Längst ist Energiearmut ein feststehender Begriff in der sozialwissenschaftilchen Forschung. Als unter Energiearmut leidend gilt im Vereinigten Königreich jeder, der 10% und mehr seines Einkommens für Energie, im Wesentlichen zur Beheizung seines Hauses aufwenden muss.
In Deutschland wird Energiearmut regelmäßig mit Bezug auf den Strompreis diskutiert, denn der deutsche Strompreis gehört zu den höchsten in Europa.
Nur Dänen zahlen mehr.
Die Frage, die sich angesichts der hohen Strompreise aufdrängt, lautet: Warum ist der Strom in Deutschland so teuer? Die Antwort auf diese Frage kann man einem kurzen Papier des wissenschaftlichen Dienstes im Deutschen Bundestag entnehmen (Ja, es gibt einen wissenschaftlichen Dienst im Deutschen Bundestag), das gerade veröffenlicht wurde.
Demnach setzt sich der Preis für eine Kilowattstunde Strom aus den folgenden Komponenten zusammen:
26,6% des Preises entfallen auf die Kosten der Strombeschaffung, also den Einkauf von erzeugtem Strom an z.B. der Leipziger Strombörse (European Energy Exchange). Dieser Bestandteil des Strompreises ist der einizige Marktbestandteil. Anders formuliert: Nur 26,6% des Preises werden durch den Wettbewerb am Strommarkt bestimmt
22,2% des Strompreises resultieren aus Netzentgelten, Entgelten für Abrechnung, Messung und Messstellenbetrieb. Die entsprechenden Entgelte sind staatlich reguliert, also festgelegt, nicht verhandelbar und schon gar nicht dem Wettbewerb zugänglich.
22,9% des Strompreises ergeben sich aus staatlichen Umlagen, darunter die Erneuerbare Energien Umlage mit 21,1%, die Kraft-Wärme-Kopplungsabgabe mit 0,6%, die Stromnetzentgeltverordnungs-Umlage mit rund 0,5% und die Offshore-Haftungsumlage mit rund 1%.
Weitere 22,9% des Strompreises sind Umsatz- und Stromsteuer.
Schließlich entfallen 5,4% des Strompreises auf die Konzessionsabgabe, die an den Staat gezahlt werden muss, dafür, dass Stromtrassen über öffentliche Straßen oder Wege geführt werden.
Mit anderen Worten, 74,4% des Strompreises sind fix und dem Wettbewerb nicht zugänglich. 51,2% des Strompreises entfallen auf staatliche Umlagen und Steuern. Damit stimmt das Ergebnis, zu dem der wissenschaftliche Dienst des Bundestages gekommen ist, mit dem Ergebnis überein, das der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft bereits am 20. Juni 2014 veröffentlich hat.
Übertragen auf den durchschnittlichen Preis für eine Kilowattstunde ergibt sich dann folgendes Bild:
Man kann also schwerlich an der Erkenntnis vorbei, dass die deutsche Energiewende den deutschen Verbrauchern erhebliche Kosten aufbürdet und dass der deutsche Staat beim Strom eine Möglichkeit gefunden hat, Stromkunden für eine ganze Menge unterschiedlicher Ausgaben bezahlen zu lassen, ganz so, als würde es nicht reichen, eine Stromsteuer zu entrichten und obendrauf noch Mehrwertsteuer zu bezahlen. Anders formuliert: Der Strompreis ist ein schönes Beispiel dafür, wie sozialistische Systeme ihre Bürger für ihre Visionen zur Ader lassen, und er ist ein gutes Beispiel dafür, dass staatliche Planung zur Verarmung der Bevölkerung beiträgt.
“Die Abgabenlast wird in den kommenden Jahren deutlich steigen. Durchschnittsverdiener und Beschäftigte mit geringem Einkommen sind besonders betroffen. Heimliche Steuererhöhungen sind ein wesentlicher Grund dafür.” Weiter auf dem Ökomenblog.
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Auch die in der Aufzählung unter 1. genannten Kosten der Strombeschaffung sind keineswegs unvermindert als “Marktbestandteil” einzustufen, da z.B. der Preis an der Strombörse durch die Abnahmegarantie für sog “erneuerbare Energien” massiv beeinflußt wird.
Für Interessenten die Preisentwicklung einer Kugel Eis im nachfolgenden Link. Trittin sprach ja mal lauthals davon, die Energiewende würde nicht mehr kosten, als eine Kugel Eis im Monat.
E.on ist ja gerade dabei, 40.000 Mitarbeiter zu entlassen, – also dann in der neuen abgespalteten Firma E.Off, die sich künftig mit den sogenannten Erneuerbaren beschäftigen soll.
20.000 Mitarbeiter werden die konventionelle Schiene weiterfahren, – und im Konzern verbleiben können. Diese Firma wird heute als “Bad-Bank” E.on’s bezeichnet, – gerade andersherum wird es kommen.
http://ef-magazin.de/2014/12/05/6026-eu-juncker-und-die-mauer
Gehört dazu.
Auch die in der Aufzählung unter 1. genannten Kosten der Strombeschaffung sind keineswegs unvermindert als “Marktbestandteil” einzustufen, da z.B. der Preis an der Strombörse durch die Abnahmegarantie für sog “erneuerbare Energien” massiv beeinflußt wird.
Für Interessenten die Preisentwicklung einer Kugel Eis im nachfolgenden Link. Trittin sprach ja mal lauthals davon, die Energiewende würde nicht mehr kosten, als eine Kugel Eis im Monat.
http://www.central-organ.de/2013/10/15/eeg-umlage-eis-wird-schon-wieder-um-18-2-prozent-teurer/
E.on ist ja gerade dabei, 40.000 Mitarbeiter zu entlassen, – also dann in der neuen abgespalteten Firma E.Off, die sich künftig mit den sogenannten Erneuerbaren beschäftigen soll.
20.000 Mitarbeiter werden die konventionelle Schiene weiterfahren, – und im Konzern verbleiben können. Diese Firma wird heute als “Bad-Bank” E.on’s bezeichnet, – gerade andersherum wird es kommen.