Das hat die Soziologie nicht verdient: Ilse Lenz trägt vor

Das dritte ISA-Forum of Sociology, ein Treffen der International Sociological Association, es findet dieses Jahr in Wien statt. Mit Ilse Lenz. Dieses Highlight wollte uns ein Leser nicht ersparen. Deshalb hat er uns die entsprechende Ankündigung geschickt.

Ilse Lenz, für alle die es nicht wissen, hat Probleme mit gerichtlichen Freisprüchen, hat, als sie noch an der Universität Bochum einen Lehrstuhl besetzte, akademische Abschlüsse wohl ohne Anspruch auf wissenschaftliche Methoden und Standards vergeben und tingelt seitdem sie emeritiert wurde, mit dem von Steuerzahlern finanzierten Wanderzirkus der Anti-Feminismus-Lamentierer durch Deutschland und weigert sich ansonsten, einfache Fragen zur Wissenschaftlichkeit der Gender Studies zu beantworten (vermutlich weil Sie sie nicht beantworten kann, denn Gender Studies und Wissenschaft sind inkompatibel).

Lenz UnsinnDenn eines ist Ilse Lenz ganz besonders: Ein alter Gender-Studies-Kämpfer für die Gleich … -stellung, -macherei, -heit, -strömung, -bürstung, irgendwas solange es nur gleich ist. Als solche hält sie einen Vortrag in englischer Sprache, in Wien, beim dritten ISA Forum, im Hörsaal II des Neuen Institutsgebäudes, am Mittwoch den 13. Juli, 15 Uhr.

Und damit auch keine Zweifel mehr darüber bleiben, dass es sich bei Gender Studies nicht um Wissenschaft und bei Vertretern derselben nicht um Wissenschaftler handelt, haben wir uns der Mühe unterzogen, das Abstract zum Vortrag ins Deutsche zu übersetzen.

Links findet sich der Lenzsche Versuch (besser das Lenzsche Vergehen) am Englischen, in der Mitte die wörtliche Übrsetzung und rechts unsere Übertragung ins Deutsche.

