Maturity Rebellion: Der (Klima-)Traum von der ewigen Kindheit
Kennen Sie die Geschichte von Peter Pan, den Sir James Matthew Barrie erfunden hat? Peter Pan ist das, was man im Englischen als „betwixt and between“ beschreibt, jemand, der weder das eine noch das andere ist, jemand, der zwischen den Stühlen sitzt. Peter Pan, der Junge, der nicht erwachsen werden will, sitzt zwischen Mensch und Tier, er kann fliegen und spricht die Sprache der Vögel und Elfen. Er ist weder Kind noch erwachsen. Die Last der Erziehung hat er bislang nicht erfahren, er kennt weder das Urteilsvermögen eines Erwachsenen noch hat er irgendeine Form von moralischer Verantwortung. Seine kognitive Entwicklung ist die eines Kindes, er bewegt sich zwischen Charme und Narzissmus.
Warum wir das anführen?
Nun, Dr. habil. Heike Diefenbach hat gerade in einem umfassenden Beitrag über die FridaysForFuture dargelegt, dass die Demonstrationen statuslosen Kindern die Möglichkeit geben, sich das Vorhandensein eines solchen zumindest kurzzeitig einzubilden, während sie Erwachsenen die Möglichkeit bieten, das Stadium der Infantilität zu einem Normalstadium zu machen.
Was tut man, wenn man nicht erwachsen werden will? Wenn man als Erwachsener all die Vorteile des Kindseins genießen will, aber nicht die Verantwortung tragen will, die mit einem erwachsenen Leben normalerweise einhergeht? Was tut man, wenn man sich wie Peter Pan nach Abenteuern sehnt, die sich in keiner Weise mit negativen Konsequenzen verbinden, die nur affektive Freude und keinerlei Nachteil mit sich bringen, Abenteuern, die es erlauben, sich als Held zu fühlen ohne etwas Heldenhaftes geleistet zu haben?
Man kapert die Jugendkultur, so wie Dr. Diefenbach das beschrieben hat. Man betreibt, generativen Imperialismus und begibt sich hinunter auf die Stufe der Kinder. Man duzt sich und baut damit die Altersgrenze scheinbar ab. Man verhält sich wie Kinder, spielt denen, die es wirklich sind, Gleichheit vor und wiegt sie in der Illusion, wichtig zu sein.
Man okkupiert ein Stadium der Verantwortungslosigkeit, eines, das mit Jugend und Kindheit verbunden ist, eines, das nach außen inszenierbar ist und dennoch mit keinerlei negativen Konsequenzen, wie man meint, verbunden ist.
Genau das beschreibt die ewigen Kinder, die bei Extinction Rebellion den Aufstand gegen die eigene Maturität proben. Die Kinder, die am 7. Oktober in Berlin Straßen und Plätze „zu Tausenden“ blockieren wollen, um auf das Aussterben von Tierarten (das es so lange gibt, wie es die Erde gibt) und die Klimakrise (die es gar nicht gibt) aufmerksam zu machen und in diesem Fall die deutsche Regierung dazu zu zwingen, um es einmal in infantiler Sprache auszudrücken: “zu machen, dass das weggeht”. „Das“ ist alles, wogegen Extinction Rebellen sind, der Klimawandel, den sie für menschengemacht halten und das vermeintliche Artensterben, dem sie nicht die Neuentdeckung von mehr als 200 neuen Spezies jährlich gegenüberstellen (schon weil sie davon nichts wissen).
Die kindliche Welt der Rebellen ist, ganz wie die Welt von Peter Pan, vom Ausleben des eigenen Narzissmus geprägt, davon, dass die eigenen Handlungen keine NEGATIVEN Konsequenzen in der Welt der Erwachsenen haben, davon, dass man sich anstrengungslos zum Guten erklären kann, ohne je etwas tun, kann man den Planeten retten, ohne sich auch nur im Kleinsten zu engagieren, kann man Artensterben verbal bekämpfen, ohne einen Finger krumm zu machen, wird man zum Helden, zum verdienten Helden der Umwelt.
