Jens-Peter Marquardt (ARD): „Großmaul“, Lügner, inkompetent oder alles zusammen?
Urteilen Sie selbst!
Zugegeben, wir haben uns geärgert, dass ausgerechnet Jens-Peter Marquardt, dem wir in seiner Berichterstattung für die ARD schon mehrfach Fehler nachgewiesen haben, meint, er könne es sich erlauben, Boris Johnson als „Großmaul“ zu bezeichnen. In welcher Welt leben wir eigentlich, wenn einer, der Journalist sein will, über keine anderen sprachlichen Mittel mehr verfügt, um seine Antipathie zum Ausdruck zu bringen, als Beleidigungen? Ein größeres Armutszeugnis für einen, der gerne ein Journalist wäre, gibt es kaum.
In welcher Welt leben wir, wenn Journalisten-Darsteller, die Plattform, die ihnen zum Beispiel bei der ARD geboten wird, dazu missbrauchen, ihre Antipathien auszuleben und sich in einer unflätigen und ekelhaften Weise über Andere auszulassen?
In welcher Welt leben wir, wenn das journalistische Format des Kommentars den Laienspielern, die es bedienen wollen, nur noch dazu dient, ihre persönlichen Befindlichkeiten, ihren Hass und ihre Hetze und, wie im Fall von Marquardt, ihre Lügen über andere zu verbreiten?
Wir haben in letzter Zeit für eines unserer Projekte Beiträge aus dem Völkischen Beobachter gelesen. Das Erschreckende: Man findet kaum Unterschiede im Niveau und in der weitgehenden Abwesenheit journalistischer Standards, wenn man Beiträge im Völkischen Beobachter mit Beiträgen auf tagesschau.de vergleicht.
Sicher, derjenige, der über keinerlei sprachliche, rhetorische und stilistische Mittel verfügt, hat schlechte Karten, wenn er versucht, ausgerechnet einen Job auszuüben, bei dem man sprachliche, rhetorische und stilistische Mittel benötigt. Sicher, es ist eine logische Konsequenz, dass ein Journalismus-Darsteller, dem die Kompetenzen fehlen, um Journalist zu sein, über kurz oder lang beim Einzigen ankommt, was seinem eindimensionalen Geist entspricht: Der emotionalen Bezichtigung, der Großspur-Bildzeitungs-Behauptung, der Fälschung, der Lüge.
Nur: Dass derart überforderte Zeitgenossen ausgerechnet von Gebührenzahlern durchgefüttert werden sollen, ausgerechnet Gebührenzahlen zugemutet werden, ist mit dem Streben nach Gleichstellung, das in Deutschland offenkundig auch die Gleichstellung der Dilettanten mit den Kompetenten umfasst, zwar vereinbar, geht aber dennoch zu weit.
So wie es zu weit geht, dass Marquardt seinen Leser falsche Behauptungen serviert, Lügen, wenn er weiß, was er tut, Ergebnisse schreiender Inkompetenz, wenn er es nicht weiß.
Marquardt schreibt:
„Johnson hat es mit der Wahrheit nie so genau genommen. Als junger Korrespondent der “Times” in Brüssel schüttete er regelmäßig Gift und Galle über der EU-Bürokratie aus. Die Zeitung schmiss ihn dann allerdings raus, weil viele Zitate, mit denen er seine Artikel aufpeppte, frei erfunden waren.“
Das ist falsch. Es ist entweder von Marquardt, der es ganz offenkundig mit der Wahrheit nicht so ernst nimmt, frei erfunden, oder eine absichtliche Lüge.
Denn:
- Boris Johnson war nie Korrespondent der TIMES in Brüssel.
- Er war Korrespondent für den Daily Telegraph in Brüssel.
Die Times hat Johnson tatsächlich entlassen. Aber nicht, weil er “viele Zitate”, in denen er “Gift und Galle über die EU-Bürokratie” ausgegossen hat, wie Marquardt behauptet, gefälscht hat, sondern weil er in einem Beitrag, den er als Volontär (graduate trainee) für die Times geschrieben hat, und in dem es um die Entdeckung des Palastes von Eduard II ging, ein Zitat erfunden und seinem Patenonkel, dem Historiker Colin Lukas, in den Mund gelegt hat.
- Die Times-Episode stammt aus den Jahren 1987/88.
