Life is cheap: Kanada vor Legalisierung staatlicher Sterbehilfe für Minderjährige – Zustimmung von Eltern nicht notwendig

Seit 2016 ist in Kanada der von Ärzten “assisstierte” Selbstmord legal.
Seit 2016 wird in Kanada darüber diskutiert, ob die Gruppe derjenigen, die von Ärzten offiziell und ganz legal um die Ecke gebracht werden können, von denen, die in einem Urteil des Supreme Court of Canada aus dem Februar 2015 als Zielgruppe ausgemacht wurden, nämlich “capable adults”, die klar in der Lage sind, ihren Todeswunsch zu formulieren und seine Konsequenzen zu überschauen und die darüber hinaus in einer nicht tolerierbaren Weise an einer schweren und nicht heilbaren Krankheit leiden, auf weitere Gruppen erweitert werden soll. Wie so oft, wenn erst einmal ein Bereich enttabuisiert ist, ist es schwieirg, diejenigen im Zaun zu halten, die MEHR wollen.

In Kanada hat das dazu geführt, dass die Erkrankungen, die als Grundlage einer Euthanasie von Patienten durch ihre Ärzte dienen, auf psychische Erkrankungen ausgeweitet wurden. Das kanadische Parlament hat mit seiner Mehrheit aus Liberalen und NDP Gesetz C-7 auf den Weg gebracht, das MAiD “Medical Assistance in Dying” auf psychisch Erkrankte ausweitet. Wie problematisch bereits dieser Schritt ist, das haben wir hier beschrieben.

Das Gesetz wird zum März 2023, also in etwas weniger als einem halben Jahr in Kraft treten und es psychisch Kranken ermöglichen, Hilfe zum Selbstmord nachzufragen und zu erhalten. Die Idee, die im Urteil des Supreme Court zum Ausdruck gekommen ist, ist die Idee, Menschen, deren Leben nur noch aus physischem Leid besteht, das – nach allem was die ärztliche Kunst sagen kann – nicht weniger werden wird, so dass ihr Tod gewiss ist und zudem von einer unheilbaren Krankheit stammt – in Würde sterben zu lassen, ihnen dabei behilflich zu sein, in Würde zu sterben. 2019 hat der Superior Court in Quebec die Bedingung, dass die Erkrankung unwiderruflich zum Tod des Erkrankten führen müsse, als mit der kanadischen Verfassung nicht vereinbar gestrichen und das “nicht tolerierbare Leiden” eines Erkrankten neben der Unheilbarkeit zum Kriterium der Sterbehilfe gemacht.

Die Erweiterung des “nicht tolerierbaren Leidens” eines unheilbar Kranken auf psychische Erkrankungen, ist der erste Schritt in das, was Def-Con News als “a convenient way to rid … their health-care system of costly “offenders”—people requiring recurring care with no end in near sight” bezeichnet hat.

Der zweite Schritt ist bereits im Jahre 2019 in einem Beitrag im Journal of Medical Ethics vorbereitet worden, nämlich die Ausweitung der Euthanasie auf Minderjährige:

DeMichelis, Carey, Randi Zlotnik Shaul, and Adam Rapoport (2019). Medical assistance in dying at a paediatric hospital. Journal of medical ethics 45(1): 60-67.

In diesem schwer verdaulichen Beitrag berichten die Autoren die Ergebnisse einer Arbeitsgruppe, deren Teilnehmer sie nicht nennen wollen, und sie berichten von ihrer Praxis am , Hospital for Sick Children in Toronto, Ontario, an dem es bereits eine Verfahrensweise gibt, um auch Minderjährige in den Genuss lebensbeendender Behandlung kommen zu lassen:

“Capable minors are patients who are under the age of majority and are found to be capable of making their own medical decisions. In Ontario, patients are presumed to be capable regardless of their age, meaning that the burden is on physicians to show that young patients are not capable rather than on young patients to prove their capacity (HCCA, section 4).”

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Zu diesem Zweck wird eigens die Kunstfigur des “capable minors”, des urteilsfähigen Minderjährigen geschaffen, der aus der Annahme besteht, dass Minderjährige generell urteilsfähig sind. Verlangt ein minderjähriger Patient am Hospital for Sick Children in Toronto, dass eine Behandlung, die sein Leben erhält, beendet wird, dann wird diesem Verlangen so lange entsprochen, so lange nicht nachgewiesen werden kann, dass der Minderjährige nicht fähig ist, in seiner eigenen Angelegenheit zu urteilen.

