Politik der Schadensbegrenzung – Feminismus und familiengerechte Hochschule

Es könnte sein, dass wir falsch liegen.

Ja, wirklich!

Aber wir müssen anders anfangen.

Haben Sie jemals davon gehört, dass ein Gesetz, eine Maßnahme der Verwaltung, ein Fördertopf gestrichen oder geschlossen worden wäre?

Dass Gesetze gestrichen werden, kann man schon deshalb ausschließen, weil damit ein Präzedensfall geschaffen wäre, ein Präzendesfall, der am Ende dazu führen könnte, dass es weniger Möglichkeiten für Anwälte gibt, an normalen Bürgern z.B. durch Abmahnungen zu nutznießen. Aber nicht nur deshalb: Der Gesetzgeber setzt Recht und hat entsprechend Recht. Das Streichen von Gesetzen ist somit gleichbedeutend mit den Streichen von Recht und das kann nicht rechtens sein, lässt am Ende den Schluss zu, dass der sogenannte Gesetzgeber fehlbar ist, dass er sich einstmals geirrt hat oder unrechtes Recht oder Recht gesetzt hat, wo keines gesetzt werden musste.

Maßnahmen der Verwaltung, Maßnahmen, die auf Gesetzen aufsetzen und mit Mitteln, finanziellen Mitteln verbunden sind, bleiben ebenso bestehen. Maßnahmen und finanzielle Mittel sind Macht, sie definieren den Herrschaftsbereich der kleinen Könige die Verwaltungen bevölkern, Kürzung von Mitteln kommt somit einer Kürzung des Herrschaftsgebiets gleich und kann nur unter Entfernung des Herrschers erfolgen, also durch Königsmord. Wann haben Sie zum letzten Mal von Königsmord gehört? Eben!

flies lightUnd Fördertöpfe, Fördertöpfe haben dem Licht vergleichbare Eigenschaften. Licht zieht allerlei Lebewesen an, von der Stechmücke bis zum verirrten Wanderer, dem das Licht den Weg weist. Genau so ist es mit Fördertöpfen: Sie ziehen vergleichbare Lebewesen an, die sich am Fördertopf laben, und wer wäre so herzlos, die entsprechenden Laber vom Fördertopf zu vertreiben. Deshalb bleiben auch Fördertöpfe bestehen.

Was aber tut man, wenn sich Gesetze, Maßnahmen und Fördertöpfe als schädlich erwiesen haben, wenn sich Anzeichen abzeichnen, und zwar dauerhaft und über mehrere Jahre hinweg, so dass die Anzeichen nicht mehr ignoriert werden können, wenn sich also zeigt, dass ein Nutzen von Gesetz, Maßnahme und Fördertopf nur für die direkt Begünstigten besteht, alle anderen jedoch einen Schaden von Gesetz, Maßnahme und Fördertopf davontragen?

Die Antwort ist einfach.

Man schafft ein neues Gesetz, eine neue Maßnahme einen neuen Födertopf. Ziel: Die negativen Auswirkungen des Gesetzes, der Maßnahmen und des Fördertopfes, deren Schädlichkeit sich nicht mehr von der Hand weisen lässt, zu mildern und nach Möglichkeit zu kaschieren.

Und deshalb könnte es sein, dass wir falsch liegen.

Denn: Wir schreiben seit Jahren davon, dass Universitäten infantilisiert, entprofessionalisiert und zu Kaderschmieden des Genderismus gemacht werden, deren wesentliches Ziel darin besteht, Wissenschaft zu zerstören und Ideologie an ihre Stelle zu setzen.

ProfessorrinnenprogrammDas Professorinnenprogramm zum Beispiel, jenes vom BMBF finanzierte Programm zur Diskriminierung von Männern ist eindeutig ein Programm, das in die Kategorie “schädlich” gehört. Es basiert auf einer Auslegung des Grundgesetzes, die schädlich für den Intellekt ist, denn wer in der Lage ist, zu denken, dass Diskriminerung dann keine Diskriminierung ist, wenn sie auf behaupteter Diskriminierung aufbaut, nun, nun ja, der hat nicht mehr alle Tassen im Schrank, um es einmal in Prosa auszudrücken. Das Programm ist eine schädliche Maßnahme, denn als Folge des Programms werden weibliche Personen an Universitäten und in Positionen installiert, an die sie über freien Wettbewerb und in Konkurrenz mit den Besten kaum gekommen wären. Folglich ist die Entprofessionalisierung und die damit einhergehende Schädigung bzw. Zerstörung von Wissenschaft eine direkte Folge der Maßnahme. Mit 300 Millionen Euro Fördersumme, ist das Professorinnenprogramm ein recht helles Licht, das entsprechend eine große Zahl von Lebewesen anzieht, die hoffen, davon zu profitieren. Kurz: Eine Beseitigung des Professorinnenprogramms ist schlicht nicht möglich.

