Schneeball Erde: Tektonische Verschiebungen beeinflussen das Klima, nicht Menschen
Die Erde als Schneeball, als vollständig gefrorener Planet, das hat es zum letzten Mal vor 750 Millionen Jahren gegeben. Vor 518 Millionen Jahren wäre die Erde fast zu einem Schneeball geworden, aber nur fast. Letztlich ist die vollständige Eishülle an der Bildung von Gondwana gescheitert, dem Superkontinent, der vor rund 550 Millionen Jahren entstanden ist.
Der Klimawandel, der wohl kaum besser ausgedrückt werden kann, als in einer kompletten Eishülle, die im Verlauf von knapp 100 Millionen Jahren wieder verschwindet, hat im Wesentlichen zwei Ursachen: Plattentektonik und Kohlendioxid.
Die Theorie der Plattentektonik geht auf Alfred Wegener zurück, der 1915 ein Buch über den Kontinentaldrift veröffentlicht hat, also darüber, dass die Kontinentalplatten der Lithosphäre durch ihre Bewegung, ein paar Millimeter pro Jahr, ineinander krachen, Berge auftürmen, neue Kontinente formen, Seewege schließen und öffnen und all das verändert die Strömung der Meere und des Windes. Ein paar Jahre später, 1924, hat Alfred Wegener gemeinsam mit Wladimir Köppen ein Buch mit dem Titel “Die Klimate der geologischen Vorzeit” veröffentlicht. Ein Buch, in dem er die Erdtektonik als Auslöser des Klimawandels als Haupt-, wenn nicht einzige erdeigene Determinante des Erdklimas beschreibt.
Man nehme Tektonik, Silikatgestein und Kohlendioxid, und fertig ist der Klimawandel.
Wie es funktioniert, das machen G. Ramstein, Y. Godderis, Y. Donnadieu, P. Sepulchre, F. Fluteau, Z. Zhang, R. Zhang, B. Su, D. Jiang, M. Schuster und J. Besse in einem Beitrag für die Zeitschrift “Tectonics” deutlich, der demnächst veröffentlicht wird. Er trägt den Titel: “Some illustrations of large tectonically driven climate changes in Earth history“.
Die Menge von Kohlendioxid, die sich in der Atmosphäre befindet, so lautet einer der ersten Sätze des Beitrags, wird durch silikathaltiges Gestein gesteuert. Ja, Steine, nicht Menschen. Silikatgesteine sind die häufigsten Gesteine der Erdkruste: Silikate bestehen aus Silizium und bis zu vier Sauerstoffatomen und kommen in Verbindung mit z.B. Kalzium vor (die berühmten Brandschutzplatten bestehen aus Kalziumsilikat). Wird Kalziumsilikat mit Wasser in Verbindung gebracht, am besten in einer recht warmen Umgebung, dann bedarf es nur noch Kohlendioxids um Kalk (Kalziumcarbonat) und Kieselsäuren daraus zu machen.

Prozesse wie der beschriebene sind dafür verantwortlich, dass Kohlendioxid aus der Atmosphäre gelöst und z.B. in Meeressedimenten gebunden werden. Gemeinsam mit der Plattentektonik sorgen derartige Prozesse für einen heftigen Klimawandel, wie er sich z.B. vor 750 Millionen Jahren ereignet hat. Damals im Neueren Proterozoikum gab es einen Superkontinent mit dem Namen Rodinia. Vor rund 1,1 Milliarden Jahre geformt, hat Plattentektonik dazu geführt, dass Rodinia in kleinere Teile zerbrochen ist. Rodinia war im Bereich des Äquator angesiedelt. Die neu entstehenden Kontinente sind in dieser Gegend verblieben, und somit in einer Gegend, in der die Sonneneinstrahlung hoch ist. Durch die Verschiebung der tektonischen Platten, den Abbruch eines Superkontinents ist ein immenses Volumen von Silikatgestein der Witterung ausgesetzt worden, und zwar in einer warmen Gegend, was den Prozess der Bindung von Kohlendioxid aus der Atmosphäre stark beschleunigt hat. Im Verlauf von nur wenigen Millionen Jahren ist das Kohlendioxid in der Atmosphäre auf knapp 200ppm gefallen. Damit wurde die Erde, wie man sagen kann, vom Life-Support genommen. Ein CO2-Level von 200 ppm ist für pflanzliches Leben zu gering. Die Polkappen seien gewachsen. Mehr Schnee bedeutet, dass mehr Sonnenlicht reflektiert wird. Die Erde wird als Folge kälter. Der Prozess war so umfassend, dass sich die Erde zu einem Schneeball entwickelt hat. Die Eisschicht, so sagt Gilles Ramstein, sei von den Polen her gewachsen und habe schließlich die Erde vollständig umschlossen. Der Schneeball Erde war geschaffen, und zwar als Ergebnis natürlicher Prozesse auf die Menschen keinen Einfluss haben.
