Du sollst nicht schneller als 130 km/h fahren! Säkularisierung invertiert
Die Trennung zwischen Kirche und Staat ist in Deutschland nie wirklich richtig erfolgt. Die staatliche Verwaltung sammelt die Steuern für die beiden Kirchen ein. Die Kirchen üben sich als Auftragnehmer des Staates in Barmherzigkeit und Nächstenliebe und ganz ohne Gewinnabsicht als Träger von Krankenhäusern und Altenpflegeheimen, Kindergärten und Schulen. Die Steuerzahler schultern die üppigen Gehälter der Bischöfe und Kardinäle und im Gegenzug gewährt die Kirche abgelehnten Asylbewerbern Kirchenasyl.
Die Grundlagen für diese Vermengung von Kirche und Staat ist im Artikel 140 des Grundgesetzes gelegt, in dem die Väter des Grundgesetzes, entweder, weil sie schon zu müde waren oder ihnen Religion nicht wirklich als relevantes Thema erschienen ist, wie auch immer, in dem sie die Regelungen der Artikel 136, 137, 138, 139 und 141 der Weimarer Verfassung übernommen haben.
Deshalb ist die Frage, wie stark sich die beiden christlichen Kirchen in das politische Leben der Gesellschaft einmischen, nicht wirklich beantwortet. Hirtenbriefe vor Bundestagswahlen, die noch in den 1980er und 1990er Jahren regelmäßig die SPD erzürnt haben, waren ebenso ein Anlass für Streit wie die Einmischung von Pfarrern in Fragen des Asylrechts.
Wie weit sich ein Pfarrer in das politische Leben einmischen darf, das hat z.B. die evangelische Kirche in ihrem Artikel 34 des Pfarrdienstgesetzes und in Gendersprech wie folgt geregelt:
„Pfarrerinnen und Pfarrer haben durch ihren Dienst wie auch als Bürgerinnen und Bürger Anteil am öffentlichen Leben. Auch wenn sie sich politisch betätigen, müssen sie erkennen lassen, dass das anvertraute Amt sie an alle Gemeindeglieder weist und mit der ganzen Kirche verbindet. Sie haben die Grenzen zu beachten, die sich hieraus für Art und Maß ihres politischen Handelns ergeben.“
Was man dieser Passage entnehmen kann, ist, dass Pfarrer in ihrer politischen Betätigung keine Partikularinteressen vertreten dürfen und immer die Interessen aller Gemeindemitglieder und „der ganzen Kirche“ im Auge haben müssen.
Nun hat gerade die evangelische Kirche in den letzten Jahren und Jahrzehnten, das, was als linke Identitätspolitik bekannt ist, mit offenen Armen in ihren Glaubenskanon aufgenommen. Ab sofort galt es als barmherzig, fürsorglich und mit den religiösen Überzeugungen der evangelischen Kirche vereinbar, dem Genderismus das Wort zu reden (einer Spielart sozialistischer Ideologie), den Planeten gegen den menschengemachten Klimawandel zu verteidigen, die deutsche Gesellschaft zum Auffanglager für Flüchtlinge aller Art und wohl auch – wie sich mittlerweile auch in der Mainstreampresse herumspricht – für Kriminelle und Kriegsverbrecher aller Art zu machen und vieles mehr, was Sozialisten und Kommunisten als ihren Glaubenskanon ansehen.
Von der Umsetzung linker Identitätspolitik verspricht man sich in der evangelischen Kirche wohl eine neue Legitimation (und zusätzliche staatliche Fördergelder), die angesichts sinkender Mitgliedszahlen, allein 2017 verzeichnete die evangelische Kirche 190.284 Austritte, eine Art Re-Branding, eine Neuerfindung der Markte „evangelisch“ darstellen soll. Offenkundig ist man in der evangelischen Kirche (wie in der katholischen) zu dem Schluss gekommen, dass es nicht mehr ausreicht, das Evangelium zu verkünden und die Bibel zu lesen, dass man statt dessen aktiv in das Leben von Menschen intervenieren, sich auf die Seite der vielen Gutmenschen schlagen muss, deren Lebenszweck einzig im Versuch besteht, das Verhalten Anderer zu reglementieren. Vielleicht verspricht man sich bei der evangelischen Kirche von dieser Neuausrichtung der eigenen Marke auch ein Abmildern der chronischen Not, die die Kirche seit Jahren nicht mehr genug Pfarrer finden lässt.