Diese Praxis, so kann man das Ergebnis der Arbeitsgruppe zusammenfassen, das in vielen unnötigen Worten im oben genannten Beitrag besprochen wird, soll auf die Praxis in MAID übertragen werden, also auf die staatlich subventionierten Selbstmorde im Rahmen ärztlich assistierten Suizids. Und weil die Jugendlichen, die noch nicht volljährig sind und dieses Alter auch nicht erreichen wollen, als “urteilsfähig” als capable minors angenommen werden, deshalb, so ist es bereits Praxis in Toronto, im Hospital for Sick Children, werden Eltern dann, wenn es der “capable minor” nicht wünscht, auch nicht davon unterrichtet, dass lebensverlängernde Maßnahmen, die nach dem Willen des capable minors beendet werden sollen, beendet wurden. Diese Praxis will die Arbeitsgruppe nun auf ärztliche Hilfe bei Suizid ausweiten. So manche Eltern könnte dann eine böse Überraschung am ehemaligen Krankenbett ihres Kindes erwarten:

“As discussed previously, Ontario is a jurisdiction in which capable young people can and do make the decision to refuse or discontinue life-sustaining treatment. It is our institution’s practice to discuss these decisions with the capable patient themselves, and to involve family members to the extent requested by the capable patient. Usually, the family is intimately involved in this decision-making process. If, however, a capable patient explicitly indicates that they do not want their family members involved in their decision-making, although healthcare providers may encourage the patient to reconsider and involve their family, ultimately the wishes of capable patients with respect to confidentiality must be respected. If we regard MAID as practically and ethically equivalent to other medical decisions that result in the end of life, then confidentiality regarding MAID should be managed in this same way.”

Um derartige medizinische Praktiken durchzusetzen, muss die Euthanasie und vor allem die von nicht volljährigen Jugendlichen oder Kindern, die als “capable minor” gelten, aus der Position einer außergewöhnlichen, ethisch wie moralisch, ärztlichen Praxis geholt und normalisiert werden. Denn: Gegenstand ärztlicher Kunst ist nicht die Tötung von Patienten, sondern gerade der Versuch, im Extremfall deren Tod zu verhindern: Wenn man Sterbehilfe aus dem Status des Außergewöhnlichen, des aus moralischen und ethischen Gründen Besonderen herausholen will, dann muss man die entsprechende Praxis, die Euthanasie, zu einer normalen medizinischen Prozedur, zu einer der Entfernung des Blinddarms vergleichbaren Prozedur machen und auch das haben die Ärzte aus Toronto, die in ihrer Arbeitsgruppe das vorausgedacht haben, was nun kanadische Praxis werden wird, getan:

“In ‘position B’, then, the underlying ethical commitment that unifies MAID and other medical procedures that result in the end of life is the conviction that (a) it is wrong to force a person to live in circumstances of unendurable and irremediable suffering and (b) that the wishes of capable patients should be respected within legal limits, especially in such an intimate matter as how they choose to die. Persons, in other words, have a right to life, not a duty to live (par. 63).

Refusing life-sustaining treatment and choosing to end suffering via MAID are ethically equivalent from the patients’ perspective in that they allow capable patients to choose what they will and will not tolerate. The ends of alleviating suffering and giving capable patients agency in their end of life decision-making is prioritised over the means by which these goals are achieved.”

Sie sehen, kanadische Ärzte sind der Ansicht, es wäre mit ihrem Beruf vereinbar, schon heute Behandlung, die Patienten zum Leben zwingt, zu verweigern und ab morgen dann Patienten, die nicht mehr zum Leben gezwungen werden wollen, weil sie z.B. psychisch erkrankt sind, um selbes zu bringen. Man kann auf Basis der Behauptung, man wolle “den Menschen helfen”, dann, wenn man diesen Menschen alle möglichen Intentionen zuschiebt, selbst Mord rechtfertigen, z.B. unter der Annahme, dass der Ermordete über kurz oder lang an XY erkrankt und als Folge nicht tolerierbar gelitten hätte. Bringen wir ihn also um, um ihm das vermeintliche Leid zu ersparen.

Wenn Sie jetzt schmunzeln, weil es so schlimm nicht kommen wird, dann haben wir für Sie den Hinweis, dass diese verquaste Form von Denkunfähigkeit genau das ist, was allen Maßnahmen, die zum Klimawandel getroffen werden, als Prämisse unterliegt. Damit Menschen die morgen leben, besser als ein fiktiv angenommenes Leben leben, deshalb wird das tatsächlich vorhandene Leben von aktuell lebenden Menschen beschädigt, beeinträchtigt, oft genug zerstört. Der Wahnsinn hat Methode, vor allem wenn er von der linken Seite im politischen Spektrum kommt.

In Kanada wird somit medizinische Hilfe zum Selbstmord nicht nur bei denjenigen geleistet, die sich einbilden, unheilbar und nicht tolerierbar unter einer psychischen Erkrankung zu leiden, die zwar nicht anhand harter Daten belegt, aber mit einem Fragebogen zur Abfrage eines psycholgischen Inventars erhoben werden kann, sondern auch bei Jugendlichen und Kindern, die zum “capable minor” erklärt werden und ohne Wissen ihrer Eltern um die Ecke gebracht werden können.

