Kollektivismus – Basis von Sozialismus: A-moralisch, modern, krankhaft, zerstörerisch
Der folgende Text wurde im Jahr 1944 veröffentlicht. Er liest sich aus heutiger Sicht wie eine Vorwegnahme all dessen, was die angeblich demokratischen Gesellschaften der Gegenwart auszeichen:
- Partikularismus,
- Gruppentotalitarismus [denken Sie nur an all die angeblich benachteiligten Gruppen, die sich vornehmlich durch Neid und Hass auf die Mehrheitskultur auszeichnen],
- krankhafte Zuordnung von Individuen zu Gruppen,
- die Übernahme der Gruppenziele als eigene Ziele,
- Hass gegenüber denen, die außerhalb der eigenen Gruppe stehen und die Gruppenziele nicht anstreben,
- das Streben nach Macht, um der Macht willen, um sie über andere ausüben zu können,
- das Unterordnen von Moral, Gewissen und Freiheit unter das Gruppenziel, das “Wohl des Ganzen”,
- die Verrohung des menschlichen Miteinanders und Daseins und schließlich
- Übergriffe des Staates und seiner Schergen in persönliche Freiheit, Zwang zum Wohlverhalten,
- die Stufe zum Totalitarismus ist genommen.
In geradezu erschreckend klarer Weise hat der Autor, aus dessen 1944 erschienenem Buch wir zitieren, diese Entwicklung als Ergebnis des Versuchs, Sozialismus zu leben, als Ergebnis der kollektivistischen Krankheit, vorhergesehen.
Aber lesen Sie bitte selbst.
“Einer der unlösbaren Widersprüche der kollektivistischen Philosophie besteht darin, dass der Kollektivismus, der sich doch auf die vom Individualismus entwickelte humanistische Ethik stützt, in der Praxis nur innerhalb verhältnismäßig kleiner Gruppen möglich ist. Weil der Sozialismus in der Theorie zwar internationalistisch ist, aber sich in Nationalismus überschlägt, sobald er, wie in Russland oder in Deutschland, in die Tat umgesetzt wird, ist ein ‘liberaler Sozialismus’, wie ihn sich die meisten westlichen Länder vorstellen, reine Theorie, während die Praxis des Sozialismus überall totalitär ist. Im Kollektivismus ist kein Platz für das weitherzige Menschheitsideal des Liberalismus, sondern nur für den engen Partikularismus des totalen Staates.
Wenn die ‘Gemeinschaft’ oder der Staat dem Individuum vorgehen und sie ihre eigenen unabhängigen Ziele haben, hinter denen die Individuen zurückstehen müssen, dann können nur die für diese Ziele Arbeitenden als Glieder der Gemeinschaft angesehen werden. Daraus folgt notwendigerweise, dass jemand nur als Mitglied der Gruppe Ansehen genießt, d.h. nur, wenn und insoweit er für die anerkannten Kollektivziele arbeitet, und dass seine ganze Menschenwürde sich nur aus dieser Mitgliedschaft und nicht aus seiner Eigenschaft als Mensch ergibt. In der Tat sind die bloßen Begriffe der Menschheit und daher auch des Internationalismus in irgendeiner Form durch und durch Ergebnisse der individualistischen Auffassung vom Menschen, Begriffe, für die es in einer kollektivistischen Weltanschauung keinen Platz gibt.
Abgesehen von der fundamentalen Tatsache, dass die kollektivistische Gemeinschaft nur so weit reichen kann wie die Zielgemeinschaft der Individuen existiert oder geschaffen werden kann, gibt es verschiedene weitere Faktoren, welche die Tendenz des Kollektivismus, sich partikularistisch abzuschließen, noch verstärken. Dazu rechnet vor allem der Umstand, dass der Drang des Individuums, sich mit einer Gruppe zu identifizieren, sehr oft einem Unterlegenheitsgefühl entspringt, ein Drang, der daher nur befriedigt werden kann, wenn die Zugehörigkeit zu einer Gruppe eine gewisse Überlegenheit gegenüber dem Gruppenfremden verleiht. Gerade dass jene aggressiven Instinkte, die das Individuum, wie es wohl weiß, innerhalb der Gruppe unterdrücken muss, in der Kollektivaktion gegenüber dem Gruppenfremden sich frei auswirken können, scheint oft den Drang zum Aufgehen in der Gruppe zu verstärken. Es liegt eine tiefe Wahrheit in dem Titel des Buches des amerikanischen Theologen R. Niebuhr ‘Moral Man and Immoral Society’, so wenig wir dem Autor auch in den von ihm gezogenen Schlussfolgerungen zu folgen vermögen. In der Tat haben, wie er sagt, ‘die modernen Menschen in wachsendem Maße die Neigung, sich moralisch vorzukommen, weil sie ihre Laster immer größeren Gruppen überlassen haben’. Wenn die Menschen im Namen einer Gruppe handeln, so scheinen sie sich vieler moralischer Hemmungen zu entledigen, die ihr Verhalten als Individuen innerhalb der Gruppe bestimmen.