Und deshalb wird Politik zum Teil der evangelischen Identität gemacht, nicht irgendeine Politik, linke Politik, die Politik der Gutmenschen, die anderen das Auto verbieten will, wegen des angeblich menschengemachten Klimawandeles, die Andere zwingen will, mehr Steuern zu zahlen, um Zuwanderer zu finanzieren, die Andere dazu erziehen will, Toleranz als etwas Bedingtes anzusehen, das man nur denen gegenüber zeigen dürfe, die denken wie man selbst.
Damit stellt die evangelische Kirche (und die katholische Kirche steht hier kaum nach) die Trennung zwischen Kirche und Staat in Frage. Während es jedem Pfarrer oder Priester überlassen bleibt, ob er sich politisch betätigen und z.B. gegen die Diskriminierung geschiedener Männer durch katholische Einrichtungen protestieren will, ist dieselbe Laissez Faire Haltung gegenüber Kirchen als Institution nicht möglich.
Eine Kirche als Institution hat sich nicht politisch zu betätigen. Es reicht, dass das Grundgesetz den Parteien die Mitwirkung an der politischen Willensbildung zuweist, von Kirchen ist dort keine Rede. Wenn Kirchen dennoch Tagespolitik betreiben wollen, Pfarrer zu Aktivisten umschulen wollen, zu Aktivisten, die genau eine, eine ganz bestimmte politische Sichtweise durchsetzen sollen, dann ist dies nicht mit dem Fürsorgeauftrag oder der religiösen Seelsorge zu vereinbaren, die Kirchen allen Menschen in gleicher Weise angedeihen lassen sollen und für die sie von Steuerzahlern finanziert werden.
Aktuell hat die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland (EKM) den Rubikon überschritten, der als Säkularisierung benannt, eine klare Linie zwischen Kirche und Staat beschreibt. Mit einer Petition, die auf der Petitionsseite des Bundestages veröffentlicht ist, will die 712.064 Mitglieder starke Minikirche durchsetzen, dass auf Deutschen Autobahnen ein Tempolimit von 130 km/h eingeführt wird. In einem Interview mit der Rheinischen Post sagt Christian Fuhrmann vom Landeskirchenrat der EKM, dass man sich einen „positiven Einfluss auf das Klima“ erhoffe, den „Reifenabrieb“ verringern und für mehr „Verkehrssicherheit“ sorgen wolle. Alles löbliche, wenngleich irrtümlich angenommene Dinge (dazu z.B. unser Beitrag: Der CO2-Hoax), alles Dinge, die eine evangelische Kirche aber einen feuchten Kehricht angehen.
Die Seelsorge und die Vermittlung der frohen christlichen Botschaft sieht gerade nicht das Starten politischer Kampagnen, den Eingriff in die Tagespolitik oder die Durchsetzung von Verhaltensvorschriften, die in den Bereich der Zivilgesellschaft fallen, vor. Wenn die EKM sich zum politischen Aktivisten macht und sich somit auf eine Stufe mit der Deutschen Umwelthilfe oder Greenpeace stellt, dann gibt sie damit ihre Position als Kirche preis, und es ist nicht einzusehen, warum Steuerzahler über ihre Kirchensteuer, die damit Seelsorge und christliche Nächstenliebe ermöglichen wollen, für einen politischen Agitator bezahlen sollen, der sich in nichts von den Grünen und in sehr wenig von der LINKE unterscheidet.