Die Tektonik der Kontinentalplatten und der Vulkanismus der Erde blieb jedoch intakt, so dass im Laufe der Zeit eine neuerliche Erwärmung der Erde gefolgt von einer entsprechende Anreicherung der Atmosphäre mit CO2, das im Wesentlichen aus vulkanischen Quellen stammte, stattfinden konnte. Als Schneeball ist die Erde aufgrund von Tektonik und Vulkanismus nicht stabil, sagt Ramstein. Ein solcher Zustand könne nur maximal 100 Millionen Jahre andauern. Geologen rechnen, wie sich zeigt, in anderen Dimensionen.
Ramstein und Ko-Autoren stellen den Einfluss der Plattentektonik auf das Klima der Erde noch am Beispiel der Entstehung des Monsun-Regens und am Beispiel des immensen Einflusses, den die Auffaltung des Himalaya-Gebirges auf das Erdklima hatte, dar. In allen Beispielen wird deutlich, welche Urgewalten Klima gestalten, mit welchen Urgewalten sich diejenigen messen wollen, die heute denken, Menschen seien in der Lage, das Klima zu beeinflussen. Die Lächerlichkeit dieser Ansicht wird selten deutlicher als nach der Lektüre eines Beitrags, in dem die Dimension, in der sich Klimawandel vollzieht und die unzähligen einzelnen Faktoren, die einen Beitrag zum Klimawandel leisten, dargestellt werden.
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Der aufklärende Bericht ist, wie so oft, Balsam für meine geschundene Umweltseele und zur Abhilfe gegen Klimaschwindel, äh, Wandel-Fanatiker aller Art.
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Wir stehen, wie immer in solchen Situationen, vor der Frage: wie bringen wir das den in einer Traumblase Schwebenden, also den Politikern, Schurrnallisten und TV Spießern schonend aber deutlich bei, was wirklich die Klimaveränderungen bewirkt?
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Menschen sind es jedenfalls kaum bis nicht.
Sparen Sie sich die Mühe, das den Politikern, Schurrnallisten und TV Spießern schonend aber deutlich beizubringen. Denken Sie daran, was Dieter Bohlen einst zur Lernfähigkeit von geistig Minderbemittelten sagte. Das passt für die genannte Klasse, wie die sprichwörtliche Faust aufs Auge.
Der Artikel ist toll, den hab ich mir zum weiterreichen kopiert, ist hoffentlich urheberrechtlich unbedenklich.
Menschen sind nur für Grobverschmutzungen (Plastik etwa – die alten Potsäue weigern sich noch immer, ihr Kinderzimmer aufzuräumen und sauber zu machen!) und exzessivem Raubbau an der Natur verantwortlich zu machen!
Sehr interessant. Ich habe mal gegooglet, ob man dieses Buch erwerben kann, aber leider gibt es das nur als englische Übersetzung. Das ist sehr schade, weil mich das Buch sehr interessiert hätte. Es ist natürlich auch eine Schande für deutsche Verlage, dass dieses ursprünglich in Deutsch herausgegebene Buch nicht in deutscher Sprache aufgelegt wird.
Wenn ein Verlag heutzutage (±natur-)wissenschaftliche Werke (ausgenommen reine Lehrbücher) auf Deutsch herausgeben würde, müßten die Preise wegen der extrem niedrigen Auflage astronomisch sein, so daß es wiederum kaum jemand* kauft und es ±illegal in Uni-Bibliotheken online kopiert wird. Das Verlagssterben geht um.
*) Schon gar nicht die sog. Studierenden, die wollen alles als pdf zum Nulltarif haben.