[…]
Während den großen Sozialphilosophen des Individualismus im 19. Jahrhundert von Lord Acton oder Jacob Burckhardt bis zu den Sozialisten der Gegenwart, wie Bernarnd Russell, auf die sich die liberale Tradition vererbt hat, die Macht als solche immer als das schlechthin Böse erschienen ist, ist sie für den doktrinären Kollektivisten Selbstzweck. Nicht nur entspringt, wie Russell so treffend ausgeführt hat, der Wunsch, das soziale Leben nach einem einheitlichen Plan zu organisieren, als solcher weitgehend einem Sehnen nach Macht, vielmehr ist er noch weit stärker darauf zurückzuführen, dass die Kollektivisten zur Erreichung ihres Zieles Macht in bisher unbekanntem Ausmaß schaffen müssen, d.h. Macht der einen Menschen über die anderen, und dass ihr Erfolg davon abhängen wird, in welchem Grad sie diese Macht zu erringen vermögen.
[…]
Wir haben früher gesehen, dass die Trennung der ökonomischen Ziele von den politischen eine wesentliche Garantie der persönlichen Freiheit ist und wie sie deshalb mit logischer Folgerichtigkeit von allen Kollektivisten angegriffen wird. Dem müssen wir nun hinzufügen, dass die heute so oft verlangte ‘Umwandlung der ökonomischen Macht in politische’ [genau das will Robert Habeck, wie wir gestern dargelegt haben] notwendigerweise hinausläuft auf die Umwandlung einer Macht, die immer begrenzt ist, in eine solche, aus der es kein Entrinnen gibt. Die so genannte wirtschaftliche Macht ist, so sehr sie zu einem Zwangsmittel werden kann, in der Hand von Privaten niemals eine uneingeschränkte oder vollkommene Macht und niemals eine solche über das gesamte Leben eines Menschen. Aber wird sie als Instrument der politischen Macht zentralisiert, so schafft sie einen Grad der Abhängigkeit, der kaum noch von Sklaverei zu unterscheiden ist.
Die beiden Brennpunkte jedes kollektivistischen Systems sind das Bedürfnis nach einem allgemein angenommenen Zielsystem der dominierenden Gruppe und der alles beherrschende Wunsch dieser Gruppe zur Erreichung ihrer Ziele die größtmögliche Mach zu verschaffen. Daraus entsteht ein bestimmtes Moralsystem, das in einigen Punkten mit dem unsrigen übereinstimmt und in anderen ihm kraß widerspricht. In einem einzigen aber weicht es so sehr von ihm ab, dass es zweifelhaft wird, ob wir es überhaupt noch ein Moralsystem nennen können, nämlich darin, dass es dem Gewissen des einzelnen nicht mehr die Freiheit lässt, sich an seine eigenen Richtlinien zu halten, und dass es nicht einmal irgendwelche allgemeinen Richtlinien kennt, die der einzelne unter allen Umständen innehalten muss oder darf. Dieser Umstand unterscheidet die kollektivistische Moral so sehr von allem, was wir bisher unter Moral verstanden haben, dass es nicht leicht ist, in ihr irgendein Prinzip zu entdecken, obwohl es ein solches gibt.
