Zu großer Erfolg mit der Täuschung? Uni Freiburg diskriminiert Männer jetzt unmissverständlich

Man wird müde, über das Professorinnenprogramm zu schreiben – vor allem deshalb, weil es schlicht nicht nachvollziehbar ist, dass es möglich ist, in einem Staat, der angeblich ein Rechtsstaat ist, derartige Unrechtsregime durchzusetzen. Aber, here we are, in Deutschland ist Recht kein Gegenstand von Prinzipien mehr, sondern Gegenstand von Recht haben: Wer lange genug seine “Rechtsversion” in die Welt posaunt, hat Recht. Das hat Habermas in seiner Theorie des kommunikativen Handelns nicht bedacht, dass es Leute geben könnte, die so lange versuchen, andere um den Verstand zu reden, bis diese anderen kleinbei geben.

ProfessorrinnenprogrammZum Glück ist Habermas nicht der einzige moderne Philosoph und es gibt noch andere, die in ethischen Fragen eindeutig Stellung beziehen und sich auch von der korrektiven Idee der Wahrheit nicht gelöst haben (z.B. Peter Singer), um, wie Habermas dies tut, die Wahrheit denen zu übereignen, die am lautesten schreien.

Das Professorinnenprogramm ist ein solcher Versuch, die offensichtliche Wahrheit dadurch mundtot zu machen, dass man stetig und wiederkehrend behauptet, mit dem Professorinnenprogramm werde nicht gegen das Grundgesetz verstoßen und das Programm diskriminiere keine Männer. Dass Behauptungen nicht wahr werden, wenn man sie oft genug wiederholt und genügend willige Plapperer findet, die in ihrer Naivität jede Lüge glauben, wenn sie nur konsequent und wiederholt vorgetragen wird, hat nun ausgerechnet ein Profiteur ausgeplaudert, eine Universität, die sich selbst Einnahmen und “browny points” [im Deutschen vermutlich umschrieben als Gratifikationen für erfolgreiches Schleimen] aus der Teilnahme am Professorinnenprogramm verspricht, nämlich die Universität Freiburg, die in unglaublicher Deutlichkeit Männern zu verstehen gibt, dass Sie sich nicht auf die entsprechende Stelle zu bewerben brauchen.

Hier zum Genießen:

Freiburg PPIIThe Faculty of Environment and Natural Resources at the University Freiburg seeks a Full Professorship (W3) in ‘Ecosystem Physiology’ Vollzeitstelle, Eintrittstermin: sofort at the Institute of Forest Sciences. The position will be filled as soon as possible in form of an advanced succession (Prof. Rennenberg) in the frame of the ‘Professorinnenprogramm II’ (female professor program II) which provides initial financial support for first appointments of women to W2 and W3 professorships. The professorship is particularly suited for highly qualified early career [in der Ausschreibung steht: carrier, zu Deutsch: Träger, Spediteur, Betreiber] female scientists.

Zunächst zum Technischen: Es handelt sich um eine Vorgriffsprofessur, also darum, dass eine bestehende Professur verdoppelt wird, bis der derzeitige Lehrstuhlinhaber (Prof. Rennenberg) emeritiert wird. Vorgriffsprofessuren werden nur finanziert, wenn ein weiblicher Bewerber berufen wird. Darauf haben wir wiederholt aufmerksam gemacht, darauf haben wir die Antidiskriminierungsstelle aufmerksam gemacht, die wiederum das BMBF darauf aufmerksam gemacht hat, das wiederum gesagt hat, dass alles kein Problem ist und dass Männer nicht diskriminiert werden. Wir erinnern uns an den Diskurs darüber, was Wahrheit ist. Das BMBF und alle seine Claqueure in den öffentlichen Medien und natürlich all diejenigen, die sich ein Nutznießen vom Professorinnenprogramm versprechen, behaupten also, dass Männer nicht diskriminiert würden, sei die Wahrheit, und nichts als die Wahrheit, so wahr ihnen Habermas helfe. Und dann gibt es eine Reihe von naiven Männern, die das auch noch glauben oder glauben wollen.

Aber jetzt gibt es ja die Universität Freiburg, die unmissverständlich schreibt: Die Professur ist besonders geeignet für hochqualifizierte weibliche Bewerber, in den ersten Stadien ihrer Karriere (The professorship is particularly suited for highly qualified early carrier [gemein ist career] female scientists). Woher diese plötzliche Ehrlichkeit? Bislang haben sich deutsche Universitäten immer als sehr erfinderisch gezeigt, wenn es darum ging, die Wahrheit des Professorinnenprogramms hinter technischen Finessen oder leeren Begriffen zu verstecken, um der offiziellen “Wahrheit” Genüge zu tun.

