Der Universitäts-Moron ScienceFiles Preis für den ideologischsten Studentenrat (AStA)

Bereits in der Vergangenheit haben wir von vermeintlichen Studentenvertretern berichtet, die sich vor allem dadurch hervortun, dass sie von Wissenschaft keine, dafür von Agitprop um so mehr Kenntnis haben. An vielen Universitäten scheint der AStA, der sich bezeichnender Weise häufig als “Student_Innen Rat” bezeichnet, die Keimzelle politischer und ideologischer Propaganda zu sein, die mit Wissenschaft nicht zu vereinbaren ist

Viele unserer Leser werden sich noch aus ihrer Hochschulzeit an den AStA erinnern, an dieses Grüppchen aus Vertretern der Hochschulgruppen der Parteien, das sich durch AStA-Wahlen, an denen regelmäßig gut 15% der Studenten teilgenommen haben, in seiner Wichtigkeit bestätigt gefühlt hat. Es gab auch AStAs, die sich sinnvoller Tätigkeit verschrieben haben, das soll nicht bestritten werden, aber sie waren schon damals in der Minderheit. Heute muss man sie vermutlich mit der Lupe suchen.

So haben wir denn von vermeintlichen Studentenvertretern geschrieben, die versuchen, Vorlesungen und die Weitergabe von Wissen zu verhindern, die sich am Boykott von Lehrveranstaltungen beteiligen, die sich auch nicht zu schade dafür sind, sich als Speerspitze für den Versuch, den Informationsgehalt der deutschen Sprache zu beseitigen, missbrauchen zu lassen usw. Und nun hat uns ein Leser auf den “Stura” von der Universität Leipzig aufmerksam gemacht.

Stura_LeipzigDort gibt es ein Grüppchen verbitterter Kader, die sich gegen “sexistischen Kackscheisse” wenden und damit schon vorab deutlich machen, wes Geistes Kind sie sind [die Verwendung des Begriffs “Geistes” an dieser Stelle ist in der Redaktion von ScienceFiles umstritten, die Meinung, es handle sich eher um Geistlosigkeit steht der Position gegenüber, dass die Redewendung sich nicht auf geistige Fähigkeiten in der Person, sondern  auf die Fähigkeiten entsprechender geisthaltiger Getränke bezieht], vor allem zeigen sie, was sie nicht sind: Studenten, die auch nur entfernt an Wissen und Erkenntnis interessiert sind, denn: Sie sind der Meinung, dass sie schon alles wissen und neue Erkenntnis wäre für ihr ausgefeiltes Wissen gefährlich.

Der Stura in Leipzig hat ein Referat für Gleichstellung und Lebensweisenpolitik, noch so ein Beleg dafür, dass hier kein Wissen, sondern Ideologie verbreitet wird, zeigen beiden Begriffe doch deutlich, dass sich die Studenten, die sich berufen fühlen, für Gleichstellung und Lebensweisenpolitik zu streiten, für Auserwählte halten, die andere paternalisieren können.

Dieses Referat für Gleichstellung und Lebensweisenpolitik hat einen Wettbewerb durchgeführt, dessen Ziel es war, 30 Tage lang, “sexistische und diskriminierende Publikationen” zu sammeln und am Ende die Publikation zu prämieren, die sich als sexistischste und diskriminierendste gegen die Konkurrenz behaupten konnte (Wie man sieht, schlummert in jedem Gleichsteller und Antidiskriminierer ein kleiner Voyeur (in der Tradition des Kulturteillesers beim Spiegel), der nichts lieber tut, als sich  mit sexistischer und diskriminierender Darstellung vollzusaugen, vermutlich als Form der Deprivations-Bekämpfung.).