Das Prinzip, in dem sich die kollektivistische Moral von unserer bisherigen unterscheidet, ist demjenigen sehr ähnlich, das wir bereits im Zusammenhang mit dem Rechtsstaat untersucht haben. Gleich dem formalen Recht sind die Normen der individualistischen Ethik, so wenig präzise sie in mancher Hinsicht sein mögen, doch generell und absolut: sie verlangen oder verbieten ein allgemeines typisches Verhalten ohne Rücksicht darauf, ob im Einzelfall das Endziel gut oder schlecht ist. Betrug, Diebstahl, Rohheit oder Vertrauensmissbrauch gelten als schlecht, ob daraus nun im Einzelfall ein Schaden entsteht oder nicht. Solche Handlungen bleiben auch dann schlecht, wenn im besonderen Fall niemand dadurch geschädigt wird oder wenn sie für einen höheren Zweck begangen werden. Wenn wir zuweilen auch genötigt sind, von zwei Übeln das kleinere zu wählen, so bleibt es doch ein Übel. Der Grundsatz, dass der Zweck die Mittel heiligt, erscheint nach der individualistischen Ethik als die Negierung jeder Moral, aber in der kollektivistischen Ethik wird er notwendigerweise zur obersten Norm. Es gibt buchstäblich keine Handlung, zu der der konsequente Kollektivist nicht bereit sein muss, wenn sie dem ‘Wohle des Ganzen’ dient, denn das ‘Wohl des Ganzen’ ist für ihn das einzige Kriterium des Sollens. Die Staatsraison in der die kollektivistische Ethik ihren deutlichsten Ausdruck gefunden hat, kennt keine andere Grenze als die der Zweckmäßigkeit, die sich danach bemißt, ob ein bestimmter Akt für das angestrebte Ziel geeignet ist. […] Es kann keine Grenze dafür geben, was sein [des Staates] Untertan nicht zu tun bereit sein muss, und keine Handlung, von der ihn sein Gewissen zurückhalten darf, wenn sie für ein Ziel notwendig ist, das sich die Gemeinschaft selbst gesteckt hat oder dessen Erreichung ihm seine Vorgesetzten befehlen.”
Das Zitierte findet sich auf den Seiten 179 bis 188 in der Ausgabe von “Der Weg zur Knechtschaft [besser wäre “in die Knechtschaft”]” aus dem Jahre 2014 von F. A. von Hayek.
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G. Edward Griffin argumentiert, dass es im Grunde nur um Kollektivismus gegen Individualismus geht.
Gibt es vielleicht bestimmte Fehlschlüsse, die für den Kollektivismus typisch sind? Ich komme auf diese Frage, weil mir die Bejahung des Konsequens, wie im vorherigen Artikel über den magischen Glauben an Impfstoffe beschrieben, als ein typischer Fehlschluss, mit dem kollektivistische Pflichten gerechtfertigt werden können, erscheint. ‘Ohne dreifache Impfung wäre die Erkrankung an Covid-19 schlimmer verlaufen’ lässt sich leicht als Rechtfertigung für eine Impfpflicht einsetzen. In eine ähnliche Richtung gehen Aussagen bezüglich des menschgemachten Klimawandels, womit die Abschaffung des Autos und Reisebeschränkungen gerechtfertigt werden. Die Aussagen der Anwärter auf den Titel des Denkbehinderten der Woche wiederholen sich, nicht unbedingt inhaltlich, aber formal, indem die Durchführung der Argumentation von der Konklusion her gedacht ist, und dann Forderungen herauskommen, wie etwa dass die Menschen in Deutschland ihre Freiheit aufgeben sollen, damit die Menschen in der Ukraine Freiheit gewinnen (Luisa Neubauer). Und auch in ihrer Forderung ist das Kollektivistische bereits mit eingebaut. Vielleicht sind es nicht bestimmte Fehlschlüsse, die für den Kollektivismus typisch sind, sondern ganz fundamental die Ausrichtung jeglicher Argumentation auf eine kollektivistische Konklusion?
Die Fehlschlüsss des Kollektivismus sind, dass ein Kollektiv nicht aus Individuen besteht, dass ein Kollektiv nicht eine künstlich zusammengefügte Einheit ist, die auseinanderbrechen kann, sobald der Grund für den Zusammenschluss nicht mehr existiert und dass ein Kollektiv wichtiger ist als seine Individuen bzw. jedes einzelne davon und dass die Teilnehmer eines Kollektivs von selbst verstehen würden, dass sie als Kollektiv wichtiger sind als als Individuum. Ein weiterer Fehlschluss ist, dass sich Menschen mit gleichen Interessen notwendigerweise zusammenschließen – tun sie nicht.
