Der Brexit-Deal zu Nordirland erklärt [in aller Kürze]

Weil uns eine Reihe von Lesern und Kommentatoren darum gebeten haben, etwas zum Brexit-Deal im Hinblick auf den Status von Nordirland zu sagen, hier die Regeln, die gelten, wenn der Deal heute durch das House of Commons kommt, wonach es immer mehr aussieht …





Dawn of Liberty – ©ScienceFiles, 2019

Nordirland gehört offiziell zum Zollgebiet des Vereinigten Königreichs. Das bedeutet, das Vereinigte Königreich kann mit den USA, Indien, Australien usw. die Handelsabkommen abschließen, die bereits weitgehend ausgehandelt sind. Die Abkommen gelten für das UK als Ganzes, also inklusive Nordirland.

Das Zollregime des Vereinigten Königreichs ist ein anderes als das der EU, d.h. das UK kann die Höhe von Einfuhrzöllen etc. und die Einfuhrregelungen selbst bestimmen.

Die Zoll- und Einfuhrregeln der EU finden sich übrigens hier.

Obwohl Nordirland zum Zollgebiet des Vereinigten Königreichs gehört, wird Nordirland im gemeinsamen Markt der EU verbleiben. Das bedeutet de facto, dass in der irischen See eine gedachte Grenze zwischen dem Zollgebiet der EU und dem des Vereinigten Königreichs verläuft.

Kontrollen finden aber nicht im Meer statt, sondern in britischen Häfen, und sie beschränken sich auf die Waren, die “in der Gefahr stehen”, in das Zollgebiet der EU, also über Nordirland in die Republik Irland geliefert zu werden. Waren, die zwischen UK-Mainland und Nordirland gehandelt werden und nicht in die EU verbracht werden sollen, sind von den Kontrollen ausgenommen.

Für den inner-irischen Handel bedeutet das, dass es zwischen der Republik Irland und Nordirland keine Grenze, keine Zollgrenze gibt. Das Good Friday Agreement bleibt damit unangetastet. Weil Nordirland weiterhin den Regulationen und dem Zollsystem der EU folgt, kann zwischen beiden Ländern ein freier Warenaustausch OHNE Kontrolle erfolgen.

Das ist alles.


Einzelheiten werden in der Übergangsphase, die bis Ende 2020 andauert, zwischen der EU und dem UK ausgehandelt. Ziel ist, ein Freihandelsabkommen zwischen dem UK und der EU zu etablieren.

Die Regelung, die in Deutschland scheinbar als furchtbar kompliziert verkauft wird, ist – im Gegenteil – sehr einfach.

Der Brexit-Deal zwischen dem UK und der EU kann übrigens hier nachgelesen werden.



Bleiben Sie mit uns in Kontakt.
Wenn Sie ScienceFiles abonnieren, erhalten Sie bei jeder Veröffentlichung eine Benachrichtigung in die Mailbox.

ScienceFiles-Abo
Loading



Wissenschaft und Information verständlich und in Klartext.

Unterstützen Sie ScienceFiles


Anregungen, Hinweise, Kontakt? -> Redaktion @ Sciencefiles.org
Wenn Ihnen gefällt, was Sie bei uns lesen, dann bitten wir Sie, uns zu unterstützen.
ScienceFiles lebt weitgehend von Spenden.
Helfen Sie uns, ScienceFiles auf eine solide finanzielle Basis zu stellen:


Entweder direkt über die ScienceFiles-Spendenfunktion spenden [das ist sicher und Sie haben die volle Kontrolle über ihre Daten]:
Zum Spenden einfach klicken


Oder über unser Spendenkonto bei Halifax: ScienceFiles Spendenkonto:
HALIFAX (Konto-Inhaber: Michael Klein):
  • IBAN: GB15 HLFX 1100 3311 0902 67
  • BIC: HLFXG1B21B24


Wenn Sie ScienceFiles weiterhin lesen wollen, dann sind Sie jetzt gefordert.
Print Friendly, PDF & Email
4 Comments

Bitte keine Beleidigungen, keine wilden Behauptungen und keine strafbaren Inhalte ... Wir glauben noch an die Vernunft!

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

Liebe Leser,

Robert Habeck hat es auf den Punkt gebracht:

Wenn Sie uns nicht mehr unterstützen, "dann sind wir nicht pleite", hören aber auf zu publizieren.

Damit es nicht soweit kommt, gibt es zwei mögliche Wege für ihre Spende:

  • Unser Spendenkonto bei Halifax
  • Unsere sichere in den Blog integrierte Spendenfunktion.

Sie finden beides hier:
ScienceFiles-Unterstützung

Vielen Dank!