Gänze zu veröffentlichen, schon weil der gelöschte Rest ebenso, wie der noch vorhadene Teil Ihres Kommentars keinerlei Inhalt transportiert.
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/?term=effect+of+daylight+saving+time
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/22285108
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/24153186
Ich finde den NDR Beitrag auch nicht besonders klug, aber was will man vom Fernsehen schon erwarten…
Zeitumstellung, oder generell Störungen der inneren Uhr haben allerdings sehr wohl einen vielfach unterschätzten Einfluss auf die meisten Organismen, inklusive des Menschen. Es ist meiner Meinung nach wert hier weitere Forschung zu betreiben, da wir viele Details der inneren Uhr noch nicht verstanden haben. Was wir meiner Meinung nach nicht brauchen ist die Zeitumstellung.
Ich bin übrigens für eine vereinigte Weltzeit, das heisst es gibt nur eine Zeit überall, und dann kann jede Gesellschaft für sich festlegen wann sie aufsteht oder ins Bett geht.
Viele Grüße
Stefan
Ich bekomme immer schlechte Laune, wenn ich hier Artikel lese. Das liegt am Inhalt, und daran, dass der halt stimmt.
Wenn es denn nun so wäre, dass die Sommerzeit eine sozialdarwinistische Selektion unter Menschen durchführen würde, fände ich das super.
Ich bin nun “Chronotyp” “Eule”, und was bei der nächsten Zeitumstellung passieren wird, ist genau das Gleiche, was bei dem letzem Dutzend passiert ist: Ich wache auf. Ich schaue auf die Uhr auf dem Telefon im Flur. Ich mache mir Frühstück und rauche. Ich gehe an den Computer. Ich schaue wieder auf die Uhr und stelle fest, dass die Uhrzeit nicht zu meinem ersten Eindruck passt. Ich rauche meine Zigarette fertig, esse mein Croissant/Brötchen/Suppe, und dann gehe ich auf Klo. Vor oder nachdem das passiert, rufe ich mit dem Telefon im Flur irgend eine 0800-Nummer, die ich im Kopf habe, an, damit sich auch die Uhr stellt. Dann beginnt mein Tag. Wie der davor. Dann überlege ich mir, ein neues Telefon zu kaufen, was wie die anderen vier die Uhrzeit automatisch einstellt. Und entschließe, dass es das Telefon schon noch tut.
Würde ich von diesem unglaublichen Stress einen Herzinfarkt bekommen, wäre ich eher lieber tot.
Welcher nutzen soll eigentlich aus der Umstellung der Uhr entstehen?
Vielleicht bin ich etwas einfach gestrickt aber die ganzen Erklärungen wie Stromsparen ergeben für mich keinen Sinn, da hiervon ja nur die Beleuchtung im Privathaushalt betroffen seien kann.
Aber ob ich jetzt morgens das Licht für 1h anmache oder abends, sollte eigentlich ziemlich egal sein.
Kennt jemand valide Studien die den Nutzen der Zeitumstellung belegen?
Etwas mehr Ernsthaftigkeit, bitte!
Es geht doch gar nicht um nur diese sechzig Minuten! Es geht um den Sonnenstand und die innere Uhr, es geht letztlich um die Gewissheit, dass die eigene Wahrnehmung und die “Wahrheit” übereinander passen. DAS ist das Problem, wieso sieht das denn niemand?
Wenn man morgens auf die täglichen Hinweise angewiesen ist, die in den Medien massenhaft verbreitet werden (z.B. hinsichtlich der passenden Kleidung in Abhängigkeit von der Wettervorhersage), dann macht einen das Gefühl “…dass da doch irgendwas nicht stimmt heute” unsicher. Weil man sich nicht sicher sein kann, ob nun die eigene Wahrnehmung oder die Uhr auf dem Telefon im Flur “die Wahrheit” abbildet, werden die überaus kompetenten Moderatoren-Teams der Morgensendungen zu Rate gezogen. Wahlweise im Fernsehen oder im Radio holen sich zahlreiche Verunsicherte die entsprechenden Anweisungen:
Heute wird endlich wieder gegrillt, kratzen Sie Ihr Auto nicht ohne Handschuhe frei, vergessen Sie den Regenschirm nicht, besuchen Sie doch heute mal wieder Oma, beschenken Sie die Liebste, usw., etc., usw., etc.