- Als politischer Korrespondent für den Daily Telegraph war Boris Johnson von 1989 bis 1994 in Brüssel tätig.
Marquardt verbreitet – wohl im Bemühen, Johnson zu schädigen, Fake News.
Damit nicht genug:
„Vor dem Referendum versprach die Aufschrift auf dem roten Bus, mit dem Johnson durchs Land fuhr, man könne 350 Millionen Pfund pro Woche durch den Austritt aus der EU sparen und stattdessen in britische Krankenhäuser investieren. Die Zahl stimmte nicht.“
Auch diese Behauptung von Marquardt ist falsch. Sie ist entweder eine in derogativer Absicht in die Welt gesetzte Lüge oder eine wilde Erfindung. Wir haben gestern in einem Beitrag dargelegt, dass die Zahl von 350 Millionen Pfund durchaus zutrifft, wie man einem Schreiben von Sir Andrew Dilnot, dem Chair of the UK Statistics Authority an den Abgeordneten Bernard Jenkin entnehmen kann.
In zwei kurzen Passagen von Marquardt finden sich drei falsche Behauptungen:
- Johnson war nicht für die Times in Brüssel tätig, wie Marquardt behauptet.
- Johnson ist nicht für seine Tätigkeit in Brüssel von der Times entlassen worden, wie Marquardt behauptet.
- Johnson hat keine falsche Zahl über die Höhe der wöchentlichen Überweisungen aus London nach Brüssel in die Welt gesetzt, wie Marquardt behauptet.
Marquardt schreibt weiter:
„Der im Elite-Internat Eton erzogene Sohn eines früheren konservativen Abgeordneten des EU-Parlaments und Weltbank-Mitarbeiters war bereits auf der Universität in Oxford als Großmaul aufgefallen.“
Nach dem, was wir hier belegt haben, trifft die Bezeichnung „Großmaul“ wohl eher auf Marquardt zu. Indes verharmlost die Bezeichnung, dass Marquardt seine Position nicht nur dazu missbraucht, um seine Antipathie gegen Johnson auszuleben, sondern auch dazu, Fake News zu verbreiten. Ob er absichtlich lügt oder aus Inkompetenz ist dabei unerheblich. Er ist in keinem Fall tragbar und sollte schleunigst entfernt werden, schon weil ihm jedes journalistische Ausdrucksmittel fehlt.
Denn: Ein Kommentar ist ein Format, in dem ein Journalist die Freiheit hat, seine eigene Meinung zu einem Sachverhalten zu argumentieren, während er in anderen Formaten bemüht sein muss, einen Sachverhalt so neutral wie nur möglich, zu berichten.
Ein Kommentar ist nicht der Ort, an dem ein Journalisten-Darsteller den Hass, der ihn innerlich zu zerfressen scheint, ausleben darf. Das war einer der Irrtümer von Julius Streicher, der doch tatsächlich der Ansicht war, der Stürmer sei ein journalistisches Erzeugnis.
Weil in einem Kommentar die eigene Meinung ARGUMENTIERT werden muss, kann einen Kommentar nur ein Journalist schreiben, der von dem Gegenstand, über den er einen Kommentar schreibt, viel und sehr eingehende Kenntnis hat. Denn ein Kommentar sieht vor, das Für und Wider der eigenen Position abzuwägen, Belege für die Richtigkeit der einen und die Falschheit der anderen Seite vorzutragen. Das kann nur, wer kompetent ist.
Offenkundig fehlt Marquardt jede Kompetenz, jedes Fachwissen, um einen Kommentar zu schreiben, um sich überhaupt, qualifiziert zu äußern, denn Beleidigungen (Großmaul), Fake News (Korrespondent der Times in Brüssel) oder Lügen (350 Millionen Pfund) sind ein Ausdruck von Hilflosigkeit, sie sind ein Beleg dafür, dass ein Schreiber seinem Job nicht gewachsen ist.
Daher unsere Bitte an die Chefredaktion der Tagesschau: Entlasst Marquardt schleunigst. Es wäre ein Akt des Mitleids und der Nächstenliebe – gegenüber ihm und vor allem denen, die mit seinen Fake News konfrontiert sind, dafür bezahlen müssen.
Wir haben zu Gunsten von Marquardt angenommen, dass sein Beitrag einen Kommentar darstellt.
