Sub-Cultural Dopes: Genderisten und ihr Hang zum Biologismus

Nachdem mit der Frauenquote bereits der Glaube, an die biologische Andersartigkeit von Frauen vom Bundeskabinett zwangsinstitutionalisiert wurde, kann man eigentlich keinen Zweifel mehr daran haben, dass es Menschen gibt, die denken, das Geschlecht wirke auf das Gehirn und Frauen seien essentiell von Männern verschieden.

Die ersten, die diesen biologistischen Glauben pflegen und sich hier mit Rechten treffen, die Linke gewöhnlich als Sozialdarwinisten bezeichnen, sind Genderisten selbst. Inge Kutter ist ein Genderist, der diesen Glauben perfekt inkorporiert hat und sich zudem als jemand ausweist, der von Logik nun gar keine Ahnung hat, ganz im Gegensatz zu dem, was sie selbst denkt.

GarfinkelDie Erklärung dafür, dass Biologismen aller Art derzeit in Blüte stehen, bei Genderisten, die behaupten, Frauen seien wesenhaft anders als Männer, bei Homosexuellen, die zuweilen dasselbe für sich im Vergleich mit Heterosexuellen in Anspruch nehmen usw. ist recht einfach. Sie führt an den Anfang des 20. Jahrhunderts und zu Max Weber, der vier Arten des Handelns, darunter das traditionale Handeln, unterschieden hat, und sie führt zu Harold Garfinkel, der gezeigt hat, dass viele Menschen wie Cultural Dopes durch die Welt gehen und die meiste Zeit Dinge tun, von denen sie nicht wissen, warum sie sie tun.

Traditionales Handeln ist für Max Weber jenes Sich-Verhalten, bei dem der Handelnde so handelt, wie er immer gehandelt hat, wie um ihn herum immer gehandelt wurde. Traditionales Handeln ist weder zweck- noch wertrational noch affektiv, es basiert nicht auf Denken sondern auf Gewohnheit.

Eheschließung, Kinderzeugen, sich dem Vater Staat unterordnen, die Disposition, sein Heil im Kollektiv zu suchen, das sind traditionale Handlungsweisen, die man schlicht nicht rational erklären kann. Wer sie ausführt, handelt, weil andere vor ihm auch so gehandelt haben, nicht oder nur in den seltensten Fällen, weil er sich die Für und Wider seiner Handlung überlegt hat.

Garfinkel hat in einer Reihe von sogenannten Erschütterungsexperimenten gezeigt, dass diese kulturellen Überzeugungen, wie er die Grundlage traditionalen Handelns genannt hat, tief sitzen und den Handelnden nicht bewusst sind. Sie reflektieren ihre Handlungen nicht, sie handeln einfach, wie sie immer gehandelt haben, wie viele vor ihnen gehandelt haben, wie viele andere handeln.

Auf Genderisten trifft diese Form der kulturellen Stupidität, des traditionalen Handelns, für die Garfinkel den Begriff des Cultural Dope geprägt hat, besonders zu und sehr schön deutlich machen, kann man dies an ihrer impliziten Prämisse, nach der Frauen essentiell von Männern verschieden sind.

academicsDas bringt uns zurück zu Inge Kutter, die in einem Beitrag für academics.de die Frauenquote gutreden will. Ausgehend von Feststellungen wie: “Frauen sind komplizierte Wesen”, die “hü” sagen und “hott” meinen, berichtet sie von einer Befragung der Baumann Unternehmensberatung, die unter 150 Managerinnen, also unter Frauen, die es in eine Führungsposition und ganz ohne Quote in eine Führungsposition geschafft haben, gemacht wurde.

Von diesen 150 Managerinnen waren 80% nach Angaben von Kutter der Ansicht, Frauen hätten mehr Einfühlungsvermögen als Männer und 70% waren der Ansicht, Frauen könnten besser kommunizieren als Männer. Dennoch und für Kutter völlig unbegreiflich befürworten nur 27% der befragten Managerinnen eine Frauenquote als Mittel, um mehr Frauen in Führungspositionen zu bringen.