Ich sehe gerade, die englische Übersetzung enthält auch den DEUTSCHEN Text (als Faksimile); kostet bei Amazon €49,90:
https://www.amazon.de/Climates-Geological-Past-geologischen-Neu%C3%BCbersetzung/dp/3443010881
Es ist völlig unwesentlich, ob die Steuerungsorgane der offiziellen Klimaideologie dieses Buch lesen oder nicht, es verstehen oder nicht, es landet bei denen in irgendeiner Ablage. Und weiter geht es mit the same procedure as every day.
Genau! So schauts aus! Manchmal hege ich den Verdacht, den Einpeitschern der Klimakrise ist durchaus bewusst, dass sie Lügen verbreiten, aber solange sie dadurch ihre Ideologie transportieren können und den parlamentarisch etabliierten Linken damit in die Hände spielen, machen sie lustig weiter.
Angenehm bei A. Wegener war, daß er seine Theorien induktiv aus beobachteten Phänomenen ableitete (und nicht umgekehrt).
— Ausgeklammert (oder nur im Erdinneren verortet) selbst bei neueren Arbeiten bleibt die Frage, was denn der Motor für den continental drift war bzw. sein mag. Und hier dürften wir wieder bei der Sonne und ihren Aktivitäten landen, die im Laufe ihres langen Daseins mal passiver, aber auch ab und zu hyperaktiver gewesen sein dürfte, je nach dem, wie sie in ihrer galaktischen Umgebung etwas mehr oder weniger gezündet wurde bzw. wird. Das wahrscheinlich jüngste Opfer ihrer Hyperaktivität ist wohl unser Nachbarplanet Mars; auch die Dinosaurier dürften ihrer Launenhaftigkeit zum Opfer gefallen sein. (Die NASA-Mär mit dem Asteroiden gehört wohl eher zur gleichen Rubrik wie die »Schneeball«-Kometen.)
— Eines dürfte zumindest 100%er (!) KONSENS in der scientific community sein: Der Kontinentaldrift ist NICHT anthropogen! 🙂
Ich wäre da nicht so sicher.
Jetzt aber mal im Ernst:
Das ist bestimmt kein Zufall, daß die meisten Kontinente aus einem linken Blickwinkel immer mal wieder einen Rechtsruck machen.
Vielleicht sind es (so lange wie das schon geht) ewiggestrige Nazis, die da am Werk sind?.
Vielleicht ein gigantischer Nazi-Verschiebebahnhof mit einem Reichskontinentaldrift-Planungsstab?
Tief unter der Erde
Alfred Wegener war Geograph und Polarforscher, kein Geologie und seine Theorie der Kontinentalverschiebung war zwar ein Vorläufer der Plattentektonik, aber er konnte die Prozesse, die diese Drift verursachen nicht erklären. Und er hatte großes Glück: Als er postulierte, daß sich Nordamerika und Europa voneinander wegbewegten, hatte er Recht, aber seine Messung lag innerhalb der damaligen Meßungenauigkeit, er hätte auch andersherum (also falsch) messen können. Die Erkenntnis, daß Erdplatten herumschwimmen, auseinanderbrechen und sich auf wieder verschmelzen kommt aus Amerika. Die Europäer haben dies lang bestritten, einfach deshalb, weil die vorherigen Modelle zu den vielen Faltungen in Europa auch ganz gut gepaßt hatten. Heute weiß man es besser. Kontinentaldrift und Plattentektonik ist auch keineswegs dasselbe. Es wandern eben genau nicht die Kontinente, sondern eine größere Zahl größerer und auch kleinerer Platten. Platten werden restlos verschluckt (subduziert), sie brechen auseinander und schubbern an Seitenverschiebungen aneinander vorbei, was dann zu Erdbeben führt.
Die europäische und die nordamerikanische Platte bewegen sich derzeit — wie Wegener zufällig richtig sagte — auseinander, sind aber schon mehrmals aneinandergeklebt, wieder auseinandergerissen (nicht immer an exakt der gleichen Rißlinie) worden und momentan bewegt sich Nordamerika in Richtung Asien, auch da war es schon in der langen Geschichte der Erde mehrfach angedockt.
Das Klima auf der Erde ist in der Tat direkt von der Plattentektonik beeinflußt, was die Paläoklimatologen unter den Geologen schon lange wissen. Zur Zeit des letzten großen Superkontinents herrschte auf der Erde eine gewaltige Trockenheit. Man konnte, wenn man von Europa an den Pazifik wollte, dies zwar trockenen Fußes tun, mußte aber durch eine gewaltige Wüste wandern. Der Grund für diese Trockenheit war, daß es kaum Schelfmeere gab, die sich durch die Sonnenstrahlung schnell erwärmen, so daß das Wasser verdunstet und auf dem Land abregnen kann. Hinzu kam die immense Größe des Festlands.