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In einer, in welcher man es den Menschen nicht verübeln darf, wenn sie lieber RTL 2 Narichten schauen.
Mein YT Tipp des Tages.
E. Michael Jones on Barren Metal; British Empiricism vs German Idealism
Nun ja, Marquardt dürfte ja seinerseits in der Öffentlichkeit hinreichend als Großmaul und jemand, der es mit der Wahrheit nicht so genau nimmt, bekannt sein; insofern ist dieser erneute Ausfall von ihm nur mehr vom Bekannten. Überrascht es z.B. noch irgend jemanden, dass er von anderen Leuten behauptet, sie seinen irgendwann in der Vergangenheit irgendwo als “Großmaul” bekannt gewesen, ohne dafür auch nur den geringsten Beleg zu erbringen? Ist das nicht “hate speech”? Ist das nicht Verleumdung? Ist das nicht psychopathologisch?
Und da sind wir bei dem Punkt, denn ich noch machen wollte: wenn Marquardt findet, dass Johnson ein “Großmaul” ist, dann ist das eine Sache. Eine gänzlich andere ist es, aufgrund eines krankhaft schwachen Egos dazu nicht stehen zu können und andere Leute erfinden zu müssen, denen sozusagen als Stellvertreter und Legitimationsmittel das in den fiktiven Emotionshaushalt gelegt wird, was Marquardt selbst empfindet, aber nicht bewältigen, geschweige denn: kontrollieren kann.
Und ich fürchte, dass sich zu dem, was sich mir bei Marquardt als ein Krankheitsbild darstellt, noch eine andere psychologische Problematik bei ihm hinzugesellt; er scheint mir eine autoritäre Persönlichkeit zu sein, denn wo waren z.B. Marquardts Qualifizierungen des Charakters von Frau Merkel angesichts ihrer Aussagen über angebliche Hetzjagden in Chemnitz?!
Ich denke, wenn die ARD mittelfristig überleben will, muss sie dringend das einführen, was private Firmen häufig tun: Leuten, die Mitarbeiter werden wollen, einem psychologischen Test unterziehen!
Die Frage bewegt mich nicht nur bei Journalisten: welche psychische Konstitution liegt bei Leuten vor, die sich mit großmannssüchtigem Gehabe in die Öffentlichkeit drängen? Dass hier narzisstische Grundstörungen vorliegen, scheint mir einleuchtend. Nach meinen Beobachtungen an jungen Damen und auch Herren, die “etwas mit Medien” machen wollen, handelt es sich gehäuft um das, was manche Therapeuten als “Hysterischen Persönlichkeitstypus” beschreiben. Ein Typus, der nicht handeln kann, weil Handeln das Abwägen von Alternativen bedeutet und somit das Funktionieren eines intakten Realitätsbezugs voraussetzt. In weiten Teilen der Presse scheint dieser durch Fantasiegebilde (die “Rechten” an jeder Häuserecke) und Traumgebilde (Visionen einer multikulturellen Weltgesellschaft jetzt und sofort) ersetzt worden zu sein. Zumeist ist dieser Weltbezug schon in den akademisch-halbintellektuellen Milieus vorgeprägt, aus denen sich ein Teil dieser Journalisten aber auch “Wissenschaftlern” rekrutiert. Zur Stützung der herrschenden gesellschaftlichen und politischen Illusionen bestens verwendbar und für die eigene Karriere nützlich. Deutschlands grünrotes Personal mag die deutschen Traditionen nicht. In einer Hinsicht steht die gegenwärtige Konformitätspresse allerdings doch in einer fatalen Tradition -wie der Artikel gut beschrieben hat.
Kommentare müssen bei der Tagesschau als solche Gekennzeichnet werden. D.h. es ist prüfbar, ob dieser Journalist nicht noch mehr als schon beschrieben an journalistischen Grundregeln verletzt hat.
Mit Verlaub geschätzte Freunde bei ‘sf’ , seit Ihr manches Mal nicht ein wenig zu blauäugig? Wieso? Wegen solcher Art Appelle – Daher unsere Bitte an die Chefredaktion der Tagesschau: “Entlasst Marquardt schleunigst. Es wäre ein Akt des Mitleids und der Nächstenliebe – gegenüber ihm und vor allem denen, die mit seinen Fake News konfrontiert sind, dafür bezahlen müssen.”
Dieser Vogel singt doch nur das Lied, für das sein Halter ihn füttert.