Unabhängig davon, ob ein Tempolimit von 130 km/h auf deutschen Autobahnen sinnvoll ist oder nicht, die Einmischung der EKM in das politische Tagesgeschäft ist ein Schritt über den Rubikon der Kirche und Staat zumindest im Bereich des politischen Tagesgeschäfts trennen muss.
Dass der Rubikon überschritten wird, ist kein Zufall und kein Versehen, es ist vielmehr eine Konsequenz der linken Identitätspolitik, die gerade die evangelische Kirche zu ihrem Markeninhalt gemacht hat. Mit Christentum hat dies nichts mehr zu tun, es ist linker politischer Aktivismus, der einer Kirche nicht ansteht, jedenfalls keiner Kirche, die alle evangelischen Christen vertreten will.
Der Bundesfinanzhof hat gerade die Gemeinnützigkeit von Attac verneint, weil Attac sich in die Tagespolitik eingemischt hat. Konsequenterweise müsste sich nun auch die evangelische Kirche einer entsprechenden Prüfung gegenübersehen.
Hat Ihnen der Beitrag gefallen? Dann unterstützen Sie bitte das private Blog ScienceFiles!
[wpedon id=66988] ScienceFiles-Spendenkonto
Folgen Sie uns auf Telegram.
Anregungen, Hinweise, Kontakt? -> Redaktion @ Sciencefiles.org
Wenn Ihnen gefällt, was Sie bei uns lesen, dann bitten wir Sie, uns zu unterstützen.
ScienceFiles lebt weitgehend von Spenden.
Helfen Sie uns, ScienceFiles auf eine solide finanzielle Basis zu stellen.Wir haben drei sichere Spendenmöglichkeiten:
Zwei Erfindungen der Nazis:
KZs und Kirchensteuer!
Warum echauffieren sich die Kirchen aber nur wegen der KZs? Seltsam! Also hatte, aus Sicht der Kirchen, der Nat.Sozialismus doch etwas Gutes!
Ach ja! Die Autobahnen hab ich dabei ganz vergessen, he, he!
Nein beides ist keine Erfindung der Nazis. KZ`s haben die Engländer (Briten) erfunden und Kirchensteuer gab es auch schon vorher. Es stammt nicht alles Schlechte von den Nazis.
Hallo,
zwei Themen nicht vermischen:
Es ist richtig und wichtig Religionsgruppen als reine Privatsache zu behandeln, ohne Privilegien! Auch die “Gewährung von Religionsfreiheit” im GG sollte ersatzlos gestrichen werden.
Deshalb bliebe ja private Religionsausübung trotzdem ebenso zulässig wie Schachspielen, shanty-chor-singen, Esoterik-Zeremonien oder abhalten von Phliosophievorträgen.
Andernseits gehört es auch zur bürgerlichen Freiheit als Gruppe, hier mitteldeutsche Evangelische, sich am Petionen zu beteiligen.
Und Kirchensteuer, warum nicht, wenn der organisatorische Aufwand für die Finanzverwaltung lukrativ ist, bitte gern. Als Dienstleistung vermarkten. Hallo Vereine und Verbände ( AWO, VdK usw. ) wenn ihr wollt bucht bei uns den Mitgliedsbeitragsservice, immer in Prozenten der berechneten Steuer, 5% Abzug….
Bei uns nicht, aber bei Ihnen. Wir trennen zwischen der politischen Betätigung des individuellen Pfarrers, an der niemand etwas auszusetzen hat, und der politischen Agitation der Institution “Kirche”, die mit der Trennung von Kirche und Staat nicht zu vereinbaren ist. Sie nicht.
vergessen Sie bei dieser Betrachtung bitte nicht, wie wenig Legitimation die Institution überhaupt hat. Im Osten hat sie je nach Bundesland eine Legitimation deutlich unter 20 Prozent der Bevölkerung. Konfessionelle sind dort eine Randgruppe, insbesondere wenn man bedenkt, dass die Alten wegsterben. Sie hat dort schlicht seit WW2 nie eine Legitimation erhalten. Sie spricht dort für keinen nennenswerten Teil der Bevölkerung, weder in Glaubens- noch weltlichen Fragen, und schon gar nicht für einen nennenswerten Teil mit einer einheitlich politischen Orientierung. (In der Mitgliedschaft einer Kirche ist eine politische Orientierung ohnehin nicht vorgesehen.)