Die Zeit des Superkontinents war für das Leben auf der Erde alles andere als günstig. Schelfmeere sind für das marine Leben extrem wichtig, hier herrscht nämlich die größte Diversität marinen Lebens. Auch Wüsten sind keine günstigen Biotope. Schelfmeere gab es übrigens deshalb kaum, weil die Kontinentalränder nicht überschwemmt waren. Das ist immer dann der Fall, wenn viel alte Ozeankruste existiert, was bei Superkontinenten automatisch der Fall ist, denn der Weg der Kruste bis zur nächsten Subduktionszone ist weit. Alte ozeanische Kruste ist dichter, sinkt tiefer ab als junge Kruste (was schon ein Blick auf die Meerestiefen im Atlantik zeigt) und der Meeresspiegel sinkt im hydrostatischen Ausgleich ab.
Die Grundlage, warum die Platten wandern ist nicht bis ins letzte verstanden. Aber einer der Hauptgründe dafür ist mit Sicherheit unser viel zu großer Mond mit seinen Gezeiten, die sich natürlich nicht nur auf die Wassersäule auswirkt, sondern die Erde stetig durchwalken und nicht zur Ruhe kommen lassen. Auf dem Mars mit seinen beiden mickrigen Monden ist keine Plattentektonik feststellbar. Mount Erebus, der größte Vulkan im Sonnensystem, ist nie gewandert. Die Tektonik der Venus ist kaum erforscht, Plattentektonik in unserem Sinn gibt es aber wohl auch nicht.
Eventuelle Literatur von Wegener selbst ist längst gemeinfrei. Er ist 1930 auf Grönland verschollen, das Urheberrecht an seinen Werken ist also längst erloschen.
Und das Kopieren von Büchern in Bibliotheken ist mitnichten illegal. Für genau das gibt es nämlich die diversen Kopierabgaben, die die VG Wort dann an die Autoren ausschüttet. Was man nicht kopieren darf sind die EBooks und das auch nur deshalb, weil man die nicht kauft, sondern — weil es keine körperliche Ware ist, sondern nur eine Dienstleistung(!) — nur lizenziert. Das Lizenzrecht gesteht dem Kunden aber sehr viel weniger Rechte zu als der Kauf der Ware.
Zugegeben, das war jetzt sehr lang — wofür ich um Entschuldigung bitte — aber ich habe mich schon sehr zurückgehalten. Es wäre viel länger gegangen 😉
»Mount Erebus, …, ist nie gewandert.« — Könnte das hiermit zusammenhängen?
https://www.youtube.com/watch?v=Z9odM946Rb0
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PS: Die ±Legalität des Kopierens entspricht einer Teilenteignung der Autoren ohne deren Genehmigung.
@J.Braun : Sie müssen sich nicht für die Länge des Kommentares entschuldigen. Sie glauben gar nicht, wie wichtig es für interessierte aber unwissende und wenig gebildete Menschen, wie auch ich einer bin, ist, so etwas lesen zu können (und noch zu dürfen).
HARALD LESCH-Mehrmals gab es Temperatursprünge von 14 Grad in 10 Jahren!!!
In einer alten Sendung-
heisst „Wieso kommt es zu Eiszeiten“
Die Sprünge gab es in Eiszeiten in der wir noch sind.In Warmzeiten war das Wasser 20 Grad Wärmer.
Das sagte HARALD LESCH im GEZ TV!
https://www.br.de/mediathek/video/alpha-centauri-wieso-kommt-es-zu-eiszeiten-av:5c1adf28b72b8b001a217b6d
Es geht auch um die Verschiebung der Kontinente…
Wenn ich mir das Bild von Rodinia ansehe, sehe ich eine gewaltige Unwucht, also etas was in Vibratoren, Beton- und Rutschenrüttlern verwendet wird. Da wundert es mich nicht, daß dieser Kontinent zerbrochen ist. Wers nicht glaubt, der halte mal einen Betonrüttler fest, mit einer Hand, die andere braucht er für seine Amalganfüllungen…
Die Kontinente (Kontinentale Erdkruste) weisen eine geringere Dichte auf als die Ozeanböden (Ozeanische Erdkruste); sie schwimmen gewissermaßen wie Eisberge im Wasser (Oberer Mantel).
