Betrug: Forsa und Stern claqueuren für Brosius-Gersdorf unter Missbrauch von Umfragen

Der Stern, dessen fortwährende Existenz an sich schon die Krise des deutschen Journalismus auf den Punkt bringt, hat FORSA, eines der Umfrageinstitute, die, wenn es darum geht, gewünschte Ergebnisse zu forcieren, am geeignedsten sind, mit einer Befragung zur Kandidatur von Brosius-Gersdorf für das Bundesverfassungsgericht beautragt, eine, mit der man die Kandidatur forcieren und die Gegner der Kandidatur in der Union unter Druck setzen kann.

Auftragsgemäß wurde geliefert:

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Was ist daran falsch, so werde manche, die man mit Umfragen leicht über den Tisch in die Reihen der vermeintlichen Mehrheit ziehen kann, fragen?

So ziemlich alles ist daran falsch.

Oder lassen Sie es mich so formulieren: Was wäre wohl herausgekommen, wenn man gefragt hätte: Sollte Frauke Brosius-Gersdorf ihre Kandidatur für das Bundesverfassungsgericht AUFRECHTERHALTEN. Ein anderes Verb, eine komplett andere Welt des Framings.

Framing ist ein Konzept, das Amos Tversky und Daniel Kahneman popularisiert haben, und das man nach wie vor am besten mit dem folgenden Beispiel darstellen kann:

Eine Epidemie ist ausgebrochen. Ein Impfstoff, der in aller Eile entwickelt wurde, verspricht, die Zahl der Opfer zu reduzieren. Vor diesem Hintergrund sollen sich Probanden für oder gegen den Einsatz des Impfstoffs entscheiden, wobei zwei Frames vorgegeben sind, ein Mortalitätsframe und ein Überlebensframe. Beide unterscheiden sich lediglich in der Art der Formulierung voneinander. Im ersten Fall „sterben 75% der Geimpften“, im zweiten Fall „überleben 25% der Geimpften“. Wie sich herausstellt, wird die Entscheidung, den Impfstoff einzusetzen, häufiger im Überlebens- als im Mortalitätsframe getroffen.

Die Formulierung macht das Ergebnis.

Und Forsa hat damit, dass nach „sollte Kandidatur zurückziehen“ gefragt wurde, analog zum Mortalitätsframe, die Wahrscheinlichkeit dafür, dass Befragte mit „Nein“ antworten, erhöht, in jedem Fall die sprachliche Hürde für ein Bejahen so hoch wie nur möglich gelegt.

Man macht sich also ganz bewusst einen bekannten Bias im Antwortverhalten von Befragten zunutze, um die gewünschten Ergebnisse zu erzielen. Aber, so hören wir schon den Einwand: vielleicht sind die Leute bei Forsa so blöd, dass sie keine Ahnung mehr davon haben, wie man empirische Sozialforschung einsetzt, welchen Standards sie genügen muss?

Nun, man kann Dummheit nie ausschließen, aber im vorliegenden Fall gehen wir von Absicht aus, einfach deshalb, weil das Framing nur eine der Todsünden ist, die aus Befragungen mit Antwortvorgaben, Befragungen, die zur gewünschten Antwort geleitet werden, machen und von Forsa eingesetzt wurden.

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Denn man hätte das Framing-Problem, wenn man es denn hätte vermeiden wollen, ganz einfach dadurch vermeiden können, dass man ein vollständige Frage stellt, keine Antwortalternative unterschlägt:

Was meinen Sie: Sollte Frauke Brosius-Gersdorf ihre Bewerbung für das Bundesverfassungsgericht aufrechterhalten oder zurückziehen?

So einfach wäre es gewesen, eine valide Antwort weitgehend ohne Bias und damit eine, die nicht unbedingt das gewünschte Ergebnis erbringt, zu erhalten. Bei Forsa/Stern hat man sich gegen eine solche Fragestellung und für den Betrug am Befragten, das Leiten zur gewünschten Antwort entschieden.

Offenkundig ist die Not, Brosius-Gersdorf als Kandidat durchzuboxen, bei der Linken so groß, dass man es mit allen Mitteln versucht, Betrug eingeschlossen.


 

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9Comments

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  1. 1
    Heimreisender

    Der Stern ist doch vollkommen schnuppe. Die suchen doch bis heute verzweifelt nach den echten Tagebüchern des Föhrers.