Woher wir wissen, dass die Herrschaften, die ihre Langeweile bei Extinction Rebellion damit verbringen, anderen auf die Nerven zu gehen, selbst noch nie auf die Idee gekommen sind, etwas Konstruktives zu tun? Das sie keinen konkreten Artenschutz betreiben, etwa dadurch, dass sie Wiesen mit Wildblumen anlegen (für die Bienen), dass sie im Garten kein Vogelhaus aufstellen, um den gefiederten Gesellen über den Winter zu helfen, dass sie noch keinen Moment auf die Idee gekommen sind, man könne die eigenen Bedürfnisse dem Klima zuliebe zurückstellen und den riesigen CO2-Ausstoss, der mit idiotischen Aktionen, wie der für Berlin angekündigten, einhergeht, vermeiden.
Ganz einfach:
Im sächsischen Arzberg, einem kleinen Ort bei Torgau, gibt es einen Tierschutzverein und ein Tierheim. Beides wird im Wesentlichen von einigen in der Zwischenzeit gealterten Frauen am Laufen gehalten. Sie kümmern sich um streunende Katzen, überwintern Igel und allerlei sonstige Tiere, die bei ihnen Unterschlupf suchen. Sie tun das rund ums Jahr, jeden Tag, zuweilen 20 Stunden am Stück. Sie haben keine Zeit für Unsinn wie den, den Extinction Rebellen in Berlin veranstalten wollen.
Für solchen Unsinn haben nur große Kinder Zeit. Infantile, die sich weigern, Reife zu erlangen. Narzissten, die nicht einmal auf die Idee kommen, in dem Stau, den sie durch das Sperren von Straßen produzieren, könnte eine Ambulanz mit einem Schwerverletzten stecken. Kinder, die noch nie auch nur entfernt auf die Idee gekommen sind, die Verantwortung für Externalitäten, die sie verursachen, zu übernehmen, den Schmutz, den sie hinterlassen, zu beseitigen, Verantwortung für ihre Aktionen zu übernehmen.
Sie sind eben Kinder, die nicht erwachsen werden wollen.
Kinder, die aber dennoch nach Anerkennung und Status streben.
Kinder, die sich deshalb zu Rettern von Arten und Klima ausgerufen haben und sich dadurch auszeichnen, keinerlei Einfluss auf entweder Artenvielfalt noch Klima zu haben. Hier schließt sich der Kreis der Verantwortungslosigkeit. Dass ihr Einfluss auf Klima und Artenvielfalt selbst wenn er vorhanden wäre, nicht messbar und nachweisbar ist, macht die Themen so interessant. Man kann sich zum Retter der Welt ausrufen, ohne dass man Gefahr läuft, an seinen Taten gemessen zu werden. Das ist insbesondere dann bequem, wenn man gar nicht vorhat, Taten auszuführen, die mit Handarbeit, mit Anpacken und einen-konstruktiven-Niederschlag-in-der-Wirklichkeit-Machen, verbunden sind.
Das akute und reale sich Kümmern, das überlassen die Kinder von Extinction Rebellion den alten Frauen in Arzberg.
Montag, der 7. Oktober, ein sehr seltsamer Termin für Extinction Rebellion, ist übrigens der ehemalige Staatsfeiertag der DDR.
Ob das ein Zufall ist?
Was am Montag zu erwarten ist, ist das hier:
Extinction Rebellion activists failed in a plan to spray HM Treasury with thousands of litres of fake blood this morning after their high-pressure hose pipe became too much to handle.
What is your response? pic.twitter.com/EpfqWefcKm
— talkRADIO (@talkRADIO) October 3, 2019
Man kann sich auch mit Aktivismus lächerlich machen.
