Gerechte Organspende? Organspende als „größtmögliche Solidarität“? Zweimal Unsinn!
Erweiterte Zustimmungslösung?
Steter-Tropfen-höhlt-den-Stein-Lösung?
Wenn es darum geht, an die Organe Anderer zu kommen, dann sind Politiker findig. Dann erfinden sie die unterschiedlichsten Lösungen, um die „Spendebereitschaft in der Bevölkerung“ zu erhöhen, um die Menge der lebenden Menschen entnommenen Organe zu maximieren.
Wir schreiben fortan nurmehr von lebenden Menschen, denn die Organentnahme setzt einen noch funktionsfähigen Organismus voraus. Deshalb wurde das Kriterium des Hirntods erfunden. Ein hirntoter Mensch gilt als tot, auch wenn sein Herz – mit oder ohne Hilfe – weiter schlägt.
Organspende wird gemeinhin als moralische Angelegenheit inszeniert.
Da gibt es diejenigen, die in einer Notlage sind, die eine Leber, Niere, eine Lunge benötigen, weil die ihre nicht mehr funktioniert. Sie sind auf Spenderorgane angewiesen.
Dann gibt es diejenigen, die ihre Organe nach offizieller Lesart nicht mehr brauchen, weil sie als Hirntod diagnostiziert wurden. Und je jünger sie sind, wenn ihr Hirntod diagnostiziert wird, desto besser.
Warum soll ein Mensch, der vermutlich das Zeitliche gesegnet hat (ob Hirntod mit Tod gleichzusetzen ist, ist eine heftig umstrittene Frage), alle seine Organe mit ins Grab oder ins Krematorium nehmen, wenn man sie recyclen kann?
Für Jens Spahn, der derzeit den Gesundheitsminister gibt, ist die Organspende eine Frage „größtmöglicher Solidarität“, anders formuliert: Wer seine Organe nicht spendet, gilt ihm als unsolidarischer A-Sozialer. Aber das sagt er natürlich nicht, obwohl es die logische Konsequenz seiner übersteigerten Bewertung der Organspende ist.
Für die Deutsche Stiftung Patientenschutz ist Organspende gar eine Frage der Gerechtigkeit:
„Die Deutsche Stiftung Patientenschutz fordert eine grundlegende Reform des Transplantationssystems. “Die Organspendekrise scheint auch eine Vertrauens- und Gerechtigkeitskrise zu sein”, erklärte das Gremium.“
So zu lesen bei der ARD und das Gremium verkündet nicht nur die Gerechtigkeitskrise, es führt sich auch selbst im unmittelbaren Anschluss ad-absurdum.
„In einer aktuellen Umfrage im Auftrag der Stiftung hätten 50 Prozent der 1025 Befragten angegeben, sie empfänden das deutsche Organspendesystem als gerecht. 36 Prozent bezeichneten es als ungerecht. „
Wir mögen uns gar nicht vorstellen, was genau die Künstler von der Stiftung gefragt haben. Was auch immer sie gefragt haben, hat dazu geführt, dass 50% das geltende Organspendesystem (wonach auch immer gefragt wurde) für gerecht halten, während 36% es für ungerecht halten.
Dieses Ergebnis zeigt das Gegenteil einer Gerechtigkeits-Krise. Es zeigt, dass die Mehrheit der Befragten das Organspendesystem für gerecht hält.
Die x-Files haben das Problem mit der Organspende umfassend bearbeitet.
Ist Organspende überhaupt eine Frage der Gerechtigkeit?
Nein, das ist sie nicht. Organspende ist eine Frage der Mildtätigkeit, und hat entsprechend mit Gerechtigkeit überhaupt nichts zu tun. Um es einmal mehr zu wiederholen: Gerechtigkeit ist ein relationales Konzept. Es stellt eine Verbindung zwischen der Leistung und der Belohnung der Leistung von A mit der Leistung und der entsprechenden Belohnung von B dar.