Der Halter holt sich schon neue Vöglein:
Die ARD rekrutiert neues Personal von taz (Martin Kaul zu WDRinvestigativ und NDR/WDR/SZ-Recherecheverbund) und FR (Danijel Majić zu HR-Hessenschau).
… vielleicht sind wir’s, vielleicht nicht;das dürfte von Fall zu Fall verschieden sein.
Having said that – wir halten es für einen strategischen Fehler, Bitten, Auf-/Forderungen u,ä. nicht zu formulieren, bloß, weil es nicht besonders wahrscheinlich erscheint, dass den Bitten, Auf-/Forderungen u.ä. nachgekommen wird. Das hat erstens damit zu tun, dass man SELBSTbestimmt handeln sollte, d.h. nach den eigenen Prinzipien, nicht FREMDbestimmt, d.h.nach der erwartbaren Reaktion anderer Leute.
Zweitens gilt es, die Sache strategisch zu betrachten, und so betrachtet macht man es dem Gegenüber unnötig einfach, wenn man Bitten, Auf-/Forderungen u.ä. nicht formuliert, denn das Gegenüber kann dann, wenn es notwendig wird, mit Recht sagen: “Das haben wir ja gar nicht gewusst, dass ihr das wollt/dass euch das stört …; das hat uns niemand gesagt. Warum habt ihr das denn nicht gesagt? Warum habt ihr nicht nachgefragt?” etc.
Und es ist strategisch immer gut, wenn das Gegenüber für alle sichtbar die Antowrt schuldig bleibt/bleiben muss, was aber eben voraussetzt, dass man eine Frage gestellt hat, ein Ansinnen formuliert hat. Ein gutes Beispiel hierfür ist der Genderismus, der im Sterben liegt, weil er auf Fragen ganz verschiedener Art von ganz verschiedenen Leuten keinerlei Antworten zu geben im Stande ist.
“Das Erschreckende: Man findet kaum Unterschiede im Niveau und in der weitgehenden Abwesenheit journalistischer Standards, wenn man Beiträge im Völkischen Beobachter mit Beiträgen auf tagesschau.de vergleicht.”
Aber mit dem Unterschied, nur der seinerzeit den Völkischen Beobachter lesen wollte, hat dafür bezahlt. Im Ggs. zur Tagesschau, für die man auch dann zahlen muss, wenn man sie sich NICHT anschaut oder anschauen will!
Marquardt ist ein Agitator, der im Gewande des Journalisten seine Aufgabe sehr ernst nimmt. Die ARD wiederum ist eine Plattform, die sich nur diesen Agitatoren zur Verfügung stellt, denn einseitige Volksbeschallung ist ihre vornehmste Aufgabe. Nachrichten sind nur noch Kommentare linker Meinungsmacher, Talkshows eine Variante zur Etablierung linker Inhalte. Ein armer Herr Fleischauer bekommt bei Linkenliebchen Maischberger bei jeder kritischen Bemerkung sofort das Wort entzogen. Fernsehproduktionen dienen der pädagogischen Belehrung des Volkes und beinhalten im Glücksfall einen schwulen Dunkelpigmentierten der, vor zahlreichen Windrädern stehend, zwei Lesben aus Syrien seinen Samen zur Familiengründung spendet, weil er so gerührt ist, daß die beiden mit einem von Bedford-Strohm geliehenen Schlauchboot seinen behinderten Bruder rund um den Wannsee gerudert haben. ARD, – besser den Flüssigkeitspegel des Wasserklosetts anstarren, als mit dem ersten schlecht sehen!
“In welcher Welt”? Nun, zumindest in einem Land namens Deutschland, dessen erste Reichsfunkanstalt wohl von einem Herrn Goebbels errichtet worden ist, die in Teilen u.a. zum ” Fernsehen der DDR wurde” und heute unter ARD firmiert. Der technische Fortschritt machte die Wochenschau zur Tagesschau… Auch wenn die Anstalten sich nicht als “Rechtsnachfolger” sehen, so fand und findet sich doch erstaunlich viel Personal wieder…
Formate wie “der schwarze Kanal”, ” aktuelle Kamera”, “Wochenschau” und Co. – den ideologischen Hassschleudern des jeweiligen Regimes – haben entsprechend lange Traditionen. Hierzulande.