KOLLEKTIV??
So etwas gibt es nicht, es sei denn, es findet am Biertisch statt!
Fällt eigentlich niemandem auf, dass die NATO in einen Krieg getrieben werden soll? Im Namen eines Kollektivs von dämlichen Schafen?
So etwas hat schon 1941 gebrüllt: Ja, wir wollen den totalen Krieg.
Liebe Leute, da hilft nur anschnallen, Vorsorge treffen, und vor allem, mit sich selbst ins Reine zu kommen.
Wenns kommt, dann kommt es.
Ich mach’s deutlicher:
FÄLLT EIGENTLICH NIEMANDEM AUF, DASS DIE NATO IN EINEN KRIEG GETRIEBEN WERDEN SOLL??
Den Ukrainern ist es auch nicht aufgefallen und gescheiter sind wir auf keinen Fall. Ich habe da so immer das Bild der Tiere vor mir, wie sie in Reih und Glied in den Schlachthof marschieren und letztendlich zwischen zwei Semmelhälften landen.
Gutes Bild.
Aber bitte mit Maske !
Alle Usurpator*INNen laufen noch immer ‘ungespritzt’ und auf freiem Fuß herum! Solange werden sie immer weiter nachlegen !
@Saraswati: Doch! Mir fällt das sehr auf! Mir fällt v.a. auch auf, daß die Nato nicht ein “Verteidigungsbündnis”, sondern immer offener ein Angriffsbündnis im Befehlsempfängerstatus ist! Sie ist ein Instrument des US-Imperiums ( wie die EU).
Mir fiel auf, dass der Start dieses “Krieges” sehr ähnlich den vergangenen 2 Weltkriegen ist:
– Ein “Diktator” wird in einer Falle gelockt oder so ähnlich,
– eine Verflechtung von Abkommen zwingt die ganze Welt in den Krieg (den keiner wollte)
– der Start ist träge, beim 2. Weltkrieg hat ein Jahr gedauert bevor er an Fahrt aufnahm; scheint sich hier zu wiederholen (als würde man versuchen, die Mechanismen des “Reinrutschens” im Kriege zu vertuschen).
Ich rechne mit dem Schlimmsten, ein atomarer Krieg.
Hoffen auf Vernunft ist vergebens, wie die Corona-Plandemie gezeigt hat.
DAMIT?:
Gut ausgerüstet sind die Truppen mit PCR-Test (zur Freund/Feind Erkennung), Corona-Maskierung (zwecks Tarnung und zugleich als ABC-Maskenersatz), und eingeimpften Sollbruchstellen (zur Adaption an die morsche Ausrüstung und die neue ‘staatsbürgerliche Gesinnung’ durch Spikes und Graphenhydroxid oberhalb der Blut-Hirn-Schranke).
Musterungs-Test-Frage zur ‘Qualifikation’: ‘Versuchen Sie mal zu denken !’
https://www.wiedenroth-karikatur.de/KariAblage202107/20210709_Bundeswehr_Feldmarsch_Gender_E-Roller.jpg
https://www.wiedenroth-karikatur.de/KariAblage201805/20180503_Bundeswehr_Einsatz_Bereitschaft_Leyen.jpg
https://www.wiedenroth-karikatur.de/KariAblage202203/20220301_Bundeswehr_Sondervermoegen_Bundeshaushalt_2022.jpg
Als Sympathisant zu den Lehren der Österreichischen Schule bekenne ich mich und daher muss man dieses Buch „Der Weg zu Knechtschaft“ mit dem Blick auf die damalige Zeit gelesen haben.
Um die Linie weiterzuziehen kommt das Buch „Wohlstand für Alle“ von Ludwig Erhard im Anschluss mit den damaligen genannten Schwierigkeiten diese Lehre in Deutschland zu praktizieren hinzu.
Eine gute Voraussicht was uns noch bevorsteht sind meines Erachtens die Bücher von Roland Baader, der mit der Euro- und Klimakrise Ansichten vertritt, die durchaus teilbar sind.