Wo um aller Götter willen soll sich im Kontext der Organspende die Frage nach Gerechtigkeit stellen? Die Frage mag sich bei der Verteilung gespendeter Organe stellen, wobei man sich fragt, ob die Stiftung Patientenschutz dieses Fass wirklich aufmachen will: Denn wäre die Zuteilung eines Organs von Gerechtigkeitserwägungen abhängig, dann müsste man die Person dessen, der das Organ erhalten soll, in Rechnung stellen, seine Lebensleistung und natürlich müsste man die Wahrscheinlichkeit, dass das Spenderorgan erfolgreich transplantiert, also vom Empfangsorganismus angenommen wird, gewichten, was dazu führen würde, dass die Personen ein Spendeorgan erhalten, die in ihrem bisherigen Leben den größten gesellschaftlichen Nutzen erbracht haben und bei denen die Transplantation die größte Aussicht auf Erfolg hat.
Das ist eben das Problem, wenn Begriff nur noch nach verwendet werden, um Zuhörer oder Leser in eine bestimmte Richtung zu manipulieren.
Wir wollen mehr Organspender.
Erklären wir Organspende zur „größtmöglichen Solidarität“ und zu einer Frage der Gerechtigkeit.
Organspende ist nichts davon.
Solidarität setzt mindestens zwei Akteure voraus, einen, der solidarisch sein will, einen, mit dem Solidarität geübt wird. Wer nach der Entnahme seiner Organe endgültig für tot erklärt wird, kann zwangsläufig nicht mehr solidarisch sein.
Pre-Tod-Solidarität, quasi eine Form der vorauseilenden Solidarität, bei der ein Spender seine Organe angesichts seines eigenen Todes einem Empfänger vermacht, setzt voraus, dass Todeszeitpunkt und Organempfänger bekannt sind. Das dürfte sich nur bewerkstelligen lassen, wenn Organspender wegen ihrer Organe ermordet werden.
Organspende hat demnach mit Solidarität überhaupt nichts zu tun.
Organspende hat auch mit Gerechtigkeit nichts zu tun. Wer so einen Blödsinn behauptet, muss zwangsläufig der Ansicht sein, Organspender hätten eine Pflicht zur Spende und Empfänger ein Recht auf Spendeorgane. Beides ist natürlich nicht der Fall. Das natürliche Recht eines jeden Menschen ist es vielmehr, komplett ins Grab zu gehen. Es gibt für niemanden eine Verpflichtung, Organe zu spenden, schon gar keine moralische Verpflichtung. Die Organspende ist ein individueller Akt der Mildtätigkeit, bei dem sich ein Mensch in der Regel entschließt, nach seinem Ableben und unentgeltlich seine Organe an einen oder mehrere ihm unbekannte Empfänger verteilen zu lassen.
Dennoch wollen Spahn und die Stiftung Patientenschutz eine moralische Verpflichtung zur Organspende durchsetzen. Anders ist es nicht zu verstehen, dass sie ausgerechnet Organspende mit ungeeigneten, aber positiv besetzten Begriffen wie „Solidarität“ oder „Gerechtigkeit“ in Verbindung bringen wollen.
Wenn Themen wie Organspende wieder und wieder aufgewärmt werden und wieder und wieder mit einem Moralgehalt versehen werden, um ein bestimmtes Verhalten bei Menschen zu befördern, dann stellt sich die Frage nach dem Grund für diese Besessenheit mit oder Fixierung auf ein/em Thema.

Menschliches Handeln hat den Zweck, einen Nutzen zu generieren. Und als solches ist es interessegeleitet. Der Nutzen, den Spahn mit seiner Organspende-Manie zu erreichen versucht, vielleicht auch der Nutzen, nach dem die Stiftung Patientenschutz strebt, kann z.B. ein sozialer sein, die Hoffnung, in den Augen von Bürgern dadurch, dass man sich für eine moralisch vermeintlich gute Sache, die Sache der Kranken, derer, die auf Organe angewiesen sind, stark macht, besser dazustehen. Anders formuliert: Hier wird versucht, aus der Krankheit von Menschen einen sozialen Nutzen zu ziehen.
Es kann auch ein ökonomischer Nutzen sein, der Spahn oder der Stiftung Patientenschutz vorschwebt, wie auch immer er generiert wird.
Dass mit Organspende ein hoher finanzieller Nutzen für Krankenhäuser, Organzwischenhändler und Ärzte verbunden ist, ist ein offenes Geheimnis wenngleich es nicht eine Meldung in öffentlich-rechtlichen Medien gibt, in der über die beabsichtigte Regelung der Organspende berichtet wird und dargestellt wird, wer an der unentgeltlichen Gabe freiwilliger Spender was und wie gut verdient.