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Eine sehr gute Beschreibung. Danke!
lg
caruso
PS das eigentlich nicht hierher gehört:
Ich würde die Seite so gerne unterstützen, aber es ist mir nicht möglich. Bin in meinem 89. Lebensjahr, nicht krank, auch nicht gesund. Meine Finanzen lassen viel zu wünschen übrig. Mein Einkommen besteht weit überwiegend davon, was man in A Mindestsicherung nennt. Viel zum Sterben, zu wenig zum Leben. Von Zeit zu Zeit wird es ein wenig ergänzt von lieben Freunden die viel jünger sind und denen es materiell viel besser geht. Und aus meinen wenigen Ersparnissen. Bitte das nicht als Klage verstehen, es gibt leider viele, die es noch schwerer haben, oft viel schwerer. Ich wollte nur verständlich machen, warum ich nicht so handeln kann, wie ich es möchte.
Übrigens: mein Laptop ist schon alt, ist auch ein Geschenk. Ein im übertragenen Sinn lebensrettendes.
Toll, dass Sie mitmachen. Wohnten Sie in meiner Nähe, würde ich Sie unterstützen. So aber spende ich jetzt sofort €20 Euro an Ihrer Stelle.
@caruso
@IGrimm
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Also, nochmals vielen Dank an Sie beide – und alle unsere Spender und Leser!
Berlin ist nicht London. Hier darf man die meisten Messer mitführen ebenso wie Baseball-Schläger und wir haben ein vernünftiges Notwehrrecht.
Nachdem die Veranstalter selbst nicht behaupten, dass es sich um eine Demonstration handelt und obendrein die Forderung nach einer (Klima-)Räte-Republik verfassungsfeindlich ist, so dass die Demonstration sowieso verboten werden müsste, sollte kein Zweifel bestehen, dass jedermann sich gegen die Blockierer auf das Notwehrrecht berufen kann.
Weil XR den Anspruch hat, gewaltfrei zu sein, ist das Risiko von Gegenwehr gering. Trotzdem sollte man sich vorsichtshalber vermummen und zusätzlich von Freunden filmen lassen, um nachzuweisen, dass man innerhalb des Notwehrrechts gehandelt hat. Vielleicht hilft eine Gelbweste, um sich optisch abzusetzen und klarzumachen, dass man zu den Guten gehört.
Mit Eiskratzer und Verbandskasten sollte man auch mit festgeklebten Demonstranten schnell fertig werden, ohne übermäßig gewalttätig werden zu müssen.
Solche Gewaltphantasien muss man natürlich vorher ein paar mal gedanklich durchspielen, um sie dann real ohne Gefühlsduselei trotz Geschrei und Blutvergießen durchzuziehen. Ist beim Manöver von Soldaten auch nicht anders. (Nicht zögern, bis die Polizei vor Ort ist! Dann ist es aus mit der Notwehr.)
Allen Verteidigern unserer Rechtsordnung rufe ich von Herzen ein „Trau Dich“ zu! Oder geht zumindest nicht nackt aus dem Haus, wenn ihr euch unsicher seid!
Selbst wenn der zivile Widerstand gegen XR die Blockanden nicht brechen kann, wäre es schon ein gutes Zeichen, dass es ihn gibt. Publizistisch funktioniert die Ghandi-Nummer nur gegen die Staatsgewalt.
(Ängstliche warten noch ab, bis ein Auto in zweiter Reihe hinter ihnen blockiert ist:
https://verfassungsblog.de/sitzblockaden-strafrecht-bleibt-strafrecht/ )
Obwohl z.B. Berlin im Dreck erstickt, lt. Danisch, der in Kreuzberg wohnt, die sog. Regierung – voll sozialistisch – zeigt, dass sie zum Erwachsenen, verantwortungsbewussten Handeln kaum fähig ist, werden diese großen „Kinder“ wieder und wieder gewählt. Somit schließe ich daraus, dass auch die Wähler kaum erwachsen geworden sind, diese Leute dahin zu jagen, wo keine wirkliche Verantwortung für die Hauptstadt zu tragen ist.
.
Wie sollen denn dann erst echte Kinder es schaffen, sich an ihre erwachsenen Vorbilder zu orientieren, wenn diese es selbst nicht schaffen? Wetten, dass am 7.10.19 keine Staatsgewalt den „Streik“ beendet, der den Verkehr lahmlegen wird?