Der Faden der Basis zum Sozialismus zieht sich durch alle Epochen.
Daher “Wehret den Anfängen”.
Der Hang zum Kollektivismus speist sich einerseits aus dem Stammesinstinkt des Cro-Magnon, andererseits aus dem psychopathischen Gebaren erfolgreicher Individualisten. Individualismus und Kollektivismus gehen beide irrigerweise davon aus, der Mensch würde nach seinem eigenen Vorteil streben; die wahren Mächtigen hingegen streben Lose-Lose-Situationen an, da sie durch solche am effektivsten ihre Macht demonstrieren können. “How does a man exert his power over another, Winston? By making him suffer.” So wird aus jeder Monarchie eine Tyrannis, aus jeder Aristokratie eine Oligarchie und aus jeder Politeia eine Demokratie. Das Heilsversprechen des Sozialismus gründet sich auf die Vorstellung, die Menge wäre weniger psychopathisch als der Einzelne.
Nun ja, hemmungsloser Individualismus heißt auch, jeder für sich, und dann gibt es die, die das nicht können. Was ist mit denen?
Ein Beispiel: Je mehr Private Schulen es gibt, oder je mehr die Eltern sich die Schule aussuchen können, desto mehr entstehen Ghetto-Schulen einerseits und Exzellenz-Schulen andererseits.
Ich als Elternteil würde schon befürworten, dass ich mir die Schule für meinen Nachwuchs aussuchen kann. Nur leider spaltet das dann eben die Gesellschaft sehr scharf zwischen Mittelschicht und ungebildeter Unterschicht, deren Schulabschluss nicht das Papier wert ist, auf dem er gedruckt ist.
Eben jenes ist in GB passiert, wo zwar eine gewisse Zuteilung der Schüler zu wohnortnahen Schulen erfolgt, aber in GB gibt es eben die berühmt-berüchtigten Viertel, wo die Schulen dann eben entsprechend schlecht sind. Man kann nur sagen: sie arbeiten dran.
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Es gäbe auch, insbesondere in Bezug auf Schulen, eine Art Mittelweg, der beschritten werden kann mit der Verteilung der Schüler von oben einerseits und mit der Verhinderung von städtischer Ghetto-Bildung andererseits. Also keine Stadtviertel, in denen nur Sozialwohnungen stehen. Gemischte Viertel.
Übrigens funktioniert die Verteilung der Schüler durch den Bezirk ganz hervorragend in Japan: alle Schüler werden quasi per Los auf eine nicht zu weit entfernt liegende Schule zugewiesen, öff. Verkehr ist gut ausgebaut und dann sind aber auch alle Schulen exzellent. Daher das gute Abschneiden japanischer Schüler in den Schulleistungstests. Gut, auch in Japan gibt es Ungleichheit dadurch, dass nachmittags dann private Nachhilfe gemacht wird, aber immerhin haben fleißige Schüler dort eine ganz gute Chance auf einen guten Abschluss, leider gibt es aber zuviel Druck und zuviele Selbstmorde unter japanischen Schülern.
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Irgendwie muss man da doch einen Mittelweg finden?
Daß man die Wichtigkeit und Grundlegendheit des Individuums betont, heißt ja nicht, daß man das Individuum als autonom und als total unabhängiges Prinzip annimmt. Das ist eine Extremposition, die fast schon wieder in Relativismus umschlägt (also den Prinzip-Gedanken ad absurdum führt)! Und aus der Anerkennung des Einzelnen als Unteilbaren und Unverzweckbaren muss man auch keinen – Ismus machen, der dann zu ähnlichen Paradoxa führt wie oben.
Als Einzelgänger und Individualist war ich mein ganzes leben irritiert, daß ich offiziell in einer “individualistischen Gesellschaft” leben würde, die in meinen Augen aber die Beliebigkeit des Konsums als Lüge über Freiheit exerzierte und recht einförmige (und einfältige) Menschen hervorbrachte. In den letzten 5 Jahren wurden die dann alle immer konformistischer und hypermoralisch, zuletzt jetzt offen kollektivistisch. Resümee: nicht alles, was als “individualistisch” daherkommt, ist auch wirklich am Individuum interessiert.
Kollektivismus ist nicht die Basis für Sozialismus, sondern für Kommunismus.