Nachdem der “liebe Gott” denen Hausverbot erteilt hat, müssen die nun nach anderen Fleischstücken angeln; frei nach dem Motto: Vielfalt fordern und Einfalt leben.
Aber schon Bismarck ist im Kulturkampf an diesen antiquierten Heuchlern gescheitert. Dann kam der Katholik Hitler mit dem Katholiken von Papen. Danach kam der Katholik Adenauer mit der CDU und der Katholik Strauss mit der CSU.
Diese Banditenkamarilla lebt von der Denkfaulheit der Menschen sehr gut; denn wer glaubt, braucht nicht denken.
Wie sagte Nietzsche: “Der Glaube versetzt keine Berge, aber schafft dort welche, wo vorher keine waren” (Der Antichrist).
Treffen sich ein Astronaut und ein Chirug. Sagt der Astronaut, ich war schon zehnmal im Weltall und habe noch nie den lieben Gott gesehen. Entgegnet der Chirug, ich habe schon 100 Gehirne operiert und habe noch nie einen Gedanken gefunden.
In der Logik der Kirchen sieht das wohl so aus: Wenn schon die Bibel durch die Weisheiten des IPCC ersetzt wird, dann muß natürlich ein Tempolimit her. Andere Forderungen müssen und werden folgen.
Am Rande: Die Leichtigkeit, mit der diese Petition vom Bundestag veröffentlicht wurde, ist bezeichnend. Ganz anders sah es neulich aus, als gut 50 Petitionen zum Migrationspakt vorlagen und EINE davon erst nach ganz langem Hickhack auf Kiel gelegt wurde. (Aber das wundert wohl niemanden [mehr]).
“….Konsequenz der linken Identitätspolitik, die gerade die evangelische Kirche zu ihrem Markeninhalt gemacht hat.” Die katholische ist in dieser Hinsicht kein Deut besser.
“und ganz ohne Gewinnabsicht als Träger von Krankenhäusern und Altenpflegeheimen, Kindergärten und Schulen” Diese Aussage ist falsch, denn der Gewinn besteht (ganz offiziell) in der Gewinnung neuer Mitglieder / Anhänger. Kirchendeutsch heißt das: “Mission” oder “Verkündigung des Wortes”. Wo es um Macht geht, stehen monetäre Gewinne nicht zwingend im Vordergrund. Dennoch zählen die kirchlichen “Staats-Dienstleister” nicht nur zu den teuersten am Markt und lassen sich mindestens JEDEN ausgegebenen Cent vergüten – sie fahren auch Gewinne ein, indem Freiwillige / Ehrenamtlich Tätige tätig sind, deren Leistung Papa Staat “freilich” an die Kirchen bezahlt. Da die Kirchen die größte Immobilienbesitzes des Landes sind, können sie den Erhalt und die Modernisierung freilich ebenso beim Staat abrechnen. Gewinne sind also durchaus vorhanden.
Naiv sind all die Kirchliche, die immer noch glauben, die Kirchensteuer flösse “sozialen Projekten” zu.
Die enge Verflechtung von Kirchen und Staat hierzulande – vor allem die enorme staatliche Privilegierung / Macht der Kirchen ist in der westlichen / ersten Welt wirklich einmalig. Selbst in vielen als islamisch geltenden Ländern existiert mehr Trennung von Staat und Religion als hierzulande.