Allein die Lobbyarbeit der Ärzteverbände im Bereich der Organspende belegt, dass Organspende ein Riesengeschäft ist. Wäre es das nicht, niemand würde sich dafür stark machen.
Das mag nun den ein oder anderen, der noch an den Altruismus glaubt, schockieren. Es hilft, sich die Frage zu stellen, wie man altruistisch mit Menschen, die man nicht kennt, sein kann, um zu sehen, dass Altruismus als Motiv für Spahn ausscheidet und da Ärzte aus ihrer Transplantations-Kunst einen Beruf gemacht haben, erledigt sich die Frage nach dem Altruismus ganz von selbst.
Organspende ist also weder eine Frage der Solidarität noch eine Frage der Gerechtigkeit. Organspende ist ein privater Akt des Mitleids, an dem eine ganze Reihe Anderer mit Sicherheit sehr gut verdient und von dem ein oder mehrere Empfänger vielleicht profitieren.
Einmal mehr verweisen wir an dieser Stelle auf unsere Sammlung von Texten zur Organspende, die all die Themen ansprechen, die in der öffentlichen Diskussion grundsätzlich (warum nur) ausgeblendet werden, darunter Fragen wie die nach dem Leben nach der Transplantation, nach den Kosten, dem finanziellen Nutzen und vor allem nach der Wahrscheinlichkeit, dass eine Transplantation erfolgreich verläuft, das verpflanzte Organ vom Organismus des Empfängers also angenommen wird.
Denn: Obwohl in der öffentlichen Darstellung der Eindruck erweckt werden soll, dass Empfänger immer von einer Organspende profitieren, dem ist nicht so. Fremdorgane werden abgestoßen, und zwar ziemlich oft. Der größtmögliche Akt der Solidarität, den Spahn beschwören will, wäre in diesem Fall das größtmögliche Scheitern, die größtmögliche Enttäuschung.
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Grundsätzlich: Solidarität ist ein kommunistisch/sozialistisches Konzept und daher rundweg abzulehnen. Denn Solidarität bedeutet, sich bedingungslos mit den Zielen und Vorgehensweisen desjenigen, dem Solidarität zuteil werden soll, zu identifizieren, sich zum bedingungslosen Komplizen zu machen (Willst Du nicht mein Bruder sein, so schlag ich Dir den Schädel ein! dürfte als kommunistisches Motto noch jedem bekannt sein). Schlimmstenfalls heisst es am Ende > mitgegangen, mitgefangen, mitgehangen <, bestenfalls: es war ja "nur" ein Mitläufer.
Aber niemand kann mir verbieten, Sympathie für jemand/etwas zu empfinden, auch wenn ich damit nur teilweise einverstanden bin! Ich muss mich bei Sympathie nicht zum Komplizen machen!
Wer garantiert – es gibt eine Reihe Hollywood-Reisser, die dieses Thema behandeln -, dass nicht irgendwann in naher oder ferner Zukunft gezielt, mit staatlicher Duldung, Jagd auf bestimmte passende Organspender gemacht wird, weil z.B. ein gewisser Rothschild im Alter von 105 Jahren sein siebtes Spenderherz braucht, ganz einfach weil er nicht sterben will und es sich leisten kann! So bereits geschehen, mit dem siebten Herz. Ob es erjagd wurde, weiss ich nicht.
Solidarität ist verpflichtende Unterstützung auf Gegenseitigkeit aber freiwillig eingegangen. Feuersozität oder die vor 700 Jahren gegründeten Knappschaften der Bergleute.
Wie kann “verpflichtend” gleichzeitig “freiwillig” sein? ist wohl NS/SED oder sonstige “sozialistische” Logik! Zwei Beispiele, an deren Ende ein Tribunal stand. Einmal mörderisch und beim zweiten Mal streichelweich.
Jede Versicherung basiert auf dem Prinzip der Solidarität, solange die Mitgliedschaft freiwillig ist und jeder seinen Beitrag zahlt.
Z.B. freiwillige Feuerwehr, mitmachen ist freiwillig. Aber ab Alarmierung ist Einsatz verpflichtend. Ebenso alle freiwilligen Versicherungen, Beitrag muß gezahlt werden, sonst keine Regulierungen. Auch freiwillig gemeldete Soldaten unterliegen der Dienstpflicht, inkl. Militärstrafrecht bei desertation!