Kurios, daß ausgerechnet die ARD Staatsfunker (NDR) in DE die “Meinungsfreiheit eingeschränkt” sehen – freilich nicht durch Papa Staat und seine Entitäten, sondern durch “soziale Medien”, die ” anonyme Hasskommentare ermöglichen” und durch “Shitstorms” – und rufen dabei freilich schon nach den nächsten Verboten zum “Schutz der Meinungsfreiheit” (leiderkeinwitz). Offenbar missfällt der ARD, wie viele Konsumenten sich kritisch zu Tagesschau-Artikeln äußern und noch mehr, welche Reichweite sie damit bekommen – bedroht dies doch die hohen “Wahrheitsprivilegien” der Staatsfunkanstalt.
Und achja: Meinungsfreiheit gab es sogar in der DDR – nur äußern durfte man sie nicht, was wohl der Grund ist, warum der NDR (ARD) bei “historischen Vergleichen” dazu die DDR-Diktatur gleich ganz auslöst…
Was mich stört ist daß die Muster, die all solche “Einzelfälle” der Systemzustände aufscheinen lassen nicht zusammenfinden. Umgekehrt findet doch der Schuh zusammen: WARUM entledigt sich ein Organismus nicht solcher Erreger? Und wenn man mit dem anfängt zu marschieren …
In einem aufschlußreichen Aufsatz
https://fassadenkratzer.wordpress.com/2019/05/13/fassade-gewaltenteilung-im-parteienstaat/
kommt der Autor zur betrüblichen Feststellung, daß die im Grundgesetz der BRD verankerte Gewaltenteilung zwischen Legislative, Exekutive und Judikative gegenwärtig de facto beseitigt worden ist.
Eine der fatalen Folgen ist, daß die Regierung (allen voran Kanzler Merkel) macht, was sie will. Sie wird nicht mehr vom Parlament kontrolliert, zur Rechenschaft gezogen oder sonstwie belangt.
Ein anderer Ausfluß aus diesem Mißstand ist die Tatsache, daß die Öffentlich Rechtlichen Bedürfnisanstalten zu reinen Verkündungsgehilfen der Regierung und damit der Groko verkommen sind.
Gegen dieses Unrecht, das nicht oft genug angeprangert werden kann, gibt es allerdings nur ein probates Mittel: Das Übel mit der Wurzel ausreißen.
Bitte bitte wird nicht helfen, von alleine wird sich aus diesem komfortablen Klub niemand mehr wegbegeben, von der Gefahr für die Demokratie ganz zu schweigen.
Und das betrifft nicht nur diese “thematisch speziellen” Gebiete sondern allgemein: verfolgt man Karrieren, Einkommen und deren Gefährdung in den jeweiligen Dunstkreisen wird schnell klar, daß es für diese Klientel nur ein “vorwärts” geben kann.
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Zumal die Sache an den Witz erinnert:
Petrus inspiziert die Hölle und sieht einen bis zum Hals in der Schxxe stehen. ‘Na so schlimm gehts ja gar nicht zu’ – Deibel: ‘Frag mal den, auf dessen Schultern er steht’
Naja, ich bin da eher ‘einfach gestrickt’: ein Kommentar ist eine reine Meinungsäusserung, da würde ich beim Schreiben desselben auch durch Wortwahl, Zusammenstellung und Ausdruck keinen Zweifel aufkommen lassen. Und: je nach Abfassung brauche ich auch keinen Bezug auf Geschehnisse oder Ereignisse aus der realen Welt, solange deutlich wird, dass der Schrieb Meinung ist. Muss ich aber zu Belegen greifen, dann achtete ich auch auf Belegbarkeit durch wenigstens eine, besser mehrerer Quellen. So etas in der Art habe ich bereits in der Schule gelernt ( da waren die allerdings noch keine grünrot verdummten Hirnformungsanstalten ) – uns Schülern machte es wochenlang richtig Spass, im Deutschunterricht als Hausaufgabe reihenweise ‘Kommentare’ zu verfassen, die dann in der Deutschstunde präsentiert und entsprechend ‘gewürdigt’ , bzw. recht deutlich kritisiert wurden. Sehr schnell wurde klar: Meinungsäusserung ohne Bezug auf Tatsachen ( echte Tatsachen ) war nur billiges Geschreibsel und wir schämten uns sogar für manchen platten Unsinn! Aber der komplette Niedergang von Bildung in diesem Lande, in dem wir gerne und GUT! leben macht solche Erfahrungen in der Schule nicht mehr möglich. Es zählt nur noch, wer dem anderen am Besten ein X für ein U weismachen kann, je durchtriebener, desto besser. Daher greifen solche “Journalisten” wohl auch immer tiefer in das Jauchefass, denn: es kommt ja an bei der Masse! Und wenn’s mal so richtig drastisch wird, heisst es : “Jungejunge, d e r vertritt ja mal seine Meinung laut und deutlich!” – Unterschlagen wird dabei fast immer, dass eine Meinung eben eine Meinung ist, die nicht unbedingt mit der Realität übereinstimmt. So denken viele, allzuviele – von daher kann es nur noch schlimmer kommen!