Lenzsche Beschwörungsformeln Wörtliche Übersetzung Tatsächlicher Inhalt
The paper will argue that presently the gender order in postindustrial welfare states is in a process of transformation with open end. Im Text wird argumentiert, dass die Geschlechterordnung in postindustriellen Wohlfahrtsstaaten derzeit einem Prozess der Transformation unterworfen ist, dessen Ende nicht absehbar ist. Die Geschlechterordnung ändert sich.
This is not only a result of the current crisis but of internal structural and institutional changes and global influences and interchanges. Das ist nicht nur ein Ergebnis der momentanen Krise, sondern auch von internen Strukturen und institutionellen Veränderungen und globalen Einflüssen und Wechselwirkungen. Alles hängt irgendwie mit irgendwas zusammen, innen und außen; Veränderung führt zu Wandel
Main actors driving this transformation are global capitalism with its increasing economisation and flexibilisation of workforces, gender movements mobilising for equality and diversity of gender and sexualities, internet communities propelling international and transnational discourses and communications and political actors on the global and national level in the global multilevel system. Die wichtigsten Akteure, die diese Transformation hervorbringen sind der globale Kapitalismus, der eine zunehmende Ökonomisierung und Flexibilisierung der Arbeitskräfte zur Folge hat, Gender Bewegungen, die für Diversität, Gleichheit der Geschlechter und Sexualitäten mobilisieren, Internetgemeinschaften, die internationale und nochmal internationale Diskurse und Kommunikationen antreiben und politische Akteure auf der globalen und nationalen Ebene und im globalen Multiebenensystem. Uff. Also: Kommunikation ist nicht gleich Diskurs, politische Akteure sind auf allen Ebenen und zwischen allen Ebenen gleichzeitig, Genderbewegte mobilisieren für Geschlecht und Sexualität und der Kapitalismus ökonomisiert und flexibilisiert und alles zusammen transformiert. Was? Keine Ahnung. Es transformiert halt irgendwas, nach irgendwo zu irgendwas, was wieder ein offenes Ende hat und global, vor allem global ist und sich verändert – oder so.
Thus, I will argue for an action-oriented perspective and theorising the interconnections between actors effecting institutional change on the mesolevel and structural transformation at the macro-level. Deshalb werde ich für eine handlungsorientierte Perspektive argumentieren, und die Verbindung zwischen Akteuren, die instutionellen Wandel auf der Meso-Ebene und strukturelle Transformationen auf der Makro-Ebene beeinflussen, theoretisieren. Akteure agieren miteinander und aus handlungstheoretischer Sicht hat die Interaktion zuweilen ein Ergebnis, zuweilen auch nicht. Manchmal gründen Akteure eine Institution, dann wandelt sich etwas auf der Meso-Ebene. Manchmal gibt es eine Revolution, dann ändert sich etwas auf der Makro-Ebene. Was das Ganze mit der Geschlechterordnung zu tun hat? Keine Ahnung.
But the transformation on the macro level and the institutional changes are interlinked with a deep going cultural change in the understanding of gender: Its meaning is shifting internationally from dualistic biologistic gender dualism to gender diversity embracing diverse social gender and sexual representations and practices. Aber die Transformation auf der Makro-Ebene und auf der institutionellen Ebene sind mit einem tiefgehenden kulturellen Wandel im Verständnis von Geschlecht verbunden: Die Bedeutung von Geschlecht verändert sich international von einem dualen Geschlechtsdualismus zu einer Geschlechts-Diversität, die diverse soziale Geschlechter und sexuelle Repräsentationen und Praktiken umfasst. Alles Leben ist Geschlecht. Geschlecht, nicht männlich und weiblich, sondern alles, was man sich so an Geschlecht einbilden kann, es treibt die Transformation und den Wandel, auf allen Ebenen und international.
I will argue that theorising on macro transformation and institutional change on the meso level should be related to cultural change. Ich werde argumentieren, dass Makro-Transformationen und institutioneller Wandel auf der Meso-Ebene auf kulturellen Wandel bezogen werden sollten. Die Trivialität des Jahrtausends von Lenz neu entdeckt: Weil Menschen handeln und Menschen, dann wenn sie anders handeln als bislang, Wandel hervorbringen, deshalb muss man den Wandel auf die handelnden Menschen und das die handelnden Menschen verbindende einer gemeinsamen Kultur zurückbinden.

Man kann Genderisten wirklich nicht nachsagen, sie würden sich nicht alle Mühe geben, jeden Zweifel dahingehend, ob Gender Studies zur Wissenschaft gehören oder nicht, zu zerstreuen und eindeutig Position zu beziehen und einmal mehr deutlich zu machen: Mit Wissenschaft haben Gender Studies gar nichts zu tun.

Und wenn Sie bis eben noch Lust hatten, am Dritten ISA Forum of Sociology in Wien teilzunehmen, dann sollte sie Ihnen nach dieser geballten Lenzschen Ladung an Unsinn eindeutig vergangen sein, und wir sind einmal mehr genötigt feszustellen, dass wissenschaftliche Freiheit nicht bedeutet, jeden Unsinn auf wissenschaftlichen Kongressen zuzulassen, sondern sich auf jede ernstgemeinte Forschung bezieht.

Wenngleich es natürlich eine gewisse Würze hat, sich vorzustellen, Lenz reicht ihre Erkenntnisse über das nicht-duale Geschlecht als Beitrag zu einer Tagung des Bundesverbands Deutscher Urologen zur Diskussion ein. Der Unterschied zwischen ernstzunehmender Wissenschaft und der immer mehr unter dem Einfluss von politischer Korrektheit und Genderunsinn leidenden Soziologie, er wird daran ganz schnell deutlich werden.


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