Kauft bei Schwarzen! – Rassismus 2020

Wohl kaum eine Bewegung der letzten Jahre hat in so kurzer Zeit so viel gesellschaftlichen Schaden verursacht, wie Black Lives Matter. Kaum eine Bewegung hat so kontinuierlich das Gegenteil von dem erreicht, was auf den Postern und Spruchbändern als Ziel von Black Lives Matter verbreitet wird und gemeinhin damit assoziiert wird.

Wo es angeblich das Ziel war, Hautfarbe zum irrelevanten Merkmal zu machen, wurde das Gegenteil erreicht. Hautfarbe als Merkmal wurde amplifiziert. Selbst Leute, die Jahrzehnte keinen Wert auf äußerliche Merkmale von Menschen gelegt haben, haben nun damit begonnen, auf diese Merkmale zu achten, ihnen einen Wert, zumeist einen negativen Wert, zuzuordnen.



Wo es angeblich darum ging, Schwarze in dem Maße, in dem Weiße an was auch immer partizipieren, zu beteiligen, ist eine Form des Rassismus herausgekommen, die Martin Luther King hätte Farbe wechseln lassen, von schwarz nach rot, denn sein Ziel war es gerade, Hautfarbe als Merkmal irrelevant zu machen:

“I have a dream that my four little children will one day live in a nation where they will not be judged by the color
of their skin but by the content of their character”

Die Passage finden sich in der Washington Rede von Martin Luther King, die er am 28. August 1963 gehalten hat.

Vieles von dem, was zur Zeit von Martin Luther King und in den nachfolgenden Jahrzehnten erreicht wurde, wurde durch Black Lives Matter zunichte gemacht. Plötzlich finden sich weiße Mittelschichtskinder ein, um Schwarze in “safe spaces” zu schützen. Rassentrennung schien überwunden. Black Lives Matter hat sie wieder eingeführt. Plötzlich eilen Legionen von paternalisierenden Weißen ungebetener Weise den vermeintlich armen Schwarzen zur Hilfe, um sich selbst zu inszenieren und – wie sie hoffen – Statur dadurch zu gewinnen, dass sie den armen kleinen Schwarzen dabei helfen, ihren Platz in der weißen Gesellschaft zu finden. Einen schlimmeren und aus niedrigeren Motiven motivierten Rassismus können wir uns nicht vorstellen.

Wie konnte es soweit kommen?

Die Erklärung ist offensichtlich:

Black Lives Matter ist eine marxistische Bewegung, die einen Aufhänger gesucht hat, um ihre kommunistischen Phantasien propagieren zu können. Der Tod von George Floyd war eine willkommene Gelegenheit, um genau das zu tun.



Das Angebot von Black Lives Matter, eine Art Kulturkrieg gegen sich selbst zu führen, wurde von weißen Mittelschichtskindern, die nichts mit sich anzufangen wissen, in Windeseile angenommen. Das Ergebnis ist wie immer, wenn eine gesellschaftliche Gruppe (weiße Mittelschichtskinder) eine andere gesellschaftliche Gruppe (Schwarze) ungebeten paternalisiert, katastrophal für den gesellschaftlichen Zusammenhalt, aber hervorragend für die Interessenvertreter einer kleinen Gruppe, die von Black Lives Matter materiell profitieren und auf lange Sicht auch ideologisch zu profitieren hoffen.

Denn wie alle Bewegungen der politischen Linken, die wir in den letzten Jahrzehnten auftauchen gesehen haben, so sind auch die Black Lives Matter Aktivisten letztlich nur an Ressourcen interessiert. Egal, ob es Feministen, Anti-Rassisten, LSBTirgendwas oder Klima-Aktivisten sind, immer ist ihr Motiv im besten Fall ein gemischtes, im schlechtesten und wahrscheinlichsten Fall eines der Selbstbereicherung. BLM wie alle Aktivistenbewegungen ist eine Interessengruppe, die sich Zugang zu gesellschaftlichen Ressourcen verschaffen will und deshalb einen Konflikt mit der Gruppe vom Zaun bricht, die sie in Besitz der Ressourcen bzw. der Kontrolle der Zugänge zu gesellschaftlichen Ressourcen wähnt. Randall Collins hat in seiner Konflikttheorie unzählige Szenarien wie das, das wir derzeit erleben, beschrieben. Sie alle haben die gleiche Choreographie: Es wird ein gesellschaftlicher Notstand erfunden, dessen Beseitigung entweder dadurch erreicht wird, dass den Mitgliedern einer spezifischen Gruppe Privilegien im Zugang zu gesellschaftlichen Ressourcen eingeräumt werden, diese Ressourcen also nicht mehr nach Leistung, sondern z.B. – wie im Professorinnenprogramm – nach Geschlecht verteilt werden oder der dadurch beseitigt werden soll, dass die angeblich bessergestellte gesellschaftliche Gruppe, der alle möglichen Untaten angedichtet werden, Reparationszahlungen leistet.