Und wenn nun die Diskrepanz zwischen “gefühlter Uhrzeit” und “Wahrheit” nicht durch eine Erkenntnis weichen will, die da z.B. lauten könnte:
“Okay, also nun der Schwachsinn mit der Sommerzeit wieder, wird ein paar Tage dauern, bis ich mich daran gewöhnt habe, dass es morgens wieder eine Stunde später hell wird, abends aber eine Stunde länger hell bleibt…”
Dann muss eben ausreichend thematisiert, wenn möglich dramatisiert, und vor allem erforscht werden. Dann werden die Zuhörer gefragt, Zuschauer müssen (kostenpflichtig!) anrufen und von ihren Erfahrungen berichten, Experten dürfen Tipps zur Bewältigung der Aufgabe vermitteln, etc., usw., etc., usw.
Und im Sog diesen Umfelds werden dann eben auch Krankenkassen, Redaktionen, Politiker und Wissenschaftler in die Pflicht genommen – denn wer so wichtige Themen einfach ignoriert, wird nicht gelikt! Man versinkt schnell in Bedeutungslosigkeit!
Wer kann sich das schon leisten?
Deshalb wird uns die Welt erklärt, deshalb wird uns gesagt, was wir zu denken haben. Deshalb werden – wie von meier, hans (kempten) so trefflich dargestellt – die Dinge abgestellt auf Individuen, die alleine ihre Hose nicht zu bekommen, aber darin völlig “frei” ausleben, worunter sie leiden. Oder so ähnlich…
ich dachte, die sommerzeit ist doch auch ein von gutmenschen erfundener bullshit, um energie zu sparen oder so ähnlich? dem erfinder dieses unsinns würde ich auch liebend gerne in den hintern treten, weil ich persönlich die umstellung als unangenehm empfinde. und jeder andere, den ich je zu diesem thema gefragt habe hält das auch für totalen unfug. ich hätte nicht erwartet dass sie diese bevormundung verteidigen!?
Ich kann gar nicht erkennen, dass “diese Bevormundung” hier “verteidigt” werden würde?
Ein schwieriges Thema hier, weil, wie bei den Kommentatoren Wolfgang R. und anderen weiter oben schon deutlich wurde, gerade bewußte und kritische Leser gute Argumente gegen die Sommerzeit haben und es daher leicht zu einer (auf anderen Webseiten üblichen) Vermischung zwischen der Kritik eines Artikels und der Sache, um die es dort geht, kommen könnte.
Zum zugrunde liegenden Artikel: Ich würde es von verständigen Menschen als Beleidigung empfinden, lesen zu müssen, daß meine Wach- und Schlafrhythmen genetisch vorherbestimmt seien. Es wäre fruchtbar, eine solche Behauptung auseinander zu nehmen. Ich bestimme meinen Wach- und Schlafrhythmus zunehmend selbst und bewußt. Die Störung durch die erzwungene Zeitumstellung empfinde ich ebenfalls deutlich, vor allem bei Menschen in meiner Umgebung.
Typisch für viele Themenbereiche und wirklich verwerflich am ursprünglichen Artikel ist aber die Verdrehung, die Abwendung vom eigentlichen Problem hin zu einem falschen Scheinproblem. Dem Phänomen begegnen wir immerzu in der Kinderwelt der Lügenpresse, auf daß Menschen auf der Suche nach Wahrheit oder sich selbst sich hoffnungslos verstricken mögen oder auf Abwegen landen sollen. Der Schreiberling (auch wenn er weiblich ist) mag gelangweilt, hypochondrisch und mittelklassiger Abstammung sein; Die Wirkung seines Textes ist verheerend für einen hintergrundlosen Leser.
