Monat: Januar 2012

Unsinn der Woche: Arbeitskreis I – Verkehrsgerichtstag Goslar

Kennen Sie auch dieses Gerede von der Monetarisierung menschlicher Beziehungen? Wenn ja, dann sind sie vermutlich in irgend einem Zusammenhang über die verschiedenen Bemühungen diverser Bundesregierungen gestolpert, freiwilliges Engagement zu entgelten bzw. den Stellenwert, den monetäre Zuwendungen im Rahmen freiwilligen Engagements haben kann, zu untersuchen. Entsprechende Versuche gibt es schon seit geraumer Zeit. So  hat

Tabus deutscher Sozialwissenschaften I: Government Failure

Eine der erstaunlichsten Lücken politikwissenschaftlicher und ökonomischer Forschung betrifft das Versagen von Regierungen. Regierungen treten regelmäßig an um ihre “Kraft dem Wohle des deutschen Volkes zu widmen, seinen Nutzen zu mehren, Schaden von ihm zu wenden, das Grundgesetz und die Gesetze des Bundes zu wahren und zu verteidigen, und ihre  Pflichten gewissenhaft zu erfüllen, und Gerechtigkeit

Nur Unterlegene und Inkompetente müssen gefördert werden: Quote führt zu Stigmatisierung

Die Landesregierung in Mecklenburg-Vorpommern steht, wenn es um die politische Korrektheit geht, in vorderster Front. Das derzeitige “In-Thema” politischer Korrektheit, die Gleichverteilung von Aufsichtsratsposten unter den Geschlechtern sieht die Landesregierung dann auch in hektischer Betriebsamkeit: “In ihrer heutigen Sitzung [17. Januar 2012] hat die Landesregierung Mecklenburg-Vorpommern über die Besetzung von 23 Aufsichtsräten entschieden, in denen

Marktwirtschaft ist Moral

Die Marktwirtschaft ist ins Gerede gekommen. Die Finanzkrise, so scheint es, verschafft den Kritikern der Marktwirtschaft Flügel: Von Raubtierkapitalismus redet ausgerechnet Helmut Schmidt, und begründet dies damit, dass “manche Topmanager” [so wie manche Politiker] allen Anstand vergessen haben. Wolfgang Schäuble, oberster Hüter des wirtschaftlichen Wachstums in Deutschland, der er eigentlich sein sollte, will nicht mehr

Unsinn der Woche: Die “WIE”

Bürgerschaftliches Engagement war schon mehrfach Thema auf diesem Blog. Nicht jedoch vom bürgerschaftlichen Engagement des Blogbetreibers will ich heute schreiben, auch nicht vom staatlich verordneten freiwilligen bürgerschaftlichen Engagement, wie es das BMFSFJ vorsieht, sondern von einer Stilblüte, die mir schon vor einiger Zeit aufgefallen ist. Der im  Folgenden berichtete Unsinn, musste jedoch zurücktreten, da der

Religiöse Schriften aus der Böll-Stiftung: Ode an den Feminismus

Kennen Sie auch die Ansichten eines Clowns? Diesen unsäglichen Roman über einen suizidalen Clown, dessen trübe Stimmung dem regnerischen Wetter in nichts nachsteht? Überhaupt regnet es bei Böll immer, wenn die Helden seiner Romane gerade einmal Trübsal blasen. Öde Langeweile in fahle Bilder gegossen. Die Böll-Stiftung hat sich dies zum Vorbild genommen und bemüht sich

Erzwungene Zufriedenheit: staatlicher Paternalismus ist demokratischer Despotismus

Im modernen Wohlfahrtsstaat ist Paternalismus ebenso allgegenwärtig wie Sozialarbeiter oder Psychologen. In der Schule sorgt sich der Schulpsychologe um Schüler und vor allem darum, dass in deren Elternhaus alles mit rechten Dingen zugeht. Im Betrieb sorgt sich der Gesundheitscoach darum, dass der BMI nicht über das normale Maß hinausschießt. Die gesetzlichen Krankenkassen sorgen sich um