Kapitalismus – jeder kämpft für sich als Individuum, aufgespaltet in Partikularinteressen
Sozialismus – (soziale Marktwirtschaft der 80er z.B.) begreift sich als Gemeinschaft von Individuen mit der richtigen Sichtweise, nur gemeinsam ist man stark. Der Starke hilft dem Schwachen
Kommunismus – es gibt kein Individuum, sondern nur eine gesichtslose Masse, das Kollektiv
In Kapitalismus und Kommunismus wird der einzelne Mensch, das Individuum, gnadenlos ausgebeutet. Da als Einzelner, dort als Ameisenhaufen.
Kapitalismus und Kommunismus werden zur Mehrheit von einer auserwählten Gruppe geleitet. Was auch so in deren Betriebsanleitung steht.
Jeder demokratische Staat ist auf eine funktionierende Gemeinschaft angewiesen. Diktaturen nicht. Wobei ich die BRD nicht mehr als demokratischen Staat betrachte. Ungeachtet der Tatsache, das die BRD seit 1945 eh kein Staat ist.
Deshalb durften vor ca. 90 Jahren die deutschen Urlaubsschiffe mit deutschen Arbeitern nicht in England anlegen. Damit die Ameisen dort nicht ihres Elends gewahr werden.
Ihre Unterscheidung Kommunismus- Sozialismus halte ich für Wunschdenken, das die Sozialisten in der BRD mit dem Godesberger-Programm stützen wollten, indem sie suggerierten, daß es so etwas wie einen demokratischen Sozialismus gäbe. Im Nachhinein erscheint das angesichts der folgenden Entwicklungen wie Carmouflage und Rosstäuscherei!
Außerdem schwebt in dieser Auffassung des Sozialismus immer noch die Vorstellung, daß dieser irgendwas mit “sozial” zu tun habe. Er hat eher mit Kollektiv zu tun und das ist als Gruppenkrieg das ziemliche Gegenteil von “sozial”!
Daß Sie an diesem Leim kleben, wird aus der Herleitung “Sozialismus – (soziale Marktwirtschaft” ziemlich deutlich. Nur hieß die soziale Marktwirtschaft so, weil sie sozialen Ausgleich marktwirtschaftlicher Erträge suchte, aber nicht Sozialismus! Sie basierte im Übrigen auf der Katholischen Soziallehre, in der das Prinzip der Eigenverantwortung vor dem Prinzip der Hilfe durch Andere aufgestellt wurde: Subsidiarität vor Solidarität. Und dieser Aufbau von Unten nach Oben ist das genaue Gegenteil von Auffassung des Sozialismus als Gliederung der Gesellschaft von Oben nach Unten.
Ich habe lediglich die Begrifflichkeiten erklärt. Und ich habe keine Herleitung Sozialismus-soziale Marktwirtschaft geschrieben, sondern auf das soziale in der Marktwirtschaft hingewiesen, was diese Marktwirtschaft so erfolgreich machte. Denn es hatte jeder, die Gemeinschaft, zufriedenstellenden Anteil am Erfolg. Mit einem Kollektiv haben beide, Sozialismus und soziale Marktwirtschaft nichts zu tun. Die soziale Marktwirtschaft ist übrigens nichts weiter als die Fortführung dessen, was zuvor wirtschaftlich und gesellschaftlich erfolgreich war. Ludwig Erhard hat mehr oder weniger lediglich die neue Bezeichnung refunden.
Zur Problematik gehört, dass die Anhänger totalitärer Gruppen stets als selbstverständlich annehmen, auch ihre Gegner seien totalitär und jede freiheitsfreundliche Aussage und dito Politik einer “feindlichen” Gruppe müsse eine Lüge sein, um den tatsächlich totalitären Charakter dieser “Feinde” (die man heute stets für rechtsextrem erklärt) zu verschleiern. Das nicht, bzw. anti-totalitäre Vorgehen der “Feinde” beweise deren finsteren Absichten.