Gesellschaftliche Konflikte setzen eine hohe Sichtbarkeit gesellschaftlicher Gruppen voraus. Ein Konflikt kann nur dann als einer zwischen Gruppen inszeniert werden, wenn die Gruppen sich klar voneinander unterscheiden. Aus diesem Grund sehen wir derzeit Gutmenschen dabei, wie sie Rassismus den Weg bereiten, und zwar dadurch, dass sie Unterschied zwischen Schwarzen und Weißen betonen und nicht etwa, wie Martin Luther King das getan hat, versuchen, Kriterien wir die Hautfarbe irrelevant werden zu lassen und durch Charakter oder gar Leistung zu ersetzen. Letzteres setzt einen Charakter und eine Leistung voraus. Leute, die primäre Merkmale, die gegeben sind und keinerlei Anstrengung voraussetzen, betonen, wollen offenkundig nicht am offenen Markt mit anderen konkurrieren. Ergo werden Unterschiede betont und zu Kriterien für den Zugang zu gesellschaftlichen Positionen erhoben, die Animositäten wecken müssen. Während man es akzeptieren kann, wenn jemand bei einer Stellenbesetzung vorgezogen wird, der nachweislich besser ist, wird es kaum jemanden geben, der es akzeptiert, wenn ihm jemand vorgezogen wird, WEIL er schwarz oder weiblich ist. Derartige Praktiken sind hervorragend dazu geeignet, Gesellschaften zu spalten und das Gegenteil von Martin Luther Kings Dream, nämlich eine Art Drittes Reich 2020 zu erreichen.



Und so wundert es nicht, dass die paternalistischen Versuche, eine gesellschaftliche Gruppe auf Kosten aller anderen besser zu stellen, am letzten Samstag im Vereinigten Königreich eine neue Stufe erklommen haben und den alten Spruch “Kauft nicht bei Juden” nunmehr in neuem Gewandt zur Anwendung bringen, als: Kauft bei Schwarzen.

Der Bürgermeister von London, der kein Trittbrett auslässt, auf dem er in der Hoffnung mitfahren kann, sich moralisch zu exponieren und zu inszenieren, verweist mit seinem Tweet auf eine Aktion “#BlackPoundDay“, deren erklärtes Ziel es ist, Unternehmen und Ladengeschäften, die von Schwarzen geführt werden, nicht deshalb, weil die Waren, die dort angeboten werden, von hoher Qualität sind oder in hoher Nachfrage stehen, sondern weil der Inhaber schwarz ist, einen materiellen Vorteil zu verschaffen:

“Deutsche, kauft nicht bei Juden”, war bekanntlich eine direkte und systematische Antwort auf die Marktmacht von Juden in bestimmten Geschäftsbereichen, ein Versuch, nicht nur deutsche Ladenbesitzer besser zu stellen. Was daraus geworden ist, kann in jedem einschlägigen Geschichtsbuch nachgelesen werden. Dass es heute Gutmenschen gibt, die der Ansicht sind, sie könnten dadurch, dass sie Schwarzen jede Fähigkeit, aus eigener Kraft zu wirtschaftlichem Erfolg zu kommen, absprechen, die statt dessen hoffen, auf Basis von moralischem Druck, Umsatz generieren zu können, zeigt, dass sich seit 1933 nicht allzu viel verändert, geschweige denn zum Besseren entwickelt hat. Die Methoden, mit denen ein gesellschaftlicher Konflikt geschaffen, ausgenutzt und in Bares umgemünzt werden soll, die Methoden, mit denen scheinheilige Politdarsteller versuchen, sich anzuhängen und politisches Kapital aus Rassismus 2020 zu schlagen, sind dieselben. Die Verachtung, die man für derartigen Rassismus aufbringen muss, ist dieselbe, die man auch 1933 hätte aufbringen müssen.

Rassismus 2020 ist eine neue Form des Klassenkampfes, Rassenkampf. Der Versuch von wiederum Kommunisten oder Sozialisten oder Marxisten (alles unterschiedliche Etiketten für denselben Inhalt) gesellschaftliche Konflikte zu schüren, um daraus politisches Kapital zu schlagen. Es ist traurig, dass derartige Strategien auch heute noch (oder heute wieder) zu funktionieren scheinen, vor allem bei weißen Jugendlichen und denen, denen mit viel Kosten für die Gesellschaft eigentlich eine höhere Bildung, keine umfassendere Anfälligkeit für Heilslehren und daraus resultierende geistige Verwirrung vermittelt werden soll. But here we are.

Die einzigen, die sich mit Widerspruch zu Wort melden, sind diejenigen, denen ungebetene Aktivisten angeblich helfen wollen, Leute wie Leonard, der sich selbst als “British Entrepreneur” aus Islington, dem Wahlkreis von Jeremy Corbyn, beschreibt. Er gehört zu den vielen Schwarzen, die von Black Lives Matter und dem damit einhergehenden Paternalismus verärgert sind und die sich davon distanzieren.

Im Rassismus 2020 finden wir den Bürgermeister von London auf der Seite derer, die gewendeten Rassismus leben und den kleinen Schwarzen helfend unter die Arme greifen wollen, und im Rassismus 2020 finden wir Schwarze auf der Seite derer, die in Leuten wie Sadiq Khan und all den anderen, der versuchen, politisches Kapital aus einer Bewegung zu schlagen, die man besser heute als morgen vergessen sollte, bestenfalls noch einen Anlass zum Brechreiz erkennen können. Insofern hat Rassismus 2020 eine neue Koalition geschaffen, die Koalition derer, die auf Grundlage ihrer Leistung und ihres Charakters beurteilt werden wollen. Sie stehen gegen diejenigen, die sich zu materiellem Reichtum schwindeln wollen, indem sie gesellschaftliche Konflikte schüren. Rassenkampf 2020 ist eine Variante von Klassenkampf 2.0. Dr. habil. Heike Diefenbach hat den Klassenkampf 2.0 in diesem Post beschrieben. Er ist wegweisend und seiner Zeit voraus und zeigt ausführlich die Versuche von Linken, sich mit scheinheiliger Moral und Geschwätz und nicht Leistung und charakterlicher Größe einen materiellen Vorteil auf Kosten aller anderen zu verschaffen.

Man muss diesen Text gelesen haben.


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