  2. 4
    eht

    „Oder lassen Sie es mich so formulieren: Was wäre wohl herausgekommen, wenn man gefragt hätte: Sollte Frauke Brosius-Gersdorf ihre Kandidatur für das Bundesverfassungsgericht AUFRECHTERHALTEN.“

    Das war mein erster spontaner Gedanke. UND: Man hätte natürlich auch mal fragen können, ob die Befragten eine Lockerung des Abtreibungsrechts, die Entkriminalisierung (keine Strafe) von Abtreibung generell, den Entzug von Grundrechten für Personen nach der Geburt oder den Verzicht auf Menschenwürde für Ungeborene befürworten. Na, das wäre jetzt aber sehr konkret gewesen. Dass die Mehrheit der Bevölkerung gegen ein AfD-Verbot ist, hat Allensbach ja gerade erhoben.

    Entscheidender scheint mir aber die Frage, wie viel Prozent der Bevölkerung wirklich gut informiert sind über die diskutierten komplexen Probleme im Zusammenhang mit Brosius-Gersdorf (und der anderen Richterkandidatin). Letztlich rezipieren viele Bürger Themen über die von ihnen konsumierten Medien. Die ZEIT-Leser werden die Dame unbedingt für eine verkappte Rechte halten. „Und diese Frau soll links sein? Frauke Brosius-Gersdorf gilt als progressive Aktivistin. Eine Analyse ihrer Schriften zeigt allerdings: Sie steht näher bei Ludwig Erhard als bei Rosa Luxemburg.“ Allein schon die Verknüpfung von Ludwig Erhard (Vater der sozialen Marktwirtschaft) mit Rosa Luxemburg (Vertreterin des Marxismus, Antimilitarismus und proletarischen Internationalismus) ist lustig und gewagt. Hat Erhard sich jemals zur Menschenwürde von Babys im Mutterleib geäußert? Hätte er die AfD verbieten wollen?

    Überhaupt dürfen wir Forsa und den Stern fragen, was wir aus dem Meinungsbild mitnehmen sollen. Wie viele Umfragen zeigen eine Tendenz, ohne dass es die Betroffenen schert. Die „überraschende Unterstützung für Frauke Brosius-Gersdorf“ (Stern-Überschrift) ist ja nett, nur: Wenn die Bevölkerung Migration kritisch sieht oder die Bundesregierung recht negativ bewertet (tut sie regelmäßig), kümmert es ja auch niemanden. Will der Stern jetzt die Union motivieren, die beiden linken Damen zu wählen? Ich vermute, genau das will er.

  3. 6
    ERINNERUNG

    Kurz nach in Kraft treten des „Rundfunkstaatsvertrages“ steuerte mich ein dreiköpfiges Kamerateam des „Besten vom Norden“(!) an, das ich wortlos in ca. 1 Meter Abstand passierte. Der Wortführer rief hinter mir her: „He, ich rede mit Ihnen“, was ein Ehepaar zum Stehenbleiben veranlaßte. Der Wortführer rief denen zu: „Nein, Sie meine ich nicht, sondern den Herrn da“.

    In einem anderen Fall lief die Kamera bereits und ich wies den Interviewer darauf hin, wie in der Politik immer üblich, doch vorweg zu klären, welche seiner Fragen er mir nicht stellen dürfe.

    Ein Dummfrage-Institut wählte mich aus, ihm auf 4 Doppelseiten Fragen zu beantworten, natürlich unter allen möglichen „Datenschutz“-, „Diskretions“- und „Freiwilligkeits“-Beteuerungen. Leider war auf jeder Seite eine lange alpha-numerische Kodierung einschließlich Strichkode erkennbar.
    Also reagierte ich nicht.
    Kurze Zeit später kam ein scheinheiliges Schreiben mit Bezug auf das erste, daß, falls ich noch nicht, wie gewünscht, an der freiwilligen Umfrage teilgenommen haben sollte, ich dies doch tun möge. Sie wußten genau bescheid: Wer und wer nicht.

    Nach dieser kleinen Erfahrungslehre natürlich die musikalische Untermalung:
    Hilde Knef , „Das FRAGEBOGENLIED“ mit trefflicher Antwort:

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