Im Dezember 2021 “enttarnte” ein “WELT”-Artikel einmal öfter die AfD. Die Redaktion sah sich vor die Aufgabe gestellt, eine deutliche Deradikalisierung der AfD seit 2019 und die bereits davor entstandenen und wirksamen Mittel gegen rechtsextreme Unterwanderer als Propagandalügen darzustellen, hinter denen ein nackter Faschismus lauere, den diese raffinierten Feinde der Demokratie und des Rechtsstaats aber selbst in ihrer internen Kommunikation nicht zuließen, um sich als nicht-extremistische Partei auszugeben. Zum Glück sei ihr finsteres Vorgehen durchschaubar.
Also: Belege für einen verfassungsfeindlichen Charakter der AfD liegen nicht vor. Dieses Fehlen aber entlastet sie nicht nur nicht, sondern “muss” als weiterer Beweis für ihren Rechtsextremismus angesehen werden: sie würde ja nicht gemäßigte und eindeutig verfassungskonforme Forderungen stellen, wenn nicht Abgründe von totalitärem Rechtsextremismus unter einer unproblematischen Oberfläche im “rechtspopulistischen” Vorratskeller lagerten.
Die WELT, die immerhin Fakten erwähnte, ging bei diesem Muster der Hexenprozess-Anklage – “ALLES, was der oder die Angeklagte sagt, meint, tut, ist teuflisch, bzw. voll nazi!” übrigens noch vergleichsweise seriös vor. Andere Qualitätsredaktionen, besonders im Staatsfunk, “widerlegen” angebliche Demokratiefeinde mit gefälschten “Beweisen” für deren Zusammenarbeit mit der rechten Szene (z.B., als 2018 nach einem tatsächlichen Flüchtlingsmord an einem autochthonen Deutschen die “Notwendigkeit” entstand, dieses Verbrechen unter frei erfundenen, diagonal-symmetrischen, also rechtsextrem-autochthonen Verbrechen zu begraben. Das Produkt nannte man “Chemnitzer Hetzjagden” und schasste einen seither für “rechtsextrem” erklärten VS-Vorsitzenden, obwohl oder weil er NACHWEISEN konnte, dass die “Chemnitzer Hetzjagden” Phantasieprodukte waren).
–
Kurz gesagt, wer selbst einer totalitären Ideologie zustimmt und wenigstens einen erwähnenswerten Teil seiner Zeit in totalitären Milieus verbringt, nimmt als gegeben an, dass
auch die gegnerische Seite totalitär denkt, sich strukturiert, die politischen, wirtschaftlichen und dem Tiefen Staat zugehörigen Schaltstellen übernehmen will.
Man hat früher statt Moral von Sittlichkeit geredet. Sittliches Verhalten ist zwar an den Erhalt der Gesellschaft gebunden, aber sein Germinationspunkt ist der Einzelne und sein Gewissen.
Eine Gesellschaft, die weder den Einzelnen noch sein Gewissen noch seine Freiheit achtet, kann mithin unmöglich Sittlichkeit beanspruchen. Und das ist die Situation von sogen.Kollektiven, bzw. kollektivistischen Ideologien, “dass es dem Gewissen des einzelnen nicht mehr die Freiheit lässt”!
Wie im Text von Alexander Solschenizyn ausgeführt (oder ist es schon das Hayek-Zitat?), kann man im Kollektivismus eigentlich gar nicht von Moral sprechen. Man kann es auch auf den Punkt bringen und sagen, daß wer das Individuum, sein Gewissen und seine Freiheit leugnet, per se amoralisch ist!
PS.: Auch ein Kollektiv will eine Ordnung und sei es nur eine Hierarchie der Macht, doch diese kann nicht auf Moral aufbauen, sondern sie baut allein auf Dressur und Menschen als Automaten. Es ist wenig erstaunlich, daß die Transhumanisten genau auf so etwas abzielen: sie wollen Automaten, keine Individuen und Freie! Doch wären dafür nicht Roboter eine bessere Lösung? Anfangs vermutlich, doch mit dem Fortschreiten der Technik kann man ein Emulgieren menschlicher Freiheit und Willens erwarten und vielleicht tritt beides als Willen zur Freiheit in einem technischen Bewusstsein zu Tage. Wäre sehr die Frage, ob die sogen.Transhumanisten damit leben könnten oder ob sie als Feinde der Freiheit nicht auch Feinde dieser künstlichen Bewusstseine sind!
Warum diese Spekulationen? Weil sie das Wesen der sogen.Transhumanisten enthüllen!