Marius JungMehr als 100 Vorschläge haben das Referat erreicht. Die Wahl war dennoch einfach: Marius Jung und sein Buch “Singen können Sie alle! Handbuch für Negerfreunde” hat das Rennen gemacht und sich gegen die Konkurrenz durchgesetzt. Marius Jung, seineszeichens nicht nur Autor eines Buches über Negerfreunde, sondern selbst schwarz, hat es mit Humor genommen und die Leipziger Agitatoren haben versucht, ihren Fauxpas damit zu rechtfertigen, dass sie die Art der Werbung für das Buch von Jung sexistisch und diskriminierend finden. Die Art der Werbung meint das Cover des Buches, auf dem ein muskulöser und lachender Schwarzer zu sehen ist, weitgehend nackt, nur von einer Schleife verhüllt, so dass die Zensur nicht rot wird und, eben an dieser Schleife, haben die möchtegern Studenten vom Referat für … Sie wissen schon, Anstoß genommen: “Hierbei”, so schreiben sie, “zeigt sich unserer Meinung nach eine stereotype Darstellung eines nackten schwarzen Menschen, der durch eine rote Geschenkschleife objektiviert wird”.

Wer das Buchcover betrachtet, sieht einen doch sehr individuellen schwarzen Mann. Offensichtlich sind die Herrschaften aus dem Referat zu sehr auf die Schleife des freundlich lachenden jungen Mannes fixiert.

Wie dem auch sei, wir haben die Aktion des Referats aus Leipzig zum Anlass genommen, um unsererseits einen Wettberwerb zu starten: Wir suchen den AStA, Studentenrat oder das Referat beim AStA, von dem mit Fug und Recht gesagt werden kann, dass es aus Personen besteht, die von Wissenschaft keine, aber auch wirklich gar keine Ahnung haben. Wir zeichnen aus: den Universitäts-Moron!

Die Gewinnvoraussetzung sieht entsprechend vor, dass die Vorschläge mit einer kurzen Begründung eingereicht werden. Und damit unsere Leser eine Vorstellung davon haben, was wir erwarten, legen wir auf Basis der Aktion “Der Preis ist heiß*” des Stura Leiptig, die Latte schon einmal etwas höher und geben hier eine Reihe von Kriterien an, die bei der Preiszumessung berücksichtigt werden können:

Kriterium 1: Verwendung von Worten ohne Sinn und Zweck – Begriffs-Dropping

Die Aktion “Der Preis ist heiß” soll folgendes, wie die Verantwortlichen schreiben: “Dabei soll gezielt die Sichtbarmachung und das Empowerment von Menschen und Empfindungen gefördert werden, welche im Sinne und im Aufgabenbereich des RGL [Referat für Gleichstellung und Lebensweisen] im Vergleich zur vorherrschenden, patriarchal geprägten Mehrheitsgesellschaft oftmals ungehört bleiben oder gänzlich verdrängt werden”.

Suchen Sie nicht nach dem Sinn dieses Satzungetüms, es hat keinen. Es hat nur einen Zweck: zeigen, man macht etwas und ist gut, selbst wenn man Teil der patriarchal geprägten Mehrheitskultur ist…

Kriterium 2: Zirkuläre reduktio ad absurdum

morons2Es gibt eine Vielzahl von Leuten, die den Mund aufmachen und ihn besser gehalten hätten. Viele davon reden sich um Kopf und kragen, schreiben sich um Kopf und Kragen, indem sie sich selbst mehrfach und zirkulär ad absurdum führen, etwa so:

“Grundsätzlich – dieser Fakt ist für uns nicht verhandelbar – hat jeder Mensch eine individuelle Erfahrung und Empfindung bezüglich diskriminierender Benachteiligung und Ungleichheit [es gibt demnach auch nicht diskriminierende Benachteiligung]. Wir vertreten die Ansicht, dass die Deutungshoheit und Definitionsmacht bei den einzelnen Menschen selbst verortet ist. … Daher wehren wir uns ausdrücklich gegen Anfechtungen und Diffamierung. Gleichzeitig verstehen wir einige Reaktionen nicht als individuelle Meinungen, sondern als Ergebnis patriarchal geprägter Strukturen”.