Die Associated Press hat im August 2022 einen kurzen Beitrag veröffentlicht, in dem Fälle von Euthanasie durch kanadische Ärzte, Ärzte, bei denen man wohl Probleme hätte, Kriterien zu finden, die sie von Joseph Mengele unterscheiden, zusammengestellt sind, die von Angehörigen als Mord angesehen werden, Fälle wie der von Erin Smiths Vater Rod McNeal. Der 71jährige hatte in einem Krankenhaus in Ontario ärztliche Hilfe gesucht, weil er nach einem Sturz Schmerzen hatte. Er hat das Krankenhaus nicht mehr lebend verlassen. Er wurde – wie seine Tochter sagt – ohne seine Einwilligung – ums Leben gebracht, und zwar mit der Begründung, er leide unter einer Lungenerkrankung im Endstadium, die nur den Tod als Ergebnis erwarten lasse. Eine anschließend Obduktion ergab den Befund, dass diese Diagnose falsch war. Der Fall von Rod McNeal ist einer von mehreren, die in den letzten Wochen und Monaten durch die Presse gehen. Er wird wohl die neue Normalität in Young Leader Trudeaus Land, das sich immer mehr totalitären Systemen der Vergangenheit angleicht.

Allein im Jahr 2021 sind nach Angaben von AP rund 10.000 Kanadier im Rahmen von MAID [Medical Assistance in Dying] gestorben worden. Offenkundig ist das den Verantwortlichen immer noch zu wenig. Sie wollen mehr Tote, und werden sie mit der Neufassung von Gesetz C-7, die im März 2023 in Kraft treten wird, auch bekommen: “Capable minors”, Minderjährige, die von Ärzten als in der Lage, ein Urteil über ihr eigenes Leben zu fällen, eingeschätzt werden, dürfen von denselben Ärzten ganz legal und ohne Wissen ihrer Eltern um die Ecke gebracht werden.

In anderem historischem Setting:

„Ich selbst kenne ein Gesuch, das im Jahre 1939 dem Führer über seine Adjutantur zugeleitet worden ist. Es handelte sich darum, daß der Vater eines mißgebildeten Kindes sich an den Führer wandte und darum bat, daß diesem Kind oder diesem Wesen das Leben genommen würde. Hitler gab mir seinerzeit den Auftrag, mich dieser Sache anzunehmen und sofort nach Leipzig zu fahren – es hatte sich in Leipzig abgespielt – um dort an Ort und Stelle eine Bestätigung von dem zu finden, was angegeben war. Es handelte sich um ein Kind, das blind geboren war, idiotisch schien und dem außerdem ein Bein und ein Teil des Armes fehlte. […] Er [Hitler] hat mir den Auftrag gegeben, mit Ärzten, wo dieses Kind in Betreuung war, zu sprechen um festzustellen, ob die Angaben des Vaters richtig sind. Für den Fall, daß sie richtig sind, sollte ich in seinem Namen den Ärzten mitteilen, daß sie eine Euthanasie durchführen können. Dabei war es wichtig, daß dies den Eltern gegenüber in einer Form geschehe, daß diese selbst sich zu irgendeinem anderen Zeitpunkt durch diese Euthanasie nicht belastet fühlen könnten. Daß also diese Eltern nicht den Eindruck haben sollten, daß sie an sich den Tod des Kindes veranlaßt haben. Es wurde mir weiter aufgetragen zu sagen, daß, wenn diese Ärzte selbst durch diese Maßnahmen in irgendein juristisches Verfahren verwickelt würden, im Auftrage Hitlers dafür Sorge getragen würde, daß dies niedergeschlagen wird. Martin Bormann erhielt damals Auftrag, entsprechende Mitteilung an den damaligen Justizminister Gürtner wegen dieses Falles Leipzig zu geben. […] Die Ärzte standen auf dem Standpunkt, daß das am Lebenerhalten eines solches Kindes eigentlich nicht zu rechtfertigen ist. Es wurde darauf hingewiesen, daß es durchaus natürlich ist, daß in Entbindungsanstalten unter Umständen von den Ärzten selbst aus in einem solchen Fall eine Euthanasie gegeben würde, ohne daß man weiter darüber spricht, irgendein präziser Hinweis ist nicht gegeben worden.”

Quelle: Staatsarchiv Nürnberg, United States of America v. Karl Brandt et al., zitiert nach Ulf Schmidt: Kriegsausbruch und Euthanasie. Neue Forschungsergebnisse zum „Knauer Kind“ im Jahre 1939. 

Der Ärztestand demontiert sich gerade wieder ganz von selbst…

Die Geschichte aus Kanada hat bereits mediale Wellen in den USA geschlagen:



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