Knallköpfe unter sich: “Wir sind alle gestört”
“Wir sind alle gestört”, so ist ein Interview in der ZEIT, das sind die, die ihre Mediadaten über Probe-Abos aufpolieren, überschrieben.
Interviewt wurde Hans-Günter Maaz, und der sagt u.a. Folgendes:
“Maaz: Dazu muss ich meinen Hintergrund erklären. Ich bin 1943 geboren, also im Nationalsozialismus, vertrieben aus dem Sudetenland nach Sachsen, im Sozialismus aufgewachsen und im Kapitalismus angekommen. Es hat mich immer interessiert, wie es sein kann, dass die Mehrheit einer Bevölkerung eine offensichtliche Pathologie mitmacht. Wir sind begeistert in den Krieg gezogen und haben akzeptiert, dass ein Volk vernichtet wird. In der DDR waren wir dann angepasst, mussten immer nur jubeln oder kuschen. Und heute machen wir mit beim Wachstumswahn, beim Konsumrausch, immer besser, immer höher, immer weiter. Diese Verhaltensweisen sind allesamt gestört.”
Und weiter:
“ZEIT: Und wie narzisstisch gestört sind Sie selbst?
Maaz: Sehr. (lacht) Aber ich musste auch lernen, dass mich die narzisstischen Muster bei meiner eigenen Arbeit als Psychoanalytiker behindert haben. Ich habe über meine Arbeit gelernt, was mit mir los ist. Und vieles von dem, was ich bei mir und bei anderen gefunden habe, hielt ich für so schlimm, dass ich fand: Darüber kann man nicht schweigen.”
Was haben wir nun gelernt?
Hans-Joachim Maaz ist in der DDR aufgewachsen, hat dort immer nur gejubelt und gekuscht und macht heute beim Wachstumswahn, beim Konsumrausch und beim immer besser, immer höher, immer weiter mit, so wie “wir”.
Er macht selbstbewusst mit, denn er ist sich der Tatsache bewusst, dass er mitmacht, bei etwas mitmacht, was “gestört” ist. Er ist selbst gestört – “sehr”, das hat er bei sich festgestellt, Psychoanalytiker, der er nun einmal ist. Er ist so “sehr” “gestört”, dass er denkt, andere als gestört bezeichnen zu dürfen und deren Verhalten auf der Grundlage seiner eigenen Störung bewerten zu dürfen. Reiner Narzissmus ist das!
Aber selbst wenn alle anderen ebenso gestört wären, wie Hans-Joachim Maaz, “sehr” also: Warum sollten die Gestörten einem “sehr” Gestörten zuhören, sein gestörtes Gerede zur Kenntnis nehmen, ihm auch nur eine Sekunde ihrer gestörten Zeit schenken, eine Sekunde, in der sie nicht besser, höher und weiter sind und kommen?
Wir wissen auch keinen Grund.
Und warum die ZEIT nach eigener Einschätzung “sehr” Gestörte interviewt?
Die sind vermutlich alle genauso “sehr” gestört, bei der ZEIT.
Das immer besser, höher und weiter nennt man übrigens Strebsamkeit, es ist das, was dafür gesorgt hat, dass menschliche Gesellschaften einen Überschuss produzieren konnten, einen Überschuss, der es möglich macht, selbst Psychoanalytiker, die keinen messbaren Beitrag zur Gesellschaft bringen, durchzufüttern.
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Das gute Zeit Online ist final aus meiner Leseliste gefallen, als ich damit belästigt und beleidigt wurde:
http://www.zeit.de/2015/23/intelligenz-vererbung-iq
Tipp: Man suche nach der genauen Erklärung, weshalb es denn im genauen gut ist, wenn Kinder von Eltern mit einem IQ von 130 zusammen mit Kindern von Eltern mit IQ 90 in einem Klassenzimmer sitzen.
Interessanterweise liess der Herr “Experte” da besser mal die Hälfte der Erklärung weg, bei der es darum geht, dass die 130er Kinder vielleicht zu IQ 140ern werden könnten, wenn sie sich selbst nur mit intelligenteren abgeben.
So viel verdrehten Ideologiequatsch so hochwertig und -näsig mit wissenschaftlichem Anspruch serviert – das tu ich mir nicht mehr an.
