Qualitätspresse? Anbiederungspresse! Presse der Ahnungslosen! Untertanenpresse!
Der Begriff der Qualitätspresse taucht in der Regel im Zusammenhang mit FakeNews auf. Bei der Qualitätspresse, so heißt es, da sei man vor FakeNews sicher. Bei der Qualitätspresse, so wird gesagt, da gebe es ein Impressum und ausgebildete Journalisten. Beides gewährleiste Qualität. Bei der Qualitätspresse, da stehe der Versuch, objektiver Berichterstattung an erster Stelle… Und so weiter.
Das Ziel besteht natürlich darin, Qualitätspresse als eine Art „Gütesiegel“ zu vergeben, das die Konsumenten von vermeintlicher Qualitätspresse dazu veranlasst, weniger kritisch oder gar nicht kritisch dem gegenüber zu stehen, was ihnen von dieser Qualitätspresse aufgetischt wird. Ein anderes Ziel, z.B. Konsumenten als zu eigenständigen Gedanken und unabhängigem Urteil fähige Menschen zu akzeptieren, kann sich mit dem Begriff der „Qualitätspresse“ nicht verbinden, denn Menschen, die sich eigenständige Gedanken machen und ein unabhängiges Urteil bilden, tun dies unabhängig von der Behauptung, das, was sie gerade lesen, wäre ein Ergebnis von „Qualitätsjournalismus“.
Kurz: Wer den Begriff der Qualitätspresse oder des Qualitätsjournalismus benutzt, will in der Regel manipulieren, zeigt damit, das er auch nicht weiß, warum das, was er so bezeichnet, Qualität sein soll, hat also keine stützenden Argumente für seine Qualitätsbehauptung und zudem begeht er den logischen Fehler der voreiligen Verallgemeinerung und den des argumentum ad auctoritatem.
Gestern haben wir von einem Versuch aus dem Hause DIW berichtet, ein neues Pay Gap auf keinerlei vorhandener empirischer Basis in die Welt zu reden. Die Junk-Studie, die die Grundlage der Behauptung bildet, dass homosexuelle Männer schlechter bezahlt werden als heterosexuelle Männer, haben wir hier besprochen. Jeder, der auch nur ein wenig Ahnung von empirischer Sozialforschung hat, muss beim Lesen der Junk-Studie sofort merken, dass die Datenbasis keinerlei allgemeine Aussagen, wie sie ein Sexuality Pay Gap darstellt, zulässt. Und wer noch etwas mehr als wenig Ahnung hat, muss schnell merken, dass die Autoren aktiv versuchen, die Leser über die Anzahl der Schwulen, auf die sie ihre Behauptung gründen, zu täuschen.
Tatsächlich wäre diese Junk-Studie in jedem anderen Land der Gegenstand heftiger Kritik in Medien und von Kollegen, wäre die Junk Studie in einer wissenschaftlichen Zeitschrift erschienen, sie wäre mit hoher Wahrscheinlichkeit zurückgezogen worden. Aber: In Deutschland gehen die Uhren anders. Hier verbreitet ein öffentlich finanziertes Institut wie das DIW munter Studien, die das Papier nicht wert sind, auf dem sie gedruckt sind und baut aktiv an einem neuen Mythos: Dem, dass homosexuelle Männer schlechter bezahlt werden als heterosexuelle Männer und vor allem soll suggeriert werden, sie würden schlechter bezahlt, WEIL sie homosexuell seien.
Kurz: Das DIW verbreitet Lügen, Lügen, die von der angeblichen Qualitätspresse nur zu willig aufgenommen werden.
Wir muten unseren Lesern nun einen repräsentativen Ausschnitt (jedes deutsche Printmedium hatte dieselbe Chance, in unserer Auswahl zu landen) der Realität deutscher Qualitätspresse zu.
