Die Ukraine ist keine Kornkammer … Die Lüge vom Getreide für die Armen der Welt

Der Getreidedeal, der es der Ukraine ermöglicht hat, Getreide über Häfen am Schwarzen Meer auszuführen, Getreide, dessen ausbleiben nachdem, was die Systempresse schreibt, zu wirtschaftlicher Not in den Ländern der Ärmsten führt, wurde bekanntlich von Russland nicht verlängert.

Und einmal mehr ist Propaganda und Erfindung vorherrschend, wenn es um die Ukraine geht. Aber nachdem die Ukraine heute in der ARD-tagesschau als “Kornkammer” bezeichnet wird, ist für uns die Grenze des Zumutbaren überschritten.

Was stellen Sie sich unter einer Kornkammer vor?
Den Brotkorb der Welt, aus dem die ärmsten der Armen gefüttert werden?
Das ist genau der Eindruck, den Systemmedien erwecken wollen.
Und er ist falsch.

Stellen wir ein paar Fakten zusammen. Und damit keine Zweifel an den Fakten aufkommen: Nahezu alle Daten, die wir in diesem Post präsentieren, stammen von der FAO, der Food and Agriculture Organisation der UN.

Ausgangspunkt ist, was die ARD-tagesschau zusammenschreibt:

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“Die Ukraine und Russland gehören zu den wichtigsten Produzenten von Weizen, Gerste und Sonnenblumenöl. Beide Staaten zusammen lieferten vor dem Überfall Russlands auf das Nachbarland fast ein Viertel der Getreideexporte weltweit. Der ukrainische Export lief überwiegend über die Häfen des Landes am Schwarzen Meer.

Nach Kriegsbeginn blockierte Russland die Ausfuhren der Ukraine. Russland selbst wurde wegen des Krieges mit weitreichenden Handelsbeschränkungen belegt. Beides zusammen führte 2022 zu einem starken Preisanstieg bei Getreide, aber auch bei Dünger, dessen weltweit führender Exporteur Russland ist.

Zugleich verstärkte sich in den ärmsten Ländern der Welt die wirtschaftliche Not. Der Ukraine und Russland gingen durch den geringeren Export wichtige Einnahmen für den Staatshaushalt verloren, viele Bauern mussten um ihre wirtschaftliche Existenz kämpfen.”

Beginnen wir mit der Behauptung, das Getreideabkommen, das von Russland gekündigt wurde, sei den “ärmsten Ländern der Welt” zugute gekommen, um deren wirtschaftliche Not zu lindern.

In die folgenden Länder ist im Rahmen des Getreideabkommens zwischen der Ukraine und Russland Getreide aus der Ukraine exportiert worden:

  1. China 7.963.950t
  2. Spanien 5.980.657t
  3. Türkei 3.236.355t
  4. Italien 2.062.420t
  5. Niederlande 1.920.649t
  6. Ägypten 1.551.523t
  7. Bangladesh 1.067.242t
  8. Israel 870.612t
  9. Portugal 708.282t
  10. Tunesien 713.518t
  11. Indien 585.646t
  12. Lybien 558.581t
  13. Belgien 518.666t
  14. Deutschland 412.311t
  15. Kenia 437.513t
  16. Indonesien 391.357t
  17. Südkorea 325.720t
  18. Rumänien 285.096t
  19. Frankreich 325.773t
  20. Äthiopien 282.767t
  21. Jemen 259.618t
  22. Großbritannien 221.894t
  1. Algerien 212.220t
  2. Saudi Arabien 246.118t
  3. Vietnam 168.789t
  4. Griechenland 156.328t
  5. Irak 146.765t
  6. Afghanistan 130.869t
  7. Sri Lanka 103.768t
  8. Marokko 11.217 t
  9. Libanon 98.380t
  10. Oman 86.400t
  11. Bulgarien 68.836t
  12. Tailand 68.250t
  13. Sudan 95.340t
  14. VAE 64.700t
  15. Pakistan 61.815t
  16. Irland 60.000t
  17. Japan 56.000t
  18. Samalia 53.500t
  19. Dshibuti 6.741t
  20. Georgien 6.000t
  21. Jordanien 5.230t
  22. Malaysia 4.000t

Insgesamt 32.817.650 Tonnen.

