Feinde des Marktes als Unterrichtsziel?

Müsste die Attraktivität von Sozialismus auf dessen Erfolg gebaut werden, dann hätte er keine. Sozialismus blickt auf eine lange Geschichte des Scheiterns zurück. Sozialistisch organisierte Wirtschaften funktionieren nicht. Sie ruinieren Staaten und verarmen die Bevölkerung. Man sollte denken, die Liste von der Sowjetunion bis zu Venezuela ist beeindruckend genug und vor allem selbstredend.

Würde man die Besprechung von Sozialismus auf die menschlichen Tragödien, die mehr als 100 Millionen von Sozialisten Ermordeten, die Stéphane Courtois et al. im Schwarzbuch des Kommunismus (einer Spielart des Sozialismus) zusammenstellen, bauen, Sozialismus hätte keinerlei Reiz für junge Menschen, es sei denn, sie planen, als Massenmörder Karriere zu machen.

Mehr als 100 Millionen im Namen des Sozialismus Ermordete.
Unzählige Staaten, die durch Sozialismus ruiniert wurden.

Man sollte denken, diese Fakten reichen, um Sozialismus Sozialismus sein zu lassen und sich menschenfreundlichen Varianten der ökonomischen und ideologischen Beziehung zwischen Menschen zuzuwenden, dem Liberalismus zum Beispiel und der Marktwirtschaft.

Aber dem ist nicht so.
Irgendwie haben es Sozialisten geschafft, die Last ihrer Geschichte abzuschütteln. Die im Namen des DDR-Sozialismus Ermordeten, sie sind heute kein Thema. Der Genozid an sowjetischen Bauern, der Massenmord an Regimegegnern durch Pol Pot, die willkürliche Ermordung von Millionen unter Mao Zedong, über sie alle wird nicht gesprochen, so wie immer dann und zum x-ten Mal, wenn gerade wieder ein sozialistischer Staat seine Bevölkerung durch Hunger und Misere treibt, wie dies Venezuela derzeit tut, der dortige Sozialismus als falsche Anwendung der heiligen Lehre dargestellt oder als von Feinden umstellte Variante des Sozialismus, die nie eine Chance hatte, verkauft werden soll.

Dass dem so ist, dass Sozialisten weitgehend ungeschoren in der Geschichte zu Methoden wie Massenmord greifen und sich als Staatsbankroteure verdingen konnten, dass sie heute munter und fröhlich ihre alten Lehren verkünden können, ohne von der „Last der Geschichte“ eingeholt zu werden, das liegt u.a. daran, dass es Sozialisten gelungen ist, sich als Alternative zu einem Zerrbild der Marktwirtschaft aufzubauen.

Obwohl die Tatsache, dass eine Bevölkerungsexplosion ungeahnten Ausmaßes nicht von einer Explosion der Sterblichkeit, des Hungers und der Not begleitet wird, ausschließlich auf die Funktionsweise und Effizienz von Märkten zurückzuführen ist, haben es Sozialisten geschafft, Märkte und Marktwirtschaft negativ zu konnotieren. Anstatt auf Knien den Kapitalisten zu danken, deren Erfindergeist und Risikofreudigkeit stets neue Produkte schafft und stets neue Methoden erfindet, um die ständig wachsende Bevölkerung der Erde satt zu bekommen, wird die Marktwirtschaft und werden Kapitalisten bekämpft.

Statt Dankbarkeit gibt es Neid.
An der Stelle des Versuchs, Marktwirtschaft in gemeinsamer Anstrengung noch effizienter zu machen, findet sich der Versuch, Marktwirtschaft durch die Erfindung immer neuer Regelungen letztlich unmöglich zu machen.

Die Grundlage dafür, dass sich Sozialisten nach all den Ermordeten, Verhungerten und im Elend Lebenden, die ihre Ideologie zu verantworten hat, nach wie vor in die Öffentlichkeit trauen können, ohne direkt in eine geschlossene Anstalt überführt zu werden, wird in Schulen gelegt.

