Anstieg von Hospitalisierungen bei Säuglingen … Ärzteblatt setzt auf Herz-Schmerz-Panik

Im Vergleich zu einem anderen Zeitraum ist der BS-Gehalt beim Ärzteblatt um 100% angestiegen.

Falls Ihnen die Zahlenangabe und die Zeile, in der sie enthalten ist, etwas sagt, dann teilen Sie mit “rme”, ein Problem. “rme” ist ein Kürzel, hinter dem sich ein Autor verbirgt, der für das Ärzteblatt schreibt, u.a. den Beitrag: “Omikron: Anstieg von Hospitalisierungen bei Säuglingen in Großbritannien“, in dem es um das CO-CIN Update vom 6. Januar 2022 geht, in dem es wiederum um  Omikron bei Personen unter 18 Jahren geht.

Was den Beitrag von “rme” so besonders und so nichtssagend macht: Er handelt ausschließlich von Prozentwerten, die offenkundig genutzt werden, um ein wenig Herz-Schmerz-Panik zu verbreiten. Denn: Was tut man als Panikeur, wenn sich bei den Adressaten der eigenen Panik-Erzählung ein Sättigungsgefühl einstellt? Man setzt auf Kinderlein, Säuglinge in diesem Fall, unter einem Jahr alte Kleinkinder im Bericht.

Fassen wir zusammen, was rme über sie zu berichten weiß:

  1. Relativ zu anderen Kindern verzeichne der “jüngste Bericht des CO-CIN” [COVID-19 Clinical Information Network] bei Hospitalisierungen einen stärkeren Anstieg bei Kleinkindern. Von 32,9% auf 37,8% sei deren Anteil gestiegen.
  2. Und mit Anteilen geht es weiter:
    12,7% der Kleinkinder hätten Sauerstoff benötigt, gegenüber 22,5% in der 1. Welle.
    3,9% der Kleinkinder hätten mechanisch beatmet werden müssen, gegenüber 5,8% in der 1. Welle.
    Es habe keinen Todesfall bei Kleinkindern gegeben [ein Vergleich mit anderen Wellen findet nicht statt].
  3. Im Durchschnitt seien die Kleinkinder nach 1,9 Tagen aus dem Krankenhaus entlassen worden [statt nach 6,6 Tagen bei der ersten Welle].

Das Bemühen, hier viel panikfähiges Material aus herzlich wenig herauszupressen, ist offenkundig. Wäre dieses Bemühen bei rme nicht vorhanden, rme hätte getitelt: Kaum Veränderung bei Hospitalisierung, aber schnellere Verläufe. Das hat rme nicht getan. Stattdessen geht es rme darum, durch die Nennung von AUSSCHLIESSLICH Prozenzwerten, eine Panik aufzubauen, die mit nichts zu rechtfertigen ist.

Wie wäre es mit einem Blick auf die Rohdaten:

Die <1y Zeile ist die einzige Zeile, die rme interessiert. Betrachtet man noch die beiden Zeilen darüber, dann stellt man fest, dass hier Daten für massiv unterschiedliche Zeiträume verglichen werden, denn die vorletzte Spalte, die rme als Omikron-Welle interpretiert (ohne dass man auch nur einen Krümel Beleg dafür findet, dass die Kleinkinder wegen Omikron hospitalisiert wurden), sie umfasst 23 Tage, während die “Epochen” davor 212, 213 und  222 Tage umfassen. Um die Daten auch nur ansatzweise sinnvoll vergleich zu können, muss man diesem unterschiedlichen Zeitraum Rechnung tragen. Das schließt einen Vergleich von Prozentwerten aus, denn damit geht die Annahme eines ceteris paribus einher, die man gerade nicht machen kann, wenn drei Wellen von SARS-CoV-2 abgeschlossen, eine in vollem Gange ist. Ergo muss man standardisieren, auf Tage im vorliegenden Fall. Tut man das, dann ergeben sich 1,7 Hospitalisierungen für Kleinkinder unter einem Jahr pro Tag für den Zeitraum Januar bis August 2020 (Wuhan oder 1. Welle), 3,3 Hospitalisierungen für September 2020 bis April 2021 (Alpha oder 2. Welle), 3,4 Hospitalisierungen pro Tag für Kleinkinder unter einem Jahr für den Zeitraum von Mai 2021 bis Dezember 2021 (Delta oder 3. Welle) und 4,1 für die letzten drei Wochen im Beobachtungszeitraum. Zwar ein Anstieg, aber nicht unbedingt einer, der relevant ist.