Die wenigsten Deutschen wissen: Nahezu alle Personalien der Bundesregierung sind parallel parteiübergreifend überzeugte Kirchenfunktionäre. Gerade bei den Grünen und der SPD ist dieses Phänomen besonders ausgeprägte der selbst in der Linkspartei / SED sind viele obere, ambitionierte Parteilinge wieder in die Kirche eingetreten oder “wieder aktiv geworden” (z.B. Ramelow). Habe sogar erlebt, wie er eine Gruppe von Linksparteilingen, die eine säkulare Gruppe gründen wollten, wütend abgesägt hat.
Hätte es zur Weimarer Zeit bereits Rundfunk gegeben, hätten wir heute auch eine Rundfunksteuer, wie die Kirchensteuer. Umgekehrt, hätte es die WRV als Vorläufer des GG nicht gegeben, würden die Kirchen wie die “GEZ” vielleicht Zugriff auf die Meldeämter haben, aber müssten ihre “Beiträge” selbst einziehen, auch wenn die Politik die Notwendigkeit von religiösen Körperschaften öffentlichen Rechts sehen würde analog zur Notwendigkeit eines Staatsfernsehens. Ein Austritt aus der Beitragspflicht wäre dann bei den Kirchen nicht möglich, weil das System zusammebrechen würde. (So wie es in anderen Ländern, z.B. in Skandinavien, der Fall ist.)
Und im letzteren Fall wäre es durchaus interessant anzusehen, wie diese “gemeinnützigen” Kirchen bei säumigen Beitragszahlern handeln würden.
Dennoch wird in dem Artikel ja nur ein Teilaspekt angesprochen. Die Sache geht ja noch weiter, wenn Kirchensteuergelder nicht mehr Zweckgebunden verwendet werden, sondern für Wohltaten an Nicht-Kirchenmitglieder im großen Stil zweckentfremdet werden, wie kürzlich die katholische Kirche ankündigte oder wie es bei Kirchenasyl der Fall ist. Für wohltätige Zwecke gibt es die Spenden-Organisationen der Kirchen. Mit Kirchensteuergeldern politische Ziele zu verfolgen ist faktisch Veruntreuung.
Wir sehen, dass du dich in Vereinigtes Königreich befindest. Wir haben unsere Preise entsprechend auf Pfund Sterling aktualisiert, um dir ein besseres Einkaufserlebnis zu bieten. Stattdessen Euro verwenden.Ausblenden
Liebe Leser,
gerade haben Sie uns dabei geholfen, eine Finanzierungslücke für das Jahr 2023 zu schließen, da ist das Jahr auch schon fast zuende.
Weihnachten naht.
Und mit Weihnachten das jährlich wiederkehrende Problem: Ein Weihnachtsmann, der im Kamin stecken bleibt, weil er zu viel anliefern muss.
Vermeiden Sie dieses Jahr diese Kalamität. Diversifizieren Sie Ihr Geschenkportfolio.
Z.B. indem Sie unsere Sorgen um die Finanzierung des nächsten Jahres mindern.
Unser Dank ist Ihnen gewiss! Und Sie können sicher sein, dass Sie auch im nächsten Jahr ScienceFiles in gewohntem Umfang lesen können.
Zwei Erfindungen der Nazis:
KZs und Kirchensteuer!
Warum echauffieren sich die Kirchen aber nur wegen der KZs? Seltsam! Also hatte, aus Sicht der Kirchen, der Nat.Sozialismus doch etwas Gutes!
Ach ja! Die Autobahnen hab ich dabei ganz vergessen, he, he!
Nein beides ist keine Erfindung der Nazis. KZ`s haben die Engländer (Briten) erfunden und Kirchensteuer gab es auch schon vorher. Es stammt nicht alles Schlechte von den Nazis.
Hab ich nie behauptet! Siehe > Autobahnen, he, he!