Ein sehr guter und sehr zurückhaltender Post im Blog des Prometheus-Instituts zeigt, wie dies geschieht.

Nehmen wir ein Beispiel.
Was denken Sie, sind Märkte Nullsummenspiele mit Verlierern und Gewinnern?
Viele, die in Deutschland über Märkte schwadronieren und mit Begriffen wie Raubtierkapitalisten oder Geierfonds um sich werfen, haben diesen Irrtum verinnerlicht, sind nie über diesen Irrglauben hinausgekommen, vermutlich deshalb nicht, weil er sich u.a. in Geographie- und Sozialkundebüchern findet, die in Schulen verwendet werden.

Ein Skandal ohnegleichen, schon deshalb, weil einfaches Nachdenken dazu führt, diesen Unsinn als solchen zu entlarven.

Wenn Sie in den Laden gehen und ein iPhone kaufen, dann haben Sie einen Nutzen von diesem iPhone und Apple hat einen Nutzen von diesem iPhone. Apple durch den Verkauf. Sie durch den Kauf. Das nennt man einen Tausch. Ein Tausch ist das konstituierende Element eines Marktes. Der freie Tausch das, was in freien Marktwirtschaften gepflegt wird. Die beschriebene Situation ist eine Win-Win-Situation. Beide Parteien, Käufer und Verkäufer haben einen Nutzen von Markt und Marktwirtschaft.

Aber Sozialisten und all diejenigen, die sich für Kritiker der Marktwirtschaft halten, besonders, wenn sie ihre Smartphones bedienen und in sozialen Netzwerken posten, sie denken, der Markt sei ein Nullsummenspiel: Einer müsse verlieren, einer gewinnen. Das Beispiel oben zeigt. Das ist nicht der Fall: Wer würde wohl ein Smartphone kaufen, von dem er nichts hat?. Markttransaktionen zeichnen sich dadurch aus, dass beide Seiten der Transaktion einen Nutzen haben, manchmal einen ungleich verteilten, weil das Smartphone für den Käufer vermutlich mehr Nutzen darstellt als es für Apple darstellt, einfach deshalb, weil das Unternehmen mehr als ein Smartphone verkauft, aber dennoch sind beide an der Transaktion Beteiligten Nutznießer des Marktes, die ihre Transaktion freiwillig ausführen. Wäre die Transaktion nicht freiwillig, wie z.B. der Tausch von Steuergeldern gegen die Finanzierung von Frauencafés, dann handelte es sich um das, was Sozialisten vorschwebt, eine Planwirtschaft.

Planwirtschaften zeichnen sich dadurch aus, dass Marktteilnehmer nicht freiwillig an Transaktionen teilnehmen können, sondern zur Teilnahme gezwungen werden. Sie zeichnen sich durch eine asymmetrische Struktur aus, die im Extremfall ein Nullsummenspiel darstellt, dann nämlich, wenn ein Steuerzahler Steuern zu entrichten gezwungen wird, von denen er nichts hat oder dann, wenn ein Regimegegner im Archipel-Gulag unter menschenverachtenden Umständen zur Sklavenarbeit für das Regime gezwungen wird. Die einzige Ideologie, die bislang dafür bekannt ist, Nullsummenspiele durchzusetzen, ist der Sozialismus, nicht der Kapitalismus.

Wir empfehlen unseren Lesern an dieser Stelle den Beitrag des Prometheus-Instituts und allen Schülern empfehlen wir, sich ein eigenes Bild über Kapitalismus und Sozialismus zu bilden, eines, das auf historischen Tatsachen basiert, wie z.B. der Erfolgsgeschichte des Kapitalismus, wie sie Maddison beschreibt und der Geschichte aus Mord und Verelendung durch Sozialismus, wie man sie bei Courtois et al. nachlesen kann.

Nach wie vor einen der eindringlichsten Warnungen vor den Folgen von Kommunismus/Sozialismus ist “Der Weg zur Knechtschaft” von F. A. von Hayek. 

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