„Schwule Männer verdienen weniger als heterosexuelle: Homosexuelle Männer werden in Deutschland schlechter bezahlt als heterosexuelle. Laut dem Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung beträgt die Differenz beim realen Stundenlohn etwa zwei Euro.“
„Sexuality Pay Gap“ Schwule verdienen weniger, Lesben mehr als Heteros. Berlin Schwule Männer bekommen auf dem deutschen Arbeitsmarkt im Schnitt einen geringeren Stundenlohn als heterosexuelle. Die Differenz beim realen Brutto-Stundenlohn betrage rund 2,14 Euro, heißt es in einer Studie, die das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) am Donnerstag in Berlin vorstellt.”
„Homosexuelle Männer werden beim Gehalt benachteiligt: Ökonomen haben in einer Studie einen sogenannten Sexuality-Pay-Gap identifiziert: Schwule verdienen in Deutschland demnach weniger pro Stunde als heterosexuelle Männer.“
“Schwule Männer verdienen weniger als Heteros. Weniger Geld für die gleiche Leistung – das betrifft offenbar nicht nur Frauen, sondern auch schwule Männer. Sie entscheiden sich bei der Berufswahl zudem weit häufiger als Heteros für ganz bestimmte Branchen.”
“Schwule bekommen schmaleren Lohn: Schwule erhalten im Mittel einen Stundenlohn von 16,40 Euro brutto, während ihre heterosexuellen Kollegen auf rund 18 Euro kommen, heißt es in der Studie, die DIW-Ökonomen am Donnerstag vorstellten. Berücksichtigt man, dass Schwule häufig eine höhere Schulbildung haben, dann beläuft sich die Differenz sogar auf über zwei Euro. Das DIW spricht deswegen von einem »Sexuality Pay Gap«, analog zum »Gender Pay Gap«, der Lohnkluft zwischen Frauen und Männern.”
“Schwule verdienen weniger als Heteros Frauen verdienen weniger als Männer. So weit, so bekannt. Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung rechnet nun vor: Auch homosexuelle Männer werden benachteiligt.”
“Weniger Gehalt trotz besserer Bildung: Von wegen konsumfreudig und hedonistisch – Lesben, Schwule und Bisexuelle verdienen in Deutschland deutlich weniger Geld als Heterosexuelle. Das hat ein Wissenschaftlerteam des Wirtschaftsforschungsinstituts DIW in Berlin herausgefunden.”
“Schwule haben geringeren Stundenlohn Homosexuelle Männer verdienen laut einer neuen Studie schlechter als Heteros. Im Durchschnitt ist ihr Stundenlohn 2,14 Euro niedriger.”
“Studie: Homosexuelle Männer verdienen weniger als Heterosexuelle. Der Stundenlohn unterscheidet sich einer Studie zufolge brutto um etwa zwei Euro: Welche Rolle spielt die sexuelle Orientierung bei der Bezahlung?”
Und so weiter.
So entstehen Mythen.
So verbreiten sich FakeNews. Es beginnt mit einer Pressemeldung eines Instituts, das am Tropf der Steuerzahler hängt und sich regelmäßig als politisch korrektes Institut bei Politikern andient. Darin wird behauptet, es gäbe ein Pay Gap zwischen homosexuellen Männern und heterosexuellen Männern. Dass die Grundlage dieser Behauptung keine derartige Verallgemeinerung zulässt, dass in der angeblichen Studien die Fallzahl, auf der das behauptete Pay Gap basiert, absichtlich verheimlicht wird, das steht natürlich nicht in der Pressemeldung. Um dies auf einen Blick zu sehen, müsste man in die Studie schauen. Aber das macht natürlich keiner der angeblichen Qualitätsjournalisten. Ob bei Spiegel, ZEIT, FAZ, Welt oder Augsburger Allgemeine beschäftigt, sie kupfern nur das ab, was in der Pressemeldung des DIW verkündet wird.
Sie machen sich zum Mittäter bei der Verbreitung von FakeNews.
Warum kommt keiner der angeblichen Qualitätsjournalisten auf die Idee, die Aussagen in der Pressemeldung zu prüfen? Warum interpretieren die angeblichen Qualitätsjournalisten ihren Beruf dahingehend, Sprachrohr für institutionelle Pressemelder zu sein?