Überhaupt leidet die Relevanz doch sehr, wenn man die Prozentwerte durch die Häufigkeit ersetzt. Dann ergibt sich folgendes Bild:

  1. 12,7% der Säuglinge hätten Sauerstoff benötigt, gegenüber 22,5% in der 1. Welle. In Zahlen: 10 (letzte drei Wochen) zu 81 (1. Welle) zu 113 (2. Welle) zu 145 (3. Welle) oder auf einen Tag standardisiert 0,4 Kleinkinder (1. Welle), 0,5 Kleinkinder (2. Welle), 0,65 Kleinkinder (3. Welle), 0,4 Kleinkinder (letzte drei Wochen), die auf Tagesbasis Sauerstoff benötigen.
  2. 3,9% der Säuglinge hätten mechanisch beatmet werden müssen, gegenüber 5,8% in der 1. Welle. Oder: 3 (letzte drei Wochen) zu 21 (1. Welle), 31 (2. Welle) und 22 (3. Welle), abermals auf Tagesbasis gerechnet: 0,095 (1. Welle), 0,14 (2. Welle) . 0,099 (3. Welle) und 0,13 (letzte drei Wochen). Abermals bewegen sich die Unterschiede in einem Bereich, den man nicht interpretieren kann.
  3. Es habe keinen Todesfall bei Säuglingen gegeben [ein Vergleich mit anderen Wellen findet nicht statt] Oder: 0 (letzte 3 Wochen) zu 7 (1. Welle), 8 (2. Welle) und 6 (3. Welle).

Ersetzt man die künstlichen Prozentwerte, die etwas vorgaukeln sollen, wo nichts ist, mit den tatsächlichen Fallzahlen und trägt der Tatsache Rechnung, dass unterschiedliche Zeiträume verglichen werden, dann bleibt vom ganzen Zinnober wenig übrig. Das einzige Datum, das übrig bleibt, ist eine verkürzte Aufenthaltsdauer von 1,9 Tagen (letzte drei Wochen) im Vergleich zu 6,6 Tagen (1. Welle), 4,4 Tagen (2. Welle) und 3,1 Tage (3. Welle). Die einzigen Schlüsse, die man aus den Daten somit ziehen kann, sind:

  • Eine Hospitalisierung von Kleinkindern ist sehr selten.
  • Die Rate der Hospitalisierung, auf Tage berechnet, verändert sich kaum, was der geringen Fallzahl geschuldet ist.
  • Die Schwere der Hospitalisierung hat im Verlauf der Wellen abgenommen und mit Omikron wohl den bisherigen Tiefpunkt erreicht.
  • Wegen Omikron ist noch kein Kleinkind verstorben, auch das spricht für einen deutlich milderen Verlauf.
  • Übrigens ist nicht klar, ob die Hospitalisierung wegen oder mit COVID-19 erfolgt ist (was im UK leicht angebbar wäre, wenn man das wollte, denn ein Verweis auf Pillar 1 oder 2, also den Ort, an dem auf SARS-CoV-2 getestet wurde, Pillar 1 = außerhalb von Krankenhäusern, Pillar 2 = in einem Krankenhaus, hätte ausgereicht. Dass der Hinweis unterlassen wurde, spricht für sich).

Die korrekte Schlagzeile für das Ärzteblatt lautet also: “Omikron: Keine Anzeichen für höhere Hospitalisierungsraten bei Kleinkindern aber deutliche Hinweise auf einen milderen Verlauf nach Hospitalisierung”.

Das Ärzteblatt wird vom Deutschen Ärzteverlag herausgegeben, bei dem wiederum zu gleichen Teilen die Bundesärztekammer und die Kassenärztliche Bundesvereinigung Gesellschafter sind. Haben [manche] Ärzte und ihre Vereinigungen eigentlich ein finanzielles Interesse an Impfung und einer möglichst langen Fortdauer der Corona-Panik?



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