Schlagwort: Einstellungsforschung

Gegen den Strom: Sozialwissenschaftler mahnen differenziertes Denken in der Forschung zu Einstellungen gegenüber Zuwanderern an

Vor einigen Tagen haben wir hier auf Sciencefiles von dem beklagenswerten Zustand des Teils der Migrationsforschung berichtet, der sich mit Einstellungen gegenüber Zuwanderern beschäftigt bzw. mit dem beklagenswerten Zustand des Teils der Einstellungsforschung, der sich mit Einstellungen gegenüber Zuwanderern beschäftigt. Statistische Daten hierzu werden oft – inzwischen, fürchte ich: gewöhnlich – auf mehr oder weniger

Einstellungsforschung am Rande des Wahnsinns: Sie fragt – und gibt die Antworten selbst

Jedermann forscht, derzeit besonders gerne über Einstellungen zur Zuwanderung, zu Zuwanderern, ethnischen Gruppen, Minderheiten, Muslimen, über Antisemitismus, Vorurteile, Rassismus etc. etc. Aber niemand – vermutlich inklusive der Forschenden selbst – weiß, wovon er warum wie redet. In den letzten Jahren ist es üblich geworden, jede Einstellung, jede Aussage, jedes Verhalten, das von irgendjemandem, der sich

Monumentale Inszenierung: Black Lives Matter does not matter – Rassismus kaum vorhanden

Rassismus ist ein sprachliches Konstrukt. Es gibt ihn nicht. Wer ihn etablieren will, der muss bestimmte Aussagen konzipieren, die eine Operationalisierung für das Konstrukt “rassistische Einstellung” sein können oder er muss bestimmte Kriterien an beobachtbare Handlungen anlegen, die diese Handlungen zu rassistischen Handlungen zu Rassismus machen. Dr. habil. Heike Diefenbach hat in ihrem gestrigen Beitrag

Nationalismus: infantiler Kampfbegriff

Plastikwörter nennt Uwe Pörksen jene Bestandteile der deutschen Sprache, die allgegenwärtig zu sein scheinen, ständig benutzt werden und von denen dennoch kaum bekannt ist, was sie eigentlich bezeichnen. Solidarität ist ein solches Wort. Nationalismus ein anderes. Nationalismus und Solidarität, sie wirken nicht über ihren Inhalt, sondern über die Vorstellung, die man damit verbindet. Solidarität, der

Spendenwollen ist nicht gleich Spende

In dieser Zeit, in der die Erfragung von Einstellungen und Einschätzungen zu Dingen so hoch im Kurs steht, Einstellungen zu Gewalt, zu Flüchtlingen, zu Rechtsextremismus, zum Bundesfreiwilligendienst oder zur Organspende, ist es wieder einmal notwendig darauf hinzuweisen, dass Einstellung und Verhalten zwei verschiedene Dinge sind. Die Einstellungsforschung schlägt sich schon seit etlichen Jahrzehnten mit dem Problem herum,

Vorsicht: Heute ist Tag der Organspende

Heute ist Tag der Organspende. Das klingt wie: Heute ist Zahltag – also besser Sie sind vorsichtig. “Organspenden retten Leben”, so schreibt die Bundesregierung anlässlich des Tages der Organspende. “Organspende ist gelebte Solidarität”, so steht einige Zeilen weiter zu lesen, obwohl es sich wohl eher um posthume Solidarität, denn gelebte Solidarität handelt. Das ist etwas sarkastisch von der

Sprachspiele statt Wissenschaft?

Empirische Befragungen, Umfragen oder auch Meinungsumfragen genannt, haben sich seit dem Jahre 1940 als Paul F. Lazarsfeld, Bernard F. Berelson und Hazel Gaudet mit der Erie County Study die Grundlagen nicht nur quantitativer empirischer Sozialforschung gelegt haben, zu einem festen Bestandteil der Erforschung menschlichen Handelns und vor allem menschlicher Einstellungen entwickelt. Die Popularität der Erforschung

Von der Ausbreitung politischer Langeweile, dem schlimmsten Feind der Demokratie

Als der Ökonom Anthony Downs im Jahre 1957 seine “Economic Theory of Democracy” veröffentlicht hat, hat er einen Sturm der  Entrüstung unter Personen ausgelöst, die eher affektiv an die Idee der Demokratie gebunden sind, als dass sie sich rational mit der Wirklichkeit der Demokratie auseinandersetzen würden. Am Buch von Downs haben sich Generationen von Politikwissenschaftlern

Die Konstruktion des Rechtsextremismus

“Habe nun, ach! Philosophie, Juristerei und Medizin, und leider auch Theologie, durchaus studiert, mit heißem Bemühn. Da steh ich nun, ich armer Tor! Und bin so klug als wie zuvor; Heiße Magister, heiße Doktor gar und ziehe schon an die zehen Jahr herauf, herab und quer und krumm, meine Schüler an der Nase herum – Und sehe, daß wir nichts wissen können! Das will mir schier das Herz verbrennen. Zwar bin ich gescheiter als all die Laffen, Doktoren, Magister, Schreiber und Pfaffen; Mich plagen keine Skrupel noch Zweifel,fürchte mich weder vor Hölle noch Teufel – Dafür ist mir auch alle Freud entrissen, bilde