Warum im Wesentlichen westliche Industrienationen, China und die Türkei von dem Deal profitiert haben, das wird deutlich, wenn ein genauer Blick auf das Getreide geworfen wird, das tatsächlich exportiert wurde. Das tun wir am Ende dieses Posts. Derzeit reicht die Feststellung, dass die Exporte definitiv nicht den “armen” oder “low-income” Ländern zugute gekommen sind:

Russland und die Ukraine, so behauptet die ARD weiter, seien die wichtigsten Produzenten von Weizen, Gerste und Sonnenblumenöl.
Nehmen wir den Ausgangspunkt in der Ukraine.

Die folgenden “Commodities”, Nahrungsmittel, werden vorwiegend in der Ukraine angebaut/produziert:

Am meisten werden demnach Weizen, Kartoffeln, Zuckerrüben, Mais, Gerste und Sonnenblumen angebaut.

Indes ist die heimische Produktion nicht mit einer entsprechenden Bedeutung im Export verbunden, wie die folgenden Abbildungen zeigen:

Weizen:

In der Tat ist Russland einer der wichtigsten und größten Produzenten von Weizen. Auf die Ukraine trifft dies jedoch nicht zu. Das Land gehört zwar zu den 10 größten Produzenten, ein Ausfall ukrainischer Exporte von Weizen wäre indes für die meisten Ländern zu verschmerzen. Ein Blick auf diejenigen Länder, die durch Weizenimporte im Rahmen des Getreidedeals profitiert haben, macht dies sehr deutlich.

Weiter mit Gerste, für die die Ukraine nach Ansicht der ARD-tagesschau ein wichtiger Produzent ist.

Gerste ist mit der Herstellung von Bier verbunden. Nur so ist es zu erklären, dass das Vereinigte Königreich und Deutschland zu den 10 größten Produzenten gehören.

Sonnenblumenöl [nicht unbedingt ein Getreide …, aber was soll’s]

Tatsächlich ist die Bedeutung der Ukraine als Lieferant von Sonnenblumenöl in den letzten Jahrzehnten stetig gestiegen. Und nach Beginn des Krieges haben das Konsumenten, die vor leeren Regalen standen, in denen das normaler Weise dort zu findende Sonnenblumenöl nun fehlte, bemerkt. Auch Chips-Liebhaber haben den Mangel an Sonnenblumenöl bemerkt, ebenso wie diejenigen, die eingelegte Fische in Spanien herstellen oder im Rest der EU konsumieren. Nicht zuletzt wird Sonnenblumenöl als Biokraftstoff genutzt. Auch hier gab es Engpässe. Aber alles nicht das, was man sich unter einer Lieferung aus einer Kornkammer vorstellt.

Vergessen, weil wohl nicht zu dem gehörend, was die Redaktionsmitglieder der ARD-tagesschau unter “Getreide” zählen, wurde übrigens Mais, immerhin an Platz 4 der landwirtschaftlichen Güter, die in der Ukraine produziert werden.

Auch die Maisproduktion ist für die Ukraine in den letzten Jahren wichtiger geworden. Indes spielt das Land auf dem Weltmarkt nur eine geringe Rolle, denn Mais ist natürlich die Domäne von Kellogs und Cornflakes-USA. Dessen ungeachtet ist Mais, nicht etwa Weizen, das im Rahmen des Getreidedals am häufigsten von der Ukraine exportierte Getreide.

Indes, 68% der 32,9 Millionen Tonnen Getreide, die im Rahmen des Getreidedeals aus der Ukraine exportiert wurden, werden als Futtermittel eingesetzt, nicht etwa, um die Ärmsten der Welt zu nähren.

Kurz:
Die Kornkammer der ARD ist keine solche.
Das Getreideabkommen ist nicht den ärmsten Ländern zugute gekommen.
Es diente der Ukraine dazu, an Devisen, die notwendig sind, um Saatgut und Waffen zu kaufen, zu gelangen. Letztlich ist der Getreidedeal ein weiterer Geldtransfer aus im Wesentlichen dem Westen in die Ukraine gewesen, mit Gegenleistung dieses Mal.


 

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