Drei Antworten: Die vermeintlichen Qualitätsjournalisten sind keine Qualitätsjournalisten, sondern ahnungslose Dilettanten, die verbreiten, was man ihnen auftischt, weil sie über keinerlei Urteilsvermögen verfügen, das es ihnen ermöglichen würde, zu beurteilen, was man ihnen auftischt.
Die vermeintlichen Qualitätsjournalisten sind autoritäre Persönlichkeiten, die nie auf die Idee kommen würden, die Pressemeldung einer Institution zu kritisieren, die sie – weil sie von Ministerien finanziert wird – der Obrigkeit zuordnen. Eher machen sie sich in die Hosen, als dass ihnen der Gedanke, man könne den Inhalt von Pressemeldungen prüfen, schlimmer noch: Der Beruf „Journalist“ verlange, dass man den Inhalt von Pressemeldungen prüft, um sich nicht zum Helfershelfer bei der Verbreitung von Mythen, Lügen und Falschmeldungen zu machen, in den Kopf käme.
Die vermeintlichen Qualitätsjournalisten sind Opportunisten, die jede Gelegenheit nutzen, um ihre Anpassung an den Mainstream und das, was als politisch-korrekt gilt, deutlich zu machen. Am liebsten signalisieren sie durch Meldungen, mit denen man sich nicht nur bei der Lobby der gesellschaftlichen Gruppen andienen kann, die gerade In sind, ihre Fähigkeit, zum Kriechen und produzieren sich im gleichen Moment, dadurch, dass sie auf eine vermeintliche Diskriminierung hinweisen, als ein Social Justice Warrior, der im Gegensatz zu Don Quichotte nicht einmal eine Windmühle benötigt, um seine Lanze der Gerechtigkeit gegen seine Einbildung zum Einsatz zu bringen.
Diese Schreiber von der traurigen Gestalt kann man kaum als Qualitätsjournalisten bezeichnen. Man kann sie entweder nur bemitleiden, weil sie das willige Werkzeug in der Hand geübter Manipulateure sind oder verachten, weil ihre Loyalität nicht mit bei ihren Lesern liegt, sondern bei denen, die sie als ihre Obrigkeit ansehen.
Wissenschaft und Information verständlich und in Klartext.
Unterstützen Sie ScienceFiles
Anregungen, Hinweise, Kontakt? -> Redaktion @ Sciencefiles.org
Wenn Ihnen gefällt, was Sie bei uns lesen, dann bitten wir Sie, uns zu unterstützen.
ScienceFiles lebt weitgehend von Spenden.
Helfen Sie uns, ScienceFiles auf eine solide finanzielle Basis zu stellen:
Entweder direkt über die ScienceFiles-Spendenfunktion spenden [das ist sicher und Sie haben die volle Kontrolle über ihre Daten]: Zum Spenden einfach klicken Oder über unser Spendenkonto bei Halifax:ScienceFiles Spendenkonto: HALIFAX (Konto-Inhaber: Michael Klein):
IBAN: GB15 HLFX 1100 3311 0902 67
BIC: HLFXG1B21B24
Wenn Sie ScienceFiles weiterhin lesen wollen, dann sind Sie jetzt gefordert.
Mein schwuler Zahnarzt bekommt das selbe Honorar für eine bestimmte Leistung vergütet wie ein heterosexueller Zahnarzt. UND, jetzt kommts: Beide bekommen das selbe Honorar vergütet wie eine Zahnärztin! Ist das nicht irre? Die Sache hat natürlich einen Haken. Alle drei haben nur dann den gleichen Verdienst, wenn sie alle drei haargenau die gleichen Tätigkeiten ausgeführt haben und bei allen dreien die Abrechnungshelferin das GLEICHE ins Abrechnungsprogramm eingetippt hat und alle drei die gleichen KOSTEN hatten. Genau dann verdienen alle drei den selben Betrag. Eigentlich ganz einfach.