Richtig muss es lauten:…sich an ihren erwachsenen Vorbildern zu orientieren…
Hinter all dem sichtbaren Wahnsinn steckt jedoch Methode. Die Planung einer
neuen Kohlenstoff Währung.
Hier nachzulesen: http://www.green-agenda.com/carboncurrency.html
Katzen und Igel – meine Güte, diese Rebellen denken doch schon viel weiter:
Das bekannteste Gesicht von Extinction Rebellion, die deutsche Kapitänin Carola Rackete soll am Montag in Berlin eine pinkfarbene Arche in der Nähe des Regierungsviertels eröffnen. Niemand weiß schließlich besser als Rackete, was man machen muss, „dass das weggeht”:
In Afrika beträgt der Primärenergie-Verbrauch pro Kopf 0,37 Tonnen Öläquivalent /Jahr. In Deutschland wird dagegen pro Kopf 3,8 Tonnen/Jahr verbraucht (EU 3,2 t/J). Jeder Afrikaner, der nach Deutschland geholt wird, verbraucht hier also 10 mal mehr Energie als in seinem Heimatland.
Mehr kann man doch gar nicht machen, dass das endlich weggeht.
Na ja, vielleicht gäbe es da doch noch eine andere Lösung:
“We’re not going to be here for much longer, because of the climate crisis. We only have a few months left. I love that you support the Green Deal, but it’s not gonna get rid of fossil fuel. It’s not going to solve the problem fast enough. A Swedish professor said we can eat dead people, but it’s not fast enough! So, I think your next campaign slogan needs to be this: We’ve got to start eating babies… We don’t have a enough time. There’s too much CO2. Even if we were to bomb Russia, it’s not enough. There’s too many people, too much pollution. So, we have to get rid of the babies.“
https://www.foxnews.com/politics/get-rid-of-the-babies-distraught-woman-at-aoc-town-hall-urges-eating-babies-to-fight-climate-change
Dieses Motto für „Fridays For Future“ und „Extiction Rebellion“ könnte bei manchen doch einen wahren Begeisterungssturm entfachen:
“Save the Planet. Eat the Children.“
Und wenn´s so kommt wie manche es predigen und viele schätzen, dann bald auch halal.
Also weg mit dem roth-grünen Schal und die Hälse mit der Sprechblase in den CO2-Nebel-gereckt, damit das flott losgehen kann, wenn´s denn nun losgehen sollte.
Und das nächste Mal den Nobel-Preis für den schwedischen Professor und die SpinnerInnen in den USA. Würde mich nicht wundern, wenn die deutsche Vorfahren hätten.
Aber ist ja egal: bald sind´se eh hier, denn hierher passen die. Die haben noch gefehlt.
Früher nannte mancher Monarch diese ewig Unreifen: Landeskinder. Heute heißen sie: infantiles Gehopse.
Vielleicht sollten wir Kinder ab zwölf Jahren generell siezen, weil sie ja so bedeutend und einflussreich sind. Und unbedingt Forderungen an sie stellen, die im Einklang mit ihrem “Engagement” stehen: z.B. zu Fuß zum Turnen, Musikunterricht, Reiten, zur Party, zur Schule, zur Nachhilfe gehen, notfalls mit dem Fahrrad (ohne E). Smartes Phone, PC, und sämtliche UH-Elektronik abgeben; Designer-Klamotten streichen, stattdessen Selbstgestricktes und Geschneidertes anziehen; Friseurbesuche absagen, Haare von Mama oder Papa schneiden lassen; Pizza, Burger u.ä. vom Speiseplan streichen, nur noch Selbstgekochtes (je nach Saison) essen; Kinderzimmer wird nur noch bei sehr frostigen Temperaturen minimal beheizt und … und… und. Die Kids wären ziemlich schnell wieder auf dem Teppich. Das Problem sind die Eltern, insbesondere die Mütter, und auch die Großmütter, die man ab sofort alle duzen sollte, weil sie sich so dramatisch zurückentwickelt haben.