“Das natürliche Recht eines jeden Menschen ist es vielmehr, komplett ins Grab zu gehen.”
Der Aussage stimme ich 100%ig zu. Selbst ein Geköpfter wurde im Mittealalter, zwar außerhalb der Stadtmauern aber doch in einem Langgrab mit dem Kopf zwischen den Beinen beerdigt.
Mein Großvater sagte einmal er möchte nicht konventionell (Langgrab) bestattet werden, damit ihn die Würmer nicht “verspeisen”. Nur, in 2 Meter Tiefe gibt es keine Würmer mehr, die sich dann auch noch durch den Sarg “fressen” müßten.
Aber in einer Bonduel-Dose (Urne) möchte ich nicht landen.
“….wie man altruistisch mit Menschen, die man nicht kennt, sein kann,….”
Warum sollte ich altruistisch handeln, wenn mir nicht einmal gesagt wird, bevor ich abkratze, wer denn meine Organe bekommt…..
Sozialismus ist Leibeigenschaft 2.0…
…Demokratie ist der Weg zum Sozialismus…
Ist ein Fall bekannt, in welchem ein Mensch mit stark begrenzter Lebenserwartung und Transplantationsbedarf die Annahme eines verfügbaren Spenderorgans abgelehnt hat ?
Nicht direkt aber…
Es betrifft mich selbst. Allerdings gab es für mich kein verfügbaren Organ, ging auch nicht.
In meiner Ausbildung zur Krankenpflege haben wir einen Film von einem Toten gesehen, der noch lebt. Hört sich merkwürdig an? Ein Holländer war tot. Er ist von den Ärzten begutachtet worden und wurde für Hirntot erklärt. Seine Frau stimmte einer Organentnahme nicht zu.Also wurde er von allen lebenserhaltenden Apparaturen abgeklemmt und in ein Sterbezimmer verfrachtet. Dummerweise wollte dieser Mann nicht sterben. Nach einigen Tagen wachte er auf und konnte bald darauf das Krankenhaus verlassen. er hat inzwischen einige Bücher geschrieben.
Es hat z.B. seinen Grund warum sog. Hirntote vor der Organentnahme eine Narkose bekommen. Anwesende Pflegekräfte berichteten über starke Schmerzreaktionen der Hirntoten bei der Entnahme, also ging man dazu über sie zu narkotisieren. Auch eine Lösung. Für mich aber nicht. Damals habe ich schon gewußt daß ich evtl. einmal auf eine Spende angewiesen sein könnte, habe mich da aber schon gegen eine solche entschieden.
Nun kam irgendwann, viel schneller als erwartet, dann doch der Zeitpunkt wo meine Nieren aufgrund einer Erbkrankheit schlapp machten.
Dialyse war angesagt und damit auch der Eintrag bei Eurotrans auf die Liste der Empfänger. Den Eintrag habe ich abgelehnt und damit natürlich für reichlich Verwirrung und Entsetzen bei den Dialyseärzten. Die haben es auch nach Jahren nicht verstehen können.
Es ist trotz allem doch noch gut für mich ausgegangen. Nach sechs Jahren bekam ich von meiner Schwester eine Niere als Lebendspende. Die Niere hat jetzt etliche Jahre gehalten und tut es hoffentlich noch viele weitere Jahre.
Nach wie vor stehe ich aber der Organentnahme von “Hirntoten” sehr kritisch gegenüber.
Wir sollten mal darüber ins Klare kommen, daß dem Menschen Grenzen gesetzt sind. Egal wie tragisch es manchmal ist. Aber gerade das macht uns zu dem was wir nun einmal sind, Menschen und keine Götter. Die Konsumhaltung in unserer Gesellschaft läßt aber oftmals was anderes vermuten.
Zwei Anmerkungen:
1. Für welche Krankheiten “lohnt” sich Organtransplation? Extrembeispiel mit geschätzten Zahlen:
Eine Herztransplantation kostet 100 000€ plus für den Dauerpatienten die Nachsorge 2000€/Monat. 5 Jahre mehr Leidenszeit als ohne Transplantation.
5 Jahre Leben als Kranker für 240 000€.
Zusätzlichhe Unfallvermeidungsaufwendungen im Straßenverkehr “produzieren” je vermiedenen tödlichh Unfall etwa 35 Jahre Leben in voller Gesundhet…..
