Spiegel = zeitgenössischer Stürmer?

Der Spiegel, Ausgabe 6 vom 4.2.2017 hat ein Cover, auf dem Donald Trump in cartoonierter Form dabei zu sehen ist, wie er in seiner linken Hand ein blutiges Messer hält, während er in der rechten Hand den Kopf der Freiheitsstatue hält, die er, wie das tropfende Blut zeigt, gerade geköpft hat.

Köpfen ist eine Tätigkeit, die heute mit dem Islamischen Staat in Verbindung gebracht wird, also mit muslimischen Fanatikern. Genau diese Verbindung will Edel Rordriguez, der das Cover des Spiegel geschaffen hat, herstellen, er will nach eigenen Angaben Trump dabei darstellen, wie er die Demokratie köpft.

Der Appell, der mit dem Cover ausgesandt werden soll, ist somit kein rationaler, sondern ein affektiver, denn die Belege dafür, dass Donald Trump als gewählter Präsident der USA, der mit den Mitteln, die ihm das präsidentielle System der USA an die Hand gibt, Entscheidungen trifft und durchsetzt, ausgerechnet diese Demokratie beseitigt, sind nicht vorhanden. 

Wäre Trump tatsächlich der autokratische Herrscher, zu dem ihn die deutschen Medien und die anti-amerikanischen Aktivisten, die in den letzten Jahren wieder aus ihren Löchern gekommen sind, stilisieren wollen, er würde sicherlich mit aller Gewalt, die ihm zur Verfügung steht – und dem US-Präsident steht ein ganzes Arsenal von gewaltsamen Mitteln zur Durchsetzung seines Willens zur Verfügung -, z.B. die Demonstrationen, die in den USA gegen ihn gehalten werden, verhindern bzw. bekämpfen.

Das tut er aber nicht. Keine National Guard marschiert auf, um Demonstranten in z.B. Berkeley daran zu hindern, die Gewalt, die sie für Demonstration halten, auszuüben und ein demokratisches Recht zu missbrauchen. 

Aus Mangel an empirischen Belegen müssen diejenigen, die Donald Trump diffamieren wollen, also zu Mitteln greifen, die an den Affekt derjenigen appellieren, deren Intellekt Gefühlen zugänglicher ist als rationalen Argumenten. Das scheint genau jenes Häufchen Leser zu sein, die beim Spiegel, dem seit Jahren die Leser davonlaufen, noch vorhanden ist, eine Gruppe anti-intellektuelle Konsumenten von Affekten.

Aktuelle Zahlen zeigen, dass der Spiegel weiter Leser verliert. Im Vergleich der IV.Quartale der Jahre 2015 und 2016 zeigt sich ein Rückgang von -2,7% verkaufter Spiegel und eine Auflage von nurmehr 584.602 Exemplaren.

Mit Affekten und nicht mit Argumenten wurde schon des Öfteren in Deutschland versucht, Politik zu machen und Meinung zu beeinflussen. Unter den Nazis hatten Publikationen, die nur mit Affekten und mit keinerlei rationalem Argument gearbeitet und damit den politischen Gegner und ganze Bevölkerungsgruppe der Juden diffamiert haben, Konjunktur. Julius Streicher und sein Stürmer ist vermutlich das bekannteste der Nazi-Pamphlete, die man im Dritten Reich in Kreisen der entsprechenden anti-intellektuellen Konsumenten von Affekten für journalistische Erzeugnisse gehalten hat.

Und da Spiegel und Stürmer aufgrund der Wahl der Mittel in die selbe formale Kategorie der Erzeugnisse gehört, die an den Affekt und nicht an die Ratio bei ihren Konsumenten appellieren, stellt sich die Frage, ob zwischen Stürmer und Spiegel ein Unterschied besteht.

Urteilen Sie selbst:

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