“….nur bemitleiden, ….verachten”
… oder für dumm und beratungsresistent erklähren, denn sie bräuchten je nur “Wissenschafts-Dateien” nachlesen. Hat ihnen aber keiner gesagt.
Intessant wäre eine namentliche Benennung für entsprechende Publikationsorgane, wer dort verantwortlich die Einstellung von solchen Journalisten vornimmt. Denn sie sind die eigentlich Verantwortlichen. Oder werden wir bereits von autonomen Redaktions-Ersatz-Computern gefüttert.
Da taucht die Frage auf, auch wenn diese Artikel mit Namen gekennzeichnet sind, ob diese Journalisten tatsächlich als Personen existieren. Ich habe da so meine Zweifel.
Denn wie im Beitrag schön belegt, Computer sind extrem leistungsfähig, aber auch extrem dumm.
Das würde passen !
Ansonsten wäre mein Vorschlag, falls diese Journalisten tatsächlich als Personen existieren, diese durch Computer zu ersetzen, spart Kosten und keiner würde es merken.
Nebenbei hatte ich vor kurzem ein Gespräch mit einem Nachbarn über den Nachrichtenwert seiner Zeitung. Übereinstimmung, hat er gesagt, aber es hilft nichts, ich brauch´ die zum Anheizen.
Vielen Dank, dass Sie ScienceFiles unterstützen! Ausblenden
Wir sehen, dass du dich in Vereinigtes Königreich befindest. Wir haben unsere Preise entsprechend auf Pfund Sterling aktualisiert, um dir ein besseres Einkaufserlebnis zu bieten. Stattdessen Euro verwenden.Ausblenden
Liebe Leser,
Robert Habeck hat es auf den Punkt gebracht:
Wenn Sie uns nicht mehr unterstützen, "dann sind wir nicht pleite", hören aber auf zu publizieren.
Damit es nicht soweit kommt, gibt es zwei mögliche Wege für ihre Spende:
Unser Spendenkonto bei Halifax
Unsere sichere in den Blog integrierte Spendenfunktion.
Mein schwuler Zahnarzt bekommt das selbe Honorar für eine bestimmte Leistung vergütet wie ein heterosexueller Zahnarzt. UND, jetzt kommts: Beide bekommen das selbe Honorar vergütet wie eine Zahnärztin! Ist das nicht irre? Die Sache hat natürlich einen Haken. Alle drei haben nur dann den gleichen Verdienst, wenn sie alle drei haargenau die gleichen Tätigkeiten ausgeführt haben und bei allen dreien die Abrechnungshelferin das GLEICHE ins Abrechnungsprogramm eingetippt hat und alle drei die gleichen KOSTEN hatten. Genau dann verdienen alle drei den selben Betrag. Eigentlich ganz einfach.
“….nur bemitleiden, ….verachten”
… oder für dumm und beratungsresistent erklähren, denn sie bräuchten je nur “Wissenschafts-Dateien” nachlesen. Hat ihnen aber keiner gesagt.
Intessant wäre eine namentliche Benennung für entsprechende Publikationsorgane, wer dort verantwortlich die Einstellung von solchen Journalisten vornimmt. Denn sie sind die eigentlich Verantwortlichen. Oder werden wir bereits von autonomen Redaktions-Ersatz-Computern gefüttert.
Da taucht die Frage auf, auch wenn diese Artikel mit Namen gekennzeichnet sind, ob diese Journalisten tatsächlich als Personen existieren. Ich habe da so meine Zweifel.
Denn wie im Beitrag schön belegt, Computer sind extrem leistungsfähig, aber auch extrem dumm.
Das würde passen !
Ansonsten wäre mein Vorschlag, falls diese Journalisten tatsächlich als Personen existieren, diese durch Computer zu ersetzen, spart Kosten und keiner würde es merken.
Nebenbei hatte ich vor kurzem ein Gespräch mit einem Nachbarn über den Nachrichtenwert seiner Zeitung. Übereinstimmung, hat er gesagt, aber es hilft nichts, ich brauch´ die zum Anheizen.