Und eine wegen Einkommensmangel mit ewas Geld zur Unterstützung unterbliebene Abtreibung 80 Jahre gesundes Leben.
2. Wenn schon Organmangel eine Frage ist, dann ganz einfach: Auf eine Warteliste bei Bedarf kommt nur der sich schon 10 Jahre vorher als Organspender registrieren liess, für unter 28-jährige Ausnahmen, z.B. wenn sich die Eltern schon mit dem Alter 18 Jahre registrieren liessen.
“Du bist aus religiösen Gründen gegen Organspende, bitte, dann bekommst du auch keines”!
Mein Vorschlag: Spende Bereitschaft in den Personalausweis fest halten. Nur die Spende Bereitschaft berechtigt, auch eine Organspende im Bedarfsfall zu erhalten. Das wäre dann gerecht. Hier kann sich dann jeder aus suchen, ob er an dieser Umverteilung solidarisch beteiligt sein will oder lieber außen vor bleibt. Die Bigotterie, selbst nicht spenden zu wollen aber im Bedarfsfall die Mildtätigkeit anderer auszunutzen, wäre dann beendet.
Nur mal so in die Runde gefragt: Warum muss man Organspende REGELN?
Und in der Krankenkassenkarte, den Daten die damit abgerufen werden, so daß jeder behandelne Arzt weis: Dieser Kranke war nicht zur Organspende bereit, kommt deshalb nicht auf eine Warteliste, punkt aus! Egal wie dringlich.
Hüpft Herr Spahn jetzt für “Organgerechtigkeit”?
Wie viele Seelentote begegnen mir täglich!
Der Kannibale von Rothenburg fand einen Mitbürger, der gefressen werden wollte. Ich spende mein Herz! (aber Vorsicht: 3 Stents drin!)
Wieso darf ich eine meine Nieren nicht verkaufen, sondern nur spenden?
Das Geschäft sollen ja nicht SIE machen, sondern andere …
Was mich an dieser – für mich unerträglichen – Diskussion schon immer gestört hat : wieso und mit welchem Recht können irgendwelche ‘Dunkelmänner’ mit entnommenen Organen ‘zig Tausende von Euro in Taschen scheffeln und die Kosten für die Angehörigen ( Beerdigung, Behördenkram usw. ) haben diese gefälligst selbst zu tragen – von den im günstigsten Falle Hunderttausenden an Euro Reibach sehen sie keinen Cent ! Wenn schon das ganze elende Theater auf die Ebene von Geld und Gewinn reduziert wird, dann bitte auch die entnommenen Organe “einpreisen” und den ‘Erlös’ an die Angehörigen auszahlen ! Mit einer solchen Regelung wäre zum Beispiel der mafiöse Schwarzmarkt und die Korruption, Betrug, Vorteilsnahme etc. ausgetrocknet … Ich persönlich möchte weder irgendein Teil meines Inneren “spenden” und damit einer Clique von Gewinnlern ein reich bezahltes Leben ermöglichen – und, auch wenn sie es mir vielleicht nicht abnehmen, ich will auch auf gar keinen Fall Organe eines ‘Fremden’ eingepflanzt bekommen ! Wenn mein Körper mir sagt : “Das war’s, mein Lieber, es geht nicht mehr … !” dann werde ich das akzeptieren und möglichst mit Würde abtreten … auch wenn’s eventuell schwer fällt.
@Werner Runkel: Richtig. Ich sehe das ebenso. Menschen als Ersatzteillager abzuwerten halte ich für grausam. Es geht ja nicht nur um Organe, sondern um jedes Hautfetzchen, jeden Knochen, Augenteile usw. usf. Wenn die Lebensuhr abgelaufen ist, ist sie es eben. Vor Jahren hat das auch niemanden gestört, da es die Möglichkeit der Transplantation noch gar nicht gab. Besser wäre es, das Geld in die Hand zu nehmen und Menschen einen würdigen Tod zu garantieren, in dem man ihn die Schmerzen nimmt und sie begleitet.
Da gibt es dann gewisse Menschen, die die Organe ihrer Verwandten gerne zu Geld machen möchten, und dann gibt es eben die berüchtigten “Unfälle” – von der Leiter gefallen … Geld darf da nicht fließen bei Organ->spenden<-.