Hallo,
zwei Themen nicht vermischen:
Es ist richtig und wichtig Religionsgruppen als reine Privatsache zu behandeln, ohne Privilegien! Auch die “Gewährung von Religionsfreiheit” im GG sollte ersatzlos gestrichen werden.
Deshalb bliebe ja private Religionsausübung trotzdem ebenso zulässig wie Schachspielen, shanty-chor-singen, Esoterik-Zeremonien oder abhalten von Phliosophievorträgen.
Andernseits gehört es auch zur bürgerlichen Freiheit als Gruppe, hier mitteldeutsche Evangelische, sich am Petionen zu beteiligen.
Und Kirchensteuer, warum nicht, wenn der organisatorische Aufwand für die Finanzverwaltung lukrativ ist, bitte gern. Als Dienstleistung vermarkten. Hallo Vereine und Verbände ( AWO, VdK usw. ) wenn ihr wollt bucht bei uns den Mitgliedsbeitragsservice, immer in Prozenten der berechneten Steuer, 5% Abzug….
Bei uns nicht, aber bei Ihnen. Wir trennen zwischen der politischen Betätigung des individuellen Pfarrers, an der niemand etwas auszusetzen hat, und der politischen Agitation der Institution “Kirche”, die mit der Trennung von Kirche und Staat nicht zu vereinbaren ist. Sie nicht.
Sehr geehrter Herr Klein,
vergessen Sie bei dieser Betrachtung bitte nicht, wie wenig Legitimation die Institution überhaupt hat. Im Osten hat sie je nach Bundesland eine Legitimation deutlich unter 20 Prozent der Bevölkerung. Konfessionelle sind dort eine Randgruppe, insbesondere wenn man bedenkt, dass die Alten wegsterben. Sie hat dort schlicht seit WW2 nie eine Legitimation erhalten. Sie spricht dort für keinen nennenswerten Teil der Bevölkerung, weder in Glaubens- noch weltlichen Fragen, und schon gar nicht für einen nennenswerten Teil mit einer einheitlich politischen Orientierung. (In der Mitgliedschaft einer Kirche ist eine politische Orientierung ohnehin nicht vorgesehen.)
Nachdem der “liebe Gott” denen Hausverbot erteilt hat, müssen die nun nach anderen Fleischstücken angeln; frei nach dem Motto: Vielfalt fordern und Einfalt leben.
Aber schon Bismarck ist im Kulturkampf an diesen antiquierten Heuchlern gescheitert. Dann kam der Katholik Hitler mit dem Katholiken von Papen. Danach kam der Katholik Adenauer mit der CDU und der Katholik Strauss mit der CSU.
Diese Banditenkamarilla lebt von der Denkfaulheit der Menschen sehr gut; denn wer glaubt, braucht nicht denken.
Wie sagte Nietzsche: “Der Glaube versetzt keine Berge, aber schafft dort welche, wo vorher keine waren” (Der Antichrist).
Treffen sich ein Astronaut und ein Chirug. Sagt der Astronaut, ich war schon zehnmal im Weltall und habe noch nie den lieben Gott gesehen. Entgegnet der Chirug, ich habe schon 100 Gehirne operiert und habe noch nie einen Gedanken gefunden.
HItler war in seinem Wesen von “Katholik” so weit entfernt wie der Mond von der Ostsee…
In der Logik der Kirchen sieht das wohl so aus: Wenn schon die Bibel durch die Weisheiten des IPCC ersetzt wird, dann muß natürlich ein Tempolimit her. Andere Forderungen müssen und werden folgen.
Am Rande: Die Leichtigkeit, mit der diese Petition vom Bundestag veröffentlicht wurde, ist bezeichnend. Ganz anders sah es neulich aus, als gut 50 Petitionen zum Migrationspakt vorlagen und EINE davon erst nach ganz langem Hickhack auf Kiel gelegt wurde. (Aber das wundert wohl niemanden [mehr]).
“….Konsequenz der linken Identitätspolitik, die gerade die evangelische Kirche zu ihrem Markeninhalt gemacht hat.” Die katholische ist in dieser Hinsicht kein Deut besser.