Den noch nicht funktionierenden Berliner Flughafen und andere Milliardengräber, Finanzkrisen/Finanzblasen, Umweltveschmutzung, übermäßige Umweltausbeutung etc. haben uns Strebsamkeit auch eingebracht – oder ausgebrannte Menschen, die dann in Kliniken wegen Burnout behandelt werden müssen 😉
Im Übrigen habe ich nichts dagegen mich als gestört bezeichnen zu lassen. Jede Wut, Ärger oder Verwirrung oder Begierde ist eine Störung. Wer frei davon ist kann sich ja als ungestört bezeichnen. Ich bin’s nicht.
Wenn Sie nichts dagegen haben, als gestört bezeichnet zu werden, dann … nun, ich weiß nicht, was das über Sie aussagt. Ich habe massiv etwas dagegen, von einem Schwätzer, der es aus unbekannten Gründen in Medien geschafft hat, pauschal verunglimpft zu werden. Ich halte das für eines der Grundübel an denen Deutschland derzeit leidet, dass jeder Halbgebildete, der nicht die Spur einer Idee von seiner Unbildung hat, sich als Gebildeter aufspielen kann und als solcher von halbgebildeten Journalisten hoffiert wird.
Was Ihren Hinweis auf den Berliner Flughafen betrifft: und? Wollen Sie denjenigen, der den Mut hatte Feuer mit in die Höhle zu bringen, in Haftung nehmen, weil sein Streben dazu geführt hat, dass Hütten abgebrannt sind? Wenn ja, dann müssen Sie auch so konsequent sein und in das nächstbeste Erdloch ziehen und sich dort von all dem ernähren, was Ihrem Nichtstreben zugänglich ist.
Im Grunde kann ein Zehntkläßler diesen sog. Wachstumskritikern nachweisen, daß keiner von ihnen sich je mit dem Wachstumsbegriff beschäftigt haben kann, z.B. so:
Nehmen wir eine menschliche Gesellschaft zu Zeiten der Neanderthaler, betrachten deren kollektiven Reichtum und vergleichen ihn mit dem unserer Gesellschaft, dann sieht man leicht, daß jeder Hartz-IV-Empfänger unendlich viel reicher ist als ein Mitglied solch einer frühen Gesellschaft. Er hat nämlich eine sehr komfortable Wohnung, die ihn vor den Unbilden der Natur schützt. Er hat elektrischen Strom, fließendes warmes und kaltes Wasser, eine Heizung. Er hat mindestens ein Telefon, Zugriff auf TV und Fernsehen usw. Er kann hochtechnisierte Transportmittel benutzen und statt sämtliche Stunden seines Wachsseins auf der Jagd zu sein, oft tagelang vergeblich, geht unser Harz-IV Empfänger mal kurz bei Aldi und C&A vorbei und hat mit absoluter Sicherheit sofort genug zu essen und warme , schützenden Kleidung. Man kann mit dieser Aufzählung immer weiter so fortfahren. Und Wachstumskritiker selbst haben vielfach einen noch viel größeren individuellen Reichtum als Hartz-IV-Empfänger, aufgrund des Umverteilungsstaats. Sie lassen sich z.B. als Professoren anstellen, bezahlt von Steuergeldern und können fortan ein vollkommen unproduktives “kritisches” Leben führen. Ein solche Existenz wäre zu Urzeiten absolut unmöglich gewesen. Man hätte sie nicht geduldet!
Daß sie nicht wissen wovon sie sprechen, ist der eine Punkt.
Der zweite Punkt ist ihre vollkommen willkürliche Festlegung, daß genau in unserer Gegenwart dieser Wachstumsprozeß zu enden habe.
Warum nicht schon zu Zeiten der alten Ägypter , zur Zeit Karls des Großen oder Ende des 19. Jh? Oder warum auf keinen Fall erst im Jahr 3000 nach Christus?
Mittlerweile haben wir uns ja dran gewöhnt , daß es ne Menge organisierte Größenwahnsinnige gibt, die den Planeten “retten” wollen. Da scheint es nur noch eine Frage Zeit bis die ersten gegen das rasende und unendliche Wachstum des Universums zu Felde ziehen werden.
Laut Einstein sind zwei Dinge unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit. Wäre letztere für diese Damen und Herren denn nicht ein viel reicheres Betätigungsfeld? Sie könnten sich immerwährend mit sich selbst beschäftigen.
P.S.
Hat jm schon mal einen dieser Anti-Wachstums-Ideologen ( daß wäre nämlich die treffendere Bezeichnung) gefragt, wo denn z.B. die riesigen , globalisierten Dampfmaschinen-Konzerne und Konglomerate zu finden seien?!!