… aber wenn eine “Meinung” einfach alles sein kann und keinerlei belegbaren Bezug zur Realität haben muss, was unterscheidet denn dann eine “Meinung” von dem Drogentraum, den Hans S. nach seinem letzten LSD-Konsum hatte?
Und kann Hans S. erwarten, dass jemand seine “Meinung”, d.h. die Beschreibung der bunten Bilder, die er in seinem Drogentraum gesehen hat, hören will?
Ich denke, dass eine so breite Auslegung von “Meinung”, dass jede noch so absurde Behauptung, ja, sogar jede Beschimpfung, als “Meinung” gilt, gerade dazu geführt hat, dass wir uns jetzt jeden junk von irgend jemandem anhören oder ihn lesen müssen, dem irgendetwas gerade so vorkommt, weil er sich gerade so und nicht anders fühlt.
Ja, eine Meinung muss nicht notwendigerweise mit der Realität übereinstimmen, um eine Meinung zu sein, aber sie muss zumindest eine nachvollziehbare Verbindung zur Realität haben, anders gesagt: derjenige, der die Meinung äußert, muss im Stande sein, die Frage zu beantworten, wie er zu dieser Meinung kommt, was dafür spricht, dass diese Meinung Gültigkeit hat.
Wenn das nicht der Fall ist, dann ist alles “Meinung”, von Lügen und Beschimpfungen über den Drogentraum bis hin zu vom Computer zufallsgenerierten Silbenfolgen. DAS macht aber doch auch für Sie sicherlich keinen Sinn!? Ich für meinen Teil bleibe bis auf Weiteres, was die Bedeutung von “Meinung” betrifft, bei meiner Mindestanforderung an eine Meinung, wie ich sie im vorstehenden Abschnitt formuliert habe.
Wenn ich z.B. Marquardt ein “Großmaul” nennen will, dann ist das für mich ein Kürzel für all die von ihm vollkommen sorglos in die Öffentlichkeit hinausposaunten haltlosen Behauptungen. Dann ist es meine Meinung, dass Marquardt ein “Großmaul” ist. Aber wenn ich jemanden ein “Großmaul” nenne, einfach, weil ich ihn nicht mag oder mich von ihm eingechüchtert fühle, aber z.B. Ihnen nicht erklären kann, was genau ich damit sagen will, wenn ich diese Person ein “Großmaul” nenne, dann ist das keine Meinung, sondern bloß ein Ausdruck meiner emotionalen Befindlichkeit. Dann sage ich bloß etwas über meinen Zustand, aber äußere keine Meinung über irgend jemanden oder irgend etwas.
Wie gesagt, ich finde, dass es Zeit wird, dass wir sehr klar Stellung dagegen beziehen, dass alles, aber auch wirklich alles, als “Meinung” verkauft werden kann!
@Werner Runkel, natürlich braucht auch der Kommentar eines Journalisten den Bezug auf Ereignisse und Geschehnisse aus der realen Welt! Wo beginnt sonst der Märchenerzähler und wo hört der Beruf des Journalisten auf? So ‘einfach gestrickt’ werden Sie doch nicht sein! Der Kommentar ist eine freie Interpretation eines realen Ereignisses. Nicht mehr und nicht weniger. Das reale Ereignis zu relativieren oder zu hysterisieren in einem Kommentar, ist wiederum die Gabe des indoktrinierten Journalisten. Ein Tagesschausprecher sollte sich ausschließlich an die nackten Fakten halten. Ohne diese Regeln, wird es auch keine einheitliche Realität geben, nur noch Chaos und Indoktrination.