“und ganz ohne Gewinnabsicht als Träger von Krankenhäusern und Altenpflegeheimen, Kindergärten und Schulen” Diese Aussage ist falsch, denn der Gewinn besteht (ganz offiziell) in der Gewinnung neuer Mitglieder / Anhänger. Kirchendeutsch heißt das: “Mission” oder “Verkündigung des Wortes”. Wo es um Macht geht, stehen monetäre Gewinne nicht zwingend im Vordergrund. Dennoch zählen die kirchlichen “Staats-Dienstleister” nicht nur zu den teuersten am Markt und lassen sich mindestens JEDEN ausgegebenen Cent vergüten – sie fahren auch Gewinne ein, indem Freiwillige / Ehrenamtlich Tätige tätig sind, deren Leistung Papa Staat “freilich” an die Kirchen bezahlt. Da die Kirchen die größte Immobilienbesitzes des Landes sind, können sie den Erhalt und die Modernisierung freilich ebenso beim Staat abrechnen. Gewinne sind also durchaus vorhanden.
Naiv sind all die Kirchliche, die immer noch glauben, die Kirchensteuer flösse “sozialen Projekten” zu.
Die enge Verflechtung von Kirchen und Staat hierzulande – vor allem die enorme staatliche Privilegierung / Macht der Kirchen ist in der westlichen / ersten Welt wirklich einmalig. Selbst in vielen als islamisch geltenden Ländern existiert mehr Trennung von Staat und Religion als hierzulande.
Die wenigsten Deutschen wissen: Nahezu alle Personalien der Bundesregierung sind parallel parteiübergreifend überzeugte Kirchenfunktionäre. Gerade bei den Grünen und der SPD ist dieses Phänomen besonders ausgeprägte der selbst in der Linkspartei / SED sind viele obere, ambitionierte Parteilinge wieder in die Kirche eingetreten oder “wieder aktiv geworden” (z.B. Ramelow). Habe sogar erlebt, wie er eine Gruppe von Linksparteilingen, die eine säkulare Gruppe gründen wollten, wütend abgesägt hat.
Danke, Herr Klein!
Mir fallen dazu nur zwei Namen ein: “NGO-Regierungssprecher” Bedford-Strohm und (Kardinal) Marx.
Hätte es zur Weimarer Zeit bereits Rundfunk gegeben, hätten wir heute auch eine Rundfunksteuer, wie die Kirchensteuer. Umgekehrt, hätte es die WRV als Vorläufer des GG nicht gegeben, würden die Kirchen wie die “GEZ” vielleicht Zugriff auf die Meldeämter haben, aber müssten ihre “Beiträge” selbst einziehen, auch wenn die Politik die Notwendigkeit von religiösen Körperschaften öffentlichen Rechts sehen würde analog zur Notwendigkeit eines Staatsfernsehens. Ein Austritt aus der Beitragspflicht wäre dann bei den Kirchen nicht möglich, weil das System zusammebrechen würde. (So wie es in anderen Ländern, z.B. in Skandinavien, der Fall ist.)
Und im letzteren Fall wäre es durchaus interessant anzusehen, wie diese “gemeinnützigen” Kirchen bei säumigen Beitragszahlern handeln würden.
Dennoch wird in dem Artikel ja nur ein Teilaspekt angesprochen. Die Sache geht ja noch weiter, wenn Kirchensteuergelder nicht mehr Zweckgebunden verwendet werden, sondern für Wohltaten an Nicht-Kirchenmitglieder im großen Stil zweckentfremdet werden, wie kürzlich die katholische Kirche ankündigte oder wie es bei Kirchenasyl der Fall ist. Für wohltätige Zwecke gibt es die Spenden-Organisationen der Kirchen. Mit Kirchensteuergeldern politische Ziele zu verfolgen ist faktisch Veruntreuung.