Ein weißer weiser Pfälzer hat nach dem Hören oder Lesen von Passagen wie der zitierten in der Regel gesagt: “Oh Herr, schmeiß’ Hirn.” Wir sind geneigt, ihm zuzustimmen. Nach Ansicht von Kerstin Schmitt, die diesen Unsinn mit “queer-feministischen Grüßen” unterschrieben hat, ist also jeder Mensch Herr über seine Erfahrungen und Empfindungen, hat Deutungshoheit und folgerichtig ist er auch Herrscher über seine Aussagen und Äußerungen, jedenfalls so lange bis seine Aussagen und Äußerungen von Kerstin Schmitt nicht als Anfechtung und Diffamierung und von patriarchal geprägten Strukturen verursacht, angesehen werden. Dann ist es Essig mit der Deutungshoheit und den individuellen Erfahrungen, denn Deutungshoheit hat nur Kerstin Schmitt als möchtegern Hohepriester einer nicht-pratriachalen Struktur, die es vermutlich nur im Hirn von Frau Schmitt gibt, gleich neben der herbeigesehnten patriarchalen Struktur, ohne die das eigene Dasein doch so gar keinen Sinn hat.

Kriterium 3: Purer Unsinn und Grenzdebilität

“Dass nicht die Intention zählt, sondern das Resultat, welches bei den Betroffenen ankommt, ist eine weitere Prämisse des RGL …”

Entsprechend der oben beschriebenen Deutungshoheit der einzelnen über die Frage, ob sie diskriminiert werden oder nicht, hat das Referat aus Leipzig gerade den eigenen Preis als Unsinn deklariert, denn die Referatler oder Räte oder wie sie sich auch nennen mögen, können natürlich keinerlei Aussage darüber machen, wie etwas bei anderen ankommt. Im Übrigen ist es natürlich auch unerheblich, welche Intentionen die Sturas mit ihrer Aktion haben und nur die Ergebnisse zählen: Also, je nach Perspektive, dass sie Marius Jung und sein Buch diskreditiert haben oder dass sie sich lächerlich gemacht haben. Nach ihren eigenen Maßstäben müssten sie entsprechend mit vollstem Verständnins auf eine eventuelle Schadensersatzklage des Carlsen-Verlages und von Herrn Schmitt reagieren.

Ergo:

“Selbstkritisch möchten wir an dieser Stelle feststellen, dass die Perspektive unseres Blickes Teil einer weißen Mehrheitsgesellschaft ist. Aus dieser Perspektive heraus empfinden wir es als Notwendigkeit zu betonen, dass wir nicht den Inhalt des Buches oder den Umgang des Autors mit seiner (Rassismus-)Erfahrung in Frage stellen …”

Wie, bei aller individuellen Deutungshoheit, die Referatsmitglieder es geschafft haben, zu einem “wir” zu kommen, ist uns ein Rätsel (vielleicht ist es gar kein “wir”, sondern die Deutungshoheit der nicht-patriarchalen Struktur “Kerstin Schmitt”, die hier spricht), aber sei’s drum, als Teil der weißen Mehrheitsgesellschaft, der wir nun auch einmal sind- wenn auch durchaus nicht überall auf der Erde, wollen wir nur noch anmerken, dass es uns, in unserer individuellen Deutungshoheit, die sich auf Jahrzehnte individueller Erfahrung gründet, nicht nachvollziehbar ist, wie man aus der Perspektive des Blickes der Referatler zu dem Unsinn kommen kann, den sie von sich gegeben haben. Aus der Perspektive der Wissenschaftler, die wir sind, müssen wir anfügen, dass es uns kalt den Rücken herunterläuft, wenn wir sehen, was derzeit an deutschen Universitäten herangezüchtet wird.

Die drei Kriterien sind nur Vorschläge unsererseits. Leser können sich eigene Kriterien überlegen, die ihren Vorschlag für die Auszeichnung “Universitäts-Moron”, den Preis für die studentischen Vertreter, die von Wissenschaft nachweislich die geringste Ahnung haben, begründen. Bedingung ist nur, dass die Kriterien nachvollziehbar und prüfbar sind.

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