Unsinn der Woche: Darmstädter Wortfetischisten in Aktion

Jedes Jahr trifft sich ein Häuflein von Wortfetischisten, um das Unwort des Jahres zu küren. Das Unterfangen, an dem eine Reihe von Wissenschaftlern oder vielmehr Positionsinhabern an Universitäten beteiligt sind, soll “auf öffentliche Sprachgebrauchsweisen aufmerksam machen und dadurch das Sprachbewusstsein in der Bevölkerung fördern. Sie lenkt den Blick auf sachlich unangemessene oder inhumane Formulierungen, um

Rentendiebstahl – Gender Pension Gap zu Ungunsten von Männern

Prolog Im großen Handbuch der Manipulation der Öffentlichkeit steht geschrieben, dass die Manipulation der Öffentlichkeit am besten dann gelingt, wenn ein erfundenes Faktum mit Affekten verbunden wird. Die Verbindung irrationaler Angst mit Atomkraft macht den Ausstieg aus der Kernenergie leicht, die Verbindung deutscher Geburt mit positiven Affekten schafft eine Zuorden-Identität für diejenigen, die von alleine

Inkompetenz bewahrt vor Zweifel oder: wer inkompetent ist, merkt nichts (mehr)

Warum fehlt manchen Menschen die Einsicht, dass die Positionen, die sie vertreten, nicht haltbar sind? Warum behaupten Politiker vollmundig Dinge, von denen sie nachweislich keine Ahnung haben oder sogar wissen, dass sie falsch sind? Warum beforschen Wissenschaftler weiterhin Forschungsgegenstände, die als irrelevant oder falsch erwiesen sind? Warum lassen sich manche Zeitgenossen auch mit noch so

Die Verstaatlichung von Freiwilligkeit

Bürgerschaftliches Engagement im Rahmen des Bundesfreiwilligendienstes ist die Aufgabe der Stunde – jedenfalls scheint es so, wenn man die Werbetrommel des BMFSFJ als Maß der Dinge nimmt. Eigentlich eine seltsame Sache so ein Bundesfreiwilligendienst, also staatlich organisierte und verordnete Freiwilligkeit. Dies scheint der eigentlichen Idee des freiwilligen Engagement etwas den Wind aus den Segeln zu

Inkompetente LehrerInnen

In Deutschland sind sie eine nicht vorhandene Spezies: Inkompetente LehrerInnen. Zu vermuten, dass die Qualität von Schülerleistungen in Deutschland von der Qualität der LehrerInnenleistung abhängen, ja determiniert werden könnte, ist in Deutschland ein Sakrileg. Wer die Häresie begeht, inkompetente LehrerInnen auch nur als Möglichkeit für schlechte schulische Leistungen in den Raum zu stellen, den trifft

Unsinn der Woche: Leclerc Gutmensch

Ein in Deutschland verbreiteter Glaube besagt, dass Worte mehr sind als das, was sie bezeichnen. Sie sind quasi-heilige Hüllen für mehr als ein Bezeichnungsobjekt. Sie offenbaren, sind vom Transzendenten gesalbt und deshalb a priori rein, jedenfalls dann, wenn sie von den Richtigen benutzt werden. Werden Worte von den Falschen benutzt, dann werden sie besudelt, unrein,

Es geht ein Ergebnis auf Medienreise

Wie kommen Themen in die Medien? Anders gefragt, nach welchen Kriterien wählen Medienschaffende die Themen ihrer Beiträge aus? Noch anders gefragt, anhand welcher Kriterien durchsuchen sie die tägliche Flut von mehr oder weniger belangloser Information nach dem, was sie für die  “Nuggets” halten? Eine Antwort auf diese Frage hat Niklas Luhmann in der ihm eigenen