NaivetyNun, die Erklärung für diesen Umstand findet sich vermutlich darin, dass die Ausschreibung international erfolgt ist. Offensichtlich haben die Leitung der Universität Freiburg oder der Dekan der Fakultät für Umwelt und natürliche Resssourcen, Prof. Dr. Barbara Koch, der für die Ausschreibung verantwortlich zeichnet, Bedenken, dass sich nicht-deutsche Männer ebenso leicht an der Nase herumführen lassen, wie deutsche Männer. Offensichtlich scheut man die Kosten, die entstehen könnten, wenn ein aus, sagen wir, dem Vereinigten Königreich angereister Bewerber entdeckt, dass man ihn zum Affen gemacht hat und er von Anfang an keine Chance hatte, auf die Stelle berufen zu werden, und seinem Ärger mit einer Schadensersatzforderung Luft macht.

Vielleicht sind den Verantwortlichen auch die Verwaltungskosten zu hoch, die sie bei vergangenen Täuschungsversuchen zu tragen hatten, weil deutsche Männer sich treu und brav auf Stellen bewerben, auf die nur weibliche Berweber berufen werden können. Da Vorgriffsprofessuren nur eingerichtet werden, wenn ein weiblicher Bewerber gefunden wird, der zumindest ansatzweise legitimiert werden kann, sind die vielen Männer, die sich auf die entsprechende Stelle bewerben, ein Ärgernis und ein Kostenfaktor, den man reduzieren muss und die Kosten für internationale Bewerbungen, bei denen noch Sprachbarrieren hinzukommen (z.B. carrier und career) sind ungleich höher.

Deshalb hat man in Freiburg wohl eine Formel gesucht, die unmissverständlich ist und ausreicht, um nicht-deutsche, männliche Bewerber abzuschrecken: “Die Professur ist besonders geeignet für hochqualifizierte weibliche Bewerber in den ersten Stadien ihrer Karriere (The professorship is particularly suited for highly qualified early carrier [gemein ist career] female scientists).

Warum die Stelle besonders für weibliche Bewerber geeignet sein soll, ist jedoch ein Rätsel.

Scheinbar ist man in Freiburg Anhänger biologischer Theorien, der Freiburger Mythos das 20. Jahrhunderts, wenn man so will, und man gedenkt, auf Grundlage der Überzeugung, dass Frauen biologisch anders programmiert sind, vor allem im Gehirn, den es wird ja eine Stelle zur geistigen, nicht zur körperlichen Reproduktion ausgeschrieben, Männer zu diskriminieren und von Bewerbungen auszuschließen. Dies würde das Professorinnenprogramm dann zum modernen Rassegesetz, dieses Mal nicht aus Nürnberg machen.

mythus20 1936Oder die ausgeschriebene Stelle ist deshalb besonders geeignet für weibliche Bewerber, weil typische Rollenerwartungen mit der Stelle einhergehen, Rollenerwartungen wie: Der Inhaber der Professur muss, weil an Reinigungskräften gespart wird, in Freiburg, sein Büro selbst reinigen, er muss sich zum bürgerschaftlichen Engagement einmal in der Woche in der Kindertagesstätte der Universität Freiburg einfinden, oder er darf nur ein Gehalt fordern, dass einer anderen großen Lüge des Genderismus, nämlich dem Gender Pay Gap empirische Geltung verschafft, muss also 23% unter dem Durchschnittsgehalt bleiben. Was auch immer die weibliche Typik der in Freiburg ausgeschriebenen Stelle ausmacht, ist letztlich egal. Fakt ist, Männer werden diskriminiert, sie werden wegen ihres Geschlechts benachteiligt.

Ob sich die Antidiskriminierungsstelle, also Herr Dr. Alexander Sopp, nicht langsam aufgerufen sieht, hier einzuschreiten, z.B., weil er seine Arbeit ernst nimmt?

Für den Hinweis auf die Ausschreibung in Freiburg bedanken wir uns bei einem promovierten Privatdozenten, der von einer Bewerbung auf die ausgeschriebene Stelle, obwohl sie genau sein Profil trifft, aufgrund des oben zitierten Absatzes abgesehen hat.

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