Auch auf “welt.de” hat man jetzt die o.g. Argumentationen im Text verpackt: http://www.welt.de/politik/deutschland/article138747501/Freistaat-Bayern-will-die-Sommerzeit-abschaffen.html
Meine Meinung zur Umstellung: Mir gefällt die Sommerzeit besser. Diese sollte man für mein Dafürhalten beibehalten. Eine zweimalige Umstellung im Jahr finde ich genauso sinnlos wie so mancher Politiker, der (die) aber blöderweise die Winterzeit behalten will.
Was nützt uns die Winterzeit? Nichts. Früh morgens im Winter fahren wir sowieso im dunkeln auf Arbeit oder gehen zur Schule. Wenn wir dann auf Arbeit sind, ist es eh egal, ob es noch weiterhin eine Stunde lang dunkel ist. Dafür haben wir nach Feierabend (nach Schulaus) aber noch eine Stunde länger Helligkeit für Freizeit. Im Sommer mit Winterzeit leben finde ich genauso unangebracht. Lieber bis 22:00 Helligkeit als bereits 04:00 Uhr schon Taghell.
Wäre echt toll wenn man sich hier der russischen Lösung anschließt und über das gesamte Jahr lang bei der Sommerzeit bleibt, auch wenn dies von manchen Leuten als die “falsche” Zeit bezeichnet wird. Wichtig ist doch lediglich, dass wir uns Europaweit einigen.
Das “Verrücken” der Uhrzeiger auf die sog. “Sommerzeit” MESZ (nach neuer Definition Mittel Europäische Schlafentzug Zeit), hat entgegen der weitläufigen Meinung vieler Menschen, sehr wohl einen negativen Einfluß auf den menschlichen Biorhythmus.
s.u.a.
– http://www.zeitumstellung-abschaffen.de/
– http://www.bild-der-wissenschaft.de/bdw/bdwlive/heftarchiv/index2.php/function.include?object_id=32202303
– http://www.epochtimes.de/gesundheit/zeitumstellung-sommerzeit-auf-normalzeit-warum-wir-ab-sonntag-ausgeschlafener-und-gluecklicher-sind-a1278560.html
– http://www.epochtimes.de/gesundheit/9-aerztliche-tipps-so-bleibt-man-gesuender-und-wacher-trotz-zeitumstellung-a1316038.html
Fazit: Schlafforscher bestätigen, die Uhr-Zeit-Umstellung auf die sog. “Sommerzeit” MESZ kann den Körper heftig durcheinander bringen.
“Schlafmangel hat alle Folgen, die man sich nur vorstellen kann”, sagt Chronobiologe Till Roenneberg von der LMU München.
“Die erste ist, dass Sie weniger Soziale Kompetenz haben.
Die zweite ist, dass Ihr Immunsystem nicht mehr so gut funktioniert.
Die dritte ist, dass Ihr Gedächtnis nicht mehr so gut speichern kann, was Sie gelernt haben.
Und Sie können alle Krankheiten, die Sie eventuell kriegen würden, mit einer höheren Wahrscheinlichkeit kriegen.”
Seit nunmehr 20 Jahren leide ich unter Insomnie. Früher, als ich noch berufstätig war, war das schon ein wenig schwierig, aber ich fand immer eine Lösung.
Jetzt ist es mir egal. Ich schlaf – mit einem Medikament – in der Regel 4 – 5 Stunden und komme prima damit aus, ob Winter oder Sommer.
Die übrige Zeit lümmele ich im Bett herum und steh gegen 10 Uhr auf .
Ich habe alles, was möglich war, ausprobiert von Meditationsübungen über Tee’s, Yoga und Schlafklinik.
Mir ist leider nicht zu helfen, aber ich leide nicht darunter.
Mir geht es dem Alter entsprechend gut.
Mit meiner sozialen Kompetenz – Teamfähigkeit, Anpassung et cetera…. war es noch nie gut bestellt also auch nicht vor der Insomnie.
Dass man gesundheitlich anfälliger ist oder das Gedächtnis nicht mehr so gut funktioniert, kann ich in meinem Fall nicht bestätigen.
“Forscher aus Lübeck haben herausgefunden, …”
Ach, heißt das nun nicht mehr “Wissenschaftler in Amerika haben herausgefunden…”
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