Außerdem ist das Sonnensystem auch nicht Stationär im Reigen er Sterne sondern wandert und als es vor mehr als 4,5 Mrd. Jahren entstand da war das auf einer Umlaufbahn sehr viel näher am Zentrum.
Mit den Mrd. Jahren wanderte es nach aussen und Astrophysiker vermuten das es dabei auch Dunkelwolken durchquert haben kann, das hätte die Sonneneinstrahlung nat. stark abgeschwächt und ebenfalls zu totaler Vereisung geführt.
Aber das nur mal nebenbei, dieses Szenario gilt als recht wahrscheinlich kann aber nicht bewiesen werden.
Die Erde kann seit Jahrmilliarden kein völlig vereister Schneeball mehr gewesen sein. Vor 750 Millionen Jahren gab es recht entwickelte, ein- und vielzellige Eukaryoten in flüssigen Meeren. Bei entsprechender Kälteanpassung konnten diese Pflanzen, Tiere und Pilze (alle drei Gruppen als ökologische Typen aufgefasst, nicht als verwandtschaftliche Einheiten) zwar die meiste Zeit des Jahres Kältestarre halten. Aber es musste eine jedes oder fast jedes Jahr wiederkehrende Jahreszeit geben, in der das Wasser zumindest in Äquatornähe flüssig war. Ohne dieses Minimum an Wärme hätte auf die Dauer kein einziges Lebewesen überlebt, auch nicht die Bakterien, und erst recht nicht die Eukaryoten, deren Angewiesensein auf Sauerstoff unbedingt eine Photosynthese voraussetzt, durch die Sauerstoff frei wird. Nur der pflanzliche Stoffwechsel konnte das eukaryote Leben erlauben, wie wir es kennen – und die oxigene Photosyntese musste der Entstehung der Eukaryoten sogar vorausgehen. Ohne den Stoffwechsel der Pflanzen wäre die Entstehung von Eukaryoten zwar auch möglich gewesen, aber es wären Eukaryoten mit anaerobem Stoffwechsel gewesen. Dieser wiederum kommt bei wenigen Eukaryoten als sekundäres Phänomen vor, liegt aber nicht im Grundmuster des irdischen, eukaryotischen Lebens.
Ansonsten: die Auswirkungen der Plattentektonik dürften zwar sehr viel mehr mit dem Klimawandel zu tun haben als der geringe, menschliche Anteil an der CO2-Emission (der CO2-Wert der Luft ist übrigens immer noch niedrig genug, um zu Vorteilen, nämlich beinahe weltweit mehr Pflanzenwuchs zu führen). Aber das spielt nicht die geringste Rolle für eine Klimabewegung, deren jugendliche Mitläufer von ihren Autoritäten, d.h. Propagandafunktionären, längst zu Vorkämpfern einer totalitären Ideologie und erneuten “Kulturrevolution” nach maoistischem Vorbild erzogen worden sind. Die Klimabewegten sind mehrheitlich Menschen, die als “Antwort” auf eine verheerende Überschwemmung , deren Ursachen zwar teils in menschgemachten Fehlern liegen (z.B. Flussregulierungen und in besiedelten Gebieten Bodenversiegelung durch die Bebauung), die aber nichts mit dem Klimawandel zu tun hatte, gleich als erstes auf den Straßen herumdopsen und das für einen wissenschaftlich und politisch irre nötigen “Klimastreik” erklären. Die Frage, die die lauteren und prominenteren Klimabewegten stellen, lautet nicht: “wie können wir die Erde vor noch mehr Umweltschäden bewahren, deren Entstehung teils natürlich, teils menschlich beeinflusst ist?” Nein, sie lautet: “Wie können wir die ideale Gesellschaft und Welt herbeirevoluzzen, in der ökologische Probleme einfach nicht mehr existieren, weil sie ignoriert werden?” Die Schriftstellerin Sybille Berg lieferte schon 2013 eine kurze, doch aufschlussreiche “Vision” in einem SPIEGEL.de-Beitrag: in der schönen neuen Welt haben alle Menschen einander lieb und kommen Umweltthemen nicht mehr vor, weil die Wiesen, das Meer, die Berge und sogar der Himmel aus Plastik sind und eine zentrale Temperaturregelung das Wetter weltweit “perfekt, immer warm” gestaltet.