Kutter ist erschüttert, irritiert, dieses Ergebnis ist für Sie, die weiß, dass Frauen “komplizierte Wesen” sind und “hü” sagen, wenn sie “hott” meinen, unfassbar:

“Auch die Frauen in der Studie wurden gefragt, ob sie sich die Quote wünschten. Darauf antworteten jedoch nur 27 Prozent mit Ja. Und die übrigen 73 Prozent? Obwohl mindestens die Hälfte von ihnen glaubt, dass sich Männer leichter behaupten, lehnen sie Unterstützung ab. Was auch immer sie dazu veranlasst – den Gesetzen der Logik folgt es nicht.”

Zunächst einmal scheint es für Kutter unvorstellbar, dass Frauen, die sich offensichtlich gegen Männer durchgesetzt haben, Hilfe vom Staat, anders formuliert, ihre Paternalisierung durch den Staat ablehnen. Das lässt tief blicken. Ebenso tief wie ihr Glaube, dass dies unlogisch sei, der einen erschreckenden Blick auf die logischen Fähigkeiten von Kutter frei gibt und darüber hinaus eine Prämisse Kutters offenbart, die da lautet: Frauen sind biologisch von Männern grundverschieden.

darwin-greatDenn: Ihr Erstaunen macht nur Sinn, wenn sie denkt, dass Frauen angeblich einfühlsamer und kommunikativer sind als Männer, sei biologisch determiniert, ebenso wie es biologisch determiniert sei, dass Männer sich besser behaupten können als Frauen. Anders formuliert: Kutter muss der Überzeugung sein, Männer könnten nicht lernen, einfühlsam und kommunikativ zu sein und Frauen könnten nicht lernen, sich durchzusetzen.

Dass sie diese abstruse Prämisse hat, wird deutlich, wenn Kutter darüber fabuliert, dass ungenannt bleibende Organisationspsychologen der Ansicht seien, dass “Einfühlungsvermögen und Kommunikationsfähigkeit hervorragend fürs Management” geeignet sind. Diese hervorragende Eignung begründet nach Kutter die Frauenquote, was nur dann Sinn macht, wenn sie der Überzeugung ist, Frauen seien aufgrund ihrer biologischen Determiniertheit einfühlend und kommunikativ, alle Frauen und ohne Ausnahme und im Gegensatz zu Männern.

Dass ein derartiger kultureller Dope, ein Gender Dope, der sich nicht vorstellen kann, dass es innerhalb der Gruppe der Frauen größere Unterschiede gibt als zwischen Männern und Frauen, der denkt, Frauen seinen alle einfühlsamer und kommunikativer als Männer, und zwar von Natur aus und es sei Menschen nicht gegeben, Dinge zu lernen, dass ein solcher Gender Dope nicht auf die Idee kommt, die 150 Managerinnen, die sich offensichtlich gegen männliche Konkurrenz und ohne Hilfe eines paternalisierenden Staates behauptet haben, seien deshalb mehrheitlich gegen eine Frauenquote, weil sie der Ansicht sind, Frauen könnten Durchsetzungsvermögen lernen, sofern sie es nicht ohnehin haben und Durchsetzungsvermögen sei für eine leitende Positon unabdingbar ist zwangsläufig.

Und es ist so sehr eine logische Folge der Kutterschen Prämissen wie die Ablehnung einer Frauenquote durch die befragten Managerinnen, keine unlogische Folge ihrer Ansicht ist, dass Frauen einfühlsamer und kommunikativer sind als Männer.

Wie die Frauenquote zeigt, ist Kutter mit ihrem Biologismus nicht allein. Tatsächlich ist der Biologismus der Kern allen Genderismus’, denn wären Genderisten nicht der Ansicht, Frauen seien essentiell von Männern verschieden, sie würden sicher nicht die Gruppe der Frauen als Ganzes bevorteilen. Dass sie es tun zeigt, sie sind Sub-Cultural Dopes der übelsten Sorte, missonarische Sub-Cultural Dopes, die ihre unreflektierten Vorurteile für andere verbindlich machen wollen. In anderen Zusammenhängen spricht man von Faschisten.

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