Dennoch ist das Professorinnenprogramm schädlich – schädlich für Wissenschaft, schädlich für Steuerzahler, schädlich für Innovation, den Standort Deutschland usw. usw.

Was also tun?

Die Lösung steht bereits oben: Ein neues Programm, aufbauend auf einem Gesetz, verbunden mit Maßnahmen und ausgestattet mit einem Fördertopf.

Und das ist, wo wir falsch liegen könnten.

Wir haben bislang geglaubt, die Programme für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, die Kindergärten, mit denen Universitäten in Deutschland neuerdings für sich werben, die Zertifikate im sogenannten “Audit Beruf und Familie” im Kontext der familiengerechten Hochschule seien Ursache für die Entprofessionalisierung und Infantililsierung der Wissenschaft.

Wir haben geglaubt, hier handelt es sich um einen weiteren Nagel im Sarg der Wissenschaft, um einen weiteren Versuch, Nachzugseffekte zu produzieren und Halb-Professionelle, die nicht genug Wissen, Fähigkeit und Liebe zu ihrem Beruf mitbringen, um sich voll und ganz auf ihre wissenschaftliche Position einzulassen, an die Universität zu locken. Ergo haben wir befürchtet, dass da, wo man einst bis in die Nacht über Forschungsprobleme diskutiert hat, die Öffnungs-, besser Schließungszeiten des Kindergartens, den Erkenntnisgewinn beenden, diktieren oder schlicht: unmöglich machen. Der professionelle Wissenschaftler, so haben wir vorhergesagt, den, den wir alle aus dem Fernsehen kennen, derjenige, der eingesperrt in sein Labor so lange das Licht des Tages nicht mehr sieht, bis er Heureka rufen und einen Durchbruch vermelden kann, dieser Wissenschaaftler ist ein Relikt der Vergangenheit, denn selbst wenn es ihn noch gäbe, so würde ihn doch spätestens 25 Minuten nach Schließung des Kindergartens der aufgeregte Anruf der Kindergärtnerin erreichen, die – obwohl sie bereits seit 25 Minuten Feierabend hat – immer noch gezwungen ist, auf Jonas aufzupassen, Jonas, der nicht abgeholt wurde.

familiengerechte HochschuleUnd auch wenn unsere Befürchtungen berechtigt sind, so sind sie doch – wie wir nun erkennen – zumindest teilweise unbegründet, denn: das “Audit Familie und Beruf”, das Programm “familiengerechte  Hochschule”, sie dienen der Schadensbegrenzung. Sie sollen den Schaden begrenzen, der durch Gleichstellungsprogramme wie das Professorinnenprogramm mittlerweile angerichtet wurde.

Der Schlüssel zum Erfolg: Selbstselektion.

Die Strategie hinter dem Programm: Anreize für unprofessionelle oder halb-professionelle Positionsinhaber an Universitäten setzen, für die Familie vor Beruf geht.

Das kurzfristige Ziel: Durch gezielte Anreize die entsprechenden unprofessionellen oder halb-professionellen Positionsinhaber an Universitäten identifizieren, katalogisieren und so gut es geht davon abhalten, in der Wissenschaft ihr Unwesen zu treiben.

Die Mittel: Kindergartenöffnungszeiten, Eltern-Kind-Zimmer, Eltern-Kind-Veranstaltungen, Eltern-Kind-Parkplätze; Eltern-Kind-Betreuung, einfach alles, was man sich denken kann und was dazu geeignet ist, die Eltern davon abzuhalten, an Universitäten dem nachzugehen, was richtige Wissenschaftler dort tun: Lehre und Forschung.

Das Programm “familiengerechte Hochschule” hat entsprechend das  Ziel, die langfristigen Folgen des Professorinnenprogramms und andere Gleichstellungsprogramme zu minimieren und den Schaden, der der Wissenschaft durch halb-professionelle und der wissenschaftlichen Konkurrenz nicht gewachsene Positionsinhaber entsteht, zu reduzieren.

Langfristig ist wohl zudem vorgesehen eine Trennung zwischen Universitäten über die entsprechenden Anreizssysteme einzuführen, so dass Universitäten, an denen Wissenschaft gelebt wird, von familiengerechten Hochschulen, an denen Halb-Professionelle ein Teilzeitdasein führen, klar getrennt sind.

 

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